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  #1  
Alt 07.09.2006, 12:31
konrad konrad ist offline
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Registriert seit: 04.01.2006
Beiträge: 9
Standard AW: Adenomkarzinom

Hallo abcd

ich kann nicht auf alle Fragen antworten, die Dich bewegen, aber vielleicht hier einige Hinweise:
1. Bestrahlung:
es gibt hierzu die unter "Onkologie" die Leitlinien für Bestrahlungen http://leitlinien.net/ die ganz gut erklären, wann, warum und wie bestrahlt werden kann bzw. soll.
Wenn man es vom Ergebnis her betrachtet, haben bei mir Bestrahlung und Chemo nach der Rektumtumorenfernung nicht geholfen. Denn nach einiger Zeit war der Krebs - Dickarmkrebs - wieder im Becken in Blase, Prostata und Harnleiter eingekehrt.
2. Tramal
Auch ich kann feststellen, dass ich seit der Einnahme von Tramal schlechter schlafe und mich durch das Mittel wacher fühle.
Als Alternative wird von meinem Doc Valoron mit oder ohne Voltaren genannt, bei stärkeren Schmerzen denkt er an transdermale Opiate wie Durogesic Pflaster.
3. Schmerzen
Es scheint eine Eigenheit von Krebsschmerzen zu sein, dass sie bei körperlicher Belastung verschwinden: Wenn ich in unserem Garten die Hecke schere, Sport treibe usw. sind sie fort.
4. Neue Krebssymptome bei Deinem Vater
Ich würde mich an Eurer Stelle nach einem Uroonkologen umsehen. Ich war dazu in der Uniklinik Würzburg, die haben mir bestens geholfen.
5. ansonsten:
Auch wenn Dein Vater Kassenpatient ist, einfach sich Beratungs-Termine mit allen Unterlagen bei den nächsten Spezialisten geben lassen. Als angeblicher Privatpatient geht das schnell. Die Honorare liegen bei den Profs für eine Beratung bei 58,93 Euro/41,56 und 20,56 Euro. Man kann daran sehen, ich habe gerade eine Tour durch Essen, Berlin und Heidelberg hinter mir. Es lohnt sich !!!!
Ich wünsche Euch alles alles Gute !!!
Konrad
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  #2  
Alt 07.09.2006, 19:26
abcd abcd ist offline
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Registriert seit: 21.05.2006
Beiträge: 13
Standard AW: Adenomkarzinom

Hallo,

ich danke euch für eure antworten.

also mein vater bekommt jetzt eine woche intensive bestrahlung, danach eine woche pause, damit sich sein körper erholen kann, und dann gehts weiter mit einer stärkeren chemo.
mit der bestrahlung kann man bei ihm den tumor gleichgroß halten bzw. kann auch kleiner werden - der tumor kann aber nicht operiert werden, da er auf einem "fell" liegt, zumindest war das die letzte ausage.
mein vater hat auch bereits dieses pflaster gegen seine schmerzen erhalten, komisch, das hat ihm genau den ersten tag geholfen und dann nicht mehr, er muß nach wie vor schmerztabletten dazu schlucken. bei ihm sind auch die schmerzen nicht immer an der gleichen stelle, je nachdem welche position er gerade einnimmt - auf jeden fall kommen sie krampfartig schnell und sind dann plötzlich wieder weg. keiner weiss, woher die schmerzen kommen! meine frage jetzt: sind das schon typische "krebs"schmerzen oder kommen die wirklich von einer entzündung oder dass der tumor wohin drückt usw.????

er würde auch so gerne mal richtig schlafen, es macht ihm fertig wenn er das nicht kann, nochdazu fehlen ihm dann in der früh ein paar kilo, das macht ihm dann wieder traurig, denn er ißt wirklich viel und mit leidenschaft und freut sich wenn er ein paar kilo zunimmt.

achja noch was - wir sind in wien zu hause und eigentlich wirklich in händen von spezialisten.

ich wünsche euch allen viel glück
würd mich freuen wieder von euch zu lesen

lg
abcd
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  #3  
Alt 08.09.2006, 22:58
chaosbarthi chaosbarthi ist offline
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Ort: Ort bei Kiel
Beiträge: 402
Standard AW: Adenomkarzinom

Hi abcd,

ich habe keine Ahnung wie "typische Krebsschmerzen" sich anfühlen und weiß eigentlich auch nicht wirklich, was du damit meinst. Ich würde meinen, dass es sich einerseits in Abhängigkeit von der Krebserkrankung und Lage des Karzinomgeschehens, aber eben auch in Abhängigkeit von Schmerzempfindungsfähigkeit und Persönlichkeit eines Menschen total unterschiedlich anfühlen kann. Ich hatte vor meiner OP Krebsschmerzen, die dadurch zustande kamen, dass sich der riesengroße Tumor mit seinem großen Gewicht durch Einwachsen an die Bauchdecke hängte. Anfangs fühlte es sich an wie Krämpfe vor einem Darminfekt und zeitweilig fiel es mir schwer, gerade zu gehen. Wäre ich nicht operiert worden, wäre es innerhalb der nächsten Woche zu einem Darmverschluss gekommen, mit genau den Schmerzen, die Darmverschluss halt so begleiten.

Das Einzige, was ich weiß, ist diesbezüglich, dass man Schmerzen im Bauchraum mitunter auch dort fühlen kann, wo sie gar nicht ausgelöst wurden. Es gibt viele Nervenenden, die vom Bauchraum zum Rückenmark und Gehirn führen und nur wenige, die den Weg auch zurück gehen. D. h., es passiert vielleicht unten links im Bauch etwas und die Nerven melden es ans Rückenmark und an das Gehirn. Das Gehirn meldet "Schmerzen" zurück, aber die Meldung kann sich in Ermangelung vorhandener Nervenbahnen keinen Weg zum Ursprungsort bahnen. Da die Informationen niemals irgendwo "steckenbleiben" können, werden sie halt dennoch weiter gegeben, z. B. an eine Nervenbahn, die zum Rücken führt oder eine, die zum Arm führt usw..

