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#1
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ach Frank,
zu Deinem Zitat : Ich bin irgendwie an einem Punkt angelangt, an dem ich nicht mehr genau weiss, wo rechts und links ist, will sagen, was ich für mich selbst glauben/denken soll. Soviel vergleichbare Fälle, genausoviele unterschiedliche Ausgänge (von schnellem Ende bis zu jahrelangem, akzeptablen Leben). ![]() Der erste (noch sehr junge )Arzt der Papa behandelte meinte auf meine Nachfrage bezüglich der Lebenserwartung, ach Frau ... ihr Vater kann noch 6-8 Jahre leben, ich hatte das Gefühl er wolle mich schonen. Den zweiten Arzt hab ich mir dann einfach vorgeknöpft, wollte die Wahrheit hören, hab mir mehrmals Papa´s Röntgenbilder (auf dem PC, da sieht man wirklich alles) angeschaut und der Arzt hat mir alles erklärt, Tumor + Metastasen gezeigt, OP erklärt und was nun weiteres passieren wird. Er war auch der Arzt der Papa dann gesagt hat dass er seine Sachen regeln muss da ihm nicht mehr viel Zeit bleibt. Dreieinhalb Monate später starb er. Frank, Kein Arzt kann dir eine Zeit nennen, Manchmal geschehen zum Glück auch kleine Wunder . Jeder hier von uns kennt das, nicht mehr wissen wo einem der Kopf steht und was man glauben soll. Fakt ist einfach, wir haben unser Leben nicht in der Hand, es kann heute schon zu Ende sein. @Katahrina: ich finde deinen Satz überhaupt nicht pessimistisch sondern er passt einfach so wie du ihn geschrieben hast. Liebe Grüße, Sylvia
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PAPA (+26.02.2006 ![]() |
#2
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Hallo Katharina,
keine Sorge, hast mir nicht den Tag versaut. Hab' tatsächlich die erste Halbzeit gesehen, ICH!?! Hi Sylia, danke für Deine Eingabe, Katharina, lese dies in Deinem Interesse (Pessimismus). Ist mir schon klar, dass kein Arzt der Welt eine verbindliche Aussage treffen kann und wird. Es kann lediglich aus Erfahrungswerten abgeschätzt werden. Und, auch klar, "Wunder" geschehen (obwohl ich als Pragmatiker nicht an Wunder sondern eher an die Natur(-wissenschaft) glaube), die niemand vorhersehen kann. Sich aber nur darauf zu verlassen, ........? Aber an Alle, die ab und an hier mal reinschauen. Zum Thema Klarheit über die tatsächliche Situation, ich habe heute abend, sowohl an meinem Dad als auch an Mum vorbei ein Gespräch mit dem behandelnden Chefarzt (Onkologie) "beantragt". Dieses wird -hoffentlich- noch übers Wochenende, spät. Anfang nä. Woche stattfinden. Ich habe keine Scheu vor der Realität, ich will lediglich Klarheit. Und genau dies gestaltet sich mehr und mehr zu einem familiären Problem, in erster Linie mit meiner Mutter. Sie geht den Fakten, Tatsachen, der Realität aus dem Weg, will nichts sehen und hören und geht den ausschliesslichen Weg der Hoffnung (prinzipiell ok, aber inzwischen zu blind). Ich komme nicht mehr an sie ran, im Gegenteil, der erste richtige Krach konnte gerade noch abgewendet werden. Ich habe jetzt für mich entschieden, meinen eigenen Weg zu gehen, letzendlich möchte ich nicht mehr und weniger als meinem Dad zu helfen, wie auch immer. Ich bin für jegliche Ideen und Hilfe, wie man vorsichtig aber realitätsnah an Angehörige heran kommen kann (ich hier an meine Mutter) dankbar. Ich selbst finde den Weg momentan nicht richtig (ohne Familienkrach). Ciao Frank |
#3
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Lieber Frank,
an deiner Stelle als Sohn würde ich deiner Mutter sagen, dass du einen Termin machst mit dem Arzt und es ihr einfach nur anbietest dabei zu sein. Wenn sie es nicht möchte, dann würde ich es akzeptieren. Sie wird dich bestimmt dann etwas später fragen, was es gegeben hat. Bitte zwinge sie zu Nichts, denn jeder geht anders damit um als Angehöriger. Du als Sohn, sie als Ehefrau. Beide liebt ihr deinen Vater, aber doch seid ihr unterschiedlich stark damit umzugehen. Du hast das Forum, Freunde usw. Sie wird evtl. nur Freunde haben und den Arzt. Ich gehe einfach mal davon aus, das du alle dir möglichen Infoangebote nutzt und die werden bestimmt weit mehr sein, als deine Ma verkraften kann. Meine Freundin ist an BSDK erkrankt und das leider im Endstadium. Ich bekomme mit, wie unterschiedlich Jeder damit umgeht und doch ist es meine Freundin, die genau sagt, was los ist-was zu Fragen ist-was zu tun ist. Alles andere ist so "nebensächlich"...... Wir haben uns auch alle erkundigt in verschiedenen Foren, bei verschiedenen Ärzten und doch ist jeder Verlauf anders. Jeder Körper ist anders. Nicht umsonst sind wir Individuen. Ach Mensch.....Frank Ich kenne dieses Scheiß Gefühl. Ich habe meinen Vater auch durch Krebs verloren. Die Hoffnung stirbt zuletzt! Ich wünsche dir und deinen Eltern ganz viel Kraft mit dieser Krankheit umzugehen.
