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  #1  
Alt 10.08.2006, 10:03
kathie kathie ist offline
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Standard AW: HILFE! Bronchialkarzinom mit Hirn- und Knochenmetastasen... mit 36??

Hallo Hühnchen,

bist du sicher, dass deine Schwester kein Morphium gegen die Schmerzen bekommt. Sinnvoll wäre mittlerweile die Schmerzeinstellung mit einem Schmerzpflaster gewesen z.B. Durogesic (wird alle 3 Tage gewechselt und es gibt bei richtiger Dosierung keine Schmerzspitzen mehr, da regelmäßig Morphin in geringen Dosen dem Körper zugeführt wird. Tramal und Iboprofen hatte mein Mann auch bevor wir wussten, dass es Krebs ist. Hatte alles nicht geholfen. Übrigens habt ihr ein Recht auf Informationen, damit ihr besser mit der Situation umgehen könnt. Such evtl. mit einem anderen Verwandten (nicht in Gegenwart deiner Schwester) das Gespräch zum behandelnden Arzt und bleibt hartnäckig am Ball. Hab ich auch getan. Weiterhin viel Mut und Kraft. Irgendwie werden wir das alles schaffen!!!

Liebe Grüsse Kathie
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  #2  
Alt 10.08.2006, 20:18
Hühnchen Hühnchen ist offline
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Standard AW: HILFE! Bronchialkarzinom mit Hirn- und Knochenmetastasen... mit 36??

Hallo... wir hatten heute ein langes Gespräch mit mehreren Ärzten... Als endgültige Diagnose kam heraus, dass es nun ein "nicht kleinzelliger" Tumor ist... Kann man jemand den Unterschied von kleinzellig und nicht kleinzellig erklären oder liegt es nur an dem Umstand, wie der Krebs aufgebaut ist? Ab Montag soll nun Strahlen- und Chemo anfangen, wobei dies wohl nur Palliativ sein soll... Hat jemand Erfahrung mit der "Überlebensdauer"? Metastasen sind nun auch in der Hüfte gefunden worden und er metastiert wohl ständig weiter, da er sehr gut durchblutet ist... Sie hat sehr sehr starke Schmerzen und bekommt sehr schlecht Luft... Der Arzt meint, es sei auch nicht gesagt, ob der Körper auf die Chemo anspricht... aber da gibts doch verschiedene Arten oder nicht?

Danke für jeden Hinweis...
Andrea
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  #3  
Alt 10.08.2006, 20:32
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Soraya Soraya ist offline
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Standard AW: HILFE! Bronchialkarzinom mit Hirn- und Knochenmetastasen... mit 36??

Hallo Andrea,

deine Schwester ist sicherlich schon etwas länger an dieser - sch...krankheit- erkrankt denn der "nicht kleinzellige" wächst eher langsam, er verdoppelt sich innerhalb eines Jahres und spricht " leider " nicht so gut auf die Chemo an. Genau diesen hatte auch mein Vater. Aber als es bei ihm diagnostiziert wurde, muss ich jetzt sagen, war er etwas "früher" dran als deine Schwester, er hatte "nur" eine Lebermetastase, zwei Monate bevor er gestorben ist, hatte er eine Hirnmetastase.....diese Dinger sind schrecklich und kennen kein Erbarmen. Aber vielleicht ist die Chemo die sie bekommen wird, ja etwas stärker oder besser. Gib die Hoffnung niemals auf.

Es tut mir sehr leid für deine Schwester. Aber die Bestrahlung wird ihr sicherlich etwas helfen. Ich will dir keine Angst machen, glaub mir, wir sind einfach machtlos gegen diese Krankheit. Ich drück Euch ganz ganz fest die Daumen und wünsch Euch alles erdenklich Gute und deiner Schwester allen Lebensmut dieser Welt.

liebe Grüsse
PS. Wenn du willst, kannst du mir auch privat ne Mail schicken: Soraya2707@aol.com. ciao
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  #4  
Alt 10.08.2006, 20:54
drea01 drea01 ist offline
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Standard AW: HILFE! Bronchialkarzinom mit Hirn- und Knochenmetastasen... mit 36??