Ich würde meinen, mit dem Schmerzerleben, das dein Vater hat, dass wirklich etwas im Bauchraum passiert, ob es aber am Krebsgeschehen liegt, vermag ich nicht zu sagen. Auch Bestrahlung kann alles Mögliche auslösen und es könnte hundert andere Gründe geben.

Durch die Schlaflosigkeit muss dein Pa halt durch. Da hatte ich auch mit zu kämpfen. Ich habe teilweise die ganze Nacht nur eine halbe Stunde geschlafen... Ist halt so und wird irgendwann auch wieder anders. Wenn man versucht, das einfach anzunehmen, kommt man deutlich besser damit klar.

Schmerzmittel: Menschen reagieren unterschiedlich auf die verschiedenen Schmerzmittel. So hat Tramal bei mir gut angeschlagen, ich kenne aber auch Menschen bei denen es gar nicht gewirkt hat und auch Menschen, bei denen es sich nachteilig ausgewirkt hat (Darmlähmung ). Jeder Mensch ist da anders und außerdem gibt es unterschiedliche Wirkungsgrade:

WHO-Schmerzmittelskala:

Stufe-I:
Periphere Analgetika:Acetysalicylsäure (z.B. Aspirin), Paracetamol, Metamizol, NSAR. Bei einer dauerhaften Anwendung über Monate oder Jahre können durch manche dieser Medikamente Schäden an der Magen-und Darmschleimhaut entstehen.

Stufe-II:
Schwache Opioide:Tilidin, DHC,Tramadol (und Tramal). Die Kombination von zentralwirksamen schwachen Opioiden mit Medikamenten der Stufe-I verbessert die Schmerzlinderung. Die Substanzen der Stufen I+II greifen jeweils an unterschiedlichen Stellen im Körper an.

Stufe-III:
Opiate: Morphin, Hydromorphon, Oxycodon, Fentanyl. Ersatz der Opioide der Stufe-II. Die Substanzen der Stufen greifen jeweils an unterschiedlichen Stellen im Körper an und können kombiniert werden.

KO-Medikation:Unterstützung der Wirkung durch verstärkende Stoffe, die alleine nicht analgetisch wirksam sind.

Du siehst, da ist noch viel drin. Ich habe einen Cocktail aus einigen dieser Schmerzmittel bekommen. Enthalten im Cocktail waren Tramal, Metamizol und Morphine. Auf meine Bitte hin hat man die Morphine herausgenommen, weil ich schwere Halluzinationen und Angstzustände dadurch hatte (viele Menschen würden für diesen Trip viel Geld hinblättern und ich hatte einfach nur Schiss ).

Auch wenn es schwer fällt, warte einfach ab. Wir hier im Forum sind alle keine Ärzte. Mehr kann ich dir beim besten Willen nicht dazu sagen.

LG chaosbarthi
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  #4  
Alt 11.09.2006, 20:22
abcd abcd ist offline
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Registriert seit: 21.05.2006
Beiträge: 13
Standard AW: Adenomkarzinom

hallöchen,

danke für deine antwort, vorallem für die schmerzskala, wow was du alles weißt

mein vater hat jetzt die bestrahlungswoche hintersich, mal schauen wie es nächste woche mit der chemo läuft.
meine mutter beschwert sich, dass er manchmal unausstehlich ist, alles ist ihm zuviel, zuwenig, schmeckt nicht gut, zu laut, zu leise - zum auszucken meint meine mutter. nehme an, das ist alles normal oder?

wünsch dir noch einen schönen abend und hoffe wieder von dir/euch zu lesen.

lg
abcd
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  #5  
Alt 11.09.2006, 23:03
chaosbarthi chaosbarthi ist offline
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Beiträge: 402
Standard AW: Adenomkarzinom

Hi abcd,

ich weiß auch nicht mehr als andere, kann nur gut googeln und erinnere mich mitunter, wo ich etwas gelesen habe. Naja, und ein paar eigene Erfahrungen kommen noch hinzu ...

Und ja, wenn dein Vater unausstehlich ist, das ist normal. So geht es vielen. Ist teils auch begründet. So kann es z.B. durch die Bestrahlung bedingt auch zu Veränderungen im Geschmacksempfinden kommen und insgesamt zerrt die situation auch an seinen Nerven. Du darfst nicht vergessen, es gibt irgendwann keinen Ausgleich mehr, du kannst nicht in ein anderes Zimmer gehen und abschließen, weil du mit der Krankheit nichts mehr zu tun haben möchtest. Du nimmst sie überall mit hin. Ich weiß, dass es für die Familie schwer ist. Für deinen Vater aber auch: er muss sich mit seiner Krankheit auseinandersetzen und auch damit, dass es für seine Familie so schwer ist. Das ist nicht einfach...

LG chaosbarthi
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  #6  
Alt 14.09.2006, 08:55
abcd abcd ist offline
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Beiträge: 13
Standard AW: Adenomkarzinom

guten morgen chaosbarthi,

danke für deine antwort. wenn ich zeit habe, stöbere ich auch im internet, aber wäre nie auf die idee gekommen, auf die seite "who" zu schauen gg

also ich wünsche dir noch alles gute und werde mich wieder rühren sobald die behandlungen bei meinem vater weitergehen. würde mich freuen wieder von dir zu hören.

lg und
abcd
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