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  #1  
Alt 16.01.2007, 06:33
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kamelle kamelle ist offline
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Standard AW: Auch ich gehöre nun dazu

Nachdem ich nun hier immer wieder von den unterschiedlichsten Krebsarten gelesen habe, und selbst nicht genau wußte welchem Gast ich Wirt bin, habe ich mir nun die Diagnose aus dem KH geben lassen. Da ja bereits hier nachgefragt wurde werde ichnun mal die Einzelheiten auflisten:


Nicht kleinzelliges Bronchialkarzinom ( Histologisch wenig diferenziertes, teils großzelliges Karzinom der Lunge, Tumorstadium cT3 cN2 cM1 )

Primärtumor im rechten Oberlappen (C34.1)
Ipsilaterale mediastinale Lymphknotenmetastasen (C77.1)
Multiple Lungenmetastasen bds., basal betont (C78.0)
Lebermetastasen im Bereich des rechten Leberlappens (C78.7)
Verdacht auf Nebennierenmetastasen links (74.9)
Knochenmetastasen (C79.5)

ganz ehrlich, ich kann mit diesen Angaben im Moment nicht viel mehr anfangen als ich vorher schon wußte, das einzigste was mir neu ist sind die Lymphknotenmetastasen. Alles in allem sieht die Weißkittelfraktion 0% Heilungschance, was von den Lebenserwartungsprognosen zu halten ist wißt ihr alle selber, es sind Mittelwerte die in beiden Richtungen veränderbar sind. Auf mein Drängen hin haben mir die Ärzte im KH eine Prognose von 3 - 12 Monaten gegeben, mal sehen.

@Juliane, somit hab ich mal die eine Deiner Fragen beantwortet. Das Du von Dir und Deiner Mami erzählst stört mich keinesfalls, es ist Dir wichtig und hat Dich verändert, zu dem gemacht was Du heute bist. Das Du an meiner und der Situation anderer Anteil nimmst wird durch die Trauer um Deine Mami nicht geschmählert. Ich danke Dir für Deine Reaktionen, natürlich auch all den anderen, dadurch wird klar das man hier nicht nur an eine Wand redet. Ihr lieben, gebeutelten Angehörige, bleibt auch wenn Eure Lieben gehen durften diesem Forum erhalten, denn die Betroffenen haben nur bedingt Einfluß darauf.

Nun bitte ich alle die nchts von GOTT und JESUS hören wollen nicht weiter zu lesen, denn der Rest wird davon handeln wie ich zum Glauben gekommen bin.

