Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Spezielle Nutzergruppen > Forum für Angehörige

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 03.01.2007, 19:04
stef777 stef777 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 26.12.2006
Beiträge: 175
Standard AW: Endphase beim Vater, grosse Hilflosigkeit, Trauer, Entsetzen, suche Rat...

hallo arielle,

danke nochmal für eure worte. gestern abend ging es mir sehr sehr schlecht, da waren eure beiträge eine grosse stütze. leider ist dann mein computer abgestürzt und heute morgen war nicht viel zeit zum schreiben.
mit welcher stärke und ruhe du die geschichte mit deinem vater gemeistert hast, ist beeindruckend, insbesondere als du eine wirklich enge beziehung zu ihm gehabt zu haben scheinst. ich hoffe, dass ich das auch schaffe, oder auf dem weg bin, es so zu schaffen...naja, weinen tu ich ja viel, aber das bekommt er ja meist nicht mit. bei mir ist das traurig-tragische, dass unser verhältnis früher nie optimal war, und erst in den letzten jahren schön wurde (obwohl ich immer spürte, dass er mich sehr liebte. wir sind uns auch sehr ähnlich), und dann wurde er aber schon krank... d.h. wir hatten wahrscheinlich nicht genügend vertraute zeiten..manche mögen es auch für geschmacklos halten, aber ich habe gestern noch ein foto von ihm im krankenhaus gemacht, ich weiss nicht genau warum, werde es natürlich auch nicht rumzeigen. nur igendwie, ich möchte die krankheit, sein sterben, sein äusseres (was ich ja auch immer noch schön finde; die äusserung deines bruders, arielle, kann ich nicht verstehen) und sein angewiesensein auf uns nicht tabuisieren, weil es ja irgendwie zu seinem gesamten leben gehört, und gerade in dieser zeit sind wir uns ja sehr nahe, auch wenn es eine extremsituation ist. ich glaube, ich möchte ihn auch als ganzes in erinnerung behalten können, sowohl stark und aktiv, als auch schwach und krank, wie du - arielle - wahrscheinlich weil man sich demjenigen dann sehr nahe fühlt.
ich hatte nur wie du - ciangi - in letzter zeit überlegt, ob ich ihn mir im geiste überhaupt noch als starken gesunden menschen vorstellen kann, aber dazu ist es wohl noch zu früh.
..dazu kommt immer noch ein wenig der schock (mein vater ist auch noch relativ jung, ist gerade 68 geworden), dass er aus dem leben gerissen wird. ich hab immer noch ein wenig angst, dass - wenn er gegangen ist - ich das gar nicht richtig realisieren kann...das foto hab ich wohl deswegen auch gemacht, also auch als kleine dokumentation für mich persönlich...
heute ist er zwischendurch wieder wach geworden und wollte auf die füsse, da haben meine schwester und ich beschlossen, ihn morgen zurück nach hause zu nehmen, obwohl die medizinische pflege dort sicherlich etwas schwieriger wird als im krankenhaus. aber ich bin mir sehr sicher, dass papa lieber zu hause sterben möchte. er hat sein zuhause immer so geliebt und sich auch in keinster weise verabschiedet, als wir ihn ins krankenhaus brachten...liebe grüße an euch.....
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 03.01.2007, 19:13
ciangi ciangi ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 09.08.2006
Ort: bayern
Beiträge: 642
Standard AW: Endphase beim Vater, grosse Hilflosigkeit, Trauer, Entsetzen, suche Rat...

hallo stef,

es ist schön, wenn ihr euren dad nach hause holt.sicher ist dort, in gewohnter umgebung, das abschiednehem leichter für ihn.
habt ihr schon ein pflegebett organisiert? wenn nicht, dann besprecht mit den ärzten, wo man sich das besorgen kann. denn im einem "normalen" bett ist die pflege doch ziemlich schwierig. im normalfall wird so ein bett innerhalb ein paar stunden geliefert.
ich bin sehr froh, dass ihr euren papa nun doch nach hause holt. ich wünsche euch viel kraft, alles liebe und schick euch ganz viel positive energie.
gruß: monika
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 05.01.2007, 22:17
stef777 stef777 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 26.12.2006
Beiträge: 175
Standard AW: Endphase beim Vater, grosse Hilflosigkeit, Trauer, Entsetzen, suche Rat...

hallo
bei uns geschah ziemlich viel in den letzten stunden, daher schreibe ich nun nach pause...
wir haben meinen vater nun gestern aus dem krankenhaus geholt, er "wachte" langsam von der morphium betäubung auf und war daraufhin den rest des tages wie verwandelt. er sprach z.b. viel klarer als die tage zuvor, seine augen blickten klar, er wollte die ganze zeit aufrecht im bett sitzen, und hat sich mitteilen wollen. er meinte, er müsse noch arbeiten und dann immer wieder, dass er "gehen müsse".....ich hab das zuerst zu wörtlich genommen, dachte doch tatsächlich er wolle sagen, er müsse aufs klo oder so (wie dumm, aber mein vater hat vorher nie von selbst aus über das sterben gesprochen)...habs dann aber endlich kapiert und so gut ich kann beruhigend geantwortet...naja, ich dachte gestern dann wirklich, es käme nochmal ein kleiner aufschwung. heute geht es ihm jedoch wieder schlecht und schlechter...sehr sehr schwach und erbricht ständig (wir wissen nicht warum). im moment schläft er trotzdem gut...vielleicht war der gestrige tag ein zeichen, dass es nun bald soweit ist...ich habe heute gelesen, dass es oft solch ein letztes aufbäumen des körpers gibt...ich hätte ihm noch viel mehr zur beruhigung sagen können, wenn ich das gestern gewusst hätte...naja, aber das meiste habe ich wohl gesagt....
lg an alle
Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 05.01.2007, 23:03
ciangi ciangi ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 09.08.2006
Ort: bayern
Beiträge: 642
Standard AW: Endphase beim Vater, grosse Hilflosigkeit, Trauer, Entsetzen, suche Rat...

