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#1
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AW: ich fasse jetzt Mut ...
"Deswegen versuche ich, schaffe es aber leider nicht immer, optimistisch zu sein, denn mir bringt eine fröhliche Lebenszeit viel mehr,als wenn ich düster durch mein Leben schreite. Ich weiß nicht, was kommen wird, weiß nicht, ob das Jahr 2007 ein besseres wird."
Hope ich sehe das ähnlich... ich sag immer es bringt mir garnichts dem nachzutrauern was ich verloren hab, ich freu mich halt über das was mir noch verblieben ist...ich versuche mich auch stets abzulenken wenn trübe Gedanken kommem, man kann sie nicht ganz abschalten, leider, aber ich lasse es einfach nicht zu das sie total Besitz von mir ergreifen... ich lebe jetzt schon 6 Jahre nach der Diagnose uns der Darm-Op und denke das es schon noch viel länger dauern wird.... laut Versorgungsamt bin ich ja vom Krebs geheilt...seit ich den blöden Schrieb bekommen hab kreisen meine Gedanken viel öfter um das Thema als vorher...ich geh halt regelmäßig zu den Untersuchungen und da ich meinen Körper gut kenne, werd ich sicher frühzeitg merken, sollte sich was verändern.... in diesem Sinne wünsche ich Euch allen auch noch ein gesundes 2007... LG Waltraud
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Was mich nicht umbringt, macht mich stark |
#2
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AW: ich fasse jetzt Mut ...
Liebe Waltraud
" ich sag immer es bringt mir garnichts dem nachzutrauern was ich verloren hab, ich freu mich halt über das was mir noch verblieben ist..." Du bringst das sehr schön auf den Punkt. Ich weiss, ich als "Gesunde" kann gut reden. Mein Freund denkt dauernd an das, was er verloren hat, was er nicht mehr tun kann, was ihm entgeht. So geht die Freude an den Dingen, die noch verblieben sind, verloren, verloren in Trauer und Angst, Wut und Verzweiflung. Herzliche Grüsse sunnypunkie-Eva
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Die Tränen rannen herab, ich liess sie fliessen wie sie wollten und machte aus ihnen ein Ruhekissen für mein Herz. Auf ihnen ruht es. (Augustinus) |
#3
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AW: ich fasse jetzt Mut ...
Liebe Eva!
Es ist sicherlich sehr schön, wenn man so leben kann, wie Waltraud das richtig geschrieben hat. Nur denke ich, diese Dinge müssen reifen, also das Bewußtsein und das Annehmen von Veränderungen. Ich habe auch am Anfang nur gesehen, was mir alles genommen wurde, was ich hergeben mußte, ohne daß ich es gewollt hätte. Es ist leider sehr schwer, nicht mehr allein entscheiden zu können. Es ist schwer, einem unfairen Gegner etwas zu geben, was einem selbst so kostbar war. Ich glaube aber, daß wir Menschen in der Lage sind, uns den Situationen anzupassen und auch aus Schattenmomenten Kraft zu ziehen, indem wir einfach die Sonne erahnen. Doch dahin müssen wir erst kommen. Bei dem einen dauert es länger, bei dem anderen geht es schneller. Oder man geht los und fällt wieder- wie eine Bergwanderung erscheint es mir macnhmal. Anstrangend, aber doch verliere ich den Blick für die Kostbarkeiten nicht. Ich wünsche Deinem Freund so sehr, daß er auch wieder den Mut hat, nach oben zu schauen, die Sonnenstrahlen aufzusaugen und daraus Kraft zu ziehen... Liebe Grüße, hope |
#4
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AW: ich fasse jetzt Mut ...
