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#1
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AW: Sie hat die Chemotherapie abgebrochen - und jetzt?
Hallöchen,
deine fragen sind alle verständlich, aber nur sehr schwer und ungenau zu beantworten. jede durchgeführte chemogabe ist besser als gar keine und in manchen fällen hat ein abbruch nicht unbedingt sofortige folgen. es kann gut sein dass sie sich erst mal besser fühlt, weil sie eine entscheidung getroffen hat und auch nicht mehr regelmässig vergiftet wird. das abwehrsystem des körpers erholt sich nach jeder chemo wieder ein bisschen und ist irgendwann auch wieder so gut wie normal. wieviel zeit ein mensch noch leben wird, kann man mit und ohne chemo nie wirklich beantworten. da spielen so viele dinge eine rolle, dass eine aussage über die lebenserwartung nur statistisch sein kann. so als frau und krankenschwester würde ich mal annehmen, dass sie niemandem zur last fallen will und auch von niemandem in einem schlechten zustand gesehen werden möchte. ich denke das hat was mit stolz und würde zu tun. auf der anderen seite wählt, glaube ich, niemand solch eine abgeschiedenheit und ist damit dann glücklich. wie du an sie rankommen kannst, weißt vermutlich du am besten. du hast mit ihr gelebt, kennst die erkrankung und weißt wie sie mit all dem umgeht. am ehesten könnte dir hier vermutlich ein onko-psychologe tipps geben. es gibt auch selbsthilfegruppen die dir hier vielleicht ein bisschen besser weiterhelfen können. lieben gruss aus hamburg |
#2
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AW: Sie hat die Chemotherapie abgebrochen - und jetzt?
Hallo kleiner Prinz!
Ich habe mir gerade deinen ersten Beitrag durch gelesen. Das hört sich jetzt vielleicht hart an, aber ich denke; was du wirklich für sie tun kannst ist ihren Entschluß zu akzeptieren und ihr Wertschätzung entgegen bringen. Jetzt wirst du vielleicht sagen: Das kann ich nicht! Aber, wenn sie es kann, dann wirst du das auch können. Ihre Entscheidung ist gefallen und ich denke nicht, dass ein Betroffener es sich leicht macht. Denke mal darüber nach, ob du ihr deine Hilfe anbieten kannst, ohne Hintergedanken (als Freund) und ohne manipullieren zu wollen. Biete ihr diese Hilfe an, aber akzeptiere auch, wenn sie sie ablehnt. Wenn sie annimmt, dann gehe diesen Weg mit, bedingungslos! Ich glaube, wenn man sich seines Weges sicher ist, den man gehen will, dann ist das Schrecklichste was einem passieren kann Menschen die einen nicht gehen lassen wollen, oder können. Ich wünsche dir ganz viel Kraft und den Mut sie zu verstehen. |
#3
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AW: Sie hat die Chemotherapie abgebrochen - und jetzt?
Hallo, kleiner Prinz,
Du schreibst, dass die Chemo bisher nicht geholfen hat, dann ist es auch richtig diese abzubrechen. Leider habe ich in unserer Krebsgruppe häufig erlebt dass die dann immer wiederholten erfolglosen Chemogaben den letzten Lebensabschnitt unnötig sehr schwer machten.... Gruß Thomas |
#4
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AW: Sie hat die Chemotherapie abgebrochen - und jetzt?
Hallo,
vielen lieben Dank für die Antworten. Die Chemo läuft schon 1,5 Jahre ohne den geringsten nennenswerten Erfolg. Zahlreiche Medikamentenumstellungen, ein Klinikwechsel. Es ist auf jeden Fall nachvollziehbar das man dann sagt "Bis hier her und nicht weiter!". Ich akzeptiere Ihre Entscheidung vollkommen, auch wenn ich jetzt selbst Angst habe das diese Entscheidung zu früh kam. Und das der Tag X kommt, wo es mit ihr mit einem Mal schlechter geht. Jedoch sich in Sie rein zu versetzen ist unmöglich, auch wenn ich Sie kenne, SIE musste schließlich Woche für Woche sprichwörtlich "durch die Hölle". Jetzt hilft nur noch beten und hoffen. Vielleicht geschieht ja doch noch ein Wunder und nach der Operation bildet sich der Krebs zurück...ich wünsche es Ihr so sehr. Aber es ist Ihre Entscheidung, denn es ist Ihr Leben. P.S. @ Thomas: Du sprachst davon, dass Du auch Menschen kennst, die ihre Chemotherapie abgebrochen haben. Wie durchleben diese Menschen die Entscheidung? Geht es Ihnen besser oder doch mit der Zeit schlechter? Geändert von derkleineprinz (19.12.2006 um 10:59 Uhr) |
#5
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AW: Sie hat die Chemotherapie abgebrochen - und jetzt?
Zitat:
Gruß Thomas |
#6
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AW: Sie hat die Chemotherapie abgebrochen - und jetzt?
hallo, kleiner prinz,
1,5 jahre leben sind doch bei dieser besch* krankheit ein erfolg. so schlimm, wie das auch klingt. so viel zeit.... zum glücklichsein, zum lieben, zum abschiednehmen, zum lernen und überhaupt...na ja lebendigsein halt. ich umarm dich, elisabeth
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I'm going to beat this cancer or die trying. Michael Landon, 1991 |
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