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Martina |
#4
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Hallo Frank,
ich habe gerade Deine Beiträge zur Leidensgeschichte Deines Vaters gelesen. Mein lieber Mann hat im Januar seinen unendlich mutigen Kampf gegen die besch. Krankheit verloren - ich weiß wovon Du redest bzw. schreibst. Ich bewundere Deine tapfere und realistische Haltung. Bei uns war es so, dass wir uns beide von Anfang an darüber im Klaren waren, dass es keine Hoffnung gab, dass er es überlebt. Dieses Wissen versuchten wir, auch unseren Kindern, Freunden und Bekannten zu übermitteln. Man konnte nicht mehr operieren, es waren Metas in der Leber und im Bauchfell, man konnte lediglich mit Hilfe einer bestimmten Chemo die Lebensqualität für einige Monate verbessern. Obwohl ich ganz anders als Deine Mama mit der Krankheit meines Mannes umgegangen bin, kann ich ihre Reaktion auch gut verstehen. Es ist so schrecklich zu erfahren, dass der Mensch, den man am meisten liebt, nicht mehr lange bei einem sein wird, dass man es am liebsten verdrängt. Ich hatte damals nach der Diagnose meines Mannes Depressionen, die ich nur mit Hilfe von Medikamenten einigermaßen überwunden habe, und ich denke, dass ich meinem Mann seine letzten Monate doch erleichtern konnte. Wir hatten viele gute Gespräche miteinander, haben allerdings auch oft zusammen geweint. Ich denke, Du bist mit Deinem Pragmatismus auf dem richtigen Weg. Es ist Deine Art, mit den Dingen umzugehen, und bestimmt nicht das Schlechteste. Gib Deiner Mama einfach noch Zeit, vielleicht gelingt es ihr dann, mit dieser furchtbaren Situation besser fertig zu werden. Sicher können Dir meine Worte nicht wirklich helfen oder Dich trösten, aber ich fühle mich von Eurer Geschichte so betroffen, dass ich das einfach loswerden musste. Ich wünsche Euch allen für die nächste Zeit sehr viel Kraft, Mut und Zuversicht. Liebe Grüße, Anemone Geändert von Anemone (11.06.2006 um 00:46 Uhr) |
#5
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Hallo Ihr zwei, Martina & Anemone,
ich kann Euch für Eure Beiträge nur danken. Martina, ich gebe Dir prinzipiell Recht, meine Mutter in Kenntnis über mein geplantes Gespräch mit dem Onkologen zu setzen. Aus den letzen Stunden heraus habe ich mich definitiv entschlossen, dies nicht zu tun, zumindest nicht zum jetzigen Zeitpunkt. Ich habe dies zu meiner Aufgaben gemacht, abzuwägen, wann ich entsprechend auf sie zugehen kann. Jetzt heute, unmöglich, ich akzeptiere aber ihren Selbstschutz (muss es). Liebe Anemone, Dir besonderen Dank für das Erkennen und Anerkennen meines, wie Du es nennst, Pragmatismus. Mir wichtig ist, mir keinen Apfel für ein Ei vormachen zu lassen, ich will wissen, was Sache ist, habe mich informiert (und tue dies weiter), und kann nur für mich feststellen, dass dieser Weg gut war/ist. Ich weiss definitif noch nicht, wie es um Dad steht, heute gings ihm einfach nur dreckig (sorry für die Wortwahl). Die gestrige Chemo hat ihm zugesetzt, aber, grosses Problem, er nimmt keine Nahrung auf, er verweigert dies sogar, Essen ekelt ihn nahezu an. Er ist nur noch Haut und Knochen, kommt aber erst Montag wieder an den Tropf. Ich spüre bei ihm so langsam ein Resignationsgefühl (wie gesagt, ob medizinisch berechtigt oder nicht wissen wir ja noch nicht), dies bedrückt mich (dies passt nicht zu diesem Mensch, Charakter). Anemone & Martine, Euch alles Gute, es tut mir leid was Euch Beiden wiederfahren ist, finde es