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  #1  
Alt 31.05.2006, 18:21
Benutzerbild von Rudolf
Rudolf Rudolf ist offline
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Standard AW: Unbedingt Lungenmetastasen operieren??

Hallo Maria,
wenn die Klinik die Mittel für die IMT nicht verordnet, braucht Ihr wohl eine größere Klinik. Oder Ihr müßt Euch mit der Krankenkasse auseinandersetzen.
Das Mittel innerhalb weniger Stunden zu besorgen, dürfte für keine Apotheke ein Problem sein.

Die Bedingung, daß man erst die IMT durchgemacht haben soll, gilt meines Wissens nicht mehr, da die Angiogenesehemmer kurz vor der Zulassung stehen. Die Studien haben deshalb jetzt fast einen Pro-forma-Status.

Als Mistelpräparat spritze ich Iscador Qu (c. Cu) seit 4,5 Jahren. Mein Hausarzt verordnet es mir, da er von der Wirkung überzeugt ist. Natürlich ist auch die Mistel keine Garantie, so wie jede andere Therapie.
Gruß
Rudolf
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  #2  
Alt 05.06.2006, 11:06
lustrudiluna lustrudiluna ist offline
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Standard AW: Unbedingt Lungenmetastasen operieren??

Hallo Rudolf,

das Problem mit dem Poleukin und Referon ist folgendermaßen geregelt worden (unter Mühe und Zeiteinsatz). Die urologische Klinik auf der er stationär lag, hat das Mittel wie gesagt nicht verschreiben dürfen, aber die Poliklinik (Ambulanz) darf Rezepte ausstellen. Eigentlich darf ein Rezept aber erst 14 Tage nach Beendigung eines stationären Aufenthalts erstellt werden. Da aber die Klinik mit einer festen Apotheke zusammenarbeitet, hat die Apotheke allein durch ein Fax mit der Bestellung und einem Telefonat mit dem Arzt das Medikament für uns besorgt und die Apotheke erhält aber erst in 2 Wochen das Rezept. Was für ein Irrsinn!! Gottseidank hat aber alles funktioniert. Wir haben das Mittel für die ersten 4 Wochen. Der Besuch beim niedergelassenen Onkologen(urlaubsbedingt bei einem Vertreter) war auch nicht so toll. Wieder sind wir sehr massiv in Richtung Lungenop beraten worden. Erst nachdem der Arzt von meinem Vater eindeutig gehört hat, dass er alle Nebenwirkungen auf sich nimmt, für ihn aber definitiv keine OP in Frage kommt, hat er abgelassen. (Bis zu dem Zeitpunkt wusste er nicht dass wir das Mittel über die Klinik erhalten haben, ich weiß nicht ob das Gespäch anders verlaufen wäre).. Misteltherapie war für den Onkologen nicht wirklich ein Thema, er wüsste wohl dass es positive Resonanz gäbe aber wissenschaftlich nicht erwiesen (Blödmann!!)sei. Stand ist, dass mein Vater wöchentlich zum Labor geht. wir schauen wie er auf die Therapie reagiert und im negativen Fall überlegen wir uns was anderes.
Auf die erste volle Dosis der IT hat er übrigens ziemlich heftig reagiert. Jetzt ist ihm klar, dass das kein Spaziergang wird. Gestern war die letzte Dosis der ersten Woche und die Beschwerden lassen nach. Ich hoffe alles wird gut.
LG Maria
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  #3  
Alt 06.06.2006, 10:11
Dembe Dembe ist offline
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Daumen hoch AW: Unbedingt Lungenmetastasen operieren??

hallo,
ich wünsch deinem Vater alles Gute! Meine eigene Behandlung war anfangs im ersten Zyklus ebenfalls sehr heftig. Die zweite und vor allem die dritte (ohne 5-FU) war dann viel verträglicher. Also, es wird bestimmt nur noch besser!!
Gruss Dembe
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  #4  
Alt 02.08.2006, 23:15
lustrudiluna lustrudiluna ist offline
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Standard AW: Unbedingt Lungenmetastasen operieren??

