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  #1  
Alt 10.02.2007, 09:50
petrap petrap ist offline
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Standard AW: Inoperables HCC und CA 19/9 Spiegel von 2972!

Hallo Michaele,

au weia, dass hört sich nach tiefsitzendem Groll an...

Ich denke, mit der Planung Eures eigenen Reichs und der Abnabelung von Deinem Vater gehst Du genau den richtigen Weg. Gerade der Hinweis, dass schon Deine Mama mit diesem Mann ihr Glück nicht gefunden hat, zeigt, dass dort einiges vorgefallen sein muss... Natürlich kannst Du nicht nur Dein eigenes Ding machen, da Du ihn ja versorgen musst - aber versuche, es nicht so an Dich ranzulassen. Konzentriere Dich lieber auf die schönen Momente mit Deiner Mama - und ich bin sicher, sie passt von oben gut auf Euch auf und wird Euch unterstützen.

Und wenn Du mal so richtig den Frust hast, kannst Du mir auch gerne direkt mailen (pure.language@t-online.de)...

Ich wollte Dir aber auch noch berichten, was es bei uns Neues gibt:

Ich war gestern den ganzen Tag in Bad Bergzabern bei meinem Papa. Er hat noch weiter abgebaut und gestern konnte ich zum ersten Mal auch schon Anzeichen für die Ammoniak-Schädigung erkennen. Er hat feinmotorische Probleme und seine Aussprache ist zunehmen verwaschen. Außerdem ist er ständig eingenickt...

Ich war sehr lange bei ihm und es war ein ganz ruhiger Besuch. Er hat zwischendurch immer wieder geschlafen, aber kaum habe ich mich bewegt, war er sofort wieder da und knüpfte auch direkt an dem an, was wir zuvor gerade besprochen hatten. Zwischendurch hat er sich auch immer mal beklagt ("Mensch, das ist doch alles scheiße"...).

Insgesamt glaube ich, dass ihm mein Besuch sehr gut getan hat, aber mir tat es sehr weh zu sehen, wie sehr er abbaut.

Irgendwie bin ich immernoch so hin- und hergerissen zwischen Hoffen und Bangen. Obwohl ich selbst denke, dass er nur noch ein paar Tage hat, war der Chefarzt gestern bei der Visite ganz positiv... die Werte seien ja wieder etwas besser geworden... der Bilirubin sei jetzt sogar auf 1,4 runter... das hätte die Tage ja schon viel schlimmer ausgesehen... auch der Creatinin sei ja wieder ganz gut... ebenso der Quick. Komisch!

Die Schwester sagte mir allerdings hinterher, dass er in einem sehr schlechten Zustand sei... und bestätigte damit meinem Eindruck. So richtig reden konnte ich mit ihr gar nicht - vielleicht am Sonntag, da sind mein Mann und ich zusammen da und sie hat auch Dienst!

Der Chefarzt hat vorgeschlagen, dass er einen Port gelegt bekommt - wobei die Schwester sagte, sie wüsste nicht, ob sie ihm das noch antun würde... Als er dann gehört hat, dass er damit nicht mehr ständig gepiekst werden muss (was ihn natürlich nervt) und auch die tägliche Blutabnahme darüber erfolgen kann, war er sofort begeistert und "will diesen Port unbedingt haben". Problem ist nur, dass er hierfür in die Klinik nach Ramstein muss (Vorschlag vom Chefarzt), was widerum 70 km von BBergzabern entfernt ist - und in seinem Zustand ist die Fahrt dorthin bestimmt super angstrengend... Ich werde heute nochmal das Internet durchforsten nach einer Alternative...

Liebe Grüße,

Petra
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  #2  
Alt 10.02.2007, 12:49
Michaele Hendrichs Michaele Hendrichs ist offline
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Beiträge: 243
Standard AW: Inoperables HCC und CA 19/9 Spiegel von 2972!

Hallo Petra,
wahrlich hast du im Moment viele Probleme, Sorgen und auch Entscheidungen zu treffen. E sist wirklich sehr schwierig bei deinem Vater eine Prognose zu stellen, ob es noch angebracht ist (oder auch nciht) den Port zu legen, zumal ja auch die Überführung in das andere Krankenhaus sehr anstrengend für Ihn wird. Das Einsetzen des Ports ist keine große Sache und erleichtert das Spritzen ungemein. Bei meiner Mutter waren bedingt durch die 90 Chemos alle Venen zu und man konnte kein Blut mehr entnehmen udn auch nichts mehr einspritzen. Jede Blutuntersuchung wäre zur Qual geworden. Daher war der Port eine imense Erleichterung besonders zum Schluß als Mama im Koma lag und man sie nciht mehr mit ständiger Tabletteneinnahme quälen musste. So war der Port wirklich eine Erleichtrung, wenn Morphium, Antibiotika, Spritzen gegen das Wasser u.s.w "eingetrichtert wurden". Nur sieht bei euch der Fall schon etwas komplizierter aus, weil ie Nebenwirkungen der Krankheit doch schon weit fortgeschritten sind. Es wäre wirklich das Beste wenn du nochmal mit der Krankenschwester in Ruhe sprechen würdest, denn sie hat doch einen größeren Erfahrungswert und weiß sicher was zu tun ist.
Eigenartigerweise, aber ich möchte dir nicht den Mut nehmen, waren Mamas Blutwerte einen Tag vor Ihrem Tod auch noch recht gut wie uns der chefarzt versicherte. Und wieder schöpfte man Hoffnung. Doch ich denke du biste Realist genug um zu wissen wie es um deinen Vater steht. Er ist sicher in den besten Händen ud dort sehr gut aufgehoben und wenn die nichts mehr für ihn tuen können, dann soll es wirklich so sein.
Gottlob hatte Mama diese Ausfallerscheinungen nicht. Sie schlief nach dem Morphium einfach ein und wurde nicht mehr wach. Das hat sie sich immer gewünscht.
Heute haben wir schon wieder 30 tägiges Seelenamt für meine Schwiegervater. Irgendwie kommt man nicht zur Ruhe, darum freue ich mich auf die paar Tage in der nächsten Woche.
Ich muss sehr viel an euch denken und freue mich wenn du mir wieder von deinem Vater erzählst. Ich höre dir gerne zu wünsche dir jetzt aber ein ruhiges und schönes Wochenende und viele liebe Grüße
Michaele
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