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  #1  
Alt 19.08.2006, 18:36
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Haiseli Haiseli ist offline
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Liebe Sanne,

gegen die Übelkeit nehme ich Dexamethason (Fortecortin), je eine nach den Mahlzeiten (1-1-1) und Zofran zydis (1-0-1). Aber nur noch heute, weil es mir nur für 3 Tage verordnet wurde. Ich hoffe, dass es ab morgen wieder besser wird.

Ich glaube, dass die Orthomol Nahrungsergänzungstabletten mir auch helfen. Damit habe ich heute vor einer Woche schon begonnen. Ernährungs- und Getränketipps habe ich einem Ratgeber der Gesellschaft für Biologische Krebsabwehr entnommen "Nebenwirkungen aggresiver Therapien - Ein Ratgeber bei Chemo- und Strahlentherapie".

Herzlichen Dank für Deine guten Wünsche!

Liebe Grüße
Hans
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  #2  
Alt 20.08.2006, 12:40
J.B. J.B. ist offline
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Hallo Hans,
hoffentlich hast Du dich wieder gut von dem Zusammenbruch erholt. Bekommst Du auch ein Mittel zur Aktivierung der Leukozyten (Neulasta oder Neupogen)?
Bei mir wurden die Infusionen über 4 Tage verteilt, wobei mir insgesamt pro Zyklus 75 mg/qm Adriamicin bzw. Doxorubicin und 10 g/qm (bzw. 6g/qm in Heidelberg) Ifosfamid verabreicht wurde. Kannst Du sagen wie hoch deine verabreichte Konzentration war?
Ich war immer ganz froh, in der Klinik zu bleiben, da sich einerseits die Infusionen zum Teil bis in die Nacht hineinzogen (zum Schluss gab es immer noch einen Nachlauf, der auch den Flüssigkeitshaushalt in Ordnung hielt) und ich durch die Medikamente gegen die Übelkeit ziemlich müde und schläfrig war.
Große Erleichterung brachte mir auch ein Port, der aber erst vor dem zweiten Zyklus eingesetzt wurde. Eine Vene am Unterarm ist insbesondere durch die Einleitung von Adriamicin immer noch dunkel, hart und war entzündet. Durch den Port werden die eingeleiteten Stoffe gleich mit einem größeren Blutvolumen vermischt so dass ihre toxische Wirkung nicht so stark zur Geltung kommt.
Bei mir werden kommende Woche Stammzellen aus dem Blut gesammelt, die dann nach einer geplanten Hochdosistherapie wieder zugeführt werden. Vor der Hochdosistherapie ist aber noch ein normaler 5. Zyklus mit den o.g. Konzentrationen geplant. Ich meinerseits habe geplant, vor dem 5. Zyklus noch eine Woche in den Bergen in Graubünden zu verbringen –die Chemo kann auch mal eine Woche warten. Zudem ist die Höhenluft gut zur Bildung der roten Blutkörperchen, an denen es bei mir nach der Chemo immer mangelt (man kennt das ja von den Radprofis).
Ich wünsche dir weiterhin guten Erfolg und hoffentlich einen komplikaionslosen 2. Chemo-Zyklus.

Liebe Grüße aus Heidelberg
Jürgen
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  #3  
Alt 20.08.2006, 19:54
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Haiseli Haiseli ist offline
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Hallo Jürgen,

heute Mittag habe ich mit gutem Appetit schwäbische Maultaschen in der Brühe gegessen, aber jetzt ist mir wieder schlecht. Die Speiseröhre ist äußerst empfindlich und schmerzt beim Schlucken.

Morgen muss ich mir die Neulasta-Depotspritze für 21 Tage abholen, die ich eigentlich schon am Freitag bekommen sollte, aber da war die onkologische Praxis nicht mehr erreichbar und das Krankenhaus hatte Neulasta nicht als Depotspritze vorrätig.

Meine Dosis ist bzw. war:

Adriamycin 75 mg/qm, kalk. 137, appl. 130
Ifosfamid 5 g/qm, kalk. 9,14, appl. 9
Bemerkungen zum Ifosfamid: statt über 24 h wg. Praktibalität nur über 6 h

Letzteres war wohl eine ziemlich "mutige" Entscheidung meines Onkologen.

Ich möchte auf jeden Fall die nächsten beiden Zyklen nicht mehr ambulant, sondern stationär machen, damit die Verträglichkeit besser überwacht werden kann. Ich habe vor, dies morgen Vormittag mit meinem Onkologen zu besprechen.

Viele Grüße aus Stuttgart
Hans
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  #4  
Alt 11.09.2006, 17:57
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Haiseli Haiseli ist offline
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Hallo,

jetzt habe ich auch den zweiten Zyklus Chemo hinter mir. Dieses Mal stationär im Robert-Bosch-Krankenhaus in Suttgart. Sie haben den 24-stündigen Zyklus mit der Kombination Ardriamycin/Ifosfamid nach EORTC durchgeführt. Nach einem fast 24-stündigen "Vorlauf" mit Kochsalzlösung begann die Chemo am Freitagabend um 18:30 und ging - wie gesagt - über 24 Stunden. Anschließen folgte ein Nachlauf von 12 Stunden mit Mesna. Dazwischen bekam ich noch 2 Infusionen zur Entwässerung, weil mein Gewicht anstieg. Nach ca. 60 Stunden "am Tropf" war dann alles überstanden. Es geht mir - ausser einer geringen Übelkeit - gut.