hallo andrea,

ich kann dir eigentlich nicht viel dazu schreiben. es macht mich ziemlich traurig, wenn ich sowas lese..... mein mann ist im letzten jahr mit 39 an lungenkrebs gestorben. was ich dir bzw deiner schwester raten kann: nehmt mit der "asklepios klinik in hamburg rissen"- und dann die antoprosophische abteilung kontakt auf ( das ist ein normales krankenhaus). die behandeln neben der schulmedizin auch alternativ. allerdings steht die schulmedizin wirklich im vordergrund und nicht die alternative. als mein mann dorthin ging, sagten sie ihm, dass sie mehrere solche patienten wie ihn mit dieser prognose haben, die die dort schon seit jahren(!!!) behandeln. mein mann hatte kleinzelliges bronchal-ca im endstadium. leider hatte mein mann zu spät eingesehen, dass solche wege zur bekämpfung dieser fürchterlichen krankheit vorteilhaft wären. er starb kurze zeit später.


liebe grüße
andrea
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  #5  
Alt 12.08.2006, 11:46
kathie kathie ist offline
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Standard AW: HILFE! Bronchialkarzinom mit Hirn- und Knochenmetastasen... mit 36??

Hallo Andrea,

bei Lungenkrebs gibt es kleinzellige und nicht-kleinzellige Tumore, wobei die kleinzelligen schnellwachsend sind und auch sehr schnell metastasieren. Dies ist wohl auch nach meinen Informationen die bösartigste Form von Lungenkrebs. Aber darum handelt es sich ja in eurem Fall nicht. Zu deiner Frage bezüglich der Chemo: Uns hat man gesagt, dass nur ca. 40 % der Krebspatienten überhaupt auf eine Chemo ansprechen, wobei es hierbei auch erst einmal gilt, die richtige zu finden z.B. wegen der Nebenwirkungen. Mein Mann sprach auch auf seine erste Chemo an, wobei ab der dritten die Nieren anfingen sich dagegen zu wehren. Somit kann er jetzt nur noch eine ganz abgeschwächte Form erhalten. Und ob diese das Tumorwachstum zumindest aufhalten kann, müssen wir erst abwarten. Vor der 2. Chemo werden Kontrolluntersuchungen gemacht und man kann euch dann schon sagen, ob die Chemo anschlägt. Zu deiner Frage der Lebenserwartung kann ich dir nur sagen, was ich lt. Literatur bzw. Internet weiß und was der behandelnde Arzt meines Mannes sagt. Bei Diagnosestellung im April mit Knochen-, Leber- und Lymphknotenmetastasen, schlechter Allgemeinzustand: Ohne Chemo wäre mein Mann heute schon nicht mehr bei uns. Mit der Chemo hat er angeblich eine Lebenserwartung von ca. 1 Jahr. Da sich jetzt aber noch Hinmetastasen gebildet haben (Hirnmetastasen konnten sich trotz Chemo bilden, da sie auf Chemo nicht ansprechen, hier muss bestrahlt werden), wird es nicht mehr so lange dauern. Sein Allgemeinzustand wird auch schon wieder schlechter.
Ich hoffe, du nimmst mir meine Offenheit nicht übel, aber du hast gefragt und ich persönlich finde es ist besser sich mit dem, was auf einen zukommt, auseinander zu setzen.
Ich weiß, wie weh das alles tut und wünsche euch viel Kraft!

Viele Grüsse Kathie
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  #6  
Alt 12.08.2006, 14:29
michael0210 michael0210 ist offline
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Standard AW: HILFE! Bronchialkarzinom mit Hirn- und Knochenmetastasen... mit 36??

Hallo,
Habe selber seit 09/2005 die Diagnose Bronchalkarzinom und bin am Schädel wegen einer Solitärmetastase operiert worden. Habe leider noch drei Metastasen im Kopf, die noch sehr klein sind. Jetzt wurde ich noch 10x bestrahlt und muß 2x tgl. ( 60mg ) Cortison nehmen und bin soweit beschwerdefrei. Also ich wollte nur sagen " Die Hoffnung stirbt zuletzt " immer schön positiv denken, vertrau auf Gott und ich zum Beispiel schwinge mich selber von Therapie zu Therapie und versuche, daß Ende soweit es möglich ist hinaus zu schieben.