Ich wuchs in einer evangelischen, Kirchenfremden Familie auf, sicher bin ich getauft worden. Dann kam eines tages meine Mutter und teilte mir mit das ich nun zum Konfirmandenuntericht muß, alles sträuben hatte keinen Sinn. Für mich war diese kirchliche Sache fremd und unwichtig. Mit viel wiederwilen brachte ich die Zeit der Vorbereitung hinter mich, am Tag der Konfirmation erlebte ich dann das erstemal das jemand von meiner Familie sich in der Kirche blicken gelassen hat. Da sich Menschen mit gleichen Befindlichkeiten ja immer erkennen hatten sich auch ein paar Konfirmanden zusammen getan die das alles nicht ernst genommen haben. Wir saßen wärend dem Gottesdienst in der Bank und sahen uns an was wirklich unser Interesse hatte: Pornohefte. Nach diesem Gottesdienst ging ich aus der Kirche und hab beschloßen das ich kein gottgeweihtes Haus mehr betreten will. Das hab ich auch in den nächsten Jahren mit wachsender Begeisterung getan, ich sammelte Argumente gegen das Christentum und wetterte wo es nur ging gegen die Kirchen.
Der Hunger in meinem Inneren wurde dadurch jedoch nicht gestillt, ich hatte den Hunger zu erfahren was den nun der Sinn des Lebens ist, ich wollte wissen woher und wohin. Aus diesem Grund begann ich mich mit den Weltreligionen zu beschäftigen. Budismus, Hinduismus, Islam, Judentum, die Naturreligionen und der Humanismus gaben mir viel Stoff um mich mit dieser Materie auseinander zu setzen. Als ich etwa 19 Jahre alt war dachte ich einen gangbaren Weg gefunden zu haben, ich sah mich als Humanisten. Etwa ein Jahr später hatte ich an einem Tag, im Abstand von etwa 2 Stunden, zwei Krampfanfälle. Das war sehr verwirrend für mich und nach dem 2. Anfall kam ich dann in ein KH zur Abklärung der Ursache. Obwohl ich nur einen Kratzer an der Nase hatte wurde ich in die Chirugische Ambulanz gebracht. Die Schwester die mich aufgenommen hat wird dann später noch wichtig in meinem Leben werden. Nachdem ich dann auf der Inneren stationär aufgenommen war begann ein Unersuchungsmarathon, alle erdenklichen medezinischen Errungenchaften wurden angewand um eine Diagnose zu erstellen. Bei einem CT wurde dann endlich ein Schatten in meinem Kopf endeckt, die Ärzte waren froh etwas sagen zu können, wenn sicherlich nicht über den Inhalt ihrer Aussage. Die Diagnose war: Es könnte ein operabler Tumor sein.
Ich war natürlich etwas gerädert nach dieser Aussage. Eines Abends lag ich dann auf der Terasse der Station und rauchte, ich dachte nach was das denn zu bedeuten habe. Da ich ja ein aufgeklärter junger Mann war und schon damals von den Ärzten wollte das sie tacheles mit mir reden, dachte ich darüber nach was denn die Folgen einer OP sein könnten. Vor allem wenn irgend etwas schief gehen sollte. OP bedeutet Infektionsgefahr, eine zitternde Hand könnte sesible Stellen meines Hirns beschädigen. Wie ich es auch drehte ich kam immer zu dem Schluß das etwas zu meinem Tod oder zu einer Geistesvewirrung führen könnte. Ich lag da also auf der Terasse und schaute in meine Gedanken vertieft in den Sternenhimmel, plötzlich kam mir in den Sinn das ich beten muß. Das erste ernsthafte Gebet das ich sprach war in etwa so: "Du Gott Abrahams und Isaaks, wenns Dich wirklich gibt will ich Dich kennen lernen!" An diesem Abend unterhielt ich mich noch mit der Nachtschwester und welch erstaunen bei mir, sie war Christ. Naja, wirklich erstaunlich war es ja nicht, ich war ja in einem Diakonissen Krankenhaus. Am kommenden Tag bat ich meine Mutter das sie mir meine Konfirmantenbibel bringen soll. Trotz ihrem erstaunen brachte sie mir dieses Buch ohne zu murren. Als ich dann die Bibel irgendwo augfgeschlagen habe las ich in etwa folgenden Satz: So wie du behandelt werden willst, so behandel auch die Menschen um dich. Diese Aussage konnte ich mit gutem Gewissen unterschreiben und aus diesem Grund hab ich die Bibel nicht gleich wieder zur Seite gelegt. Kurz drauf lief mir die Schwester aus der Notaufnahme über den Weg und wir unterhielten uns sehr gut, am Tag meiner Entlassung ging ich abends mit ihr weg und von da an sahen wir uns, für etwa fünf Jahre, fast täglich. Sie konnte mir sehr viele Fragen beantworten und half mir mich in der Bibel zurecht zu finden. Etwa ein halbes Jahr nach meinem Gebet auf der Terasse gab ich mein Leben an GOTT ab, bekannte vor IHM was ich alles für Mist gebaut hatte, beschloß nach der Pilosophie Jesu zu leben und hab für mich in Anspruch genommen das JESUS für meine Verfehlungen am Kreuz gestorben ist.
Das war vor 22 Jahren und seit dem habe ich oft erfahren dürfen das daß Christentum eine lebendige Religion ist, die Kirchen sind ein anderes Thema, da will ich jetzt nicht drauf eingehen.
So, das war der Anlass der mich bewogen hat an den GOTT der Bibel zu glauben. Ach ja, wegen dem Tumor ------------ nach der dritten CT setzte ich dann die Krampfunterbindenden Pillen ab und war bei keinem Arzt mehr. Das letzte Gespräch mit einem Neurologen endete recht nett. Er erklärte mi das es sich wohl nicht um einen Tumor handelte sonder ehr ein Blutgerinsel sei, denn es verkleinere sich ganz langsam. Auf die Frage wo es denn herkommen würde meinte er: Wahrscheinlich von dem Krampfanfall. Als ich weiter bohrte und wissen wollte was den Krampfanfall verursachte kam die ultimative Antwort: Das ist sicher durch das Blutgerinsel gekommen. Wie auch immer, ich brach die Therapie ab und hatte nie wieder Beschwerden. Als ich im letzten Dezember untersucht wurde, haben sie auch meinen Kopf per Kernspinn angesehen. Es ist kein Schatten mehr da.