Als ich so in der Nacht vom Freitag auf Samstag wach lag und daran dachte, dass jetzt jede Stunde 125 ml Ifosfamid in meinen Körper fließen, habe ich gedacht, ich muss dem einen positiven Aspekt abgewinnen. Der Kampf beginnt! Das Ifosfamid sind die Guten, jeder „ml“ ein Kämpfer der guten Allianz. Ich dachte dann an Tolkiens „Herr der Ringe“ und habe folgendes Szenario visualisiert:

Ich fordere euch an, ihr Kämpfer gegen das Böse, die schnellwachsenden Zellen der Metastasen zu besiegen. 125 ml pro Stunde ergibt 3000 ml in 24 Stunden = 3000 kampferprobte Krieger der guten Allianz.

In der ersten Stunde kam eine Kompanie mit 125 elbischen Bogenschützen an. Die wollten sich gleich in den Kampf stürzen. Aber ich sagte: „Wartet ab, bis die Streitmacht vollständig ist. Der Feind ist aggressiv, heimtückisch und brutal. Wenn der erste Pfeil nicht trifft, teilt sich der Gegner sofort und verdoppelt sich. Insgesamt kamen 2 Bataillone à 4 Kompanien Elben, das waren 1000 Bogenschützen unter ihrem Führer Legolas.

Auch Gimli mit seinen Zwergen schickte mir 2 kampferprobte Bataillone. Und die Gefährten, allen voran Aragorn, stellten ebenfalls 2 Bataillone.

Nach 24 Stunden war die ganze Streitmacht von 3000 Kriegern aufmarschiert. Ich beschrieb den Kriegsschauplatz: „Kämpft ausschließlich in der Lunge! In meinem Kopf und in der Blase habt ihr nichts zu suchen!

Der Kampf tobt noch. Aber ich habe ein gutes Gefühl, dass wir siegen!


Ich denke, Gott verzeiht mir, dass ich Tolkien hier bemüht habe. Aber Gottes himmlische Heerscharen, die Engel, kommen sicher auch in vielerlei Gestalt daher.

Liebe Grüße von
Hans aus Stuttgart

Geändert von Haiseli (11.09.2006 um 18:04 Uhr)
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  #5  
Alt 20.09.2006, 20:35
Zoe Zoe ist offline
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Standard AW: Oberschenkelsarkom

Lieber Hans,
herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag!
Vor allem, dass die Chemo bald Wirkung zeigt! und Du heute einen rundum schönen Tag hast ohne trübe Gedanken. Sei herzlich gegrüßt - Zoe
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  #6  
Alt 21.09.2006, 09:49
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Haiseli Haiseli ist offline
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Liebe Zoe,

herzlichen Dank für Deine Grüße und guten Wünsche zu meinem Geburtstag. Ich habe mich sehr gefreut !

Bei mir wird es am Montag, 02. Oktober, mit umfangreichen Untersuchungen im Robert-Bosch-Krankenhaus Stuttgart weitergehen. Es soll untersucht werden, ob die Chemotherapie "anschlägt" und wie ich sie vertrage. Das heißt MRT linker Oberschenkel, CT Lunge und Abdomen sowie kardiologische Untersuchung. Wenn es gut aussieht, d. h. die Metastasen in der Lunge kleiner geworden sind oder stagnieren, wird die Chemotherapie gleich anschließend stationär mit dem 3. Zyklus fortgesetzt.

Liebe Grüße
Hans
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  #7  
Alt 22.09.2006, 17:41
Nathan M. Nathan M. ist offline
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Standard AW: Oberschenkelsarkom

Hallo Hans,

ich wünsche Dir,wenn auch verspätet, alles Gute im neuen Lebenjahr!

Du scheinst recht motiviert Deine Chemo zu bewältigen. Ich denke, dass man mit dieser Einstellung manches besser verkraftet.

Wieviel Zyklen sind bei Dir geplant?

Ich habe vor genau einem Jahr meine Chemo(Adjuvant) gemacht, vier Zyklen à 5 Tage Ifosfamid/Adriamycin. Die Nebenwirkungen habe ich mit Hilfe von Medikamenten einigermaßen im Griff bekommen, allerdings waren die Blutwerte nach dem letzten Block so runtergefahren, dass ich froh war alles hinter mir zu haben.

Gut dass Du Dich entschlossen hast, deine Behandlung stationär zu machen, so hast Du mehr Sicherheit.

Ich wünsche Dir für den nächsten Block alles Gute und drücke Dir die Daumen
für die Untersuchungsergebnisse.

Liebe Grüße, Nathan.
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