Alles Liebe
Michael0210
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  #7  
Alt 07.09.2006, 23:02
fjb0301 fjb0301 ist offline
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Standard AW: HILFE! Bronchialkarzinom mit Hirn- und Knochenmetastasen... mit 36??

Hallo Andrea,

meine Frau (38) hat auch einen nicht kleinzelligen Lungentumor mit Metastasen im Kopf und in den Knochen. Wir wissen das seit Februar diesen Jahres. Bisher geht's meiner Frau noch relativ gut, wobei sie vor kurzem die siebte Chemo nicht so gut vertragen hat wie die anderen vorher.

Ursprünglich war man von Multipler Sklerose ausgegangen, als man die Punkte im Kernspin des Kopfes entdeckte. Erst mit einem CT, der nach negativer Hirnwasseruntersuchung von der Lunge gemacht wurde, fand man heraus, dass es sich um Krebs handelte. Wie bei Euch musste auch per gynäkologischer Untersuchung und Mammographie sichergestellt werden, dass der Haupttumor aus der Lunge kam (insbesondere auch, weil sie Nichtraucherin ist und lt. Arztaussage diese Krebsform da eigentlich verhältnismäßig selten ist).

Die Kopf-Metastasen haben wir als erstes behandeln lassen müssen, da zwei davon in der Nähe des Thalamus (zentr. Nervensystem) waren. Diese sind vorläufig durch eine Bestrahlung mit Gamma-Strahlen (bei Cyberknife in München) erledigt - das ist eine einmalige Punktbestrahlung, mit der das restliche Gewebe so gut wie nicht geschädigt wird. Allerdings handelte es sich nur um ein paar wenige Metastasen im Gehirn - bei vielen Metastasen bringt das nichts. Es wurde uns zwar empfohlen eine Ganzhirnbestrahlung zu machen, da man meinte, die Wahrscheinlichkeit wäre zu hoch, dass hier noch unsichtbare Metastasen wären. Wie gesagt sind die Metastasen vorerst "tot" und keine neuen aufgetreten. Es dürfte also die bessere Entscheidung gewesen sein, da bei einer Ganzhirnbestrahlung der Beginn der Chemo schätzungsweise mit schlechtem Zustand begonnen hätte. Zumindest damals mussten wir um die Kassenbezahlung dieser Bestrahlung bangen, da zu diesem Zeitpunkt nur die AOK einen Vertrag hatte.

Meine Frau bekommt eine Chemo mit Carboplatin und einem Taxol. Die Lungenmetastasen gehen langsam zurück (der große von 4,6x4,3 cm auf 4x2,4 cm), die "Nebel"-Metastasen sind inzwischen unsichtbar. Interessant ist vielleicht, dass sie nicht nur die Chemo als Infusion bekommt, sondern i.d.R. ca. 10 Infusionen mit Vitaminen, Magnesium, Mittel gegen Übelkeit usw., um die Verträglichkeit zu verbessern. Für die Knochen bekommt sie zusätzlich alle 3 bis 4 Wochen Bisphosphonate per Infusion. Das hilft eigentlich gegen Osteoporose, soll aber auch bei Knochentumoren eine positive Wirkung haben - in etwa lt. Arzt: Der Knochenabbau der "alten Zellen" wird gebremst, dadurch wird der Tumor durch mehr Knochenmasse eingeengt. Leider kann das ggf. negative Auswirkungen auf Kieferknochen haben.

Leider sieht's bei den Knochen nicht so gut aus - die scheinen größer und mehr zu werden. Wir hoffen, da noch irgendwas zu finden, was hilft.

Meine Frau macht die Chemo stationär mit einigen "komplementären" Zusatzbehandlungen:
- lokale Hyperthermie
- Sauerstoff-Therapie
- Magnetfeld-Therapie
- Bewegungstherapie
- Kunsttherapie
- Qi-Gong
Außerdem erhält sie Vitamine und Spurenelemente (wie Selen und Zink), was nicht unbedingt überall gemacht wird.

