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#1
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AW: ich fasse jetzt Mut ...
Liebe Hope
Liebe Jelly Vielen Dank für Eure aufmunternden Worte. Werde später noch mal schreiben, bin mitten im Essen vorbereiten, Schwiegermama kommt. Bis später und nochmals vielen herzlichen Dank. sunnypunkie-Eva
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Die Tränen rannen herab, ich liess sie fliessen wie sie wollten und machte aus ihnen ein Ruhekissen für mein Herz. Auf ihnen ruht es. (Augustinus) |
#2
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AW: ich fasse jetzt Mut ...
Hallo zusammen!
So, Schwiegermama ist gegangen, wir hatten einen schönen Nachmittag. Mir ist zwar ein Teller Suppe ausgeleert beim servieren und mein Freund wurde sehr böse , habe aber ja in der Zwischenzeit Uebung im ruhig bleiben und ignorieren. Leider. Von verschiedenen Seiten wurde meinem Freund empfohlen, einen Onkologie-Psychologen zu konsultieren. Er möchte dies aber auf gar keinen Fall. Er "spinne" doch nicht, sagt er und was könnte so ein Seelenklempner noch ausrichten, es sei doch eh alles zu spät. Habe eingesehen, dass ich nur an mir arbeiten kann und ihn nicht ändern kann und auch nicht (mehr) will. So habe ich mich entschlossen für mich Hilfe zu suchen und bin seit gut drei Monaten in psychologischer Behandlung. Dies tut mir unwahrscheinlich gut, muss auch Tagebuch führen und die verschiedenen Stimmungslagen und meine Reaktion darauf beschreiben. Dies zwingt mich dazu, mich mit mir selber zu beschäftigen und mich unter die Lupe zu nehmen Liebe Jelly, liebe Hope, Eure Geschichten berühren mich sehr. Ich bewundere Euren Mut, Euch dieser Krankheit zu stellen und diese anzunehmen so gut es geht. Wir warten jetzt die Ergebnisse des PET ab, danach werden wir weitersehen. Mein Freund hat von Anfang an gesagt, es werde nicht mehr wieder gut. Nun scheint er Recht zu bekommen oder male ich zu schwarz. Nein, ich will mich nicht dermassen runterziehen lassen Ich bin froh, hier zu sein. Herzliche Grüsse Sunnypunkie-Eva
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Die Tränen rannen herab, ich liess sie fliessen wie sie wollten und machte aus ihnen ein Ruhekissen für mein Herz. Auf ihnen ruht es. (Augustinus) |
#3
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AW: ich fasse jetzt Mut ...
Liebe Eva!
Habe schon gestern deinen Beitrag gelesen, wußte aber nicht, was ich Dir schreiben soll. Auch heute geht es mir nicht viel anders. Es tut mir so leid für euch, dass es deinen Freund getroffen hat. Ich selbst bin Angehörige - meine Ma hat im September die Diagnose fortgeschrittener Darmkrebs und Nierenkrebs erhalten. Auch nach drei Monaten kann ich es noch gar nicht glauben, dass wieder jemand Krebs in unserer Familie hat. Es tut mir so weh, wenn ich an die Zukunft denke - es macht mir Angst. Seitdem besuche ich dieses Forum hier. Meine Ma macht gerade eine "leichte" Chemo mit 5FU, mehr verträgt ihr Körper nicht. Wir alle hoffen sehr.... Es muss sehr schwer für dich sein, dass dein Freund sich psychisch so verändert hat. Ich finde es gut, dass du gelernt hast, dies nicht persönlich zu nehmen - auch wenn es damit nicht unbedingt viel einfacher wird. Schade, dass er keine psychologische Hilfe in Anspruch nehmen möchte, aber jeder Mensch reagiert in bestimmten Situationen anders. Leider gibt es in der Nähe meiner Eltern keine Psychologen, auch sie kann die Diagnose und die Krankheit gar nicht verarbeiten. Ich selbst gehe seit einem Monat zur Therapeutin, da ich seit der Diagnose nicht mehr schlafen kann. Aber da spielen bei mir auch noch andere Faktoren eine Rolle... Liebe Eva! Ich wünsche Dir und deinem Lebenspartner für das Jahr 2007 von Herzen alles, alles Gute. Liebe Grüße Sei herzlich gedrückt Maret |
#4
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AW: ich fasse jetzt Mut ...