Liebe Hope
Ja, ich glaube und bin fest übezeugt, wenn man der Krankheit ins Auge sieht, sie hinnimmt oder akzeptiert, sieht man wieder etwas Licht. Wir können uns dagegen wehren, rebellieren, was ändert es? "Dinge hinnehmen, die ich nicht ändern kann", aber wie Du richtig sagst, das ist wohl bei jedem anders und jeder hat seinen individuellen Weg zurückzulegen. Es ist so schwierig, zu akzeptieren, dass nicht mehr alles möglich ist. Dass diese Krankheit uns so viel nimmt, sowohl dem Kranken als auch dem Angehörigen. Am Freitag hat mein Freund Besprechung der PET-Untersuchung vom Dezember. Wir beide wissen, was kommt. Ich werde ihn begleiten. Nur - ich bin ratlos, was ich dort fragen soll. Habe soviele Fragen und möchte aber gleichzeitig nicht über meinen Freund hinweg reden. Liebe Grüsse und Eva
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Die Tränen rannen herab, ich liess sie fliessen wie sie wollten und machte aus ihnen ein Ruhekissen für mein Herz. Auf ihnen ruht es. (Augustinus) |
#5
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AW: ich fasse jetzt Mut ...
Liebe Eva,
wir haben´s hinter uns. Gestern Abend rief noch der Professor an. Mein Mann hat gut auf die Chemo angeschlagen. Metas haben sich wohl verkleinert. Heute will er sich nochmal melden, wie es jetzt weitergehen soll. Hoffe ihr bekommt auch relativ gute Nachrichten. Drücke euch gaaaaaanz fest die Daumen. Alles Liebe Hoppit |
#6
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AW: ich fasse jetzt Mut ...
Hallo alle,
ich freue mich sehr für Dich Hoppit, dass Dein Mann guten Bericht bekommen hat und die Metastasen nicht weiter gewachsen sind Leider hat mein Freund nicht so guten Bericht. Es war sehr ernüchternd heute morgen, obwohl wir ja wussten, was auf uns zukommt. Fakt ist, dass wieder ein Tumor im Darm (Rezidiv) nachwächst, und dass zahlreiche Lymphknotenmetastasen im Becken- und Bauchraum sind. Uebernächste Woche wird an einem Aerztekonzilium besprochen, wie die weitere Therapie aussehen wird. Es gibt definitiv keine Heilung, sondern alles was es an Therapien in Zukunft geben wird, ist palliativer Natur. Der Arzt sagte wörtlich "die Lage ist sehr ernst und Sie müssen sich auf alles gefasst machen". Was dieses ominöse "was" ist, wissen wir ja. Nach der Besprechung waren wir Kaffee trinken. Wir konnten zum ersten Mal offen über das Thema Tod reden. Er sagte zum Beispiel, dass ich nun ENDLICH meinen Führerschein machen MUSS, damit ich nachher mobil bin und sein Auto einen würdigen Nachfolger hat . Er sagte auch, wie seine Beerdigung gestaltet werden soll und er wünsche, dass ich in diesem Haus wohnen bleibe usw. usw. Zu Hause kam dann der Zusammenbruch, wir haben uns beide aneinandergeklammert und nur noch geweint . Im Moment denke ich überhaupt nicht mehr an unsere Streitigkeiten, es ist alles so belanglos plötzlich. Ich fühle nur noch, wie sehr ich diesen Menschen liebe Es grüsst Euch eine sehr traurige sunnypunkie-Eva
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Die Tränen rannen herab, ich liess sie fliessen wie sie wollten und machte aus ihnen ein Ruhekissen für mein Herz. Auf ihnen ruht es. (Augustinus) |
#7
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AW: ich fasse jetzt Mut ...
Hallo Eva,
es tut mir so leid, dass ihr so einen schlechten Befund bekommen habt. Ich bin total platt, was soll man da noch sagen. Ich wünsche dir und auch deinem Freund ganz viel Kraft für die nächsten Zeit. Hoffentlich könnt ihr jetzt wenigstens mitteinander reden. Drücke dich ganz fest und sende dir ganz viel Sonne zum Wärmen. Alles Liebe deine Hoppit |
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