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#1
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hallo iris,
bei meinem vater (74) wurden vor zwei wochen aufgrund von ausfallerscheinungen hirnmetastasen festgestellt. der primärturmor ist ein kleinzelliges lungenkarcinom. heute hatte mein vater seine 11. (pallitive)bestrahlung. gleichzeitig wird er noch mit cortison behandelt und anschliessend wird eine chemo empfohlen. innerhalb von zwei wochen hat er 5 kg gewicht verloren. bei der nahrungsaufnahme stellen sich grosse schmerzen ein. die ärztin in der strahlentherapie hat einen pilz im mund und rachenbereich festgestellt - und dies als ursache angegeben. (nebenwirkung des cortison). daraufhin wurde die dosis des c. herabgesetzt - und prompt treten die ausfallerscheinungen wieder auf. bin mit der ärztin heute so verblieben, wenn es bis montag nicht deutlich besser wird, soll ct gemacht werden. kennt jemand solche symptome und kann dazu was sagen? ich liebe meinen vater über alles und will helfen, so gut ich kann. meine mutter (80) ist sehr tapfer - und auf meine beiden geschwister ist auch grosser verlass. ich selbst bin auch krebspatientin (vor 4 jahren brustkrebs). danke im voraus aspetta |
#2
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Liebe Aspetta,
Ausfallerscheinungen sind die typischen Symptome von Metastasen im Gehirn. Oftmals wird der Lungenkrebs aufgrund dieser erst entdeckt. Cortison ist die Standardtherapie, um gegen Ödeme vorzugehen (diese bilden sich oftmals bei Hirnmetastasen). Ansonsten gibt es nur die Möglichkeit der Bestrahlung, die grundsätzlich immer genutzt werden soll. Auch die Chemotherapie ist eine Behandlungsmöglichkeit, wobei diese in bezug auf die Wirksamkeit gegen Hirnmetastasen der Bestrahlung unterlegen ist. Cortison und Bestrahlung sind, wie Du ja auch schreibst, rein palliativ. Je nach Aggresivität des Tumors kann man die Metatasen für kurze Zeit in Schach halten (progrossionsfreies Intervall in etwa 8 bis 12 Wochen). Es ist leider zu befürchten, daß die Symptome gravierender werden, vor allem, wenn Cortison nicht weiter gegeben werden kann. Gibt es denn keine Möglichkeit, den Pilz anderweitig in den Griff zu kriegen? Welche Symptome sich durch eine zunehmende Verdrängung durch die Hirnmetastasen einstellen werden, hängt von der Lage und von der Ausdehnung der Metastasen ab. Oftmals handelt es sich um Krämpfe und Lähmungen. Ich drücke Euch die Daumen, daß die Ärzte die Sache zumindest für eine Zeit noch in den Griff kriegen. Michael |
#3
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liebe aspetta
erstmal tut mir das mit deinem papa sehr leid. da ich die gleiche erfahrung gemacht habe, kann ich dir vielleicht wertvolle tipps geben. papa hatte auch diesen pilz durch das cortison und konnte nichts essen. auf keinen fall sollte das cortison abgesetzt werden, ganz wichtig wegen der ödembildung und der dadurch entsehenden ausfallerscheinungen!! gegen den pilz: ganz wichtig ist MORONAL mehrmals täglich einpinseln mundspülung HEXORAL hat bei papa gut gewirkt, immer spülen und ausspucken, alle 1-2 stunden. zunge und mundhöhle säubern, belag von der zunge mit weichem tuch und lauwarmem wasser so gut wie möglich entfernen, mehrmals täglich. es gibt auch extra zahnbürsten mit zungenschaber. wenn HEXORAL zu scharf ist, gibt es auch eine gute spüllösung, die der arzt verschreiben muß. leider weiß ich jetzt den namen nicht mehr. wenn ihr dieses versucht, ist meist nach 2 tagen der pilz fast komplett weg. ich drücke euch die daumen. hat dein papa viele hirnmetastasen? die meinung von michael kann ich nicht ganz teilen. es kommt auf die menge der metastasen an. grundsätzlich bestrahlen kann ich so nicht sagen. hier sollte abgewägt werden, inwieweit es dem patienten was bringt. bei papa wurde nicht bestrahlt, da er eine ausgeprägte metastasierung in der linken hirnhälfte hatte. das bestrahlen hätte ihm vielleicht ein paar tage mehr geschenkt, aber um den preis der nebenwirkungen???? so konnte er zu hause im kreise seiner familie OHNE schmerzen einschlafen und mußte sich keiner tortour mehr untersetzen. er selbst hätte es auch nicht gewollt. ich wünsche euch viel kraft und besorge dir schnellstens eine gute spülung. moronal werdet ihr ja sicher haben. bei fragen, kannst du mich jederzeit anschreiben. liebe grüße iris ![]() |
