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  #1  
Alt 10.02.2007, 17:03
fcbstefolino fcbstefolino ist offline
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Standard AW: kleinzelliges Bronchiacarzinom, Metastasen im Gehirn

Hallo zusammen,
ich möchte mich mal wieder melden. Bei meinem Schwager wurde letzte Woche der 3. Chemozyklus abgebrochen, da die Chemo nicht den gewünschten Erfolg zeigt. Er wurde ganz schwach, mit einer Lungenentzündung und einem Pilz im Rachenraum eingeliefert. Er konnte fast nicht mehr selber laufen. So war eine Chemo momentan nicht möglich. Das Kortison wurde verdoppelt, weil er Kopfschmerzen hatte. Er bekam ein CT von Gehirn und Lunge. Beides war wohl nicht zufriedenstellend. Am Freitag konnten wir ihn nach Hause holen und am Montag bekommt er jetzt ambulante Bestrahlungen und anschließend eine andere Chemo. Der Arzt sagte mir, dass die erste Chemo Topotecan, nichts gebracht hat und deshalb bestrahlt wird. Warum wurde nicht gleich bestrahlt? Der Arzt sagte aber auch, dass er uns bezüglich Lebenserwartung gar nichts sagen kann. Wir sollten uns aber mit dem Gedanken an ein Hospiz vertraut machen, da wir die Pflege zu Hause nicht übernehmen könnten. Ich weiß nicht, ob das wirklich so ist, wenn ich die anderen Berichte lese.
Am Montag brigen wir ihn isn Klinikum zur Bestrahlung. Hoffentlich übersteht er das gut. Gibt es auch Chemo neben der Bestrahlung oder kommt das dann wieder hinterher. Vielen Dank für euere Antworten.
Liebe Grüße und ein schönes Wochenende
Christa

Geändert von fcbstefolino (11.02.2007 um 10:49 Uhr)
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  #2  
Alt 10.02.2007, 19:42
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milki1 milki1 ist offline
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Standard AW: kleinzelliges Bronchiacarzinom, Metastasen im Gehirn

Liebe Christa,

dass Topotecan nicht so geholfen hat, wie es sollte tut mir wirklich sehr sehr leid. Zumeist wird Bestrahlung dann gemacht, wenn es dringend sympthombezogen Hilfe gebraucht wird. Heißt, bei meinem Vater wurde uns im Rezidiv gesagt, nach weiterhin hartnäckigen Husten trotz Chemo mit topotecan, okay hilft nicht, er soll erstmal wieder zu kräften kommen, kann er aber nicht, da er ja nur hustet. Hustet heißt: kein Schlaft, sehr kräftezehrend, keine Lebensqualität (Kreislauf!) - Schnelle Abhilfe, bringt daher z.b. die Lungenbestrahlung. Die Chemo bei meinem Vater wurde abgesetzt und durch eine neue Chemo ersetzt, die während der Strahlentherapie weiterlief. Die Lunge wurde 15 mal bestrahlt und gleichzeitig wurde in diesen 3 Wochen jeweils 1 x Chemo mit Cisplatin gegeben. Der Husten wurde sehr schnell viel viel besser! Leider vertrug die Speiseröhre die Bestrahlung nicht so gut und hat sich stark entzündet. Dies muss aber nicht bei jedem so sein!

Bezüglich Hospiz, da denke ich könnt ihr bestimmt noch abwarten, denn schließlich ist noch nichts verloren! Bei meinem Vater wurden zwar dann auch im weiteren Verlauf Hirnmetas und Knochenmetas festgestellt, jedoch war er erst im absoluten Endstadium ca. die letzten 2 Wochen wie er gar nicht mehr laufen konnte im Hospiz. Das war aber auch eine sehr würdevolle und sehr sehr gute Einrichtung. Mein Vater hat sich dort sehr wohl gefühlt und so konnten wir die letzten beiden Wochen mit Ihm sehr genießen ohne uns um Schmerzmedikation oder Pflege reinstressen zu müssen.

Auch wir haben meinen Vater bis zum Schluß nicht aufgegeben und haben immer wieder gehofft. Ich denke auch heute noch, dass dies nicht falsch ist!
Man sollte sich auf alle Eventualitäten, somit also auch mit Hospiz auseinandersetzen, aber man sollte auch nie die Hoffnung so einfach aufgeben. Bis jetzt ist nichts verloren und ich denke eine Chance ist immer noch da! Ich wünsche Euch von Herzen viel viel Kraft und lasst den Kopf nicht hängen.

