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  #1  
Alt 01.10.2006, 10:46
bobbylee bobbylee ist offline
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Standard AW: Diagnose Darmkrebs traf wie ein Hammer!

Hallo, liebe Silvia,
nochmal kurz, muss mich jetzt endlich einmal "fertig" machen. Ich freue mich, dass es dir besser geht und hoffe, dass du und Manfred heute schöne Stunden miteinander verbringt. Manchmal ist es garnicht so schlecht, wenn man nicht soviele Infos hat. Damals hat mich z.B. das Warten auf die histologische Auswertung garnicht verrückt gemacht, weil ich ( aus welchen Gründen auch immer ) garnicht daran dachte, dass da noch etwas nachkommt. Der Tumor war raus, das war's erstmal für mich. Bei der ersten Darmspiegelung nach den OPs habe ich dann einmal den Gastroenterologen gefragt, wieviel cm Darm mir eigentlich fehlen, und das auch nur, weil ich immer gefragt wurde und offen gesagt keine Ahnung hatte. Ich bin den Dingen damals auch nicht so auf den Grund gegangen, und irgendwie empfinde ich das im Nachhinein als positiv. Wenn ich um alle Komplikationen gewusst hätte, von denen ich jetzt weiss, wäre ich nicht so ruhig gewesen.

Okay, jetzt will ich aber ins Bad verschwinden, will heute auch etwas unternehmen, solange das Wetter noch einigermaßen mitspielt. Die Nachbarin sagte mir gerade am Telefon, dass wir heute Nacht ein Gewitter hatten, hab ich wieder total verschlafen. Im Augenblick haben wir stellenweise blauen Himmel und Sonne. Vielleicht bleibt es ja so.

Nochmals einen schönen Tag heute, liebe Silvia. Bis bald...
Bobby Lee
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  #2  
Alt 01.10.2006, 21:06
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Vivi0204 Vivi0204 ist offline
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Standard AW: Diagnose Darmkrebs traf wie ein Hammer!

Hallo,

der Tag fing heute so gut an und ich fuhr recht beschwingt zu Manfred in die Klinik.
Dort bekam ich Unterleibsschmerzen und als ich auf Toilette mußte, stellte ich dunkles Blut in meiner Hose fest. Ich dachte gleich, das ist meine OP-Narbe von der Hysterektomie und fuhr vom Krankenhaus aus in die Notfallpraxis. Dort stellte der Arzt fest, dass die Blutung nicht aus meiner Scheide sondern aus dem Darm kam. Leider war auch schon unkontrolliert etwas Stuhl mit abgegangen und das war mir sehr peinlich dem Arzt gegenüber. Der Arzt stellte nach Abtasten des Unterleibs sowie rektaler Untersuchung die vorläufige Diagnose, dass es sich um eine Dickdarm-Entzündung handeln könnte. Als ich ihm sagte, ich sei MC-erkrankt, sagte er gleich: BINGO !
Also ein beginnender Schub....
Er hat mir Tavanic 250 als Antibiotika verschrieben und zusätzlich Claversal, weil ich das sonst auch immer nehme, wenn was ist.

Ich soll mir aber vom Hausarzt eine Überweisung zur Kolo geben lassen, was ich morgen angehen werde.

So ein Mist !!! Ich kann doch jetzt nicht ausfallen - kein Mensch da, der sich um Manfred kümmern könnte, wenn's bei mir schlimmer wird.

Das ist wahrscheinlich auch der Grund, warum ich den "Blues" hatte gestern abend, hab mich irgendwie schon nicht wohl gefühlt, es aber nicht wahrhaben wollen.

Zusätzlich hab ich Manfred jetzt auch verschreckt, was ich vermeiden wollte!
Ach Mensch, ich bin auch zu nichts zu gebrauchen !

Silvia
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  #3  
Alt 01.10.2006, 22:37
bobbylee bobbylee ist offline
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Standard AW: Diagnose Darmkrebs traf wie ein Hammer!

