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Alt 09.06.2006, 11:31
Imke Imke ist offline
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Registriert seit: 15.08.2005
Ort: Hamburg
Beiträge: 53
Standard AW: ich hab so große angst!

Lieber Marcel.

Ja, das sind alles Fragen die ich kenne. Diese und auch andere Fragen habe ich mir vor knapp einem Jahr gestellt.
Meine Mama kam am 17. Juni 2005 aus dem Krankenhaus nach Hause und wir wussten das es zum sterben sein wird. 1 Monat und 1 Tag hat sie es noch geschafft bis sie starb.
Und wir (mein Vater, meine Schwester und ich) waren froh das es zu Hause "passiert" ist, auch in einem Krankenbett.
So hatte sie ihre gewohnte Umgebung und den schönen Blick in den Garten.

Meiner Mutter hatte niemand gesagt das sie sterben wird, aber ich denke sie hat es doch geahnt.
Die ersten drei Wochen zu Hause ging es noch, doch speziell die letzte Woche ging ganz schnell rapide abwärts. Mein Vater und ich haben am Freitag (Montag drauf starb sie) die Pastorin angerufen. (Meine Mutter war im absoluten Tiefschlaf, ich bin mir nicht sicher ob sie es mitbekommen hat)
Sie kam gleich vorbei und hat sie gesegnet, gesalbt und wir haben zusammen gebetet.
Wie ist es bei Deinem Vater, weiß er bescheid über seinen "Zustand" ?
Deine Mutter kannst auch nur in soweit unterstützen das du da bist. Für Deinen Vater, aber auch für sie.
Mein Vater hatte Angst alleine zu sein wenn es soweit ist. Aber meine Schwester und ich (wir wohnen nicht mehr zu Hause) waren die letzten Tage ganz bei meinen Eltern und auch in der besagten Stunde standen wir zu dritt
um das Bett mit meiner Mama rum. Sie wird es gemerkt haben......
Menschen die sterben bekommen alles ganz genau mit, sagt man. Auch wenn
sie zum Schluß vielleicht nicht mehr ansprechbar sind.
Andere wiederum reden und schauen bis zum Ende.
Den sterbeprozess zu beschreiben ist daher verdammt schwer.
Ich war so dankbar für die Zeit die sie noch zu Hause war und habe viel geredet. Wo es ihr in der letzten Woche dann so schlecht ging, ist man ehrlich froh und dankbar wenn alles vorbei ist.
Nicht falsch verstehen !
Ich würde es jeder Zeit wieder machen, meine Mutter hat mich schließlich früher auch gewickelt und mir Medizin gegeben, aber ich hoffe instendig das
ich nie wieder in solch eine Situation kommer werde.
Wie Du schon sagst, es ist wahnsinnig schwer und schlimm, einen Menschen den man so lieb hat, so verdammt leiden zu sehen.
Und man kann nichts tun, nur für den jenigen da sein, zuhören, in den Arm nehmen, versuchen ihm die Angst ein wenig zu nehmen. Nur meistens haben
die Angehörigen mehr Angst als die sterbenden.

Lieber Marcel, ich wünsche Euch alles Liebe, viel Kraft für die bevorstehende schwierige Zeit. Trotzdem versuche die Zeit mit Deinem Vater noch zu geniessen. Ich weiß was in Dir vorgeht und denke an Dich !

Ganz liebe Grüsse von Imke !!!
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