Ich kann nur empfehlen, dass Ihr Euch z.B. bei der Gesellschaft für biologische Krebsabwehr informiert (www.biokrebs.de), da gibt es aus meiner Sicht viele Infos - u.a. auch eine Klinikliste, die neben der Schulmedizinischen Behandlung auch (meist zusätzlich) "Alternativmethoden" verwenden. In unserem Fall wird das sogar von der Kasse bezahlt (auf der Klinikliste, die unter besagtem Link angefordert werden, ist auch die Kassenunterstützung zu sehen). Es sind viele Patienten im Krankenhaus, die vorher wo anders eine ambulante Chemo erhielten und denen es dann recht dreckig ging, dass sie das dort viel besser vertragen.
Allgemein kann ich nur empfehlen - soweit das der Gesundheitszustand Deiner Schwester zulässt und geldmäßig möglich ist - dass ihr Euch einen guten Heilpraktiker sucht, der Euch hier Tipps geben kann bzw. auch unterstützende "Medikamente" o.ä. geben kann, die die Nebenwirkungen der Chemo vermindern. Viele der Patienten, die meine Frau kennengelernt hat, holen sich zumindest währen der "nicht-stationären" Zeit Unterstützung bei einem Heilpraktiker (z.B. mit Enzymen, Vitaminen oder sonstige Sachen - z.B. auch Misteltherapie, Thymus usw.).
Es gibt von der biologischen Krebsabwehr u.a. auch ein Heftchen über die Nebenwirkungen von Chemo und Bestrahlung und wie man diese lindern kann (u.a. auch Probleme mit Essen/Verdauung usw.). Auch die "psychologische" Seite der "Krankheitsbewätligung" kommt in den Informationen nicht zu kurz:
Es ist verdammt wichtig, den Mut nicht zu verlieren. Viele können wohl den Krebs besiegen, indem sie ihr Leben richtig umkrempeln, den Stress wirklich "beiseite legen" und das Leben einfach leben. Für die Chemo gilt übrigens "Trinken was das Zeug hält". Damit ist das Ganze wesentlich verträglicher. Meine Frau zwingt sich dazu, 4 Liter/Tag (Wasser und Tees) kurz nach der Chemo zu trinken. Das scheint ihr auch zu helfen.

Was ich fast noch vergessen hätte: Seit letztem Jahr ist für nichtkleinzelliges Lungenkarzinom das Medikament Tarceva freigegeben. Es darf allerdings nur eingesetzt werden, wenn die Chemo nicht greift bzw. nicht mehr eingesetzt werden kann (auch wg. Verträglichkeit?). Nach meinen Informationen hilft das Medikament bei ca. 40% der Patienten längerfristig ganz gut (es ist ein Medikament, das die Zellteilung der Tumorzellen auf bestimmte Art verhindert). Es gab mit dem Medikament auch schon komplettes Verschwinden von Tumoren. Es hilft wohl laut Statistik bei Frauen besser als bei Männern und bei Nichtrauchern besser als bei Rauchern. Ggf. wäre das für Deine Schwester noch eine Alternative.

Ansonsten lass die Statistikdaten weg. Wie ich so schön gelesen habe: Jeder hat seine eigene Geschichte und Möglichkeiten. Es gibt immer wieder Heilungen - wenn man sich da auf Statistikdaten verlassen will, wird man höchstwahrscheinlich nicht geheilt. Der Chefarzt der Klinik sagte uns auch - er möchte uns keine Statistikdaten nennen - es sei ganz einfach: Für uns kann das einzige Ziel sein, dass meine Frau gesund wird - auch wegen der zwei kleinen Kinder mit 4 und 8 Jahren. Der Wille gesund werden zu wollen ist aus meiner Sicht entscheidend. Das ist auch einer der wenigen Punkte, wo sich reine Schulmediziner und reine Alternativmediziner einig sind. Beim Lesen einiger positiver Fälle kommt es mir inzwischen so vor, als wäre eines der wichtigsten Punkte, dass man den Kampf gegen den Krebs selbst in die Hand nimmt - ggf. nicht einmal ganz unbedingt um die Methoden, die man dabe verwendet.
Ggf. hilft es ein Buch zu lesen, bei dem jemand eine ähnliche Situation überstanden hat.
Hier ein paar, die meine Frau bzw. ich ganz gut fanden (hab' aber nicht alle komplett gelesen):
- 110 wirksame Behandlungsmöglichkeiten bei Krebs
- Und flüstere mir vom Leben. Wie ich den Krebs überwand.
- Schulmedizinisch aufgegeben - was nun?
Während das erste einige Behandlungsmöglichkeiten betrachtet - mit Hinweisen und Erklärungen, welche Methoden wirklich helfen und welche man eher nicht anwendet (hauptsächlich geht's um Alternativmethoden, aber auch Chemo und Bestrahlung werden beschrieben).
Die beiden anderen Bücher geben Mut und sind auch informativ bezüglich was man machen kann (wobei ich hier nicht immer sicher bin, ob die Tipps alle 100%-ig sind).