Nach langer Zeit melde ich mich wieder, da wir nun ein kleines bischen weiter sind. Die Immuntherapie hat meinen Vater ganz schön mitgenommen. Alle 2 Tage Angst vor der Spritze, da ständig Schüttelfrost und Schmerzen auftraten, Geschmacksveränderungen, depressive Verstimmtheit etc. Jetzt hat er die letzte Woche seines 2. Zyklus vor sich. Jedenfalls war heute das Staging und die Metastasen sind unverändert klein (evtl. 1 mm kleiner, was aber nicht eindeutig ist). Somit hat sich zunächst der Weg gelohnt auch wenn mein Vater psychisch sehr mitgenommen ist. Nun steht der nächste Schritt an. Wir haben uns heute in der Klinik beraten lassen und sicherlich ist die Metastasenentfernung medizinisch der sinnvollere Weg, aber es steht die Möglichkeit von Sorafenib - es soll wohl diesen Monat die Zulassung erhalten - oder eine Misteltherapie an. Ich war sehr erstaunt, dass der Klinikarzt anbot, wenn sich mein Vater für die Mistel entscheidet, im Krankenhaus eine Testdosis unter Beobachtung zu verabreichen. Nachdem was ich bisher von dem Mittel Suttent bzw. Nexavar gelesen habe und mit denbeschriebenen Nebenwirkungen, glaube ich dass wir es erst mit der Mistel versuchen sollten. Hat außer Rudolf noch jemand gute Erfahrungen damit gemacht?
Liebe Grüße an alle
Maria
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  #5  
Alt 03.08.2006, 14:36
Urs Urs ist offline
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Standard AW: Unbedingt Lungenmetastasen operieren??

Liebe Maria

Ich nehme seit März 2006 Nexavar. Wegen den Nebenwirkungen nur 3/4 Dosis. Habe Lungen- und Lebermetastasen,welche in den letzten 2 Monaten stabil geblieben sind. Für den Moment bin ich mit den Resultaten zufrieden.
Mir wurde auch offeriert, eine Lebermetastase (eine ist gross) zu operieren.
Nun mein Standpunkt: Mit mehreren Lungen- und 3 Lebermetastasen sind die op. Eingriffe eher nicht zu empfehlen. Die Risiken sind zu gross. So habe ich mich entschlossen, zuerst die chemischen Methoden auszunutzen.
Die Mistel nehme ich seit Bekanntmachung des Nierenzellkarzinoms. Ich denke, auch während der Multi-Kinase-Hemmer-Therapie (Nexavar/Sutent) kann die Mistel eingenommen werden, wenn das Immunsystem noch funktionstüchtig ist.

Meine Empfehlung: Keine Op. / Nexavar und Mistel zusammen als nächste Therapierunde
und ..... dann erstmals, wenn das Wachstum stagniert, sich ein bisschen "Ferien" gönnen, sich mal nicht nur um die Krankheit kümmern und etwas schönes im Kreis der Familie erleben.

Herzliche Grüsse
Urs

NB: Wichtig: Ich ertrug die volle Nexavar-Dosis nicht. Nun aber mit 3/4 kann ich gut leben und die Wirkung stellte sich nach bisherigen Untersuchungen auch ein. Also bei Problemen nicht aufgeben.
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  #6  
Alt 03.08.2006, 19:55
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Rudolf Rudolf ist offline
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Standard AW: Unbedingt Lungenmetastasen operieren??

Lieber Urs,
Du schreibst: " . . . kann die Mistel genommen werden, wenn das Immunsystem noch funktionstüchtig ist."
Die Mistel belastet das Immunsystem nicht, im Gegenteil, sie stärkt es.
Die anthropos. Lukasklinik in Arlesheim/Schweiz legt Wert darauf, daß die Lymphozyten über 2 G/l liegen, das soll mit der Mistel erreicht werden. Eine Ärztin sagte mir dort, daß dieser Wert bei Krebspatienten oft nur wenig über 1 G/l liegt.
Einige Inhaltsstoffe der Mistel regen die Lymphozyten an, mehr Interferon zu bilden, das gegen Tumorzellen aktiv ist, andere haben eine Wirkung direkt auf die Tumorzellen.