#4
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Also erst mal an alle
![]() Mein Parner hat auch LungenCA mit einer metastase im Kleinhirn. Gegen die Lunge wurde Chemo angesetzt,dann unterbrochen,wegen M Bestrahlung. Da die Chemo kaum chance hat die Barriere ,die das Hirn schützt , zu überschreiten. Cortison bekommt er gegen Wasser im Hirn und Lunge,hilft ihm gut.Gegen Pilz im Mund bekommt er Tepilta,(nimmt den Schmerz und er kann essen,was er bitternötig hat,da er in nur 10Tagen KH bald 10 kg abgenommen hat. ![]() ![]() ![]() Zur Behandlung des Pilzes bekommt erAmpho-Moronal, Wenn die Lippen wund und rissig sich anfühlen gebe ich ihm die Bethapen Wund-und Heilsalbe oder die Lippencreme davon. Außerdem trinkt er sehr viel,ca 5 ltr Wasser am Tag und Nacht. Aber egal hauptsache ihm geht es gut. ![]() Aber eins ist wichtig beim Arzt nachfragen,nachfragen nachfragen und auch mal wütend sagen `:So geht es nicht* Bei mir war es mit dem Gewicht,ich achte darauf das er nicht abnimmt,und im KH achtet keiner drauf,da werd ich zum Kampfdackel ![]() LG Kinuli PS mein Partner nimmt sogar bein Fettgedruckten lesen ab, ![]() Komisch ich zu ![]() |
#5
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Iris und Aspetta,
Gottseidank sind wir bisher von Hirnmetastasen verschont geblieben, so daß ich nur das wiedergeben kann, was ich über diese Krankheit gelernt habe. Beim kleinzelligen Lungenkrebs wird eigentlich IMMER der Kopf bestrahlt, auch dann, wenn sich noch nicht einmal Hirnmetastasen manifestiert haben. Es ist ja gerade der Sinn und Zweck der palliativen Schädel-Bestrahlung, die Symptome der Metastasen zu lindern. Bestrahlung des Schädels hat - nach meinen Informationen! - keine akuten Nebenwirkungen; vielmehr bessern sich folgende Symptomatiken: (Quelle: Manual Tumoren der Lunge und des Mediastinums, München 2006) Eine Besserung der neurologischen Funktion ist mit der Bestrahlung in 60–70% möglich, eine komplette Remission tritt bei Kopfschmerzen in 50–70%, bei Paresen in 30–40% und bei generalisiertem Krampfanfall in 65–90% auf. Von besonders schweren, akuten Nebenwirkungen steht dort nichts. Ich habe gerade noch mal bei den Interdisziplinären Leitlinie der Deutschen Krebsgesellschaft nachgelesen: dort steht auch, daß beim Kleinzeller IMMER bestrahlt werden soll, dies gilt natürlich insbesondere bei bereits manifestierten Metastasen. (http://www.uni-duesseldorf.de/awmf/) Aber grundsätzlich hast Du natürlich recht, Irist: es ist immer abzuwägen, wieviel an Therapie man einem Schwerstkranken noch zumuten will. Da kommt es immer auf den Einzelfall an. Gruß, Michael |
#6
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hallo michael
da mein papa kein lungencarzinom und auch keine lungenmetastasen hatte, kann ich da natürlich nicht mitreden, was die bestrahlung betrifft. papa hatte seit 3 jahren ein tonsillencarzinom, er hatte schon 45 bestrahlungen im hals-kopf bereich mit übelsten nebenwirkungen, dagegen war die chemo für ihn ein "spaziergang". man hätte ihn auf die hirnmetas nochmal bestrahlt, aber die ärzte meinten ganz offen, das er evtl. die bestrahlung nicht überlebt und das sie in seinem fall auch nichts bringt. durch die cortisoneinnahme hatte er gottseidank nie krampfanfälle und auch keine lähmungen. die hirnmetas merkten wir, als er schlaganfallähnliche symphtome bekam und verwirrt sprach. vier wochen nach diagnosestellung ist er dann leider verstorben. ich wünsche dir alles gute liebe grüße iris |
#7
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Hallo iris, michael und kinuli,
