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  #586  
Alt 28.06.2004, 20:47
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Standard junge Frauen und der Tod der Mutter

mensch mama ich wünschte du wärst hier du fehlst mir immer noch so. deine kleine tochter
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  #587  
Alt 17.07.2004, 14:05
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Standard junge Frauen und der Tod der Mutter

meine mama ist am 14.07.04 um kurz vor elf eingeschlafen. ich hab am 09.07 erst erfahren das sie es nicht schaffen wird. ich kann das alles noch nicht fassen und verarbeiten. dienstag ist ihre beerdigung. wir dürfen das lied von rem-everybody hurts, spielen. diesmal wurde es uns erlaubt. als meine tante vor 10 jahren gestorben ist, wollten wir das ave maria spielen (welches sie sich gewünscht hat) und uns wurde es verwehrt. doch diesmal hat mein vater sich durchgesetzt. denn meine mum hat immer wieder wenn der film "when a man loves a women" kam worin dieses lied vorkommt gesagt das sie dies auf ihrer beerdigung hören will, das hat mein vater ihr versprochen, und es tut mir gut zu wissen das sie ihren wunsch erfüllt bekommt.

ganz viel kraft schick ich euch allen!! melli
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  #588  
Alt 19.07.2004, 15:56
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Standard junge Frauen und der Tod der Mutter

Liebe Melli,ich werde morgen ganz fest an Dich denken,ich schicke Dir einen riesen Eimer Kraft,das Lied von REM ist wunderschön.Ich denke an Dich,meine Mama ist schon fast 7 Wochen nicht mehr bei uns.:-(Wie alle hier habe ich nur einen Wunsch........Lieben Gruss mechthild3
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  #589  
Alt 20.07.2004, 13:03
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Standard junge Frauen und der Tod der Mutter

Hallo ihr beide!
Erst mal möchte ich Dir liebe Melli sagen das es mir sehr leid für Dich tut. Ich denke das sagen zu können den wir durchleben alle den selben Schmerz. Meine Mama ist am31.07 genau 4 Monate nicht mehr bei uns und ich kann nicht sagen das es mit der Zeit leichter geworden ist. Ich wünsche Dir ganz viel Kraft, Dir liebe Mechthild3 natürlich auch ich glaube wir können sie alle brauchen. Meine Tochter wird am31.07. auch noch 18 und wir haben kein verlangen das zu feiern , obwohl die Mutti das so nicht gewollt hätte. So nun hab ich wieder mal genug gejammert.
Seid ganz lieb gegrüsst Annett
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  #590  
Alt 20.07.2004, 23:45
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Standard junge Frauen und der Tod der Mutter

liebe melli,
ich glaube es gibt wenige worte die einen in diesen schweren stunden trösten.
aber zu lesen, dass wir mit dir mitfühlen, weil wir gleiches
erleben mußten, wenn auch jeder auf eine etwas andere weise,
wird dir bestimmt ein kleiner trost sein. dir und deiner familie
mein herzliches beileid. als ich damals hier schrieb, meine mutti
ist am 31.7.02 eingeschlafen, half es mir, zu erkennen, daß ich
nicht allein mit meinem schmerz leben muß. ich habe zwar immer
wieder gemerkt, daß nur die zeit den schmerz lindern wird, aber
diesen abschnitt nicht allein zu gehen sondern hier immer
jemanden zu haben, dem ich schreiben konnte tat mir gut. in knapp
2 wochen ist der 2. todestag meiner mutti und ich frage mich wo
die zeit geblieben ist. keine minute die ich in trauer verbracht
habe, bereue ich, jedoch stimmt es mich traurig, daß ich auch
jetzt meine lebensfreude noch immer nicht ganz wiedergefunden
habe. es ist normal, daß weiß ich. zumal ich am letzten
wochenende im fernsehen bei BRIGITTE LÄMMLE (auf südwest, kennt
vielleicht jemand von euch) eine junge frau gehört hab, sie hatte
da angerufen, und das gefühl beschrieben, daß mit ihrer mutter
auch ein stück lebensfreude mit begraben wurde. den rat, den ihr
brigitte lämmle gegeben hat will ich vielleicht auch befolgen, am
grab stehen, symbolisch die hände aufhalten und sagen " mami,
wirf mir doch meine lebensfreude zurück in meine arme, ich brauch
sie zum leben". ich brauch sie wirklich so sehr, ich möchte das
gefühl zurückhaben, mich über jeden sonnenstrahl zu freuen und
nicht graue tage zu lieben, weil sie mein inneres wiederspiegeln.