aber echt super, dass Ihr als Betroffene noch immer hier dabei seid. Erfahrungen von Euch, die Ihr Beide das Ende erlebt habt, wiegen noch schwerer als die Erfahrungen von "nur" aktuell Betroffenen wie mir. Bis dahin bald. Frank P.S. Habe soeben mit meiner Mutter tel. Hoppla, unverhofft kommt oft!?!?! Doch eine Öffnung Beider in Richtung Alternativen, Ratschläge etc.? Der heutige Tag meines Dads war wie beschrieben hart. Wird er nun doch mürbe? Hoffentlich, denn wenn nicht, geht es ihm anscheinend noch nicht schlecht genug. |
#6
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Hallo lieber Frank,
eigentlich wollte ich mich schon länger aus dem BSDK-Forum zurückziehen, aber irgendwie fühle ich mich immer noch verbunden mit vielen von Euch. Der Zustand, in dem Dein Dad ist, kommt mir sehr bekannt vor. Die Abneigung und der Ekel vor dem Essen hatte mein lieber Mann auch. Dabei war er vor seiner Erkrankung ein ausgesprochener Genuss-Mensch, der sehr gerne kochte und dann mit großer Freude essen konnte. Obwohl es ihm in den letzten Wochen ziemlich schlecht ging und er immer schwächer wurde, lehnte er eine intravenöse Ernährung kategorisch ab mit der Begründung, dass dies sein Leiden doch nur verlängern würde. Er wollte einfach nicht mehr. Lieber Frank, vielleicht kannst Du Dir vorstellen, dass es mir nicht leicht fällt, weiter in diesem Forum zu schreiben. Aber wenn Du vielleicht noch Fragen an mich hast, kannst Du mir ja eine private mail zukommen lassen und ich werde Dir gerne antworten. Ich wünsche Dir, Deinem Papa und Deiner Mama für die nächste Zeit viel Kraft. Liebe Grüße, Anemone |
#7
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Hallo Anemone,
danke für die ehrlichen und offenen Worte und Dein weiterhin aktives Zutun, Andere zu unterstützen (ich kann mir vorstellen, dass dies für Dich noch schwieriger ist als für uns). Ich komme gerne auf das Angebot eines privaten Austausch zurück. Ich lass was von mir hören. Was anderes, brauche Unterstützung von Euch ALLEN: Da sich mein Dad momentan schrecklich entwickelt (andere Worte wären unehrlich), dies auch inzwischen selbst erkennend akzeptiert hat (hat ja lange genug gedauert) laufen jetzt gewisse Aktionen an mit dem Ziel, ihm die beste Versorgung bieten zu können. Er befindet sich, wie im vorherigen bereits erwähnt, z. Zt. im Vincentius (oder Vincencius, hier streiten sich die Geister) KH in Karlsruhe, Onkologie, Prof. Dr. Metzger. èber Google habe ich einen Beitrag zu Vinc-KH KA gefunden, kann den klink aber nicht öffnen. Kennt jemand von Euch eventuell diesen Beitrag aus den wenigen Worten heraus? +++++++++ Krebs-Kompass Forum – Der Krebs-Kompass: Informationen gegen den Krebs Er ging gleich ins Krankenhaus wurde 9 Std. operiert. ….hat eben gute und viele Erfahrungen mit einer onkologischen Abtl. im Vincencius KH in Karlsruhe…. www.krebs-kompass.de/Forum/ showthread.php3?eintrag=780&id=286 – 62k – Zusätzliches Ergebnis – Im Cache – Ähnliche Seiten +++++++++ Ich habe dies aus Google abgeschrieben, da ein copy-paste leider nicht möglich war. Vielleich hat jemand von Euch diesen Halbsatz schon mal gelesen und hat eine Richtung, in der ich weiter suchen kann. DIe Suchmaschine im Forum findet es nicht. Dank Euch Allen für die Umstände, die ich Euch hiermit bereit. Bis dahin. Frank P.S. Hab soeben Dateianhang versucht, hat geklappt. Ergo, im Anhang ein screenshot des Google-Eintrags im Original. |
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