Liebe Silvia,

das tut mir sehr , sehr leid, dass du jetzt diesen Schrecken auch noch verdauen musst. Aber könnte es nicht sein, dass die Entzündung durch den Stress ausgelöst wurde ? Jetzt versuche dich zu beruhigen, nimm die Antibiotika , die Colo ist doch nur zur "beruhigenden" Diagnose. Ein paar Tage Schonung und natürlich weniger Sorgen tun dir sicher gut. Du hast Manfred sicher nicht verschreckt, höchstens erschreckt, und er wird deine Situation verstehen. Und es muss doch nicht schlimmer werden. Antibiotika wirken doch normalerweise recht gut.
Liebe Silvia, du stehst seit einiger Zeit total unter Stess. Das geht nicht spurlos an einem Menschen vorbei, vor allem wenn aus heiterem Himmel das ganze Leben umgekrempelt wird. Also, - soviel zum Thema Stärke -, was du in der letzten Zeit leistest, das ist bewundernswert, deine Arbeit, den weiten Weg, die Verbindung zu all den Bekannten und Verwandten und last but not least deine Sorge für Manfred. Du bist eine starke Frau und die ganze Sorge verlangt jetzt einfach einen Tribut und hat deine Schwachstelle erwischt. Und denke bitte nicht, dass du zu nichts zu gebrauchen bist, du bist für Manfred da und es gibt sicher viele Menschen, die dich und das, was du tust, schätzen und dich gern haben. Wir sind keine Roboter oder Cyborgs, wir sind Menschen und wir sind verletzbar. Das müssen wir selber akzeptieren. Meiner Meinung nach signalisiert dir dein Körper, dass er etwas Ruhe braucht und dann wirst du wieder "einsatzfähig" sein. Was du in den letzten Wochen geleistest hast, ist großartig, hat aber auch viel deiner sowieso etwas angeschlagenen Kraft gekostet. Mach dir bitte nicht zuviele Sorgen, schlafe gut, ich wünsche dir eine gute Nacht. Und bitte, mach dir nicht zuviele Sorgen....

Ich nehme dich in den Arm und viele liebe Grüße an euch beide.
Bobby Lee

Geändert von bobbylee (01.10.2006 um 22:56 Uhr)
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  #4  
Alt 02.10.2006, 05:21
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Vivi0204 Vivi0204 ist offline
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Standard AW: Diagnose Darmkrebs traf wie ein Hammer!

Guten Morgen, Bobby lee und Lolle !

vielen Dank für Eure Antwort.
Ich habe keine Angst wegen der Koloskopie etc. Das kenn ich alles schon aus den letzten Jahren. Ich weiß auch, daß der Streß der letzten Zeit höchstwahrscheinlich der Auslöser für den erneuten Schub ist.
Das ist einfach so bei mir - ich reagiere ganz schnell körperlich auf seelische Anspannung.
Aber trotzdem - mich ärgert, daß ich bzw. mein Körper versagt, wenn ich mal für Manfred da sein muß, weil er mich braucht.
All die Jahre, und es sind jetzt 5 1/2 J., die wir zusammen sind, hat ER sich um MICH gekümmert. Wie oft hab ich im Krankenhaus gelegen, bin operiert worden.... Jedes Mal war ER für mich da.
Und nun, da er zum ersten Mal in seinem Leben selbst krank ist, versage ich auf ganzer Linie!
Mir hat's das Herz zerrissen gestern abend, als ich aus der Klinik ging und er mich bis zum Ausgang begleitet hat, da stand mit seinem Drainagebeutel in der Hand und mir traurig nachwinkte, so lange da stand, bis er mich wirklich nicht mehr sehen konnte. Immer wieder hab ich mich umgedreht!

Ach, ich hatte noch gar nicht erzählt, dass ein Malheur passiert war mit seiner Drainage: Vorgestern war nichts aus dem Beutel gekommen und wir waren schon optimistisch, daß die Drainage gezogen wird. Gestern morgen stellte sich dann heraus, daß der Arzt, der die letzte Spülung vorgenommen hatte, den Verschluß zugedreht hatte!
Als die Schwester gestern den Hahn wieder aufdrehte, kam die ganze "Suppe" geflossen und der Schlauch mußte erneut durchgespült werden.
Noch ist die Flüssigkeit nicht so, wie sie sein sollte. Also muß die Drainage noch bleiben.
Immerhin habe ich gestern den diensthabenden Arzt ansprechen können auf den pathologischen Befund. Er sagte, der läge noch nicht schriftlich vor, aber er würde uns, sobald der da ist, eine Kopie zukommen lassen!

So, ich muß mich fertigmachen zur Arbeit!

Meine Mutter hat gestern abend noch angerufen. Meine Eltern kommen kommendes Wochenende zu uns! Darauf freue ich mich sehr!

Habt einen schönen Tag und entschuldigt meine gestrigen wehleidigen Worte!

LG

Silvia
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  #5  
Alt 02.10.2006, 16:05
bobbylee bobbylee ist offline
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Standard AW: Diagnose Darmkrebs traf wie ein Hammer!

Hallo, liebe Silvia ,
wie geht es dir heute? Vielleicht schon etwas besser, das wäre toll. Ich verstehe schon, wie du dich fühlst, aber trotzdem versagst du doch nicht auf der ganzen Linie, bloß weil dir dein Körper eine Warnung schickt. Du bist doch trotzdem für Manfred da und tust, was du kannst. Jetzt kannst du dich auf den Besuch deiner Eltern freuen, das ist doch eine schöne Überraschung.
Die Geschichte mit der Drainage ist schon ein Hammer, warum können die Leute nicht mehr genau arbeiten? Hoffentlich ist die Flüssigkeit bald in Ordnung, damit Manfred die Drainage los ist. Das ist ja dann wieder eine Sprosse nach oben auf der Leiter der Genesung.
Ich wünsche dir und Manfred gute Besserung und umarme dich

Alles Liebe
Bobby Lee
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  #6  
Alt 02.10.2006, 16:24
bobbylee bobbylee ist offline
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Standard AW: Diagnose Darmkrebs traf wie ein Hammer!

