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  #1  
Alt 12.01.2007, 22:29
graupelchen graupelchen ist offline
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Standard AW: Bitte helft mir die Angst zu verstehen!

Hallo ihr alle!

Ihr habt mir ja Ende letzen Jahres so toll geholfen, vielleicht kann ich jetzt mal eine Hilfe für die ein oder andere Betroffene und natürlich auch Angehörige sein:

Meine Mum hat die Chemo und OP bereits hinter sich gebracht und vorgestern mit den Bestrahlungen begonnen. Es ist also wieder Zeit positiv zu denken, weg zu kommen von der Negativität. Sie hatte jedoch starke Schwierigkeiten damit.

Ihre Psychologin hat ihr folgendes erklärt:

Auch wenn sie wollte, sie könne momentan nicht fröhlich sein. Durch die permanenten schlechten Nachrichten des letzen halben Jahres habe die Serotonin-Produktion in ihrem Körper aufgehört (Serotonin wird gebildet wenn man sich über was freut). Serotonin wird jedoch vom Körper gebraucht um sich über was zu freuen. Es ist also ein blöder Teufelskreis.
Angehörige machen also bei solch einem Fall das Falsche, wenn sie die Betroffene Person mit so Sätzen wie "es wird schon wieder", "denk positiv", "seh doch nicht alles so schwarz" helfen wollen.
Meine Mum kann/konnte körperlich gar nicht fröhlich sein. Sie bekommt jetzt Sertonin in Tablettenform schon seit 1 Monat. Es scheint zu helfen!!!!
Vielleicht ist das generell so?

Weiters hat meine Mum oft nicht die Motivation sich wieder über was zu freuen. Sie sieht keinen Sinn darin sich über etwas zu freuen weil sie eine erneute Diagnose (Rezidiv, Metastasen) sie in ein umso tieferes Loch fallen lassen würde. Sie sagt: "Wenns mir nicht allzu gut geht, kann ich auch psychisch nicht soweit fallen".

ABER: Die Psychologin sagte: Es ist wichtig sich nach der Ersterkrankung und Behandlung wieder zu freuen, weil man dann im Falle einer Neuerkrankung auf positive Zeiten zurück schauen kann und dass sei ganz wichtig!!!!
Klingt ja auch logisch.

Wünsch euch soweit alles Gute und ein Hakuna Matata (König der Löwen, erster Teil)!

Eure Gabi
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  #2  
Alt 12.01.2007, 23:48
Benutzerbild von Martha
Martha Martha ist offline
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Standard AW: Bitte helft mir die Angst zu verstehen!

Hallo graupelchen,

das hört sich ja gut an. Hier wurde vor längerer Zeit auch mal über Serotonin diskutiert. Ich Frage mich nur immer, warum die Ärzte ( Onkologen, Frauenärzte usw ), nicht auf die Idee kommen. Ich und viele andere hier, haben ja auch mit Schlafstörungen, Gewichtzunahme zu tun. Mir persönlich ist auch aufgefallen, dass ich nicht mehr so lachen kann wie früher.
Die Frage für mich ist nur, kann man das Serotin einfach so nehmen, oder sollte man einen Arzt befragen. Aber meistens kommt dann die Aussage, - sie brauchen das nicht-. Aber mich hat das jetzt neugierig gemacht, vielleicht wird man dann wieder fit wie ein Turnschuh, das wäre doch toll.
Bin sehr gespannt ob sich noch einige dafür begeistern können und hier ihre Meinungen dazu äußern.
Dann wünsche ich deiner Mum und dir das alles noch besser wird wie es jetzt schon ist.

Liebe Grüße

Martha
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  #3  
Alt 13.01.2007, 15:13
Anke66 Anke66 ist offline
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Standard AW: Bitte helft mir die Angst zu verstehen!

Liebe Gabi,

ich habe mit einem entsprechenden Medikament sehr gute Erfahrungen gemacht. Ich hatte allen Lebensmut verloren und schon alles Mögliche ausprobiert (Therapien, Meditation, etc.). Lange hatte ich mich dagegen gewehrt, Medikamente zu nehmen. Meine Befürchtung war die, dass ich mich verändern würde. Das habe ich auch! Aber ich habe mich in den Menschen verändert, der ich mal war. Und die Medikamente haben mir geholfen, an einen Punkt zu kommen, an dem ich mir wieder selbst helfen kann. Das dauert aber seine Zeit. Das kommt bei Deiner Mutter bestimmt auch noch.