So jetzt bin ich mit meinem Roman am Ende und es bleibt auch mir erst mal nur der Wunsch, dass es Deiner Schwester bald wieder besser geht und ihr einen geeigneten Weg findet, die "Krankheit" zu bekämpfen.

Alles Gute

Franz

Geändert von fjb0301 (08.09.2006 um 22:03 Uhr)
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  #8  
Alt 10.09.2006, 21:10
Hühnchen Hühnchen ist offline
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Standard AW: HILFE! Bronchialkarzinom mit Hirn- und Knochenmetastasen... mit 36??

Hallo Franz,

es tut mir leid, das auch Deine so junge Frau an dieser grausamen Krankheit leiden muss... Ich bin echt entsetzt, da ich auch selber eine vierjährige Tochter habe und mir gut vorstellen kann, welchen Spagatt auch gerade Du zur Zeit durchleben mußt mit Familie und Deiner Frau...

Gestern sagte uns der Arzt meiner Schwester, dass sie nun "austherapiert" sei... Nettes Wort für einen Faustschlag ins Gesicht... Man könne für sie nichts mehr tun... alles was noch gemacht werden könne (Schmerzlinderung etc.) könne auch zu Hause erfolgen und sie darf (!!!) wohl Anfang nächste Woche heim, wenn ein Pflegedienst bereit ist, der die Infusionen und Morphine überwacht.

Hmm... was dies 100%ig heißt, wurde uns nicht gesagt... Rechnet man noch in Wochen, Monaten oder müssen wir uns auf "Tage" einstellen?

Morphin erhält sie immer noch als Pflaster zu 75mg. Alles andere nur noch per Infusion (Ernährung etc.).

Wenn ich ganz ehrlich bin, dann denke ich nicht, dass noch Heilpraktiker (von denen ich sehr viel sonst halte), Bücher oder so noch etwas bringen. Meine Schwester ist nur am schlafen, redet kaum noch, isst gar nichts und hat sich schon selber aufgegeben, wobei sie nicht weiss, woran sie ist... Der Arzt meinte, man müsse es meiner Schwester NICHT sagen, da sie es nicht verkraften würde... Da scheiden sich in unserer Familie dann auch sehr die Meinungen und ich weiss nicht, was richtig oder falsch ist.

Ich selber habe kaum noch Energie und Kraft meine Schwester aufzubauen, weil sie es nicht an sich rankommen läßt... Sie sagt immer nur eins: ICH WILL DIESE SCHMERZEN NICHT MEHR... Egal wie - macht, dass die Schmerzen aufhören...
Aufgrund dieser Aussage bin ich selber oft überfragt, ob es menschlich nicht einfacher wäre, wenn sie ihren Frieden findet... Hart - ich weiss - aber ich habe innerhalb 3 Jahre 3 Familienangehörige an diese Krankheit verloren und ich möchte nicht, dass meine Schwester so leiden muss... Wenn es - darf man den Ärzten glauben - hoffnungslos ist und nur eine Frage der Zeit ist, dann möge die Zeit schnell verstreichen... So zu leiden finde ich sehr unwürdig... Denkt nicht böse über mich - aber meine Schwester bedeutet mir alles auf der Welt... vielleicht gerade deshalb besser so....

Gruss an alle, die immer so dankend und hilfreich dabei sind...

Andrea
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  #9  
Alt 10.09.2006, 21:58
Fegerli Fegerli ist offline
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Standard AW: HILFE! Bronchialkarzinom mit Hirn- und Knochenmetastasen... mit 36??

