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Alt 04.11.2006, 09:51
Benutzerbild von Beachmaus13
Beachmaus13 Beachmaus13 ist offline
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Registriert seit: 30.10.2006
Beiträge: 69
Standard AW: Mutter an Lungenkrebs gestorben

Liebe irmi,

ich kann so gut nachvollziehen, wie du dich fühlst. Meine Mutter ist vor 4,5 Jahren ganz plötzlich an einem Herzinfarkt gestorben. Sie hat sich mittags, wie immer für ne halbe Stunde auf die Couch gelegt uns ist einfach nicht mehr aufgestanden. Wir konnten uns auch nicht richtig von ihr verabschieden, konnte ja keiner wissen... Auch wir hatten zu unserer Mutter ein super Verhältnis. Meine Schwester hatte gerade eine Tochter bekommen und meine Mama war soooo eine stolze Oma. Naja, aber wir konnten es leider nicht mehr ändern, aber unsere Trauer und der Verlust ist groß... Aber glaube mir. Es wird wirklich wieder besser. Bei uns gibt es inzwischen sogar Momente, in denen wir uns in Erinnerungen wiegen und uns teilweise darüber scheckig lachen, wie lustig meine Mama sein konnte. Dann tut es auch gut, mal wieder über sie lachen zu können. Das hat natürlich ein bisschen gedauert, aber es geht. Trotzdem in vielen Momenten fehlt sie uns unendlich, zu Geburtstagen, zu Weihnachten oder dann, wenn Ronja (meine Nichte) wieder was dazu gelernt hat. Was würde Mama nur sagen, fragen wir uns dann...
Mein Vater, der jahrelang Woche für Woche auf Montage war, war nach dem Verlust meiner Mutter natürlich mit vielen Dingen, z.B. zur Bank zu gehen auch überfordert. Zumal er noch 2 Jahre weiter zur Montage gefahren ist. Jetzt, seit fast 2 Jahren ist er Frührentner und wir versuchen ihn soviel wie möglich zu unterstützen, aber er hat auch gelernt, sich um wesentlich Dinge selber zu kümmern, ich denke das wird bei deinem Dad auch so sein. Natürlich gab es auch Momente in denen uns das tiersich auf den Keks gegangen ist, da mein Vater auch ein ziemlich komplizierter Mensch war... Ich schreibe "war", weil auch wir dann am 27.10.06 gesagt bekommen haben, dass mein Dad Lungenkrebs hat. Das ist auch der Grund, wie ich an dieses Forum geraten bin... Natürlich fragten wir uns anfangs auch, was wir verbrochen haben, warum immer wir. Aber hier habe ich erfahren, dass wir eben nicht allein sind. Es gibt so viele andere Schicksale, einigen Leuten geht es noch viel schlechter als uns. Meinem Dad geht es bisher noch ganz gut. Er hat jetzt schon 3 Tage Chemo hinter sich und alles bisher gut überstanden. Hoffentlich bleibt das so... Natürlich betüddeln wir ihn jetzt mehr denn je. Er ist viel aufgeschlossener und redet sogar sehr viel darüber, was er sonst nie getan hat. Er hat immer alles in sich reingefressen... Was ich damit sage´n will ist, dass ich froh bin, dass ich ihn damals nach dem Tod unserer Mum unterstützen konnte auch wenn es manchmal anstrengend war. Auch dein Vater hat jetzt einen schweren Verlust zu verzeichnen. Unterstützt euch gegenseitig. Seit füreinander da. Uns hat das noch viel viel mehr zusammengeschweißt.Es hat uns allen geholfen. Bedenke immer, du weißt nie, wielange ihr euch noch habt. Es kann von eine Sekunde auf die andere passieren, das haben wir bei unserer Mutter gesehen. Ich bin froh, dass ich meinem Dad jetzt wenigstens einen Teil davon zurückgeben kann, was er 20 Jahre lang auch für mich getan hat... für mich gesorgt!!!
Ich wünsche dir alles Gute und hoffe, dass auch ihr es schafft über euren Verlust hinwegzukommen! Lieben Gruß Nadin
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Alt 04.11.2006, 18:04
irmi104 irmi104 ist offline
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Registriert seit: 16.10.2006
Beiträge: 7
Standard AW: Mutter an Lungenkrebs gestorben

Hallo ihr beiden!

War jetzt eine ganze Zeit nicht mehr auf der Seite, weil ich einfach zu viel um die Ohren hatte.
Ich habe es leider immer noch nicht geschafft ein vernünftiges Gespräch zu führen.Meine Schwester ist jetzt endlich ausgezogen und mein Vater liegt zur Zeit wegen dem Tumor am Darm im Krankenhaus.
Jetzt wo es meinem Vater noch etwas schlechter geht, kann ich einfach nicht darüber reden. Das nervige ist nur das ich schon wieder einige Aufgaben bekommen habe, für die Zeit die er im Krankenhaus ist (Winterreifen aufziehen lassen, Erbkram usw.) Es wird halt nie langweilig für mich.
Jetzt kommt mein Opa noch mit so einem quatsch an, das ich mit meiner Schwester reden müßte. Sie hat ja jetzt eine eigene Wohnung und nicht das sie jetzt an falsche Männer gerät, als wenn wir keine anderen Sorgen hätten.
Aber dann zum Schluß immer sagen, ich soll mir nicht so einen Kopf machen und sollte mal abschalten. Alte Leute!
So viel Verwandte bleiben da nicht, die dieses Thema noch interessiert und die uns unterstützen. Leider!

Und wie geht es dir Peter?
Ich rede immer nur von mir und vergesse euch ganz dabei!

Das mit dir Nadine tut mir auch sehr leid. Es ist immer so schrecklich wenn man ein Elternteil schon verloren hat und dann trifft es auch noch den anderen. Es kostet einfach unglaublich viel Kraft.
Ich konnte in den letzten 2 Wochen gar nicht mehr richtig weinen, weil ich einfach wieder zu gestreßt war. Selbst deswegen habe ich dann ein schlechtes Gewissen.
An Weihnachten mag ich noch gar nicht denken. Außerdem soll ich da dann auch schon wieder alles organisieren, laut Aussage von meinem Opa.
Wahrscheinlich werde ich dann auch mehr genervt sein als alles andere.

Ich will hier meinen Vater nicht immer schlecht reden, aber er hat für mich 20 Jahre wirklich nur finanziell gesorgt, alles andere hat meine Mutter gemacht. Deswegen stört es mich auch so, das ich so viel für ihn machen muß. Er hat sich sehr wenig für uns interessiert, aber jetzt können wir ihn ja helfen.
Er ist jetzt schon anders zu uns geworden, aber das ist auch kein Wunder in dieser Situation.
Aber da müssen wir jetzt durch.

Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Kraft und alles Gute für deinen Vater.

Ganz liebe Grüße an Euch

Jessica
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