Ich wünsche Euch alles Liebe und Gute,
Anke
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  #4  
Alt 06.02.2007, 15:00
graupelchen graupelchen ist offline
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Standard AW: Bitte helft mir die Angst zu verstehen!

Hallo,
ich wollte mal wieder kurz Aktuelles berichten.

Das Serotonin hat meiner Mama wirklich nur geholfen. Meiner Meinung hat sie sich von der Art her (Charakter) überhaupt nicht verändert. Sie wurde nur psychisch stabiler und man merkt es so sehr!
Ich denk man sollte aber unbedingt mit einem Arzt sprechen bevor man es einnimmt.
Das ganze letzte Jahr seit der Diagnose waren ihre Augen trüb und leer, sie war so kraft- und mutlos, aber seit einiger Zeit hat sie sich verändert: Ihre Augen leuchten wieder!! Es macht soviel Mut.

Die psychologische Hilfe ist ihr zusätzlich eine Stütze, lenkt ihre Gedanken ein wenig. Sie verliert sich nicht mehr so sehr in der Angst. Zudem sagt sie jetzt im Nachhinein, eine Psychologin wäre wohl in den ersten Wochen nach der Diagnose sehr gut für sie gewesen. Dies ist vielleicht ein Tipp für alle Neu-Diagnostizierten!

Vor 2 oder 3 Wochen hat sie neben den Bestrahlungen wieder zu arbeiten begonnen. Sie fährt jetzt 1x die Woche für ein paar Stunden in die Firma, einfach um wieder reinzukommen. Es tut ihr gut! Ich bin froh.

Hoffentlich konnte ich dem ein oder anderem aktiven oder auch passiven Mitleser hier ein wenig Mut machen!

Ich schicke allen traurigen und antriebslosen Frauen einen "kleinen Tritt in den Hintern": das Leben geht weiter!!!

Liebe Grüße,
Gabi
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  #5  
Alt 07.02.2007, 13:13
graupelchen graupelchen ist offline
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Beiträge: 145
Standard AW: Bitte helft mir die Angst zu verstehen!

Hallo,
ich bin´s nochmal. Hab so ein nettes Gedicht gefunden, möcht es euch nicht vorenthalten:

Ach, was sind wir dumme Leute-
Wir genießen nie das Heute.
Unser ganzes Menschenleben
Ist ein Hasten, ist ein Streben,
Ist ein Bangen, ist ein Sorgen-
Heute denkt man schon an morgen,
Morgen an die spät´re Zeit-
Und kein Mensch genießt das Heut´-.
Auf des Lebens Stufenleiter
Eilt man weiter, immer weiter.

Nutz den Frühling deines Lebens
Leb im Sommer nicht vergebens
Denn gar bald stehst Du im Herbste
Bis der Winter naht, dann sterbste.
Und die Welt geht trotzdem heiter,
immer weiter, immer weiter...

Otto Reutter
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  #6  
Alt 27.02.2007, 15:25
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Amba Amba ist offline
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Ort: Aachen
Beiträge: 419
Standard AW: Bitte helft mir die Angst zu verstehen!

Hier schnell ein Schubs für Schnubbi!!
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  #7  
Alt 27.02.2007, 23:16
Norma Norma ist offline
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Registriert seit: 06.11.2005
Beiträge: 1.157
Standard AW: Bitte helft mir die Angst zu verstehen!

Liebe Gabi,

dein letzter Beitrag ist ja schon eine kleine Weile her, aber ich freue mich,dass es deiner Mama wieder besser geht.

Serotonin ist wirklich ein Helfer in der Not, aber mir reicht schon der Sommer mit seinen hellen Tagen und kurzen Nächten.

Ich bitte dich nur, einen einzigen Satz bitte bitte nie mehr hier ins Forum zu schreiben, nämlich Folgenden:

Ich schicke allen traurigen und antriebslosen Frauen einen "kleinen Tritt in den Hintern": das Leben geht weiter!!!

Ich weiß, du hast es nicht absichtlich gemacht, aber einen solchen Satz können Krebskranke absolut nicht brauchen. Erst recht nicht, wenn sie mit Metas im Körper kämpfen, Kinder im Kleinkindalter haben und wissen, dass das Leben eben bald NICHT mehr weiter geht.

Liebe Grüße
Norma
Diagnose Brustkrebs Nov. 2001
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