Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Krebsarten > Nierenkrebs

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 05.06.2006, 11:06
lustrudiluna lustrudiluna ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 17.05.2006
Beiträge: 16
Standard AW: Unbedingt Lungenmetastasen operieren??

Hallo Rudolf,

das Problem mit dem Poleukin und Referon ist folgendermaßen geregelt worden (unter Mühe und Zeiteinsatz). Die urologische Klinik auf der er stationär lag, hat das Mittel wie gesagt nicht verschreiben dürfen, aber die Poliklinik (Ambulanz) darf Rezepte ausstellen. Eigentlich darf ein Rezept aber erst 14 Tage nach Beendigung eines stationären Aufenthalts erstellt werden. Da aber die Klinik mit einer festen Apotheke zusammenarbeitet, hat die Apotheke allein durch ein Fax mit der Bestellung und einem Telefonat mit dem Arzt das Medikament für uns besorgt und die Apotheke erhält aber erst in 2 Wochen das Rezept. Was für ein Irrsinn!! Gottseidank hat aber alles funktioniert. Wir haben das Mittel für die ersten 4 Wochen. Der Besuch beim niedergelassenen Onkologen(urlaubsbedingt bei einem Vertreter) war auch nicht so toll. Wieder sind wir sehr massiv in Richtung Lungenop beraten worden. Erst nachdem der Arzt von meinem Vater eindeutig gehört hat, dass er alle Nebenwirkungen auf sich nimmt, für ihn aber definitiv keine OP in Frage kommt, hat er abgelassen. (Bis zu dem Zeitpunkt wusste er nicht dass wir das Mittel über die Klinik erhalten haben, ich weiß nicht ob das Gespäch anders verlaufen wäre).. Misteltherapie war für den Onkologen nicht wirklich ein Thema, er wüsste wohl dass es positive Resonanz gäbe aber wissenschaftlich nicht erwiesen (Blödmann!!)sei. Stand ist, dass mein Vater wöchentlich zum Labor geht. wir schauen wie er auf die Therapie reagiert und im negativen Fall überlegen wir uns was anderes.
Auf die erste volle Dosis der IT hat er übrigens ziemlich heftig reagiert. Jetzt ist ihm klar, dass das kein Spaziergang wird. Gestern war die letzte Dosis der ersten Woche und die Beschwerden lassen nach. Ich hoffe alles wird gut.
LG Maria
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 06.06.2006, 10:11
Dembe Dembe ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 17.02.2006
Beiträge: 7
Daumen hoch AW: Unbedingt Lungenmetastasen operieren??

hallo,
ich wünsch deinem Vater alles Gute! Meine eigene Behandlung war anfangs im ersten Zyklus ebenfalls sehr heftig. Die zweite und vor allem die dritte (ohne 5-FU) war dann viel verträglicher. Also, es wird bestimmt nur noch besser!!
Gruss Dembe
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 02.08.2006, 23:15
lustrudiluna lustrudiluna ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 17.05.2006
Beiträge: 16
Standard AW: Unbedingt Lungenmetastasen operieren??

Nach langer Zeit melde ich mich wieder, da wir nun ein kleines bischen weiter sind. Die Immuntherapie hat meinen Vater ganz schön mitgenommen. Alle 2 Tage Angst vor der Spritze, da ständig Schüttelfrost und Schmerzen auftraten, Geschmacksveränderungen, depressive Verstimmtheit etc. Jetzt hat er die letzte Woche seines 2. Zyklus vor sich. Jedenfalls war heute das Staging und die Metastasen sind unverändert klein (evtl. 1 mm kleiner, was aber nicht eindeutig ist). Somit hat sich zunächst der Weg gelohnt auch wenn mein Vater psychisch sehr mitgenommen ist. Nun steht der nächste Schritt an. Wir haben uns heute in der Klinik beraten lassen und sicherlich ist die Metastasenentfernung medizinisch der sinnvollere Weg, aber es steht die Möglichkeit von Sorafenib - es soll wohl diesen Monat die Zulassung erhalten - oder eine Misteltherapie an. Ich war sehr erstaunt, dass der Klinikarzt anbot, wenn sich mein Vater für die Mistel entscheidet, im Krankenhaus eine Testdosis unter Beobachtung zu verabreichen. Nachdem was ich bisher von dem Mittel Suttent bzw. Nexavar gelesen habe und mit denbeschriebenen Nebenwirkungen, glaube ich dass wir es erst mit der Mistel versuchen sollten. Hat außer Rudolf noch jemand gute Erfahrungen damit gemacht?
Liebe Grüße an alle
Maria
Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 03.08.2006, 14:36
Urs Urs ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 02.07.2006
Ort: Kanton Aargau, Schweiz
Beiträge: 80
Standard AW: Unbedingt Lungenmetastasen operieren??