Das wurde ja nun ein richtiger kleiner Roman, dann höre ich mal besser auf.

LG an alle die durchgehalten haben
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  #2  
Alt 16.01.2007, 09:35
Juliane1979 Juliane1979 ist offline
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Standard AW: Auch ich gehöre nun dazu

Guten Morgen,

also Du hast von den beiden großen Lungenkrebsarten (nicht-kleinzellig und kleinzellig) die weniger agressive Form.Histologisch weniger differenziert heißt,dass die Zellen so entartet sind,dass die Ursprungszelle kaum noch erkennbar ist.ein großzelliges Karzinom ist eine eher seltenere (10%) Unterform der nicht-kleinzelligen Karzinome. Das Tumorstadium sagt aus, wie groß und örtlich begrenzt der Primärtumor (T3) ist,N2 bedeutedet fortgeschrittener Lymphknotenbefall (Krebs breitet sich ja auch über die Lymphbahnen aus) und Fernmetastasen (M1).

Ja in diesem fortgeschrittenem Stadium (wohl insg. Stadium 4) sind die Heilungschancen gering.Aber auch ohne Heilung kann man längere Zeit mit Krebs leben.Der Großzeller spricht oft weniger gut auf Zytostatika an,aber er ist weniger agressiv. Wachstumsblocker ( die sich auf den Wachstumsrezeptoren des Tumors festsetzen und selbiges blocken) sollen aber ganz gute Erfolge erzielt haben.Eine Bestahlung kommt für Dich auch nicht in Frage?ich glaube es besteht ja eine hohe Bruchgefahr bei Knochenmetastasen und Bisphosphonate bremsen ihr Wachstum.

Ich bin immer noch ganz baff wenn ich über Deine Haltung zu Leben und Tod nachdenke.es ist eher selten,dass man den Tod als zum Leben dazugehörig annimmt und über ihn als Teil des Lebens sprechen kann,zumal wenn es den eigenen Tod betrifft.(egal ob gläubig oder nicht)


Du legst Dein Leben in die Hände Gottes,das verstehe ich, aber woher weißt Du denn,dass Du Gott nicht die Möglichkeit nimmst,Dir zu helfen, in dem Du Dich Ärzten entziehst?
Und Wenn man an Gott glaubt, bedingt das nicht den Glauben an Wunder?

Ich habe im Grunde immer den Ärzten vertraut,sowie ich meist grundsätzlich Vertrauen in andere und mich setzte. Aber was mich stutzig gemacht hat war diese Yvonne Wussow, die ja letztes Jahr an den Folgen von Brustkrebs gestorben ist.Sie war sicher als Person streitbar, hat aber ohne gängige Therapien so lang gelebt wie Frauen im Durchschnitt, die sich mit Chemo ect. behandeln lassen.

alles liebe
Juliane
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  #3  
Alt 16.01.2007, 14:46
thomue thomue ist offline
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Standard AW: Auch ich gehöre nun dazu

@Juliane1979:

Zitat:
Du legst Dein Leben in die Hände Gottes,das verstehe ich, aber woher weißt Du denn,dass Du Gott nicht die Möglichkeit nimmst,Dir zu helfen, in dem Du Dich Ärzten entziehst?
Und Wenn man an Gott glaubt, bedingt das nicht den Glauben an Wunder?
Es ist wohl eher der Glaube, dass Gott den Weg eines jeden Menschen vorzeichnet und man das eigene Schicksal, im festen Glauben an ihn und die durch Jesus Christus erbrachte Erlösung, annehmen und akzeptieren soll.

In der Bibel finden sich verschiedene Textpassagen, die uns immer wieder versichern, dass wir uns nicht fürchten müssen vor dem was kommt, da wir durch unseren Glauben keinen Schaden nehmen können.

Der physische Tod ist für den Gläubigen demnach lediglich eine veränderte Form des Daseins.

Ganz nebenbei: Ich selbst bin gläubiger Christ, kann aber vor der Haltung Kamelles nur den Hut ziehen. Ich wüsste nicht, ob ich in einer ähnlichen Situation nicht zu einem jämmerlichen Waschlappen verkommen würde.


@Kamelle

Lieber Kamelle,

mit weit aufgerissen Augen und einem offenen Mund habe ich Deine Beiträge gelesen. Ich kann Dir nicht sagen ob Deine Haltung richtig, falsch, gut, schlecht oder sonstwie ist.

Was ich Dir aber unbedingt sagen möchte ist, dass ich sehr großen Respekt vor Deiner Einstellung zum Leben und Sterben habe. Zusätzlich freue ich mich darüber, dass Du offensichtlich einen undurchtrennbaren Draht zu Gott gefunden hast. Deine Zeilen zu dem Thema sind wunderbar kraft- und hoffnungsvoll.

Kamelle, ich wünsche Dir noch viele schöne Momente auf dieser Erde. Möge der Herr zu der Erkenntnis kommen, dass er noch ein Weilchen auf Dich warten kann!

Alles Gute und weiterhin viel Kraft!

thomue.
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  #4  
Alt 16.01.2007, 15:17
Juliane1979 Juliane1979 ist offline
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Standard AW: Auch ich gehöre nun dazu

Es ist wohl eher der Glaube, dass Gott den Weg eines jeden Menschen vorzeichnet und man das eigene Schicksal, im festen Glauben an ihn und die durch Jesus Christus erbrachte Erlösung, annehmen und akzeptieren soll.

In der Bibel finden sich verschiedene Textpassagen, die uns immer wieder versichern, dass wir uns nicht fürchten müssen vor dem was kommt, da wir durch unseren Glauben keinen Schaden nehmen können.

Der physische Tod ist für den Gläubigen demnach lediglich eine veränderte Form des Daseins.


Ganz nebenbei: Ich selbst bin gläubiger Christ, kann aber vor der Haltung Kamelles nur den Hut ziehen. Ich wüsste nicht, ob ich in einer ähnlichen Situation nicht zu einem jämmerlichen Waschlappen verkommen würde.



als Religions-Laie und mitfühlender Mensch interessiert mich Kamelles Weg zu dieser doch sehr tiefgreifenden Entscheidung sehr, aber danke für deine Erläuterung.Bei deinem letzten Satz "ganz nebenbei......." finde ich den Bezug zu meinem Posting überhaupt nicht. Wie ich schrieb, finde ich die Einstellung bewundernswert und respektiere sie. Was aber nicht ausschließt, Dinge zu hinterfragen. mfg Juliane
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  #5  
Alt 16.01.2007, 17:32
UllaCarina UllaCarina ist offline
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Standard AW: Auch ich gehöre nun dazu

hier versteckt sich ein feiger mensch hinter gott, weil er angst hat, zu kämpfen und vielleicht zu verlieren,und wird hier gefeiert, weil er sich gegen therapien entscheidet.super.und total mutig.dieses beispiel von völliger selbstaufgabe macht hoffentlich keine schule.

