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  #1  
Alt 13.11.2006, 17:17
dein starker hase
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Standard AW: angst und verzweiflung

Hallo ihr hier,
meine Frau ist heute hier geblieben, aber ich kann sie doch nicht verstehen.
Ich meine die Chemo ist einfach die Chance für sie gesund zu werden und warum sie die nicht nimmt.
Sie sagt mir sie liebt mich, und warum tut sie dann nicht alles lange hier zu sein.
Heute ist sie sehr schwach aber hat leider Schmerzen und fühlt sich nicht gut.
Ich hoffe wir haben noch ein wenig Zeit, es ist einfach alles schwer, ich denke ich bin allein dabei habe ich viele Menschen um mich.
Dein starker Hase
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  #2  
Alt 13.11.2006, 17:37
Benutzerbild von skorpion1965
skorpion1965 skorpion1965 ist offline
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Standard AW: angst und verzweiflung

Hallo Dein_starker_Hase,

ich verstehe dich, doch ich verstehe auch deine Frau. Wir, die noch nie eine Chemo bekommen haben, können es nicht verstehen, dass jemand die Chance gesund zu werden, nicht mehr ergreifen möchte.

Mein Schatz musste 6 Chemotherapien über sich ergehen lassen. Er war voller Kampfgeist und hat vor allem für mich gekämpft. Doch mit der Zeit hat ihn die Krankheit (Leukämie,AML) und die Chemotherapien zermürbt. Er wollte meinetwegen nicht aufgeben, doch die Krankheit hat ihn besiegt. Das war vor 17 Wochen.

Versuche deine Frau zu verstehen, vielleicht hat sie keine Kraft mehr. Sie liebt dich, doch wichtiger ist jetzt, was sie sich wünscht und nicht, was du haben willst. Gib ihr deine ganze Kraft und Liebe. Sie braucht dich mehr denn je und mache ihr keine Vorwürfe.

Alles Liebe und eine Umarmung
skorpion1965
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Schweigen ist oft der lauteste Schrei!
Schokohase 07.06.1979 - 16.07.2006
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  #3  
Alt 13.11.2006, 19:09
dein starker hase
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Standard AW: angst und verzweiflung

Hallo ihr hier,
das Problem ist doch einfach das es mit der Chemo zu späte ist jetzt.
Realistisch ist das nicht das sie gesund wird.
Ich weiß doch nicht wie ich ihr helfen kann.
Klar ich bin bei ihr aber sonst, ich meine Hilfe das es ihr körperlich gut geht, psychisch geht es manchmal doch wenn ich bei ihr bin und wir reden.
Könnt das mich verstehen ich weiß sie kann nicht mehr aber gleizeitg möchte ich das sie weiter kämpft.
Dein starker Hase
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  #4  
Alt 13.11.2006, 21:23
Josy99 Josy99 ist offline
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Standard AW: angst und verzweiflung

Lieber starker Hase,

Ich denke auch dass wir versuchen müssen den Wunsch unserer lieben Kranken zu respektieren, auch wenn es uns noch so schwer fällt und wir erst lernen müssen unsere Grenzen zu akzeptieren. Wenn ein Mensch so leiden muss und dem Tod so nahe ist, braucht er alle Hilfe um sich auf das kommende vorbereiten zu können.

Mein Freund ist vor drei Monaten an LK verstorben und hat sich auch durch die Chemos gequält, um für die Kinder und mich weiterzuleben. Im Nachhinein wird mir immer klarer dass er sehr genau wusste dass er keine Chance hatte und wie mir sein bester Freund erzählte, sogar seinen Todestag erahnte. Die Chemos bei ihm waren rein palliativer Natur und nahmen ihm die Schmerzen, jedoch war die letzte so schwer dass er sie nicht überlebte. Den körperlichen Verfall von seinem Körper zu erleben, bedingt durch die Chemo, war für ihn so unsagbar schwer, dass er sich die letzten Tage gar nicht mehr im Spiegel anschauen konnte, keinen Besuch mehr haben wollte und nur noch in Ruhe sterben wollte.

Stehe deiner Frau bei, überlass es ihr den Weg zu suchen und begleite sie. Geniesse deine letzte Zeit mit ihr und rede viel mir, so dass nichts unausgesprochenes bleibt und keine unbeantworteten Fragen. Wenn sie dir ihre Todesängste mitteilen möchte, dann scheue nicht das Thema Tod, erlaube es ihr sich mitzuteilen und versuch ein bischen ihre Ängste zu nehmen.

Sei jetzt stark für sie und begleite sie soweit du kannst...

Viel viel Kraft für das kommende.

In Liebe,
Josy
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  #5  
Alt 13.11.2006, 22:03
Benutzerbild von skorpion1965
skorpion1965 skorpion1965 ist offline
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Standard AW: angst und verzweiflung

starker Hase,

ich gebe Tränen und Josy99 recht. Es ist ihr Wille und wenn sie nicht mehr kann und will, lass sie gehen. Zeig ihr deine Liebe in dem du sie nur im Arm hälst. Sei bei ihr und sei für sie da.