ich wünsche euch allen viel, viel kraft ! denn ohne sie ist es
schwer, den alltag zu bewältigen, die vielen dinge, die mit
unseren muttis doch so einfach waren, weil sie immer mit rat und
tat zu seite standen.

liebe grüße an euch alle hier !
sandra
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  #591  
Alt 29.08.2004, 12:24
Ladina Ladina ist offline
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Registriert seit: 17.06.2004
Ort: Ostschweiz
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Standard junge Frauen und der Tod der Mutter

Hallo an alle

Das Erstellen einer Homepage hat schon vielen trauernden Eltern geholfen, den Schmerz über ihre verstorbeben Kinder zu verarbeiten.
http://www.annes-dreamworld.de/mama.htm
Anne hat den Spiess umgedreht und für ihre Mama, die im Alter von 36 Jahren an Gebärmutterkrebs starb, eine Gedenkseite errichtet.
Auch das kann ein Weg sein...

Liebe Grüsse
Ladina
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  #592  
Alt 21.03.2007, 18:00
vanitas02 vanitas02 ist offline
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Registriert seit: 30.11.2006
Beiträge: 299
Standard AW: junge Frauen und der Tod der Mutter

ich würde gerne versuchen, ob man diesen thread wieder aufleben lassen kann. ich denke, an sich ist er eine wirklich gute idee. vielleicht ist ja noch jemand anderes dieser meinung? wir werden sehen ...

meine mutter ist am 12.12.2006 gestorben. wir wussten nur ca. 3-4 monate überhaupt, dass sie krebs hat. es ging so schnell. du denkst dir nur, das kann doch nicht sein. nicht meine mama ... als sie gestorben ist war sie allein. ihr mann (mein stiefvater) und ich konnten es nicht mehr schaffen. das krankenhaus hat mich um 14.50 uhr ca. angerufen und um 15 uhr ist sie (lt. totenschein) gestorben.

klar ist es sicher so, dass sie jetzt keine schmerzen hat. das glaube ich gerne. aber sie war erst 49 jahre alt. sie hatte noch so viel vor. und sie wollte auch noch nicht gehen.
und ich bin 27 jahre. ich hätte meine mutter noch gebraucht. sie fehlt mir. wir standen uns sehr nahe.

ich bin sehr froh, dass ich die monate nach ihrer diagnose intensiv mit ihr verbracht habe. wobei ich jetzt im nachhinein das gefühl habe, wichtige dinge sind da nicht besprochen worden. aber immerhin waren wir zusammen.

mir ging es dann auch so, wie es einige andere am anfang dieses threads schreiben ... ich war wie erstarrt. klar, ich hab ab und an geweint. aber nicht sehr viel. ich bin wie eingefroren. und - natürlich geht jeder anders damit um. aber auch ich habe mir und mache mir noch manchmal vorwürfe. das war meine mutter. der für mich wichtigste mensch auf dieser welt. und ich lebe einfach so weiter? klar, meine mama hätte das so erwartet. muss auch einige aufgaben von ihr übernehmen. aber trotzdem ...

bald wäre ihr 50 geburtstag. ach je, wenn sie doch noch leben würde ich hab sie so lieb.

allerdings habe ich immer noch das gefühl, sie ist nicht weg. jedenfalls nicht für immer. ich hab so das gefühl, als wäre sie auf kur ... und kommt irgendwann wieder. und dann kann ich ihr alles berichten. und muss auch "rechenschaft" für meine taten ablegen, etc. vom kopf her weiß ich, dass sie nie wieder kommt ... aber gefühlsmäßig nicht ...