und julia:deine mutter ist elendig an krebs zugrunde gegangen.wieso bitte unterstützt du das hier noch?und finde dich besser mit ihrem tod ab und lebe dein leben weiter,anstatt nach irrwegen bzw. irgendeinem dubiosen gott zu suchen.oder hat er denn deiner mutter geholfen,dieser gott?wie barmherzig soll er sein,dass er menschen diesen weg vorzeichet?damit sie leiden,wie jesus am kreuz?man macht ihr euch das einfach. akzeptiert die realität.
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  #6  
Alt 16.01.2007, 17:54
RitaMaria RitaMaria ist offline
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Standard AW: Auch ich gehöre nun dazu

Hi, Ula Carina;

Zitat:
hier versteckt sich ein feiger mensch hinter gott, weil er angst hat, zu kämpfen und vielleicht zu verlieren,und wird hier gefeiert, weil er sich gegen therapien entscheidet.super.und total mutig.dieses beispiel von völliger selbstaufgabe macht hoffentlich keine schule.
Nun mach du bitte mal ein bisschen halblang.... an Gott zu glauben, heißt nicht, sich hinter ihm/ihr zu verstecken und ganz sicher nicht, sich aus lauter Angst selber aufzugeben.

Ich stimme nicht in allen Punkten mit dem Ausgangsposting überein und ganz sicher nicht damit, dass Gott die Wege vorzeichnet und damit letztllich der Verantwortliche ist...
Letztlich liegt jede Entscheidung mit allen entsprechenden Folgen an uns selber - und es ist absolut egal, ob man die Dinge nun aus christlicher, buddhistischer oder welcher Sicht aus auch immer sieht. Nur andere verurteilen und ihre Sicht in den Boden treten - ich denke, das sollten wir mal bleiben lassen....

Gruß von RitaMaria ( die absolut religonsfrei ist, aber Gott in allen Religionen liebt und vor allem auch außerhalb von eben diesen.. )
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  #7  
Alt 16.01.2007, 18:51
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PetraGP PetraGP ist offline
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Standard AW: Auch ich gehöre nun dazu

Hallo Kamelle,

ich lese die ganzen Tage schon mit, mir fehlten bis jetzt die Worte. Aber nun muß ich doch mal ein paar Zeilen dazu schreiben:

Was ich unglaublich klasse von Dir finde ist, dass Du erwähnst, dass wenn Du Familie hättest sofort eine Chemo in Betracht ziehen würdest. Du zeigst Verantwortung mit dieser Aussage und ich habe sehr großen Respekt vor Dir.
Mittlerweile bin ich mir nicht mehr sicher, ob mein Mann ohne die ganzen (sinnlosen) Chemos nicht doch mehr von seinem Leben gehabt hätte bzw. noch hat.
Gleich nach der ersten Chemo der heftige Schlaganfall, weil sein Herz diese nicht verkraftet hatte. Vielleicht wären aus der damaligen Prognose von 6-12 Monaten wirklich nur 6 geworden, aber wir hätten UNS noch gehabt. Von meinem früheren Partner musste ich schon Abschied nehmen auf der Intensivstation nach dem Schlaganfall. Er liegt nur noch im Bett, hat kein Zeitgefühl mehr. Die ganze Familie leidet darunter. Wir (mein Sohn und ich) kommen selbst nachts nicht mehr zur Ruhe, da er bald stündlich nach uns ruft.
Wäre er der Mensch geblieben, der er davor war...ich glaube er hätte es genauso lange geschafft wie bis jetzt mit Behandlung.
Und ich bin mir sicher, wenn er klar denken könnte, er würde alles weitere ablehnen.

Kamelle, Du wirst noch wunderschöne Momente bewusst erleben können, Dein Glaube hilft Dir dabei. Dadurch wirst Du stark und kämpfst so auf Deine Art.
Ich wünsche Dir alles alles Gute!!

