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  #1  
Alt 28.02.2007, 22:57
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sunnypunkie sunnypunkie ist offline
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Standard AW: ich fasse jetzt Mut ...

Meine Lieben

Ich komme einfach nicht zur Ruhe, tigere durchs Haus, habe Bauch- und Magenkrämpfe, mein Herz schlägt mir fast aus der Brust. Das sind wohl jetzt die Nachwirkungen.

Ich habe eben mein Antidepressiva genommen, das zugleich sediert, sodass ich hoffentlich schlafen kann. Habe mir aber auch noch Lindenblütentee mit Honig gekocht, beruhigt auch ein bisschen.

Ja liebe Jelly, ruhig schlafen, das wünsche ich mir nun sehr. Morgen muss ich allerlei an Telefonaten usw. erledigen. Danke für Deine guten Wünsche.

Lieber Peter, ich bin überzeugt, dass André in guten Händen ist und er auch gut medizinisch versorgt wird. Werde morgen versuchen, mit dem behandelnden Arzt zu sprechen.

Die Kinder von André werden ihn morgen besuchen, ich selber schaffe es nicht, anschliessend kommen sie zum essen zu mir, "nur Suppe" haben sie gesagt, na ja, etwas deftigeres wirds dann schon geben

Ich habe beschlossen, diese Nacht den PC online zu lassen. Ich fühle mich Euch so irgendwie näher, das hört sich bescheuert an, aber es ist so.

Liebe Grüsse
Eva
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Die Tränen rannen herab, ich liess sie fliessen wie sie wollten und machte aus ihnen ein Ruhekissen für mein Herz. Auf ihnen ruht es. (Augustinus)
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  #2  
Alt 01.03.2007, 08:24
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sunnypunkie sunnypunkie ist offline
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Standard AW: ich fasse jetzt Mut ...

Guten Morgen meine Lieben,

Vielen Dank Peter für Deine Gutenachtwünsche! Es hat genützt, denn ich habe durchgeschlafen, zwar nicht lange aber immerhin ein paar Stunden Ruhe.

Bereits vorhin hat mich André angerufen, seine Stimme klingt schwach und er habe grosse Schmerzen. Die Aerzte seien sich nicht sicher, ob es sich wirklich um einen Abszess handelt, ach, warten wir erst mal das Ergebnis des CTs und der übrigen Untersuchungen ab, die heute durchgeführt werden sollen. Ich hoffe, ich kriege heute oder morgen einen behandelnden Arzt zu sprechen, dann sehe ich klarer.

Gleich kommt die Tochter von André hier vorbei, wir werden zusammen frühstücken und dann fährt sie ins KH. Ich darf noch nicht hingehen, denn mein Schnupfen und Husten sind noch nicht ganz auskuriert, mir ist das, ehrlich gesagt, recht so, denn ich brauche Ruhe und Frieden jetzt. Und ich bemühe mich, kein schlechtes Gewissen deswegen zu entwickeln . André wird ja bestens betreut.

Liebe Grüsse
Eva

Ps. Tanja, habe Dich nicht vergessen , sende Dir Kraft und Hoffnung für diesen Tag!
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  #3  
Alt 01.03.2007, 08:33
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sunnypunkie sunnypunkie ist offline
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Standard AW: ich fasse jetzt Mut ...



Das warme Licht soll allen ein bisschen Kraft, Hoffnung, Trost und Zuversicht schenken, die

- krank sind
- hoffnungslos und verzweifelt sind
- Schmerzen erdulden müssen

aber auch für all jene, die Hoffnung hegen dürfen, die mutig der Krankheit ins Gesicht sehen und mit Zuversicht in die Zukunft schauen dürfen.


Herzliche Grüsse
Eva
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  #4  
Alt 01.03.2007, 09:06
hoppit hoppit ist offline
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Standard AW: ich fasse jetzt Mut ...

Liebe Eva,
möchte dich ganz fest drücken. Ich möchte dir sagen, du bist toll ! Was du im Moment leisten musst ist, kann man als Hochleistung bezeichnen. Dein Körper zeigt dir Grenzen, diese hast du ja erkannt. Wünsche dir ganz viel Ruhe und Kraft. Ich möchte dir einen riesen Strauss Sonnenblumen rüber schicken. Vielleicht zaubern die ein lächeln auf dein Gesicht.

Alles Liebe und ich denke sooft an dich bzw. euch.

Andrea ( hoppit)
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  #5  
Alt 01.03.2007, 14:42
Benutzerbild von Birgit4
Birgit4 Birgit4 ist offline
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Standard AW: ich fasse jetzt Mut ...

Liebe Eva,
du bist nicht allein mit deinem Schmerz....
Ich umarme dich ganz fest.