Hallo, liebe Lolle ,

ich hoffe, es geht dir und Roger gut. Ja, ich liebe die Musik aus meiner Jugendzeit, den 60ern und 70ern . Ich muss heute noch still in mich hineinlächeln, wenn ich an die Reaktionen meines Vaters und mancher Lehrer (vor allem des Musiklehrers) auf die Beatles denke. "Das ist doch keine Musik" und "Das hält sich kein Jahr". Und es kam noch schlimmer, - ich wurde dann auch noch zum Stones -Fan. Na ja, lang, lang ist es her, aber die Musik ist aktuell geblieben, nicht nur für die älteren Semester .

Ich wünsche dir und Roger alles Gute. Jetzt steht doch bald die Blutuntersuchung mit den Tumormarkern an. Ich drücke euch die Daumen,dass alles im grünen Bereich ist.

Liebe Grüße und
Bobby Lee
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  #7  
Alt 02.10.2006, 22:23
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Standard AW: Diagnose Darmkrebs traf wie ein Hammer!

Liebe Lolle,

ich schließe mich Bobby Lee's Wünschen an und drücke ebenfalls feste die Daumen. Hier gibt's kein Daumen-Drück-Smiley, deshalb nehme ich mal das Winke-Smiley.

auch an Dich, liebe Bobby Lee.

Heute war ich nach der Arbeit selbst erst mal beim Doc. Die Koloskopie will er mir erst mal ersparen. Ich soll die Tavanic-Filmtabletten und das Claversal 500 nehmen und dann hat er mir noch was zur Beruhigung verschrieben, Opipramol Biomo, was nicht abhängig machen soll. Davon soll ich morgens ne halbe und abends eine Tabl. nehmen. Er meint, dann müsste alles so langsam wieder ins Lot kommen. Zwar wollte er mich erst mal aus "dem Verkehr nehmen", aber ich hab dankend abgelehnt. Irgendwie will ich meine Arbeitgeber nicht zu sehr belasten, denn ich war schließlich vor kurzem erst über 7 Wochen krank geschrieben nach meiner OP und dann vorletzte Woche kurzfristiger Urlaub wegen Manfred und demnächst die Reha, wo ich die erste Woche mitfahre. Außerdem tut mir die Arbeit gut!

Na ja, es war dann schon ziemlich spät, als ich ins KKH kam, 19.45 Uhr. Die Besuchszeit geht offiziell bis 20.30 Uhr. Trotzdem hat mich auf Station eine Schwester angemotzt, als ich kam, von wegen ob ich mal auf die Uhr geguckt hätte, wie spät es schon wäre.

Ich hab gesagt, ich will nur die schmutzige Wäsche mitnehmen, aber Manfred ist dann noch mit mir nach unten gegangen.

Sicher hat sie's nicht so gemeint oder einen schlechten Tag gehabt, aber ich war erst mal so getroffen, zumal ich mich beeilt habe, um noch rechtzeitig genug da zu sein, daß ich erst mal los geheult habe.

Es ärgert mich selbst, dass ich momentan so nah am Wasser gebaut habe!

Na ja, aber Manne hat sich gefreut, daß ich noch gekommen bin, und das ist die Hauptsache. Uns zwei kann nichts und niemand trennen!!!

Ach so, der Arzt hat heute wohl zu Manfred gesagt, daß sie ihn noch höchstens zwei - drei Tage im KKH behalten und dann notfalls samt Drainage entlassen. Heute mittag wurde er noch mal mit Kontrastmittl geröntgt.
Tja, dann darf er halt jeden Tag zum Spülen in die Klinik fahren.

Seine Mutter kann sich immer noch nicht entscheiden, ob sie nun kommen will oder nicht. Zu Manfred hat sie wohl heute gesagt, daß sie dann doch nicht kommt. Bei mir war sie heute abend am Telefon wieder schwankend und meinte, sie kommt dann wahrscheinlich doch.

Das Blöde ist, mein Sohn (17 J.) wollte auch in den Herbstferien zu uns kommen und wir haben nicht so viele Schlafmöglichkeiten. Jetzt weiß ich immer noch nicht, ob ich ihm absagen muß oder nicht. Ärgern würde es mich total, wenn ich meinem Jungen absage und sie kommt dann doch nicht !!!

Okay, bin schon ganz schön müde und werde mich gleich mal in die Horizontale begeben. Katzi schnarcht auch schon neben mir !

Euch auch ne schöne Einheitsfeier morgen !

Bis bald wieder und liebe Grüße

Silvia
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