erstmal ganz herzlichen dank für die schnellen antworten und eure anteilnahme. komme gerade von meinem vater. hatte solche hoffnungen in das tepilta gesetzt, das ja lokal den schmerz nehmen soll - zeigte aber keine wirkung. der pilz wird seit mittwoch mit einer lösung behandelt, glaube es ist ampho-moronal, bin mir aber nicht sicher (schreibs morgen mal auf). es zeigt sich in der mundhöhle und auf der zunge auch eine deutliche besserung - trotzdem geht es nicht mit dem schlucken. trinken sollte er auch mehr - denke es sind max. 2 liter pro tag. bei ihm wurden 5 hirnmetastasen diagnostiziert - wir dachten auch an einen schlaganfall. das mit dem cortison herabsetzen wirkt sich meiner meinung nach eindeutig nicht gut aus. in der klinik bekam er 32 mg, nach der entlassung 24, seit mittwoch 16 mg - und ab heute soll er morgens 8 und mittags 4 mg nehmen. er hört deutlich schlechter, das gehen bereitet ihm auch massive schwierigkeiten. ausserdem verwechselt er vieles, verliert die orientierung. mit zahlen kann er kaum noch was anfangen. er ist in sich sehr unruhig und angespannt - blockt, kann (will) nicht darüber reden. ob es ratsam ist, ihm mittel zu geben, die ausgleichen wirken? bei meiner ersten mail ist mir ein fehler unterlaufen: es ein ein nichtkleinzelliges karzinom. ich danke euch nochmal ganz herzlich für die antworten A. |
#8
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Lieber Michael,
da muß ich dir widersprechen, bei Hirnmetastasen (Primärtumor Bronchialkarzinom) wird nicht immer sofort Kopfbestrahlt, laut meiner langjährigen Erfahrung in der Pflege mit Primärtumoren der Lunge, sind ja nun einmal 80% kleinzellige BrCa s und da kommt es vor wenn der Throax bestrahlt wird das auch der Kopf prophylaktisch mit bestrahlt wird. Nur das Problem an der Sache ist wenn es prophylaktisch bestrahlt wurde und dann Symptome auftreten bsp Lähmungen,Krampfanfall ect kann nicht mehr bestrahlt werden ( wegen der schon verabreichten Strahlendosis muß mindest. 5-6 Monate gewartet werden )deswegen wird dir auch jeder Onkologe bestätigen das dies erst gemacht werden sollte wenn eben diese Symptomatik besteht, denn wichtiger ist das Grundleiden zu behandeln da ein kleinzelliges Bronchialkarzinom (sclc genannt) halt wirklich schwer zu therapieren ist bzw. palliativ behandelt wird. Sorry für die Kritik aber Lehrbücher wissen zwar viel aber eben nicht alles. |
#9
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Liebe Sister,
es ist ja schön und nett, wenn Du Dich hier engagierst, aber ein gewisses Maß an Sorgfalt lassen Deine Antworten schon vermissen. Ich fand bereits eine Antwort von Dir in einem anderen Thread ziemlich fragwürdig, und da Du mich hier direkt angehst, will ich auch offen antworten. 1. Kleinzellige Bronchialkarzinome machen etwa 20% aus - und nicht etwa 80%, wie Du schreibst (Quelle: http://bronchialkarzinom2006.de)! Die übliche Vorgehensweise wird beispielsweise im Tumormanual München gut beschrieben. Dort ist die prophylaktische Bestrahlung im Limited-Desease-Stadium zumindest empfohlen, im fortgeschritteneren Stadium - und dies ist ja beim kleinzelligen BC zu allermeist der Fall - ist sie eigentlich immer angeraten. Ausnahmen, wie fast immer bei dieser Erkrankung, kommen vor. 2. Irgendwie verstehe ich nicht so ganz, worauf Du mit Deiner Kritik hinausmöchtest. Ich verstehe es so: Du sprichst Dich gegen eine prophylaktische Schädelbestrahlung beim SCLC aus. Es mag ja so sein, daß das bei bei Euch in der Klinik so gehandhabt wird. Ich für meinen Teil gebe das wieder, was ich vor allem im Internet auf verläßlichen Seiten, oder auch in Lehrbüchern gelesen habe. Mit diesen verläßlichen Informationen versuche ich, bei aller Zurückhaltung, insbesondere betroffenen Angehörigen Hilfestellung zu geben. Nicht mehr. Es ist sicherlich so, daß Lehrbücher nicht immer Recht haben. Aber verzeih mir bitte den Umkehrschluß, ohne persönlich beleidigt zu sein: liegen diese immer falsch und eine Krankenschwester immer richtig, weil sie "langjährige persönliche Erfahrung hat"? Und worauf möchtest Du eigentlich hinaus mit Deiner Kritik? Sicherlich kannst Du in diesem Forum aufgrund Deiner pflegerischen Erfahrung eine Menge Positives beisteuern. Z.B. kannte ich noch nicht Emend, von dem Du in einem anderen Thread berichtet hast. Grundsätzlich empfehle ich doch ein wenig Zurückhaltung und Respekt gegenüber den Angehörigen und Betroffenen, die sich hier austauschen. |
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