Hallo Andrea,
ich kann soooo gut nachvollziehen in welchem Dilemma Du Dich befindest. Es ist schwer darüber zu entscheiden was richtig und was falsch ist, das kann man nur ganz individuell sagen und auch dann gibt es immer Leute, die anderer Meinung sind. Der Mann meiner Freundin hat ihr hinterher auch nicht mehr gesagt, dass sie weitere Metastasen hat, und es hätte auch keine Konsequenz mehr gehabt. Mit 75er Morphinpflastern ist die Therapie noch lange nicht ausgereizt. Hol Dir die Ärzte ran und lass das Pflaster erhöhen. Erkundige Dich ob es möglich ist, dass der Pflegedienst das Morphin nicht auch s.c. (subcutan, unter die Haut) spritzen darf? Deine Schwester muss keine Schmerzen haben. Das muss beim heutigen Stand der Medizin niemand mehr. Meine Freundin hat zum Schluss einen Morphinperfusor gehabt, das heisst dass das Morphin kontinuierlich zugeführt wird, aber ich weiss nicht, ob das nicht nur im KH möglich ist.
Ich denke ganz fest an Euch und wünsche Deiner Schwester den Frieden, den sie sich wünscht. Ich wünsche Dir noch jede Menge Kraft und wünschte ich könnte Dich trösten.
Fühl Dich herzlich umarmt!!
Liebe Grüße
Ina
__________________
Wer keinen Mut zum Träumen hat,
hat keine Kraft zu Kämpfen!
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  #10  
Alt 11.09.2006, 19:31
Alannah Alannah ist offline
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Standard AW: HILFE! Bronchialkarzinom mit Hirn- und Knochenmetastasen... mit 36??

Hallo Andrea,

ich sitze jetzt auch hier und weine, weil ich es so schlimm finde, was du und auch andere durchmachen müssen! Wenn ich mir vorstelle, ich würde meine Schwester an Krebs verlieren, das wäre furchtbar!
Kümmert euch unbedingt an die Schmerzmedikation, wie schon gesagt wurde, muß heutzutage keiner mehr Schmerzen haben!
Vielleicht möchtet ihr euch auch über Hospize informieren, dort ist oft eine super Betreuung, und man wird nicht so alleine gelassen wie zu Hause!

Lieben Gruß
Alannah
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  #11  
Alt 11.09.2006, 19:44
AndreaU AndreaU ist offline
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Standard AW: HILFE! Bronchialkarzinom mit Hirn- und Knochenmetastasen... mit 36??

Hallo Andrea,
es tut mir leid wie Deine Schwester leiden muß. Ich kann mich nur den anderen anschließen: laß dich da nicht abwimmeln und helfe mit dafür zu sorgen, daß die Schmerztherapie ausgedehnt wird. Wenn man sonst schon nicht viel machen kann, Schmerzen lindern, das kann man heute.
Ich schicke Dir und Deiner Schwester ein großes Kraftpaket.
Grüßle Andrea
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  #12  
Alt 15.09.2006, 09:02
mephisto mephisto ist offline
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Standard AW: HILFE! Bronchialkarzinom mit Hirn- und Knochenmetastasen... mit 36??

Liebe Andrea!
Man kann es gar nicht in Worte fassen wie tragisch es ist was ihr gerade durchmacht. Ganz besonders schlimm finde ich es wenn Kinder einen Elternteil verlieren wenn sie noch so jung sind, was bei deiner Schwester ja wahrschienlich zutrifft. Aber lass deine Schwester gehen.......jedoch versichert ihr daß ihr euch alle gut um ihre Kinder kümmern werdet und dass ihr immer mit den Kindern und auch noch Enkelkindern über sie reden werdet und von ihr erzählen, denn ich glaube dass schlimmste für sie wird das Zurücklassen ihrer Kinder sein. Gebt ihr unbedingt diese Gewissheit und lasst sie einschlafen. Ich kann dir nur alle Kraft der Welt wünschen das zu tun und dann für ihre Kinder dazusein. Ich hoffe du selbst hast jemanden der ein wenig Abstand zu diesem Schicksalsschlag hat ( Freundin ) der für dich da ist und dir Kraft gibt.
Alles Liebe, Linda
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  #13  
Alt 15.09.2006, 09:24
MartinaB MartinaB ist offline
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Standard AW: HILFE! Bronchialkarzinom mit Hirn- und Knochenmetastasen... mit 36??