UllaCarina: Du kannst einem nur leid tun, sorry. Dein Beitrag war einfach nur pietätslos!

Petra
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  #8  
Alt 16.01.2007, 19:08
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kamelle kamelle ist offline
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Standard AW: Auch ich gehöre nun dazu

Ist ja Zuckersüß wie manche miteinander Umgehen , tja ich sag ja immer das wir Menschen uns selber entscheiden können welchen Weg wir gehen, den der Liebe oder den des Hasses. Ich werde mich sicher nicht auf die Ebene Begeben die gerade so am beginnen ist. Das sich an JESUS die Geister scheiden ist mir klar, das ist auch nichts neues, doch das jemand, weil er damit nichts anfangen kann, beleidigend und verletzend wird ist mir neu. Aber jedem sein Ding, es wird sicher Gründe für diese Aussagen geben. Mich stört es nicht im geringsten wenn jemand meint ich sei feige, ich weiß das ich es nicht bin. Mich stört es auch nicht wenn jemand denkt ich würde nur auf den Tod warten, ich weiß das ich das nicht tue. Mich stört nicht wenn jemand denkt das ich mich hinter GOTT verstecke um meine Aufgabe zu vertuschen, ich weiß das es nicht so ist.
Wenn aus dem bisher von mir geschriebenen hervorgeht das ich keine Lust habe weiter zu leben, dann hab ich es vieleicht falsch ausgedrückt. Ich hab keine Lust von der Diagnose an zu Leiden! Und ich hab vertrauen zu GOTT das ER wenn ER will mich heilen kann und wird! Wie das dann geschieht, ob durch die Schulmedizin oder ein Wunder, das ist seine Sache. Viele werden nun sicher Lachen, aber GOTT wird mir sagen wenn es Zeit ist den einen oder anderen Weg zu gehen, im Moment ist es drann abzuwarten.

Im übrigen, wenn hier einer gefeiert wird, dann nicht ich. Sondern der der mir die Kraft gibt auf Menschen wie UllaCarina nicht mit Groll zu reagieren.

Ich hab bis her hier Respekt füreinander erfahren und fände es schön wenn das so bleiben kann.
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  #9  
Alt 16.01.2007, 18:56
Pati Pati ist offline
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hier versteckt sich ein feiger mensch hinter gott, weil er angst hat, zu kämpfen und vielleicht zu verlieren,und wird hier gefeiert, weil er sich gegen therapien entscheidet.super.und total mutig.dieses beispiel von völliger selbstaufgabe macht hoffentlich keine schule.
ich habe eine menge respekt vor kamelle und seiner entscheidung .. bei seinen heillungchancen (und bei LK generell) hat er sich für lebensqualität so lange wie möglich entschieden .. mit einer chemo wäre das mit grosser wahrscheinllichkeit nicht der fall... !!
ich würde mit seiner diagnose und den heillungschancen genauso handeln!

ich habe seine beiträge aufmerksam verfolgt und ziehe meinen hut vor ihm !!!

ich finde man sollte so neutral genug sein können auch entscheidungen anderer leute akzeptieren zu können !! so falsch die in den eigenen augen auch sein mögen!

ich wünsche kamelle alles gute und alle kraft die er braucht !!
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  #10  
Alt 16.01.2007, 23:18
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DiemitdemPCkämpft DiemitdemPCkämpft ist offline
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hier versteckt sich ein feiger mensch hinter gott, weil er angst hat, zu kämpfen und vielleicht zu verlieren,und wird hier gefeiert, weil er sich gegen therapien entscheidet.super.und total mutig.dieses beispiel von völliger selbstaufgabe macht hoffentlich keine schule.

und julia:deine mutter ist elendig an krebs zugrunde gegangen.wieso bitte unterstützt du das hier noch?und finde dich besser mit ihrem tod ab und lebe dein leben weiter,anstatt nach irrwegen bzw. irgendeinem dubiosen gott zu suchen.oder hat er denn deiner mutter geholfen,dieser gott?wie barmherzig soll er sein,dass er menschen diesen weg vorzeichet?damit sie leiden,wie jesus am kreuz?man macht ihr euch das einfach. akzeptiert die realität.
@ UllaCarina.................. Das, was Du hier geschrieben hast..... gelinde gesagt eine "Frechheit"!

