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  #1  
Alt 06.12.2006, 11:37
Anemone Anemone ist offline
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Registriert seit: 24.11.2005
Beiträge: 527
Standard AW: Stammtisch

Hallo alle zusammen,
@Bruni, danke für deine Grüße. Hast ja so Recht. Wo ist der Schalter zum Ausknipsen? Weihnachtsbeleuchtung, White Christmas, Lasst uns froh und munter sein...
Ich habs eigentlich nur für meine Enkelkinder gemacht. Sie haben sich sehr darüber gefreut, dass alles da war - ... Opa würde es sicher auch gut gefallen...
Dabei kamen mir schon die Tränen, als ich in "seinen Keller" ging, um mir das Werkzeug zum Installieren der Lichterkette zu holen.
Egal, es ist sicher wie du schreibst - irgendwann wird es wieder besser sein.
Für meinen Schatz und mich war die Adventszeit eigentlich immer eine ruhige Zeit, weil wir uns nicht anstecken ließen von diesem kollektiven Weihnachtswahnsinn mit immer noch mehr Geschenken, fünfzig Sorten Plätzchen, Stollen usw. Wir haben eins, zwei Besuche auf einem Weihnachtsmarkt genossen - ja wirklich genossen!, anschließend zu Hause eine Tasse Kaffee, schöne Musik, einfach Ruhe -
Ich, mit meinem unerschütterlichen Optimismus, hatte gehofft, ich könnte das vielleicht auch alleine. Nein, geht leider nicht, ist einfach nur endlos traurig. Aber, ich komm da irgendwie durch. Werde auch das schaffen.
Vielleicht lässt sich das Trauertier ja mit ein bißchen Lebkuchen besänftigen????
Ich grüße euch alle ganz lieb und wünsche euch, dass ihr gut durch die nächsten Wochen kommt,
Anemone
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  #2  
Alt 06.12.2006, 17:11
Benutzerbild von AndreaS
AndreaS AndreaS ist offline
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Ort: SB
Beiträge: 834
Standard AW: Stammtisch

Weihnachten, für uns war es auch immer mit die schönste Zeit. Nach dem Endspurt zwischen den Tagen auch die Firma immer geschlossen, waren wir ständig in Feierlaune. Den Abschluss bildete jedes Jahr mein Geburtstag, am
3-Königstag. Danach begann dann der Alltag wieder.

Zitat:
Opa würde es sicher auch gut gefallen...
Nach Claus Tod war mir ganz wichtig, alles so zu machen, wie immer. Mache es auch heute noch so. Er sollte wissen, wie Weihnachten aussieht, sollte wissen, dass das Haus bunt leuchtet, Lebkuchenherzen und Lichterketten an den Fenster hingen. Er sollte unser Haus finden können.

Habe gestern meiner Freundin noch gesagt, mir bereitet immer all das am meisten Probleme, von dem ich nicht sicher weiß, wie Claus es gewollt hätte. Entscheidungen, die zu treffen sind, ohne seine Meinung zu kennen, ohne ihn um Rat fragen zu können, das ist wirklich immer noch schlimm.

Zitat:
die euer "ICH" vor der Katastrophe gern getan hat
das habe ich gestern getan. Sorgsam ein Päckchen gepackt, wirklich mit Liebe im Herzen zu der Person, die es erhalten wird, nicht genau wissend, ob alles so den Geschmack trifft, aber in dem Bewusstsein "ich tue das jetzt, um dir eine Freude zu machen" Ich habe mir vorgestellt, wie vielleicht das ein oder andere Lächeln über das Gesicht des Empfängers huschen wird und das hat mir unglaublich viel Spaß gemacht. So ähnlich hat sich mein ICH früher öfter gefühlt. So sollte sich Weihnachten anfühlen.

Mensch Andrea, das hört sich aber echt spannend an, bekommt man irgendwie Lust, mitzufahren. Früher, als wir noch keine Kinder hatten, "musste" ich auch manche Tour mit dem Motorrad machen, allerdings dort (wie Claus gesagt hätte) wo eine Frau zu sitzen hat, auf dem Sozius Es hatte was, ohne Frage, einfach die Maschine packen und los. Meist wussten wir gar nicht, wo die Fahrt enden würde, nur die grobe Richtung war immer klar: Ans Meer (obs zum Meer links rum geht? Bestimmt, dort ist unser Herz...)

Zitat:
Und Menschen drumherum, die so etwas respektieren können.
so ist es!

Wünsche uns allen, dass wir die Tage so nutzen können, dass sie sich "richtig" anfühlen, dass wir unseren Frieden finden. Nicht verstehen, aber vielleicht ein wenig akzeptieren.

LG
Andrea
__________________
Που να 'σαι τώρα που κρυώνω και φοβάμαι
και δεν επέστρεψες
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  #3  
Alt 06.12.2006, 21:33
antje s. antje s. ist offline
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Ort: Hessen
Beiträge: 56
Standard AW: Stammtisch

Hi,

kann mir jemand mal erklären, warum es so eine endlose Berg-und Talfahrt ist.
Nachdem die letzten (knapp) drei Monate schwierig genug waren, habe ich im Moment das ständige Gefühl, mir wird mein Herz bei lebendigem Leib herausgerissen.
Vielleicht geht mir langsam die Kraft aus, morgens aufzustehen, die Maske aufzusetzen, arbeiten zu gehen und erst abends wieder "zu mir" zu kommen.
Vielleicht liegt es auch tatsächlich an der Jahreszeit.
Weihnachten war für uns zwar immer nur Streß und Hektik und Hin-und Herfahren, damit auch alle Familienteile zufrieden waren, aber die Stimmung ist ja doch immer schön. Aber jetzt???