Liebe Andrea,
was du gerade da durchmachst, kann ich sehr gut nachvollziehen.
Ich habe meinen Mann vor einer Woche verloren. Kleinzelliges BC mit Metas im Kopf und in den Knochen. Sein Kampf hat genau 1 Jahr gedauert.
Sei stark und sei einfach da, wenn sie geht. Dieser Krankheitsverlauf ist grausam. Ich sitze hier und weine.

Ich wünsche Dir sehr viel Kraft für die Zeit die da noch auf dich zukommen wird.

Martina
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  #14  
Alt 15.09.2006, 18:33
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Soraya Soraya ist offline
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Standard AW: HILFE! Bronchialkarzinom mit Hirn- und Knochenmetastasen... mit 36??

Liebe Andrea,

es tut mir sehr sehr leid die letzten Neuigkeiten zu lesen.............ich weiss wie du dich und der Rest der Familie sich fühlt. Es schmerzt allein der Gedanke...........Ich wünsch dir sehr viel Kraft und leider ist die Zeit leider sehr kurz, dass du in einigen Minuten auch denkst, du willst sie nicht mehr leiden sehen, das kann ich verstehen aber trotzdem hat man noch Hoffnung. Bete und vielleicht geht es ihr dann besser. Sei immer in ihrer Nähe und du wirst dir nie vorhalten müssen, nicht genug für sie getan zu haben.

Ich grüss dich ciao liebe Grüsse
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  #15  
Alt 17.09.2006, 09:32
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Manuela 1 Manuela 1 ist offline
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Standard AW: HILFE! Bronchialkarzinom mit Hirn- und Knochenmetastasen... mit 36??

Liebe Andrea, ich weiss wie du dich jetzt fühlst, die Gefühle, es möge alles schnell vorbei gehen, das deine Sister nicht mehr leiden muss ect. Meine Mum ist vor 14 Tagen von uns gegangen, Sie hat die letzten Tage auch nur noch geschlafen, hat gegen die schmerzen Morphium bekommen und alles andere halt auch nur noch per Infusion. Gott sei Dank musste sie nicht lange leiden und durfte friedlich einschlafen. So hat meine Mum es sich gewünscht und mein Vater sowie wie ich und der Rest der Familie dachten genauso, es hörte sich immer so grauenvoll an zu sagen, hoffentlich schläft sié schnell ein, dann hat sie keine schmerzen mehr muss nicht noch Wochen oder Monate dahin Vegetieren usw. es ist ihr wirklich alles erspart geblieben und dafür sind wir wirklich sehr sehr dankbar, was natürlich den schmerz nicht mindert, aber es beruhigt ein wenig. Weisst du, die Ärzte meinen es manchmal wirklich nicht böse, wenn Sie sagen man sollte nicht mehr alles erzählen, wenn es eh im Endstadion ist. Wir hatten auch dies Skepzis sagen wir ihr alles oder nicht....letzt endlich...... Menschen die gehen müssen, wissen es schon Wochen, Tage vorher und da braucht es nicht mehr viele Worte, denn ändern kann man dann an dieser so BLÖDEN Krankheit eh nichts mehr, wir haben meiner Mutter auch nicht mehr alles erzählt, weil sie es aber auch nicht mehr wissen wollte, Sie wollte in Frieden und Würde gehen dürfen und das haben wir ihr so gut es ging ermöglicht, leider hat es aber auch bei uns mit dem Hospiz nicht mehr geklappt weil es dann doch SO schnell ging.

Es tut verdammt weh, weil man in allem so hilflos daneben steht auf der anderen Seite spüren es unsere Lieben aber wie sehr wir für sie da sind.

Verbringe einfach soviel Zeit mit deiner Sister die Ihr noch miteinander verbringen könnt und genießt jede Min. und Sek.

Ich bin in Gedanken ganz fest und nahe bei Euch.

Alles Liebe Manuela
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