so, vielleicht hat ja jemand lust, etwas dazu zu berichten ... wenn nicht, ist es auch nicht schlimm ... wir werden sehen
__________________
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  #593  
Alt 21.03.2007, 19:32
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anni_s anni_s ist offline
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Registriert seit: 10.12.2006
Beiträge: 37
Standard AW: junge Frauen und der Tod der Mutter

hi vanitas,
erstmal mein herzliches beileid. der verlust der mutter ist schlimm, ich musste es selbst erleben, und ich bin erst 19 jahre alt. am 2.9. 2006 ist meine mutter gestorben, sie hatte leberkrebs mit metastasen in den knochen. wir haben die diagnose 9 monate vor ihrem tod bekommen, keine lange zeit, um sich mit dem unausweichlichen tod eines menschen abzufinden. bei mir war es wie bei dir, ich habe mich in der zeit ihrer krankheit intensiver als früher mit ihr beschäftigt, wir sind zusammengewachsen. während sie ihre zeit genutzt hat, sich langsam von allem loszulösen, habe ich mich in diesen 9 monaten intensivst an sie geklammert, habe jeden tag mit ihr verbracht, ihr frühstück ins krankenhaus gebracht, stundenlang an ihrem bett gesessen. das war richtig so, das spüre ich jetzt - es ist nichts zwischen uns offen geblieben.
obwohl wir wussten, dass sie sterben muss, war ihr tod wie ein schock für mich. ich bin mit meinem bruder ins hospitz gefahren, um mich ein letztes mal von ihr zu verabschieden - ein wunder, dass ich nicht gegen einen baum gefahren bin. die wochen danach war ich auch wie in einer starre, ab und zu kommt diese starre auch zurück. wenn ich lange strecken mit dem auto (ihrem auto) alleine fahre, fange ich regelmäßig an zu weinen, zu schreien, zu betteln, zu flehen an. ich weiß nicht, wann dieses grausame gefühl schwächer wird, aber ich habe gelernt, nach vorne zu schauen. schäm dich nicht dafür, zu leben, während eine mum sterben musste. das leben ist unfair, dass wissen wir alle, aber DU lebst, mach das beste draus. wenn du das gefühl hast, deiner mutter gegenüber nicht fair zu sein, sieh es mal so: deine mutter hat dich zur welt gebracht, du bist ihr "projekt". und wer möchte nicht, dass etwas von ihm geschaffenes erfolgreich ist? ich finde den satz "sie hätte es so gewollt" etwas abgedroschen, aber es ist etwas wahres dran. indem du dich jetzt langsam wieder auf das leben einlässt, arbeitest du an "ihrem werk" weiter, du führst das fort, was sie begonnen hat.
ich denke, nach dem tod passiert jedem das, was er glaubt. glaubst du an das "nichts" danach, gibt es auch nichts. wenn du aber daran glaubst, dass du deine mutter wiedersehen wirst, wird das auch so passieren. also genieße dein leben jetzt, soweit es geht, arbeite weiter an dem, was sie geschaffen hat, und irgendwann in langer zeit wirst du ihr zeigen, was du vollendet hast.
ich habe lange gebraucht, um das zu realisieren, und ich hoffe, dieser gedankengang hilft dir so sehr, wie er mir geholfen hat.

alles liebe, anni
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  #594  
Alt 22.03.2007, 09:13
Benutzerbild von marita76
marita76 marita76 ist offline
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Registriert seit: 22.03.2007
Beiträge: 10
Standard AW: junge Frauen und der Tod der Mutter

Hallo,

ich bin zwar nicht mehr soo jung (30), aber ich möchte meine Geschichte trotzdem in diesem Thread erzählen, weil es rausmuss..