Es macht alles überhaupt keinen Sinn mehr...

Dazu habe ich auch noch ein schlechtes Gewissen, wenn ich etwas für mich tue. Seit Monaten verlasse ich ungeschminkt das Haus (für wenn sollte ich mich auch schön machen?!), war seit dem Sommer nicht mehr beim Friseur.
Am Samstag gehe ich mit meinen Mädels in einen Day Spa, ich habe irgendetwas gebucht, nur um "mitzumachen". Aber ich weiß jetzt schon, daß ich es nicht genießen kann.
Bin zur Zeit in osteopthischer Behandlung (starke Rückenprellung). Die Behandlung tut mir extrem gut, aber ich komme einfach innerlich nicht zur Ruhe. Als ob ich mir nicht erlauben darf, daß sich ein Arzt auch mal um mich kümmert.
Ich weiß nicht, kann man mich verstehen??

Die meisten fragen nur noch rhetorisch, wie es mir geht.
Schon lange habe ich nicht mehr mit anderen (Freunden/Familie) über meinen Schatz gesprochen.

Wie sagt Ihr immer?
Das Tier hält mich gefangen und ich weiß nicht, wie ich da rauskommen soll.

Ich hatte keine Ahnung, daß ein Herz so schmerzen kann.

Danke fürs Zuhören (Lesen).

Antje
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  #4  
Alt 06.12.2006, 22:05
Blue Blue ist offline
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Registriert seit: 18.09.2005
Beiträge: 193
Standard AW: Stammtisch

„ich gönn mir das jetzt“. Ja Gärtner, da kaue ich jetzt ein bißchen dran rum. Erster Gedanke, mach ich doch – ein Zögern – naja.

Nach 18 Monaten und dem „ich darf das jetzt“ hat sich etwas verändert. Ich darf das jetzt, noch immer, nur niemanden verletzten – ganz wichtig.

Das Tun und Lassen bedenken, mir Zeit nehmen bis mein Bauch mich lenkt.
Das Herz ist hin und wieder mit dabei, an vielen Dingen hänge ich wieder. Manchmal bin ich wieder da, komme langsam wieder. Setze mich sofort zur Wehr. Sehe das Erstaunen mancher Menschen an dem NEIN. Ja, manchmal bin ich wieder da.
Bin wieder so konzentrationsfähig wie im anderen Leben – zumindest meist.
Gedächtnis für Unsinn ist wieder da – kein Sieb mehr im Kopf.
Ja, ich fahre zu meiner Süssen und ich habe Spaß daran, fahre gern dorthin – LEBE.
War auch gerne bei Andrea vor 2 Monaten und auch zu ihr fahre ich wieder hin – mit ganzem Herzen und – LEBE.
War in Köln, war sowas von lebendig. Das ist LEBEN.

Es muß sich für mich, und wirklich nur für mich, richtig anfühlen. Was für mich richtig ist, kann nur ich fühlen und ist für jemand anderen vielleicht falsch. Manche Dinge brauchen Zeit, ein zu früh kann Schaden anrichten und man steht vor dem Scherbenhaufen.

Nach Jürgens Geburtstag habe ich mich in mein Netz fallen lassen, von dem ich dachte, es ist nicht mehr da. Das Netz hier, das mich auffängt, ist noch da. Hab mich wieder geöffnet und zu reden begonnen. Habe die für mich richtige Reaktionen bekommen. War ich dabei mich in die falsche Richtung zu entwickeln und tatsächlich ein … zu werden?

Ich weiß was ich nicht möchte und ich hab einen Wunsch fürs nächste Jahr. Ich möchte wieder laufen lernen, mich wieder Wohlfühlen und einen Hauch von Gleichklang – nur für mich alleine. LEBEN.

Danke für Deine Worte.

Liebe Annette, geh Deinen Weg. Ich habe hier eine Karte hängen. „Es gibt immer nur einen richtigen Weg: Deinen eigenen!“ Niemand kann Dir sagen was richtig oder falsch ist, das kannst nur Du alleine für Dich befinden.

Och Andrea. Sag das doch nicht so, Weihnachten alleine. Warum nicht Weihnachten so wie wir es immer an Weihnachten machten? Meiner Schwägerin habe ich einen Korb für Weihnachten gegeben. Aber ist in Ordnung, ich lass es sacken.

Nein, Andrea M, das Reiseziel enttäuscht mich nicht. Tschechien soll ein schönes Land sein und die Menschen sehr aufgeschlossen. Mit dem Motorrad los – stell ich mir schön vor. Ich hüpfe, klingen bei Dir die Gläser?

Ähm Petra! Deine Tür klemmt, ich hab mir die Schulter ausgerenkt.

Nachtrag zum Schmunzeln. Hab im Treppenhaus ein Schwätzchen gehalten und was bekam ich zu hören? Sonntag Nacht war das ganze Haus in Aufruhr, weil es überall nach Rauch und Feuer gerochen hat. Die Ursache wurde gefunden – ein vergessener Topf auf dem Herd. Und alle haben sich gewundert, wo ich wohl stecke. Und ich wundere mich am Montag Abend, wieso es im Treppenhaus so stinkt. Naja.

Schlaft gut
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