Hallo lieber kamelle,

mein Mann hat Zungenkrebs. Unsere Familie ist sehr gläubig. Jeden Tag habe ich gebetet, mein Mann soll den Tag gut überstehen, die Schmerzen mögen erträglich sein, er soll gesund werden! Der liebe Gott hat uns erhört. Es ist so!!! Meinem Mann geht es gut. Die letzte Nachuntersuchung war positiv!

Ich wünsche Dir von ganzem Herzen viel Kraft für die Zeit, die kommt. Alles erdenklich Gute für Dich und für Deine Familie und Deinen Freunden!!!

Viele liebe Grüsse sendet Dir

Regina
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  #11  
Alt 17.01.2007, 12:58
thomue thomue ist offline
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hier versteckt sich ein feiger mensch hinter gott, weil er angst hat, zu kämpfen und vielleicht zu verlieren,und wird hier gefeiert, weil er sich gegen therapien entscheidet.super.und total mutig.dieses beispiel von völliger selbstaufgabe macht hoffentlich keine schule.

und julia:deine mutter ist elendig an krebs zugrunde gegangen.wieso bitte unterstützt du das hier noch?und finde dich besser mit ihrem tod ab und lebe dein leben weiter,anstatt nach irrwegen bzw. irgendeinem dubiosen gott zu suchen.oder hat er denn deiner mutter geholfen,dieser gott?wie barmherzig soll er sein,dass er menschen diesen weg vorzeichet?damit sie leiden,wie jesus am kreuz?man macht ihr euch das einfach. akzeptiert die realität.
Liebe UllaCarina,

da ich Sie nicht persönlich kenne kann ich nicht beurteilen, welche Ereignisse Sie in der Vergangenheit haben durchstehen müssen. Dennoch möchte ich Ihnen sagen, dass ich gerade den ersten Absatz Ihres Beitrags als vollkommen indiskutabel empfinde.

Es ist sicherlich richtig und gut, Kamelles aussergewöhnlichen Weg zu diskutieren, aber es steht niemandem zu seine Entscheidung und seine Lebensphilosophie derart abwertend und aggressiv zu kommentieren.

Es sind nicht die kritischen Äusserungen die mich ärgern, sondern vielmehr der überaus impertinente Stil.

Es gibt bezüglich der Verarbeitung und Bewältigung eines solchen Schicksalsschlags keinen richtigen oder falschen Weg. Jeder Mensch reagiert anders auf eine so niederschmetternde Mitteilung wie Kamelle sie erhalten hat.

Anstelle der Aussage, dass "sich hier ein feiger Mensch hinter Gott versteckt" könnte man ebenfalls resümieren, dass er die ihm bleibende Zeit, so lange wie möglich aktiv und lebenswert gestalten möchte. Das ist nicht feige, sondern aller Ehren wert, denn für ihn war das Leben nicht am Tag der Diagnose vorbei. "Selbstaufgabe"? Keine Spur!

Ich finde seinen Ansatz mutig.

Wir alle sollten den Bedürfnissen und Entscheidungen eines Schwerkranken, zumindest Respekt und Achtung entgegenbringen. Zumal diese besondere Entscheidung niemand anderen als ihn selbst betrifft. Im Falle eines Familienvaters mag die Situation eine andere sein, aber das stellt Kamelle selbst zu keiner Zeit in Abrede. Eher das Gegenteil ist der Fall.

thomue.
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  #12  
Alt 17.01.2007, 13:11
thomue thomue ist offline
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als Religions-Laie und mitfühlender Mensch interessiert mich Kamelles Weg zu dieser doch sehr tiefgreifenden Entscheidung sehr, aber danke für deine Erläuterung.Bei deinem letzten Satz "ganz nebenbei......." finde ich den Bezug zu meinem Posting überhaupt nicht. Wie ich schrieb, finde ich die Einstellung bewundernswert und respektiere sie. Was aber nicht ausschließt, Dinge zu hinterfragen. mfg Juliane [/QUOTE]

Hallo Juliane,

ich wollte lediglich erneut aufzeigen, dass "Kamelles Weg" ein aussergewöhnlicher ist und das ICH vermutlich nicht die Kraft besitzen würde ihn zu gehen. Obwohl er mir nachvollziehbar erscheint.