Ich habe meinem Schatz, als ich merkte, dass er nicht mehr kann, gesagt: "Es ist nun gut mein Schatz, ich weiß wie sehr du für mich gekämpft hast. Ich merke du kannst einfach nicht mehr, ich werde dich immer lieben und nun lass einfach los!" Eines ist klar, mir hat es selbst das Herz zerrissen, doch ich weiß nun, jetzt geht es ihm gut und er hat keine Schmerzen mehr.

skorpion1965
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Schokohase 07.06.1979 - 16.07.2006
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  #6  
Alt 14.11.2006, 16:56
dein starker hase
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Standard AW: angst und verzweiflung

Hallo ihr alle hier,
das hat irgendwie gut getan das von euch zu lesen, ich werde auch wenn es mir noch so schwer fällt alles akzepieren was sie möchte.
Sie ist heute schwach wie nie zuvor, ich erkenne sie kaum wieder.
Die Zeit die wir haben wird nicht mehr lange sein und ich habe leider erst jetzt begriffen das es nicht richtig von mir gewesen ist sie versuchen zu überreden weiter zu machen.
Ich hoffe das meine Frau auch die letzte Phase tapfer übersteht, ich frage mich warum ich vor meinem Pc bin aber denke ich musste einfach mal kurz weg von ihr, auch wenn meine Gedanke sich nur noch um sie drehen.
Tränen, ich nehme es dir nicht übel, ich bin einfach mit der Situation etwas überfordert gewesen und es auch immernoch.
Hab vorhin mit ihrem behandelnden Arzt gesprochen, er hat mir auch gesagt ich soll es akzeptieren. Ich hoffe von jetzt an geht alles nicht zu schnell, heute hat sie kaum Schmerzen und ich hab sie lange in den Arm genommen.
Sie hat mir gesagt vor was sie Angst hat, ich denke mal sie stürt das was vor ihr liegt.
Dein starker Hase
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  #7  
Alt 14.11.2006, 18:31
dein starker hase
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Standard AW: angst und verzweiflung

Hallo ihr hier,
ich fühle mich einfach hilflos ihr gegenüber, ihr die Angst vor dem Tod nehmen, ich weiß nicht wie ich das machen soll. Wir glauben beide daran auch nach dem Tod uns wieder zu sehen, doch das wir uns irgendwann wieder haben. Schrecklich ist das sie mir versucht Mut zu machen und mir Kraft zu geben für das mir bevorstehende, dabei müsste es ja grade umgekehrt sein.
Ich werde immer bei ihr sein, dazu habe ich mich fest entschlossen, heute Nacht ging es ihr so schlecht, als ich sie so gesehen habe, habe ich mir gedacht ich muss für sie da sein, ich habe eingesehen das es wohl das einzige ist was ich für sie tun kann, und leider auch das sie sterben wird.
Die Schmerzen haben wir gut im Griff, ich könnte selbst nicht ansehen wie sie dann noch unter ihren Schmerzen leiden müsste. Mir zerreist es eh schon das Herz. Ich weiß leider geht es vielen von euch nicht anders aber ich verstehe alles einfach nicht.
Sie ist meine große Liebe und das schon seit vielen Jahren, geheiratet haben wir auch dieses Jahr als wir schon von ihrer Krankheit wussten ...
Und sie ist doch einfach so jung, ich weiß dieser sch.... Krebs nimmt da keine Rücksicht und es ist genauso schlimm egal ob man jung ist oder nicht aber doch irgendwie hat sie alles doch eigentlich vor sich.
Ihr Studium alles was sie sich bis jetzt aufgebaut hat ist, auch unsere Liebe die nur eine kurze Zeit hat.
Entschuldigt das ihr hier so viel schreiben aber ich muss mir das irendwie von der Seele schreiben, ich denke mir tut das einfach gut.
Momentan schläft sie, aber sie ist zu schwach für vieles.
Aber immer wenn ich komme merkt man wie ihr das gut tut, ich nehme sie dann in den Arm und denke auch diese kleinen Dinge sind gut.
Auch euch allen viel Kraft.
Dein starker Hase
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  #8  
Alt 14.11.2006, 22:53
McGill McGill ist offline
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Standard AW: angst und verzweiflung

Hallo, ich habe dass alles gerade hinter mir meine frau verstarb im juni dú brauchst viel kraft .bleib bei ihr wann immer du kannst nim dir die zeit wie schnell ist alles vorbei und du sehnst dich nach jeder min. die du mit ihr hattest.Lass sie selbst entscheiden chemo oder nicht sorge dafür dass sie ohne schmerzen ist .
rede auch mit denn ärzten .ich wünsche euch noch eine "schöne" zeit und dir viel kraft .

Mcgill

Geändert von McGill (15.11.2006 um 21:12 Uhr)
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  #9  
Alt 15.11.2006, 18:02
dein starker hase
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Standard AW: angst und verzweiflung

Hallo ihr hier,
ich weiß das ich viel Kraft brauche, aber im Moment ist meine Frau dran, doch heute ist sie wieder so Tapfer gewesen beim Arzt. Ich bewundere sie einfach dafür, ich habe mich wieder im Griff, doch ich habe durch euch viele Sachen eingesehen.
Wir machen uns die verbleibende Zeit einfach so schön es möglich ist für uns.
Dir McGill auch viel Kraft, es tut mir Leid was mit deiner Frau passiert ist, ich weiß für dich ist es sehr schwer aber du schaffst das, genau wie ich es dann auch schaffe, mal gut und mal weniger gut, aber des gehört alles dazu.
Dein starker Hase
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  #10  
Alt 15.11.2006, 18:59
Gloria-Beetle Gloria-Beetle ist offline
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Ort: Hessenland
Beiträge: 1.020
Standard AW: angst und verzweiflung

hallo,
wie gut, daß sie einen mann wie dich hat

ich wünsch dir viele stärke und genießt die zeit miteinander.

gloria
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