Meine Mama hat am 21. November 2006 die Diagnose Darmkrebs erhalten, von Metastasen war anfangs nicht die Rede. Es gab gleich einen OP-Termin und Mama hatte zwar Angst, aber auch viel Zuversicht und hat gesagt, sie macht dann zu Weihnachten ne Flasche Sekt auf, wenn alles vorbei ist.

Leider kam alles ganz anders, im Dezember wurden schon Metastasen auf der Leber entdeckt, dann erst mal Chemo und Bestrahlung. Der Tumor im Darm ist davon auch anscheinend komplett weggegangen. Aber die Lebermetastasen sind munter weitergewachsen. Sie haben sich von gar nichts beeindrucken lassen.

Nachdem dann der 2. OP-Termin für die Leber, der für den 1. März angesetzt war, abgesagt wurde, war zumindest mir klar, dass es eigentlich aussichtslos ist. Trotzdem klammert man, wie ihr ja sicher alle wisst, zumindest unbewusst daran, dass ein Wunder auf Erden geschieht.

Es ging im Gegenteil so rapide bergab, dass sogar die Ärzte etwas überfahren waren.. sie bekam so vor drei Wochen ne Gelbsucht, musste vor anderthalb Wochen mit starken Schmerzen in die Klinik und kam auch nicht wieder nach Hause. Mein Vater hatte schon alles vorbereitet, damit wir sie zu Hause pflegen können, aber der Krebs hat uns ein letztes Mal rechts überholt.

Gestern Nachmittag ist Mama von dieser Welt gegangen - mein einziger Trost ist, dass sie wohl keine Schmerzen mehr hatte und wir alle bei ihr waren: Mein Vater, meine Brüder und sogar meine Oma (Mama's Mama), die vorgestern 90 Jahre alt geworden ist und sich fragt, warum sie eigentlich noch auf der Welt ist und das noch miterleben muss.

Mama ist 63 Jahre alt geworden. Sie hat nur für ihre Familie gelebt und ich bin ihr unendlich dankbar für alles, was sie für uns alle getan hat. Ich hätte mir so gewünscht, dass sie im September noch bei unserer Hochzeit dabei sein kann.

Zum Abschied hab ich ihr gestern Mittag, als sie noch auf uns reagiert hat, noch ein Gedicht vorgelesen von Hilde Domin. Das finde ich wunderschön und wollte es mit Euch teilen:

DIE SCHWERSTEN WEGE

Die schwersten Wege
werden alleine gegangen,
die Enttäuschung, der Verlust,
das Opfer,
sind einsam.

Selbst der Tote der jedem Ruf antwortet
und sich keiner Bitte versagt
steht uns nicht bei
und sieht zu
ob wir es vermögen.

Die Hände der Lebenden die sich ausstrecken
ohne uns zu erreichen
sind wie die Äste der Bäume im Winter.
Alle Vögel schweigen.

Man hört nur den eigenen Schritt
und den Schritt den der Fuß
noch nicht gegangen ist aber gehen wird.
Stehen bleiben und sich Umdrehn hilft nicht.
Es muss gegangen sein.
Nimm eine Kerze in die Hand
wie in den Katakomben,
das kleine Licht atmet kaum.

Und doch, wenn du lange gegangen bist,
bleibt das Wunder nicht aus,
weil das Wunder immer geschieht,
und weil wir ohne die Gnade
nicht leben können:

Die Kerze wird hell vom freien Atem des Tags.
Du bläst sie lächelnd aus
wenn du in die Sonne trittst
und unter den blühenden Gärten
die Stadt vor Dir liegt,
und in Deinem Hause
Dir der Tisch weiß gedeckt ist.

Und die verlierbaren Lebenden
und die unverlierbaren Toten
Dir das Brot brechen und den Wein reichen -
und Du ihre Stimme wieder hörst
ganz nahe
bei deinem Herzen.