Ich wäre ohne die Mistel sicher nicht da, wo ich heute bin.
Aber ein anderer Punkt war mir sehr wichtig, nämlich das Leben.
Ich war ja vor der Diagnose in ein psychisches Loch gefallen, das war so groß, daß der Krebs auch noch darin Platz hatte. Ich habe mich deshalb sofort umgeschaut, was gibt es denn da außerhalb des Loches eigentlich?
Ich habe mich gefragt: warum will ich weiterleben? 1... 2... 3...
Also 1. habe ich (wieder) geheiratet, 2. haben wir Urlaub gemacht, 3. haben wir ein Häuschen gekauft, 4. macht mir meine Arbeit Spaß, auch "in Rente".

Krebs-Psychologen wissen: Lebensfreude, Begeisterung, kreatives Feuer sind sehr vielen Krebspatienten abhanden gekommen. Das kann extrem unterschiedliche Gründe haben. Es sind oft Menschen, die zu viel für andere tun, immer freundlich sind, und (zu) wenig an sich selbst denken.
Meine Schlußfolgerung: Lebensfreude wiederentdecken, Begeisterung, Kreativität, einen gesunden Egoismus.
Herzlich
Rudolf
__________________
Ich habe Krebs - aber ich bin gesund!
(Nieren-Op. Nov. 2000, Mistel seit Sept. 2001, anfangs >15 Lungenmetastasen, seit 2003 noch eine, seit 2006 ruhend, 2018 operativ entfernt)

Ich kämpfe nicht gegen den Krebs, sondern für das Leben.
Nein, ich kämpfe nicht, ich lebe!
Mein Krebs ist nicht mein Feind, er ist Teil meines Körpers. Ich will ihn verstehen.
Angst ist Gift für den Körper . . . . . und noch mehr für die Seele.
Entscheiden Sie sich für das Leben, sagte eine Psychologin . . .
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  #7  
Alt 04.08.2006, 08:31
Urs Urs ist offline
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Standard AW: Unbedingt Lungenmetastasen operieren??

Lieber Rudolf

Ich danke Dir für die Präzisierung.
Bei dieser Formulierung war ich wohl übervorsichtig, da ich auch schon gelesen habe, dass die Misteltherapie in seiner Wirkung ein komplett am Boden liegendes Immunsystem zu stark fordern könnnte.
Ich werde mich beim nächsten Kontakt mit meiner Aerztin aus der Lukasklinik nochmals eingehend zu diesem Aspekt unterhalten.
Auch ich bin ein grosser Anhänger der Misteltherapie. Meine Frau sagt immer wieder, sie sei überzeugt, ohne dieses Mittel wäre ich nicht an diesem Punkt.

Deine psychologische Betrachtung kann ich so sicherlich unterstützen. Im Moment bin ich an einem Punkt angelangt, wo ich den Aerzten einfach keinen Glauben mehr schenke, wenn sie von meiner sehr begrenzten Lebenszeit reden (Alter 50).

Meine grosse Herausforderung besteht jedoch darin, diese persönliche Ueberzeugung noch zu festigen und herauszufinden, wie ich anderen Betroffenen hierbei helfen kann. Ich selber beziehe meine Kraft aus meinem Glauben.

Herzliche Grüsse (und an dieser Stelle einmal ein grosses Dankeschön für Deine tollen Beiträge).
Urs
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  #8  
Alt 04.08.2006, 20:28
sentany sentany ist offline
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Standard Woher kommt Deine Kraft?