Liebe Maria

Ich nehme seit März 2006 Nexavar. Wegen den Nebenwirkungen nur 3/4 Dosis. Habe Lungen- und Lebermetastasen,welche in den letzten 2 Monaten stabil geblieben sind. Für den Moment bin ich mit den Resultaten zufrieden.
Mir wurde auch offeriert, eine Lebermetastase (eine ist gross) zu operieren.
Nun mein Standpunkt: Mit mehreren Lungen- und 3 Lebermetastasen sind die op. Eingriffe eher nicht zu empfehlen. Die Risiken sind zu gross. So habe ich mich entschlossen, zuerst die chemischen Methoden auszunutzen.
Die Mistel nehme ich seit Bekanntmachung des Nierenzellkarzinoms. Ich denke, auch während der Multi-Kinase-Hemmer-Therapie (Nexavar/Sutent) kann die Mistel eingenommen werden, wenn das Immunsystem noch funktionstüchtig ist.

Meine Empfehlung: Keine Op. / Nexavar und Mistel zusammen als nächste Therapierunde
und ..... dann erstmals, wenn das Wachstum stagniert, sich ein bisschen "Ferien" gönnen, sich mal nicht nur um die Krankheit kümmern und etwas schönes im Kreis der Familie erleben.

Herzliche Grüsse
Urs

NB: Wichtig: Ich ertrug die volle Nexavar-Dosis nicht. Nun aber mit 3/4 kann ich gut leben und die Wirkung stellte sich nach bisherigen Untersuchungen auch ein. Also bei Problemen nicht aufgeben.
Mit Zitat antworten
  #5  
Alt 03.08.2006, 19:55
Benutzerbild von Rudolf
Rudolf Rudolf ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 07.05.2003
Ort: fast im Taunus
Beiträge: 1.751
Standard AW: Unbedingt Lungenmetastasen operieren??

Lieber Urs,
Du schreibst: " . . . kann die Mistel genommen werden, wenn das Immunsystem noch funktionstüchtig ist."
Die Mistel belastet das Immunsystem nicht, im Gegenteil, sie stärkt es.
Die anthropos. Lukasklinik in Arlesheim/Schweiz legt Wert darauf, daß die Lymphozyten über 2 G/l liegen, das soll mit der Mistel erreicht werden. Eine Ärztin sagte mir dort, daß dieser Wert bei Krebspatienten oft nur wenig über 1 G/l liegt.
Einige Inhaltsstoffe der Mistel regen die Lymphozyten an, mehr Interferon zu bilden, das gegen Tumorzellen aktiv ist, andere haben eine Wirkung direkt auf die Tumorzellen.

Ich wäre ohne die Mistel sicher nicht da, wo ich heute bin.
Aber ein anderer Punkt war mir sehr wichtig, nämlich das Leben.
Ich war ja vor der Diagnose in ein psychisches Loch gefallen, das war so groß, daß der Krebs auch noch darin Platz hatte. Ich habe mich deshalb sofort umgeschaut, was gibt es denn da außerhalb des Loches eigentlich?
Ich habe mich gefragt: warum will ich weiterleben? 1... 2... 3...
Also 1. habe ich (wieder) geheiratet, 2. haben wir Urlaub gemacht, 3. haben wir ein Häuschen gekauft, 4. macht mir meine Arbeit Spaß, auch "in Rente".