Liebe Grüße
Marita
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  #595  
Alt 22.03.2007, 09:28
engelen engelen ist offline
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Registriert seit: 22.11.2006
Beiträge: 6
Standard AW: junge Frauen und der Tod der Mutter

guten morgen ihr lieben!
ich schreibe nicht viel in diesem forum. eigentlich garnicht - lese mit, um die krankheit, den verlauf und die trauer zu verstehen...
kurz zu mir: ich bin 36 (wie ich finde noch jung), habe keine kinder, arbeite in hamburg in der medienbranche und habe meine kleine mami am 25.10.06 an BDSK verloren. Nur 2 1/2 Wochen nach der Diagnose ist meine liebe mami gestorben. keine zeit zu begreifen, kämpfen und zu hoffen...
bislang gab es in unserer familie keinen krebs, auch im bekanntenkreis keine fälle, die ich wirklich wahrgenommen hätte!
heute denke ich: meine mutter ist sich bis zuletzt treu geblieben... mit dem makel der krankheit konnte und wollte sie nicht leben!
warum ich schreibe? ich weiß nicht mehr weiter... nach den ersten 3monaten der trauer, die ich nicht oder unterdrückt ausgelebt habe, falle ich gerade in ein unendlich tiefes loch. zerstöre alles: meine beziehung und mich selbst!
ich kann nicht mehr essen, mache nur noch sport und versuche darüber die kontrolle über mich zu halten. schwierig! alles andere entgleitet mir... meine geliebte kleine mama fehlt. ich weiß nicht, wer es geschrieben hat: mit dem tod meiner mutter ist ein teil von mir gestorben... das kindsein. die fröhlichkeit, die mich immer ausgezeichnet hat - weg! meine mutter liebte das glitzern in meinen augen - auch weg... ich sehe nur noch in leere, kalte augen. so, wie die gefühle, die ich für meine lieben um mich empfinde!
ich weiß auch nicht, warum ich gerade jetzt schreibe, ich muss es loswerden und hoffe auf liebe menschen, die mich verstehen. töchter, denen es wie mir geht... habe das gefühl, mit meinen gefühlen im umfeld allein zu sein...
fühlt euch umarmt: engelen
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  #596  
Alt 22.03.2007, 10:05
vanitas02 vanitas02 ist offline
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Standard AW: junge Frauen und der Tod der Mutter

hallo zusammen,

haben ja doch einige was geschrieben. das ist schön.

@ anni
deine "geschichte" hört sich ja ziemlich so an, wie meine. und deine einstellung gleicht ja auch meiner. ich sehe es eben auch so. meine mutter hätte gewollt, dass ich weitermache. ich möchte, dass sie auch weiterhin stolz auf mich sein kann. also kämpft man weiter ...

@ marita
naja, ich werde auch 28 ... finde 30 jetzt nicht alt
mein beileid zum tod deiner mutter. es ist wirklich schlimm, wie schnell sowas oft geht. dem kranken selbst und auch der familie bleibt dann nur noch so wenig zeit. andererseits tröste ich mich damit, dass meine mama nicht leiden musste. das ist das positive daran, dass es so schnell ging. ich bin ja sehr unsicher, wie es nach dem tod weitergeht ... aber ich möchte gerne glauben: im september wird sie dabei sein. irgendwie. in deinem herz auf jeden fall. auch im herz vieler ihrer bekannten und freunde und ihrer familie. da ist sie mitten unter euch und feiert mit. sie hätte sich bestimmt sehr für dich gefreut.

@ engelen
auch hier noch mal ... es geht wirklich oft vedammt schnell bei diesem sch... krebs. einerseits nimmt es uns die zeit mit unseren lieben. andererseits bleibt ihnen dann keine zeit für schmerzen.
bisher bin ich auch noch ziemlich erstarrt. ich weiß nicht, ob bei mir noch so ein loch kommt. wer weiß das schon vorher.
hast du niemanden bei dir, der versucht, dich zu verstehen. der einfach nur da ist, um dir zuzuhören? mal nachfragt, wie es dir geht? oder kannst du sowas nicht zulassen? viele berichten ja von selbsthilfegruppen. vielleicht wäre das was für dich. vielleicht ist es einfacher, mit an sich fremden menschen darüber zu sprechen? oder schreib deiner mutter, was so den tag über passiert ist. das mache ich. und das tut mir sehr sehr gut. wobei ich jetzt natürlich nicht weiß, ob du evtl. auch schon einen thread im place of memory hast. werd ich dann mal schauen gehen ...
__________________
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  #597  
Alt 22.03.2007, 11:26
engelen engelen ist offline
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Beiträge: 6
Standard AW: junge Frauen und der Tod der Mutter