Liebe Maret
Ich kann Dir gar nicht sagen, wie gut es mir tut, in diesem Forum zu lesen und zu schreiben! Schon nach dieser kurzen Zeit, in der ich "dabei" bin, habe ich das Gefühl, einen Riesendruck losgeworden zu sein! Es tut mir sehr leid wegen Deiner Ma und wünsche ihr auf diesem Weg viel Kraft und Dir viel Einfühlungsvermögen, was sicherlich nicht einfach ist, denn wir Angehörigen haben auch unsere Sachen zu verarbeiten. Es ist verrückt, aber ich dachte letztens oft, ich möchte einen Tag Krebs haben, um zu fühlen, mitzufühlen und zu verstehen, was es bedeutet Krebs zu haben. Ich würde sicher einiges besser verstehen, auch was das seelische Leid betrifft. Dann aber bin ich wieder dankbar und glücklich, gesund zu sein und meinem Freund all die Dinge im Alltag abzunehmen, die er nicht mehr selber tun kann. Ich bin dankbar für all die guten, schönen und liebevollen Momente, die er mir schenkt. Ich bin dankbar für jeden Tag, der gut und ohne Schmerzen verläuft, ich denke ich kann dann Kraft sammeln für die dunklen, schmerzvollen Tage. Herzliche Grüsse sunnypunkie-Eva
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Die Tränen rannen herab, ich liess sie fliessen wie sie wollten und machte aus ihnen ein Ruhekissen für mein Herz. Auf ihnen ruht es. (Augustinus) |
#5
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AW: ich fasse jetzt Mut ...
Liebe Eva!
Es tut mir sehr leid, daß Ihr auch psychischen Schwierigkeiten massiv ausgesetzt seid:-(! Seid Ihr schon lange zusammen? Magst Du sagen, wie alt Dein Freund ist? Was mir spontan durch den Kopf geht, ist die Frage, ob Du ihm einen Brief schreiben kannst? Einen Brief, in dem Du ihm all Deine Gefühle, Ängste und Sorgen um Eure Beziehung mitteilst. Wäre das ein Weg? Und wenn Du den Brief schreibst, mußt Du ihn ja nicht weitergeben. Manchmal tut es gut, einfach zu schreiben, für sich selbst. Du solltest Dir nicht "wünschen" oder vorstellen, einen Tag lang Krebs zu haben. Du weißt sehr viel über die Gedanken und Gefühle, weil Du mir sehr einfühlsam erscheinst. Ich denke, Ihr Angehörigen leistet wahnsinnig viel, irgendwie verbinde ich mit Euch ein Sinnbild von Stärke, von Leuchtturm irgendwie, der immer ein Licht auf einen hat, so daß man nie im Dunkel verschwindet, auch wenn man Angst hat. Nur wer stützt Euch? Da ist es gut, daß Ihr Euch Hilfe holt. Ich kann mir ja auch nicht vorstellen, wie es ist, Angehöriger zu sein. Ich habe zu meinem Mann neulich gesagt, daß ich "froh" bin, daß es mich getroffen hat und nicht zB meinen Mann, meine Kinder oder meine Geschwister. Ich denke, ich bin stark und ich kämpfe um mein Leben!!! Ja, in gewisser Weise stelle ich mich der Krankheit. Was bleibt mir auch übrig? Aufgeben? Niemals. Der Krebs hat mir sooo viel genommen, so viel. Ich war nicht bereit, diese ganzen Dinge aufzugeben, doch ich mußte. Aber was von mir geblieben ist, und das ist viel, das kriegt er nicht kampflos! Mein Lachen nicht, meine Freude nicht, meine Lebenslust nicht, meine Liebe nicht! Niemals!!! Auch wenn ich nicht immer hoffnungsvoll bin, viel Angst vor der Zukunft habe, werde ich niemals aufgeben! Dir und Maret wünsche ich ganz viel Kraft. Es ist gut, wenn Euch das Forum helfen kann. Ich habe mich ein wenig zurückgezogen, weil ich Kraft für mich brauche, ganz dringend! Liebe Grüße und die besten Wünsche für 2007, hope |
#6
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AW: ich fasse jetzt Mut ...
Liebe Hope!
Ich wünsche Dir, dass diese Kraft kommt, jeden Tag mehr und mehr. Alles Gute, liebe Grüße, dicke Umarmung. Lieben Gruß Maret |
#7
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AW: ich fasse jetzt Mut ...
Liebe Hope
Wieder einmal mehr sitze ich am PC, lese Deine Zeilen und mir laufen die Tränen. Tränen, weil ich traurig bin, aber auch Tränen des Mitgefühls und des Respekts, wie Du kämpfst. Meine allergrösste Hochachtung Auf Anregung meines Psychologen führe ich Tagebuch. Dort kann ich all die Briefe an meinen Freund schreiben, in denen ich ihm meine Gefühle, meine Aengste und Hoffnungen mitteilen kann. Ohne diese Briefe jemals abzuschicken, dann das würde ihn heillos überfordern. Ich habe einen schwer kranken Menschen an meiner Seite, krank an Körper und Seele. Es ist mein Wille, an seiner Seite zu bleiben und das Leid so gut es geht mit ihm zu teilen. Aber auch die Freuden, die Liebe und das Glücklichsein, wenn auch nur für kurze Momente. Dies sind aber Sternstunden, von denen ich zehre. Seit ich in diesem Forum schreiben darf, geht es mir besser. Ich weiss, ich habe hier einen Ort, wo ich jederzeit hingehen kann, lesen darf und meine Gefühle mit anderen Menschen teilen darf. Das tut unwahrscheinlich gut. Fühl Dich umarmt! Sunnypunkie-Eva
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Die Tränen rannen herab, ich liess sie fliessen wie sie wollten und machte aus ihnen ein Ruhekissen für mein Herz. Auf ihnen ruht es. (Augustinus) |
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