Hallo Rudolf
Ein anderes Mitglied hat mich an Dich verwiesen als ich anfragte, ob jemand Erfahrung mit homöopatischen Mitteln hat. Mein Bruder, 46, ist an Krebs an der Mandel erkrankt, die Lymphdrüsen sind schon nussgross angeschwollen. Man kann beides äusserlich ertasten. Er hat sich entschieden, keine schulmedizinischen Behandlungen zu machen sondern hat jetzt Extrakte erhalten, einmal mit Knollenblätterpilzen und einmal mit Bittermandeln. Auch nimmt er Medikamente von Dr. Rath, die ihm unsere Mutter zukommen lässt, und die wir bis heute belächelt haben. Ich bewundere seine Stärke und sein grosses Gedankengut, da er vor 20 Jahren biologisch/dynamischer Landwirt nach Rudolf Steiner wurde und ich ihn gerne als Antroposophen bezeichne, obwohl er sich einfach als Mensch sieht.
Werner hat die gleiche Einstellung wie Du, er meint, er müsse den Krebs nicht bekämpfen sondern er müsse mit ihm leben.
Ja, eigentlich weiss ich nicht, was ich von Dir hören möchte, manchmal hilft es ja schon, sich etwas von der Seele zu schreiben.
Am 1. Oktober ist in Zürich im Opernhaus ein Konzert, das ich mit ihm besuchen will - es ist auch sein Geburtstag.
Wenn er dann noch lebt, da ihm die Ärzte noch 2 Monate geben...

Ich glaube fest an die Geistwelt, was immer das auch beinhaltet und dass es uns möglich ist, mit Hilfe von Ihnen etwas zu verändern! Sie werden uns / ihm bestimmt helfen, was immer sie auch mit ihm vorhaben.

Liebe Grüsse
Sentany
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  #9  
Alt 05.08.2006, 12:51
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Rudolf Rudolf ist offline
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Standard AW: Unbedingt Lungenmetastasen operieren??

Hallo Maria (LustRudiLuna),
ich lese und schreibe hier seit etwa 3,5 Jahren und erinnere mich nicht, daß jemand sich so wie ich ausschließlich auf die Mistel verlassen hat, außer der Operation zu Beginn. Ich glaube auch, daß eine gehörige Portion an Angstfreiheit, Mut und Selbstsicherheit dazugehört.
Aus meiner Signatur sowie meinen neuesten Beiträgen an Urs kannst Du auch entnehmen, daß der Kampf gegen den Krebs mir nicht wichtig ist, weder Kampf noch Gegnerschaft. Im Vordergrund steht das Verstehenwollen des Krebses, seine Botschaft annehmen und mein Leben danach ausrichten. Ändern, was geändert werden muß. Das Leben annehmen, sich selbst annehmen.
Die Mistel ist mir dabei ein wichtiger Begleiter.

Ich möchte Dir aber die Geschichte eines Mannes mitteilen, der nicht selbst hier im KK geschrieben hat. Seine Frau hatte hier einen Hilferuf losgelassen, ihr wurde auch Hilfe zu Teil. Aber dies führte leider nicht zu einer Lösung.
Das Problem war, daß beide Nieren des 50jährigen Mannes von einem Nierenzellkarzinom betroffen waren. Die Niere mit dem kleineren Tumor war bereits entfernt, in einer 2. Operation sollte auch die andere Niere entfernt werden. Das erfuhr er aber erst nach der 1. Op., er war entsetzt über die Aussicht, lebenslänglich an die Dialyse zu müssen. Die Thermoablation des Tumors der 2. Niere (in einer anderen Uni-Klinik) war nach Aussage erfahrener Ärzte nicht möglich, weil die Gefahr einer unstillbaren Blutung zu groß war, das Risiko wollten die Ärzte nicht eingehen.
In ihrer Verzweiflung schickte mir seine Frau eine eMail mit der Bitte um Hilfe. Konkrete Hilfe konnte ich ihr nicht geben, aber ich schickte ihr mein "Glaubensbekenntnis", meine Einstellung zu Krebs, Leben und eigener Verantwortung. Als ihr Mann das gelesen hatte, sagte er in tiefster Überzeugung: das ist es!
3 Tage später waren sie bei "meinem" anthrop. Arzt. Wahrscheinlich war es die tiefe Überzeugung des Mannes, die den Arzt sagen ließ: Sie haben eine ganz große Chance. Das scheint ihn zusätzlich in seiner Entscheidung gestärkt zu haben, sich ganz auf die Mistel (und ein paar Begleitmedikamente) zu verlassen.
"Lieber gesund sterben als krank leben", das scheint seine Devise geworden zu sein. 1 - 2 Jahre später war vom Tumor im Ultraschall nichts mehr zu sehen. Genauer wollte er es nicht wissen. Jetzt, nach 3 Jahren, geht es ihm unverändert gut. Der Glaube versetzt Berge. Ich bin selbst tief beeindruckt von dieser Geschichte.