Krebs-Psychologen wissen: Lebensfreude, Begeisterung, kreatives Feuer sind sehr vielen Krebspatienten abhanden gekommen. Das kann extrem unterschiedliche Gründe haben. Es sind oft Menschen, die zu viel für andere tun, immer freundlich sind, und (zu) wenig an sich selbst denken.
Meine Schlußfolgerung: Lebensfreude wiederentdecken, Begeisterung, Kreativität, einen gesunden Egoismus.
Herzlich
Rudolf
__________________
Ich habe Krebs - aber ich bin gesund!
(Nieren-Op. Nov. 2000, Mistel seit Sept. 2001, anfangs >15 Lungenmetastasen, seit 2003 noch eine, seit 2006 ruhend, 2018 operativ entfernt)

Ich kämpfe nicht gegen den Krebs, sondern für das Leben.
Nein, ich kämpfe nicht, ich lebe!
Mein Krebs ist nicht mein Feind, er ist Teil meines Körpers. Ich will ihn verstehen.
Angst ist Gift für den Körper . . . . . und noch mehr für die Seele.
Entscheiden Sie sich für das Leben, sagte eine Psychologin . . .
Mit Zitat antworten
  #6  
Alt 04.08.2006, 08:31
Urs Urs ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 02.07.2006
Ort: Kanton Aargau, Schweiz
Beiträge: 80
Standard AW: Unbedingt Lungenmetastasen operieren??

Lieber Rudolf

Ich danke Dir für die Präzisierung.
Bei dieser Formulierung war ich wohl übervorsichtig, da ich auch schon gelesen habe, dass die Misteltherapie in seiner Wirkung ein komplett am Boden liegendes Immunsystem zu stark fordern könnnte.
Ich werde mich beim nächsten Kontakt mit meiner Aerztin aus der Lukasklinik nochmals eingehend zu diesem Aspekt unterhalten.
Auch ich bin ein grosser Anhänger der Misteltherapie. Meine Frau sagt immer wieder, sie sei überzeugt, ohne dieses Mittel wäre ich nicht an diesem Punkt.

Deine psychologische Betrachtung kann ich so sicherlich unterstützen. Im Moment bin ich an einem Punkt angelangt, wo ich den Aerzten einfach keinen Glauben mehr schenke, wenn sie von meiner sehr begrenzten Lebenszeit reden (Alter 50).

Meine grosse Herausforderung besteht jedoch darin, diese persönliche Ueberzeugung noch zu festigen und herauszufinden, wie ich anderen Betroffenen hierbei helfen kann. Ich selber beziehe meine Kraft aus meinem Glauben.

Herzliche Grüsse (und an dieser Stelle einmal ein grosses Dankeschön für Deine tollen Beiträge).
Urs
Mit Zitat antworten
  #7  
Alt 04.08.2006, 14:10
Benutzerbild von Rudolf
Rudolf Rudolf ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 07.05.2003
Ort: fast im Taunus
Beiträge: 1.751
Standard AW: Unbedingt Lungenmetastasen operieren??

Lieber Urs,
ich wünsche Dir einen fröhlichen Glauben, der Lebenslust zuläßt.

So manche Leute, die sich gläubig oder religiös nennen, haben die Verantwortung für ihr Leben völlig bei Gott abgegeben, und damit auch die Lebensfreude. Sie kennen nur Pflicht und Unterordnung. In so einer traurigen Welt hat der Krebs eine große Chance.