Ich will vor Gott lieber schwach sein als stark,
denn die Starken nimmt er an die Hand,
die Schwachen aber nimmt er in seine Arme.
Niemals verläßt uns Gott,
es sei denn, um uns um so sicherer zu halten.
Niemals läßt er uns los,
außer um uns besser zu behüten.
Niemals kämpft er mit uns,
außer um sich uns zu ergeben und uns zu segnen.

In Gedanken bei dir...
deine Birgit
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  #6  
Alt 02.03.2007, 09:05
Benutzerbild von sunnypunkie
sunnypunkie sunnypunkie ist offline
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Standard AW: ich fasse jetzt Mut ...

Hallo meine Lieben, Andrea, Birgit und alle, die mir beistehen in diesen Tagen!

Ich habe gestern geschlafen, geschlafen, geschlafen. Es war wie wenn sich etwas in mir gelöst hätte und ich wurde so müde.

Heute morgen fühle ich mich ausgeruht und bereit, das Tagwerk in Angriff zu nehmen. Es gibt viel zu tun, vor allem Telefonate. Arzt, Anwalt usw. usw.

Andrés Kinder waren gestern bei ihm. Er werde immer schwächer, sagte mir sein Sohn. Wir haben fast zwei Stunden gestern abend telefoniert, wir waren ruhig und gefasst. Mit Andrés Tocher habe ich gestern gefrühstückt und wir haben viel besprochen, zusammen gelacht, zusammen geweint, das hat so unheimlich gut getan. Wir schaffen das zusammen.

Ich versuche, heute einen Arzt zu sprechen, hoffe, es gelingt mir. Ins KH gehe ich die nächsten Tage noch nicht, bis mein Schnupfen auskuriert ist. Es sei denn, die Situation wird dramatisch. Sie haben ja die Patientenvollmacht und da bin ich als "Generalbevollmächtigte" eingetragen. Das KH wird mich sofort anrufen, das habe ich so vereinbart. Das Telefon habe ich immer bei mir.

Meine Lieben, ich hoffe so sehr, es ist noch nicht so soweit, ich lebe immer noch mit der Hoffnung, doch noch ein paar gute Tage mit André haben zu dürfen. Aber nicht mein Wille soll geschehen. Ich bin gefasst auf alles.

Eure
Eva
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  #7  
Alt 02.03.2007, 09:21
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Liebe Tanja,

Die Aerzte haben André damals geraten, diese adjuvante Chemotherapie "doch noch zu machen". Diese Worte sagen schon alles und sie werden ewig in meinem Gedächtnis haften bleiben. Er hat die 12 Zyklen mit Ach und Krach durchgestanden mit all den Nebenwirkungen, die vor allem dieses Oxaliplatin mit sich bringen. Tatsache ist, dass seine Nerven, vor allem an Händen und Füssen irreparabel geschädigt sind und er so noch zusätzlich Schmerzen leiden muss. Anfänglich zeigten die Nachuntersuchungen ja auch, dass der Krebs nicht weiter gewachsen ist und sich keine Metastasen gebildet haben, ausser die Metas in den Lymphknoten, die nicht operiert werden konnten, ohne lebenswichtge Organe zu schädigen.

Erst das CT und PET im November ergab, dass sich zahlreiche Metas im Bauchraum gebildet haben, alle zwischen 4.3 und 5 mm gross.

Jetzt kommt nur noch eine palliative Chemo in Frage, die hat er auch begonnen, aber wird nun wohl abgebrochen, denn anscheinend hat sich ein Abszess in seinem Bauch gebildet. Das Immunsystem leidet sehr unter der Chemo.

Wo ist das Limit erreicht? Das medizinische? Jeder Patient hat das Recht, zu entscheiden, was er will und was nicht. Mein Freund hat sich für diese Antikörperchemo entschieden, aber zu welchem Preis? Es ist ein Konflikt, den jeder Patient mit sich selber ausfechten muss. Oft oder fast immer wird der Patient auch nicht über die Nebenwirkungen orientiert, was die Entscheidungsfindung umso schwieriger macht.

Liebe Tanja, Du musstest viel durchmachen mit Deinem Mann, Ihr habt das zusammen geschafft und dafür freue ich mich mit Dir von ganzem Herzen. Der Schreck sitzt aber sicher immer in Deinen Gliedern und Deinem Kopf und nun kommt eine neue Herausforderung auf Dich zu.

"Das Leben ist schön", nichts und niemand kann mich davon abbringen, das zu glauben, trotz aller Widrigkeiten. Auch jetzt gibt es schöne Momente, ich muss sie nur sehen können. Und das fällt mir so schwer. Aber grundsätzlich glaube ich "das Leben ist schön". Und solange ich hier bin, gebe ich mein bestes.

Liebe Tanja, ich sende Dir viel Kraft und Zuversicht und gemeinsam schaffen wir das.

Herzliche Grüsse
Eva
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