Ich sehe die Mistel auch als ein Hilfsmittel, an dem sich der Glaube an die Heilung festmachen läßt.
Empfehlen kann und will und darf ich meinen Weg nicht, aber wenn jemand den Mut haben sollte, ihn zu gehen, würde er mit meiner Begleitung rechnen können. Ich sage Begleitung, nicht Führung.
Liebe Grüße
Rudolf
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(Nieren-Op. Nov. 2000, Mistel seit Sept. 2001, anfangs >15 Lungenmetastasen, seit 2003 noch eine, seit 2006 ruhend, 2018 operativ entfernt)

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Geändert von Rudolf (13.08.2006 um 15:22 Uhr)
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  #10  
Alt 05.08.2006, 13:17
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Rudolf Rudolf ist offline
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Standard AW: Unbedingt Lungenmetastasen operieren??

Hallo Sentany,
Du hast mir ja eine gleichlautende Mail geschickt, und ich habe Dir ausführlich geantwortet.
Deshalb hier nur kurz: ich bin durchaus nicht sicher, ob Dein Bruder die gleiche Einstellung hat wie ich.
Anthroposophie schließt ja nicht prinzipiell die Ablehnung der Schulmedizin ein!
Ich weiß, daß "mein" anthropos. Arzt einem Patienten gesagt hat: lassen Sie erst mal Ihren Tumor operieren, dann sehen wir weiter.
Ich bin mit der Mistel sehr weit gekommen, daß ist richtig, aber ich habe die "schulmedizinische" Operation am Anfang in Anspruch genommen und habe immer noch die Thermoablation oder die Operation der verbliebenen Lungenmetastase als Notlösung im Hinterkopf, falls das nötig werden sollte. Konkret abgelehnt habe ich bisher nur die "Chemo", weil sie mir zu anstrengend und lebensgefährlich erschien. Ich bin kein "Alternativer" aus Prinzip, eher ein Opportunist, der sich das heraussucht, was ihm am besten schmeckt. Allerdings höre ich auch auf meine innere Stimme.

Wenn Dein Bruder Anthroposoph ist, wird er ja auch einen guten Draht zu einem anthopos. Arzt haben, oder zur anthropos. Lukasklinik in Arlesheim bei Basel.
Ich wünsche Euch einen wunderschönen Konzertabend.
Liebe Grüße
Rudolf
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Geändert von Rudolf (28.09.2012 um 20:01 Uhr)
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  #11  
Alt 10.08.2006, 19:25
lustrudiluna lustrudiluna ist offline
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Standard AW: Unbedingt Lungenmetastasen operieren??

Lieber Rudolf,
du sprichst mir aus der Seele. Auch ich frage mich nach der Ursache der Krankheit, nicht nach dem augenscheinlichen Symptom. Insofern habe ich für mich eine entsprechende in diesem Fall passende "Erklärung" (Niere als Ausdruck von Beziehungsproblemen) und ich weiss wieviel er in sich hineingefressen hat. Leider ist mein Vater für diese Dimension überhaupt nicht zugänglich. Ich hoffe dass er durch die Krankheit lernt (ich mein es nicht makaber, ich hätte ihm nie die Krankheit gewünscht um etwas zu begreifen) dass es darum geht bewusst zu leben, Dinge im Leben zu ändern die einen krank machen und dass er zu sich selbst und seinen Bedürfnissen findet. Da er aber anders als ich gestrickt ist, möchte er dass von aussen was "gemacht" wird.
Wir haben gerade das letzte Staging hinter uns und glücklicherweise sind die Metastasen unter der IT konstant geblieben. Der Onkologe hält nichts von Misteln aber er hat meinem Vater gesagt er solle jetzt erst mal in Urlaub fahren und dann würde nach einem erneuten Staging überhaupt entschieden, ob er Nexavar bekommt oder ob man einfach gar nichts macht. Ich bin froh, dass meine Eltern jetzt für 6 Wochen wegfahren und ich hoffe sie nutzen ihre Chance.
Ganz liebe Grüße
Maria
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  #12  
Alt 13.08.2006, 20:57
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Rudolf Rudolf ist offline
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Standard AW: Unbedingt Lungenmetastasen operieren??