liebe stef,

ich freue mich, dass dein papa nun zu hause ist, wo er in seiner gewohnten umgebung ist. dass er nun immer wieder mal klarer wird, das liegt natürlich daran, dass er nun nicht mehr so"vollgepumpt" ist von morphin und all dem zeugs. hat er schmerzen? das sollte nämlich auf gar keinen fall sein.
das ewige erbrechen, von dem du sprichst, das hatte mein dad auch.zuerst war es "nur" magensaft, aber später blutete der krebs in den magen hinein. und das mußte er immer wieder erbrechen.
liebe stef, ich wünsche euch allen sehr viel kraft. ich wünsche euch allen alles liebe und ich wünsche deinem dad von ganzem, ganzem herzen, dass er nicht so viel leiden muß, wie mein dad das mußte. ich denke ganz fest an euch. ihr seid wirklich sehr stark.
alles liebe: monika
Mit Zitat antworten
  #5  
Alt 05.01.2007, 23:27
Arielle Arielle ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 26.10.2006
Beiträge: 59
Standard AW: Endphase beim Vater, grosse Hilflosigkeit, Trauer, Entsetzen, suche Rat...

Liebe Stef!

Vorhin hatte ich noch an Euch gedacht und wollte erst nachfragen, wie´s geht bei Euch!
Doch dann dachte ich, wahrscheinlich ist sie im Stress...!

Schön, daß der Papa wieder zu Hause ist!!! Mit dem Erbrechen, das kenne ich auch. Mein Papa hat zuletzt immer seine (total bitteren!!!) Medikamente ausgebrochen und meinte dann, das käme von dem süssen(!) Zeug!
Allerdings hat er zu der Zeit auch schon nichts mehr gegessen, so daß diese starken Medikamente wohl sehr auf den Magen geschlagen sind!

Halt die Ohren steif!
Ich wünsch Euch alles erdenklich Gute - schön, daß Dein Papa gut schlafen kann...!

Liebe Grüsse
Jenny
Mit Zitat antworten
  #6  
Alt 06.01.2007, 11:19
stef777 stef777 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 26.12.2006
Beiträge: 175
Standard AW: Endphase beim Vater, grosse Hilflosigkeit, Trauer, Entsetzen, suche Rat...

hallo ciangi,arielle,
so...mein papa ist nun heute morgen um 6h gestorben....er ist nach mehreren morphin und novaligingaben eingeschlafen...es war eine recht dramatische nacht. mein mann hatte nachtwache, meine mutter schlief aber - eher weniger - im nachbarszimmer. ich wollte eigentlich auch wach bleiben, war aber zu schwach, ich habe mir nämlich im krankenhaus einen darmvirus eingefangen, mit durchfall und übelkeit. gestern war ich tagsüber ja noch den ganzen tag bei ihm, meine übelkeit wurde da recht stark, als er auch ständig erbrechen musste. daher hatte also mein mann die nachtwache übernommen. gegen 1 h meinte er dann, mein vater würde unregelmässig atmen und unruhig sein. ich bin aufgestanden, aber alles wurde wieder "ok", seine atmung hat sich nach wieder stabilisiert. ich fragte meinen mann nämlich, warum er mich dann später nicht rechtzeitig weckte...aber er meinte, er hätte nicht gedacht, dass es soweit sei, da die atmung eben regelmässig war....meine mutter gab ihm dann gegen 5h noch ein schmerzmittel, und dann ist er, als er alleine mit meiner mutter im zimmer war, eingeschlafen...ich weiss, es ist doof, aber ich habe ein schlechtes gefühl, dass ich nicht dabei war, als er gegangen ist, ich hätte ihn gerne noch beruhigt...aber vielleicht war es ihm auch recht, nur im anwesensein meiner mutter zu gehen, ich weiss nicht. meine schwester war auch nicht anwesend. gestern hatte noch meine nichte ihren 8. geburtstag. ich denke, papa wollte auf keinen fall an ihrem geburtstag sterben und hat abgewartet bis er um war. im moment kann ich den tod trotzdem noch nicht recht realisieren...bin daher auch ziemlich gefasst.
Mit Zitat antworten
  #7  
Alt 06.01.2007, 11:33
Benutzerbild von piano
piano piano ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 31.03.2006
Ort: NRW
Beiträge: 131
Standard AW: Endphase beim Vater, grosse Hilflosigkeit, Trauer, Entsetzen, suche Rat...

Ein stiller Gruss.


Wünsche dir und deiner Familie viel Kraft für die kommende Zeit.

Piano
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 06:04 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55