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#1
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Es ist alles noch so neu, Stina.
Am Dienstag war er in der "Röhre". Vorher waren es harmlose Sehstörungen. Dann wussten wir 24 Stunden von den Tumoren im Hirn. Diesen Mittwoch war er dann mit der Brust und dem Bauchraum im CT. Dann zerstörten sie sämtliche Hoffnungen. Es bleibt so wenig Zeit, weißt du? Zeit! zum verarbeiten, zum Abschied nehmen, zum realisieren, zum leben. Ich weiß noch nicht wo anfangen und wie es weitergeht. Ich wünschte, einer der Tumore im Hirn nimmt ihn schnell und schmerzlos. Ich will auch nicht, dass er in irgendeinem Krankenhaus zu Tode gequält wird. Es wurde ihm immer schwindelig, wenn er sich nur mit dem Messer in den Finger schnitt und wenn ein Arzt ihm eine Spritze androhte, dann ertrug er lieber unmenschliche Schmerzen, nur damit ihn keiner spritzt. Es soll ihn kein Arzt quälen dürfen!!! Wie lebst du, seit dein Vater tot ist? Rauchst du? Wie gehst du mit dem Leben um, seit du weißt wie schnell es zu Ende sein kann? Was ist mit deiner Mutter? |
#2
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Als Papa die Diagnose im Juli bekam, hatte er schon eine jahrelange Odysee hinter sich. Leider nur mit Fehldiagnosen, auf die Diagnose Lungenkrebs, trotz etlicher Röntgenaufnahmen, wo man angeblich nichts sah, kam kein Arzt, weder die im krankenhaus, noch der Hausarzt, noch der Lungenfacharzt.
Auf die Idee, ein CT zu machen, kam dann die 3. Klinik, wo er war, ja und dies war im Juli. Es hieß dann zuerst, operieren ja, dann wurde er in ein anderes Krankenhaus gebracht, der Operateur sagte nur, "nein", bei dem Gesundheitszustand stirbt er mir auf dem OP Tisch, er hätte müssen einen teil des Lungenflügels, direkt beim Herzen entfernt bekommen. Dann hieß es, Chemo, schafft er auch nicht, Bestrahlung, da müsse er sich zuerst etwas "erholen", ja die Ärzte gaben ihm ja auch noch 2 Jahre, 3 Monate waren es. Nur noch palliative Medizin und Magensonde, sonst noch Sauerstoffgerät.... Ich war in dem Moment alleine bei ihm, als er starb. Meine Mutter wollte gerade zur Toilette, mein Mann war mit den 2 Kids im Flur.... Ich wünschte meinem Vater auch, daß er schmerzlos und rasch (schlimm, oder?) stirbt. Mein Vater ist am 19. Oktober 1 Jahr tod. Während der Erkrankung mußte ich stark sein, nach seinem Tod fiel ich in ein großes, schwarzes, leeres Loch, ja trotz Mann, Mutter und Kinder. Ich ging dann öfter arbeiten, dies "half" mir, erlebte einige komische Vorfälle, soll es wirklich ein Leben nach dem Tod geben? Ich habe viele Bücher nach diesen Erlebnissen gelesen. Heute geht es mir wieder "gut", nur zum Friedhof, da gehe ich nur, wenn ich muß, meine Mutter geht täglich, 60 Jahre verheiratet, das kann sich wohl keiner Vorstellen. Aber meine Mutter lebt heute auch "ihr Leben", anders, ganz anders wie früher. Nein, ich habe noch nie geraucht, hatte auch schon etliche Thrombosen und Lungenembolien. Ich lebe jetzt, auch wo ich weiß, daß es schnell vorbei sein kann, wie "früher", vor dem Tod meines Vaters. Ich arbeite in einer pathologischen praxis, da weiß man schon, wie rasch ein Leben vorbei sein kann, aber wenn es einen Angehörigen betrifft, ist es etwas ganz anderes.... |
#3
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hallo alinore,
tut mir leid, dass dein dad auch diese krankheit hat. schließt frieden. spiel ihm nicht immer vor, dass es dir super geht. du darfst weinen. aber sage deinem dad, dass er in deinem herzen immer lebt und du nicht daran zerbrechen wirst. nur so kann dein papa frieden finden. er soll nicht mit sorge gehen. bitte informiere dich unter http://www.hospize.de/texte/adressenliste/AUSWAHL.HTM nach hospizen, palliativstationen, palliativdiensten. rufe ruhig irgendwo an. man schafft das alles schlecht allein zuhause. wenn man gemeinsam irgendwo hingeht, dann hat man viel mehr zeit füreinander für die wichtigen dinge und ist nicht mit kochen etc. beschäftigt. und es ist immer ein arzt greifbar. mein dad war so bis zuletzt klar und nahezu schmerzfrei bis auf ein paar minuten, die er mal warten musste. besorgt euch für zuhause actiq-lutscher. das ist das einzige mittel, dass für spontane starke schmerzen zugelassen ist und innerhalb von minuten wirkt. der arzt muss euch das verschreiben. ich hoffe, dass der lkw sich verfährt und ihr noch viel wertvolle zeit miteinander habt. überschüttet deinen dad mit liebe. alles gute, sonja ps: es gibt ein leben nach dem tod. diesen thread habe ich eröffnet: http://www.krebs-kompass.org/Forum/s...ad.html?t=8508 Geändert von Sonja A. (15.04.2006 um 13:49 Uhr) |
#4
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ps: und es wird DIR helfen, mit kompetenten menschen zu sprechen. es wird dir deine unsicherheit und angst nehmen und du wirst merken, ihr seid nicht allein, es kann euch jederzeit jemand helfen.
nimm jetzt kontakt auf. so hast du für euch alle sicherheit. bei diesen einrichtungen arbeiten wahre engel. sie werden dein herz wärmen. lg, sonja |
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