Liebe Maria,
ich freue mich, daß Du mich verstehst. Wahrscheinlich kennst Du die Bücher von Dr. med. Rüdiger Dahlke, in denen er ja immer wieder betont, daß der Körper das sagt, was die Seele meint. Auch unsere Sprache ist voll von entsprechenden Formulierungen: Ich habe mich erkältet (wer ist hier der Täter?); ich habe schon so viel geschluckt; das liegt mir schwer im Magen; das treibt mir die Galle hoch; den kann ich nicht mehr riechen (also bin ich verschnupft); das geht mir an die Nieren . . .

Dein Vater verläßt sich also vorerst auf die „medizinische Reparaturwerkstatt für Symptome“. Vielleicht hat er ja im Urlaub, in der Ruhe, gute Gedanken, die ihm weiterhelfen. Manches braucht eben Zeit, und manches viel Zeit. Möge er den Urlaub aus tiefstem Herzen genießen! Und gute Begegnungen haben.

Niere wird mit Beziehung, Begegnung, Ausgleich in Verbindung gebracht, das ist richtig.
In einer Familienaufstellung (nach Hellinger) habe ich die klare Frage gestellt: warum habe ich Krebs bekommen? Im Schlußbild stand ich plötzlich vor einem Paar, das meine Eltern darstellte, der Mann hatte einen Arm um die Taille der Frau gelegt, sie eine Hand auf seine Schulter. Da rutschte mir die Bemerkung heraus: so habe ich euch nie gesehen! Das lag nun allerdings nicht an meinen Eltern, sondern an den Kriegszeiten, mein Vater ist 1944 in Rußland gefallen. Also keine „Schuld“ meiner Eltern, sondern eine Aufgabe des Schicksals. Wie hätte ich „Beziehung“ lernen können, ohne Vorbild?

Trotzdem war es dann konkret etwas ganz anderes, was mir „an die Nieren“ ging. (Die Verzweiflung kam vor dem Krebs! Nachher kam die Erkenntnis.)
3 Monate nach der Diagnose habe ich wieder geheiratet. Und diese Beziehung unterscheidet sich auch deutlich von der ersten. Das Leben ist schön!
Glückshormone stärken das Immunsystem!
Liebe Grüße
Rudolf
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Ich kämpfe nicht gegen den Krebs, sondern für das Leben.
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Angst ist Gift für den Körper . . . . . und noch mehr für die Seele.
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  #13  
Alt 14.08.2006, 08:39
lustrudiluna lustrudiluna ist offline
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Standard AW: Unbedingt Lungenmetastasen operieren??

Hallo Rudolf,

ich kann nur auf deine Antwort hin lächeln. Natürlich kenne ich Dahlke. Es ist noch viel ärger! Ich stehe kurz vor meiner Prüfung als Heilpraktikerin. Aber was nützt meine Ansicht, meine Weltsicht, wenn in den Augen meiner Eltern nur das Wort der Ärzte und deren Wissen wirklich von Wert ist? Den Patienten als Mensch in seinem Umfeld wahrnehmen, dem Körper Zeit geben und al Betroffener selbst etwas verändern (Gewohnheiten,Umstände etc.) ist halt sehr, sehr schwer. Lieber fügt man sich und schluckt Medikamente, obwohl statistische Werte eindeutig belegen, dass die ganze schulmedizinische Versorgung die Lebenserwartung im Schnitt (lt. Auskunft des Arztes in meinem Fall) "nur" um ein halbes Jahr verlängert.
Vor wenigen Tagen hat mir ein Arzt erzählt, dass sein Chef eine Auswertung der letzten 20 Jahre gemacht hat und im Bereich Bronchial CA eine Lebensverlängerung von 3 Monaten statistischer Mittelwert ist.
Es ist so frustrierend!!
Für die guten Wünsche für meinen Vater danke ich dir sehr und dir wünsche ich noch einen guten Weg.
LG Maria
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