Der Krebsforscher Grossarth-Maticek hat eine prospektive Studie angelegt, bei der er einen Zusammenhang zwischen Religiosität und Krebshäufigkeit erkunden wollte.
Er befragte 1353 Menschen im Alter von 50 - 80 Jahren per Fragebogen nach ihrer religiösen Einstellung. Eigentlich wollte er nur Gläubige von Atheisten unterscheiden. Aber er erkannte, daß er beide Gruppen noch einmal unterteilen mußte, nämlich konventionell Religiöse und spontan Religiöse, sowie solche Atheisten, die eine Existenz Gottes nicht ausschlossen und die 100%igen.
10 Jahre später wurde erneut untersucht, und zwar nach Krebshäufigkeit.
Von den konventionell Gläubigen waren 93 (= 37%) an Krebs erkrankt, 203 (= 81%) bereits verstorben.
Von den spontan Gläubigen waren 4 (= 3,5%) an Krebs erkrankt, 49 (= 43%) verstorben.
Die beiden Gruppen der Atheisten lagen dazwischen.
Das sagt doch sehr sehr viel!
Auch ich bin in einer religiösen Umgebung aufgewachsen. Aber mit der Kirche konnte ich noch nie allzuviel anfangen.
Zu weit hat sich die Kirche von der christlichen Botschaft entfernt, die katholische noch mehr als die evangelische.
"Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst," ist auch nicht primär christlich, es ist altjüdisch, steht im 3. Buch Moses! Es wurde von Christen und Muslimen übernommen!
Wenn alle Menschen das beherzigen würden, brauchten wir nicht einen einzigen Krieg!
(Und was wäre mit den Arbeitsplätzen der Waffenhersteller?)

Es ist schön, wenn Du Deine Herausforderung darin siehst, anderen zu helfen. Mir geht es jetzt ähnlich. Aber zuerst muß ich mein eigenes Problem lösen, bevor ich anderen wirklich etwas geben kann. Auf keinen Fall will ich missionieren ("seht her, so müßt ihr's machen!"), sondern nur meinen Weg beschreiben, über meine Erfahrung und Meinung berichten.

Meine psychologischen Bemerkungen hatte ich angeschlossen an Deinen Satz ". . . sich ein bisschen 'Ferien' gönnen, sich mal nicht nur um die Krankheit kümmern und etwas schönes im Kreis der Familie erleben."
Glückshormone stärken das Immunsystem! Das ist der Medizin bekannt!
Nimm dein Leben ernst -- genieße es!

Aus Zeitmangel war mein Beitrag gestern kürzer geworden als gewollt.
80% der körperlichen Krankheiten gelten als psychosomatisch, da gehört der Krebs dazu. Die Reihenfolge "Streß --> Magengeschwür --> Magenkrebs" ist seit Jahrzehnten als mögliche Konsequenz bekannt, nicht als unabwendbare.
Wenn ich aber jemanden auf den Zusammenhang zwischen Krebs und Psyche hinwies, habe ich auch schon die böse Antwort bekommen: "Was, jetzt soll ich auch noch an meinem Krebs selbst Schuld sein?????" Es geht nicht um Schuld, es geht um Ursachenforschung. Nur wenn man die Ursache kennt, kann man sie abstellen.

Wenn Du den ärztlichen Äußerungen betreffend Deine Lebenszeit nicht glaubst, hast Du Recht. Mir wurde ja auch gesagt: Wenn Sie keine Chemo machen, haben Sie noch 12 - 18 Monate zu leben. Das war vor 66 Monaten.
Viele, viele Ärzte haben sich andererseits dazu geäußert, daß man die Selbstheilungskräfte des Patienten stärken müsse, so z.B. Dr. Albert Schweizer, so z.B. Paracelsus, so z.B. Dr. Rüdiger Dahlke ...
Vor kurzem habe ich mir notiert: Solange der Medizin die spirituelle Dimension fehlt, wird sie nicht wirklich heilen können, solange bleibt sie ein Reparaturbetrieb für Symptome.

Bleib gesund!
Mit herzlichen Grüßen
Rudolf
__________________
Ich habe Krebs - aber ich bin gesund!
(Nieren-Op. Nov. 2000, Mistel seit Sept. 2001, anfangs >15 Lungenmetastasen, seit 2003 noch eine, seit 2006 ruhend, 2018 operativ entfernt)

Ich kämpfe nicht gegen den Krebs, sondern für das Leben.
Nein, ich kämpfe nicht, ich lebe!
Mein Krebs ist nicht mein Feind, er ist Teil meines Körpers. Ich will ihn verstehen.
Angst ist Gift für den Körper . . . . . und noch mehr für die Seele.
Entscheiden Sie sich für das Leben, sagte eine Psychologin . . .

Geändert von Rudolf (04.08.2006 um 20:08 Uhr)
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 20:37 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55