Liebe Grüsse
Milki
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  #3  
Alt 11.02.2007, 10:48
fcbstefolino fcbstefolino ist offline
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Standard AW: kleinzelliges Bronchiacarzinom, Metastasen im Gehirn

Hallo Milki,
Danke für deinen Beitrag. Wie lange hat dein Papa noch gelebt, nach der Diagnose Hirnmetastasen, der Bestrahlungen und der Chemo? Auch wir geben meinen Schwager nicht auf und er selbst, glaube ich wenigstens, sich auch nicht ganz, sonst würde er ja die Bestrahlungen ablehnen, denke ich. Die Hoffnung stirbt zuletzt.Das mit dem Hospiz ist für uns auch die letzte Möglichkeit. Wir wissen ja nicht, wie er die Bestrahlungen und die andere Chemo verträgt. Er ist gestern selbst Auto gefahren und hat sogar im Garten gearbeitet. Ich wünsche dir einen schönen Sonntag und nochmals danke.
Liebe Grüße Christa
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  #4  
Alt 11.02.2007, 12:21
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milki1 milki1 ist offline
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Standard AW: kleinzelliges Bronchiacarzinom, Metastasen im Gehirn

Hallo Christa!

Mein Vater hatte die Diagnose Hirnmetas im Oktober und ist am 20.12.06 gestorben. Ich persönlich denke aber, dass es nicht an den Hirnmetas gelegen hat, da er die Bestrahlung super vertragen hat und auch bis zuletzt keine Kopfschmerzen mehr bekam und auch kein Cortison mehr gegeben werden musste. Es gab auch keine Motorischen Ausfälle diesbezüglich, Sprachschwierigkeiten, Gedächtnisprobleme oder epileptische Anfälle. Daher denke ich, dass die Bestrahlung damals auch voll angeschlagen hat!
Umgeworfen hat ihn die Nebenwirkung der Lungenbestrahlung auf die Speiseröhre. Er war geschwächt zu Essen und alles kam wieder hoch! Das ging über Wochen so, selbst der KH -Aufenthalt hat da nicht geholfen. Hinzu kamen dann auch die Knochenmetas und deren Bestrahlung, von der wurde ihm wieder übel und er musste danach immer spucken. Das über Wochen schwächt einfach.

Daher ist es immer schwer zu sagen, wie lange man mit Hirnmetastasen weiterleben kann, da es auch immer darauf ankommt:
- sind diese zur Zeit aktiv - mehren sie sich und wachsen weiter?
- oder hat die Bestrahlung geholfen und es ist ein Stillstand erkennbar! ...und das Cortison kann beispielsweise runter dosiert bzw. nach runterdosierung sogar abgesetzt werden.
- oder noch besser, es ist erstmal alles nach Bestrahlung "weggeschmolzen" und verhält sich die Aktivität des Krebses ruhig, ja ich denke dann hat man auch wieder eine reelle Chance mit guter Lebensqualität eine weitere schöne Zeit zu haben.

Da man jedoch aufgrund Kosten usw. nicht immer wieder neue CT, MRT oder sonstige diagnostische Bilder machen lassen kann, erkennt man wirklich nur an Sympthomen wie weit der Krebs evtl. gewachsen ist oder sich ruhig verhält. Das ist immer eine Zitterpartie und man selbst muss einfach versuchen hier zwischendurch abschalten zu können und die gemeinsame Zeit wirklich miteinander genießen! Nach Hospiz hört sich das bei Deinem Schwager auch bei weitem noch nicht an, aber ich muss sagen wir sind froh, dass bei uns in der Nähe in den letzten Wochen so eine super Einrichtung zur Verfügung stand.

Ich wünsche Euch noch eine lange lange schöne Zeit miteinander und wer weiss.... gebt die Hoffnung nicht auf!

Sonnige Grüsse
Milki
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  #5  
Alt 11.02.2007, 19:35
fcbstefolino fcbstefolino ist offline
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Standard AW: kleinzelliges Bronchiacarzinom, Metastasen im Gehirn

Hallo Milki,
danke für deine wirklich aufmunternden Worte. Du gibst uns sehr viel Zuversicht und Kraft. Ich hoffe, dass es bei meinem Schwager einfach nur aufwärts geht und da trägst du sehr viel dazu bei. Nochmals danke und einen schönen Abend .
Liebe Grüße Christa
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