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  #1  
Alt 26.11.2006, 23:36
MMaria MMaria ist offline
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Standard AW: Lieber Paps, liebe Mama

Liebe Mama,
heute war ich zum Totensonntags-Gottesdienst im Michel. Dein Name wurde verlesen und ich habe eine Kerze für dich angezündet. Das Ganze im festlichen Rahmen mit Musik von Mozart. Ich bin sicher, das hätte dir gefallen.

Deine Moni
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  #2  
Alt 09.12.2006, 07:54
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Standard AW: Lieber Paps, liebe Mama

heute vor einem Jahr habe ich den Knoten in meiner Brust entdeckt, morgens beim Anziehen. Eigentlich war es nicht in der Brust sondern obenauf eine Wölbung. Es ist mir bis heute unbegreiflich, dass ich das nicht eher bemerkt habe. Das war ein Freitag, ich habe bei meiner Frauenärztin angerufen und mir für Montag einen Termin geholt. Sonst haben ich Niemandem etwas gesagt. Aber natürlich kam die Angst hoch, ist das Krebs? In unserer Familie ist der Krebs weit verbreitet, das wusste ich auch.

Eure Moni
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  #3  
Alt 12.12.2006, 08:18
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Standard AW: Lieber Paps, liebe Mama

12.12.05

Nach schlaflosen Nächten bin ich morgens zitternd zu meiner Frauenärztin gefahren. Erst meinte sie, es könnte eine harmlose Zyste sein, aber beim Ultraschall sagte sie nur " eine Zyste ist das nicht". Und als sie die Überweisung zur Mammographie schrieb sagte sie "ich verstehe, dass sie sich Sorgen machen, aber ich kann ihnen die Sorgen leider nicht nehmen". Da stand für mich eigentlich schon fest, dass ich Krebs habe. Ich habe dann meinen Mann und meine beste Freundin angerufen und informiert. Abends dann die Mammographie, die waren dort ziemlich unfreundlich aber ich fand meinen Verdacht bestätigt. Am nächsten Tag sollte ich von meiner Ärztin die Diagnose bekommen.

Eure Moni
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  #4  
Alt 13.12.2006, 07:22
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Standard AW: Lieber Paps, liebe Mama

13.12.05

Morgens bin ich mit meinem Mann zur Ärztin gefahren. Sie meinte, das wäre etwas Böses, dass auf jeden Fall entfernt werden müsste. Dann besorgte sie mir einen Termin zur Biopsie im Krankenhaus.
Wir haben dann noch unsere Söhne, da 15 und 18 Jahre alt informiert. Die ware natürlich geschockt.
Ich habe mich gefragt, warum nach dir, Papa, der mit 57 an Speiseröhrenkrebs sterben musste und dir, Mama, die schon von dem 70.Geburtstag an Alzheimer erkrankte, nun auch noch ich betroffen sein sollte. In unserer Familie war es immer so nett und harmonisch gewesen, kaum gab es Streit, ihr habt mir eine wunderbare Kindheit und Jugend bereitet.
Aber da nach geht es nicht. Auf jeden Fall war ich ziemlich durcheinander, und habe mich erstmal krank gemeldet im Büro.
Eure Moni
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  #5  
Alt 15.12.2006, 08:28
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Standard AW: Lieber Paps, liebe Mama

15.12.2005

Der Tag meiner Biopsie. Es klingt sicher merkwürdig, aber das war das Schlimmste was mir passiert ist, schlimmer als die OP und die gesamte Chemotherapie. Ob es daran liegt, das ich drei Stunden warten musste und dabei viel aufgeschnappt habe, oder dass es ziemlich stümperhaft und schmerzhaft gemacht wurde, oder weil es genau über dem Herzen lag, oder einfach weil es das Erste war, weiß ich nicht. Nur danach war ich völlig verzweifelt und dachte nur, was kommt noch alles auf mich zu. Das Ergebnis sollte ich ausserdem erst Tage später erhalten.

Liebe Mama,

am Nachmittag war ich bei dir zu Besuch im Heim. Wir waren das letzte Mal zusammen im Cafe, und du warst richtig schlecht drauf. Hast nur vor dich hin geschimpft. Verstanden hatte ich dich schon monatelang nicht mehr, aber in so einer Stimmung hatte ich dich nie erlebt. Du hast wohl gespürt, dass mit mir etwas nicht stimmt und konntest dich nicht anders äussern. Ich habe das nur da nicht begriffen und war traurig darüber das du so böse warst.

Deine Moni
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  #6  
Alt 19.12.2006, 08:48
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Standard AW: Lieber Paps, liebe Mama

19.12.2005

Nachdem wir übers Wochenende an der Ostsee gewesen waren, wo ich versucht habe ein wenig zu entspannen, sollten wir am Abend in die Klinik kommen, um das Ergebnis der Biopsie zu erfahren. Der Arzt meinte der Tumor wäre sehr bösartig und sollte schnellstens entfernt werden. Schon am nächsten Morgen sollte ich aufgenommen werden für Voruntersuchungen und Wächter-Knoten-Bestimmung. Am übernächsten Tag sollte ich dann operiert werden.
Da war ich wirklich geschockt. Wir sind dann noch zu meiner Frauenärztin gefahren um ihre Meinung dazu zu hören. Sie meinte " Sie müssen Vertrauen haben, die leisten dort gute Arbeit". Also habe ich noch spätabends unsere Papiere geordnet, diverses für Weihnachten organisiert und schließlich eine Tasche gepackt. Geschlafen habe ich nicht.
Moni
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  #7  
Alt 21.12.2006, 07:48
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Standard AW: Lieber Paps, liebe Mama

Heute vor einem Jahr war meine Operation. Diese habe ich gut überstanden. Dass ich als Kassenpatientin vom Chef- und Oberarzt operiert wurde fand ich erstaunlich. Nur als die am Nachmittag zu mir kamen, um mir zu berichten, dass der Wächter-Lymphknoten befallen war und sie diverse weitere entfernt hätten, war mir die Bedeutung noch nicht klar. Ich hoffte immernoch ohne Chemo davon zu kommen. Am Abend bin ich schon wieder rumgelaufen.
Monika
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