Eine solche Haltung kritisch zu hinterfragen ist, zumindest in meinen Augen, durchaus ok. Darin wollte und will ich sie keinesfalls beschränken.

Ich bin fest davon überzeugt, dass auch Kamelle selbst sich darüber im Klaren ist, dass die Veröffentlichung seiner Einstellung zu Nachfragen anregt.

Liebe Grüße,

thomue.
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  #13  
Alt 17.01.2007, 13:45
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Standard AW: Auch ich gehöre nun dazu

Lieber Kamelle,
es ist noch nicht so lange her, da habe ich einen Fernsehbericht gesehen, über jemanden der LK hatte und jede Behandlung ablehnte. Es ging ihm die meiste Zeit recht gut und kurz vor seinem Tod reiste er noch für mehrere Wochen nach Marokko. 4 Wochen vor seinem Tod kam er zurück und musste leider in ein Krankenhaus, wo er dann auch friedlich verstarb. Diese 4 Wochen im Krankenhaus waren allerdings nicht immer friedlich. Ich habe diese Entscheidung damals sehr bewundert, ohne zu wissen, dass ich selber mal vor so einer Entscheidung stehen würde. Ich bewundere auch Dich, selbst wenn meine Entscheidung eine ganz andere ist. Ich hoffe, dass die Chemo mir doch noch ein paar richtig gute Monate gibt. Monate die besser sind, als sie ohne Chemo wären. Wie gesagt, das hoffe ich, denn wissen tue ich es natürlich nicht. Während der Chemo ist meine Lebensqualität doch sehr eingeschränkt, dass heißt, das ich gute Zeit abgebe.
Leichter macht es mir dieses Forum hier, wo ich schon viel Zuspruch und Hilfe erfahren habe. Die Betroffenen wissen, worüber sie reden.
Was übrigens die Husterei angeht, so ist es bei mir auch so, dass sich das tagsüber überwiegend ganz gut aushalten lässt, nachts aber wird es qualvoll.
Sobald ich was besseres weiß als Codeintropfen, werde ich es Dir mitteilen. Sei Du bitte auch so lieb, falls Dir was einfällt.
Liebe Grüße
Christel
P.S. An all die Glaubensstreiter: Entweder man glaubt oder man tut es nicht! Das ist nichts worüber es zu streiten lohnt. Seid doch alle einfach mal ein bißchen tolerant und lasst jeden so leben, wie er möchte. Das Leben ist eh kurz genug.
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  #14  
Alt 17.01.2007, 14:19
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PetraGP PetraGP ist offline
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UllaCarina, würdest Du uns bitte mal den Grund erklären, warum Du dieses Forum aufgesucht hast? Vielleicht können wir Dein Auftreten dann besser einstufen.
Und uns hier als "blökende Schäfchen" zu bezeichnen ist einfach nur erbärmlich!
Unseren Kummer als "seichtes Gejammer" einzustufen noch weit mehr darüber....
Bei so viel Herzlosigkeit schnürt es mir die Kehle zu. Die Betroffenen kämpfen ums Überleben, die Angehörigen (wie ich z.B.) müssen der Tatsache ins Auge schauen, dass sie einen Menschen verlieren werden den sie lieben.
Du kannst mir eigentlich nur leid tun, Dein verbittertes Erscheinungsbild hier zeigt mir, dass Du nicht mit Deinem Leben klar kommst.
Ich beneide niemand der es mit Dir zu tun hat.....


Petra
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