liebe vanitas,
ich schreibe meiner mutter - allerdings in meinem tagebuch. ich rede täglich mit ihr. es fängt schon morgens damit an, dass ich sie frage, ob das, was ich anziehe gefällt und endet damit, dass ich nachts von ihr träume. leider vergesse ich diese schrecklichen bilder der krankheit nicht, die mich bis in den traum verfolgen... habe aufgrund der krankheit meiner mutter einen heilpraktiker aufgesucht, mit dem ich gemeinsam eine entgiftung mache. und da er sich um mich sorgt, ab nächster woche therapiestunden bekomme. mal sehen, ob das wirkt. habe schon therapie-erfahrung, aber hat bislang nie gefruchtet... wie du fragst resp. schreibst, kommt niemand an mich ran - bin ein guter schauspieler ;-)) meine freunde und familie verzweifeln gerade, weil sie sehen, wie ich mir schade und sind hilflos... mal sehen, vielleicht hilft die "therapie" mit dem heilpraktiker...
es hilft mir schon, dass ich anhand eurer berichte lese, dass ich mit dem ganzen nicht ganz allein bin und andere ebenfalls ähnlich leiden!
ich wünsche euch so sehr, dass ihr diese zeit gut übersteht und beziehe mich gern auf das "gedicht" von vanitas (sehr schön...)
vielleicht kann ich euch durch mein "falsches" angehen einen ansatz geben, die trauer zuzulassen und sich nicht kaputt zu machen...
alles liebe für euch,
engelen
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  #598  
Alt 22.03.2007, 12:41
vanitas02 vanitas02 ist offline
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Standard AW: junge Frauen und der Tod der Mutter

hallo engelen,

ich bin mir nicht sicher, ob ich die trauer in vollem umfang zulasse. ich glaube, das tue ich auch nicht. nach außen hin wirke ich auch wie immer. insofern kommt mir das alles nicht unbekannt vor. aber ich kann das nicht ändern. so bin ich einfach. aber ich denke, für mich ist das bisher trotzdem ein guter weg, den ich gehe. bei dir ist das evtl. noch ein stück weit "extremer". ich kann auch durchaus manchmal mit leuten drüber sprechen. und das tut mir auch gut. aber es ist einfach so - das kennt ihr sicher alle - dass jetzt nach 3 montagen eigentlich keiner mehr danach fragt. bei mir ist danach leider auch noch viel mist passiert. unsere katze (von meiner mutter und mir) wurde kurz nach dem tod meiner mutter krank. bzw. hat man es ab da bemerkt. insofern hab ich erst mal all meine kraft auf die katze konzentriert. leider musste ich sie am 23.2. einschläfern lassen. das war sehr schwer. ich hätte gerade da meine mutter so dringend gebraucht. um den schmerz mit ihr zu teilen und auch um mit ihr zu beratschlagen. so musste ich ganz alleine entscheiden. aber ich denke, es war richtig so. luna ist jetzt wohl bei ihr. vielleicht hat meine mutter luna dringender gebraucht als ich danach war allerdings mein pferd jetzt krank. also wurde die ganze energie auf das pferd konzentriert. im augenblick sieht es für das pferd jetzt doch wieder ganz gut aus. aber ich dachte erst, ich müsste ihn auch noch gehen lassen. da fragt man sich schon, was man verbrochen hat, dass man das alles verdient. ansonsten war im bekanntenkreis mit den tieren auch viel los (ein pferd gestorben, eines fast). insofern konzentriere ich mich mehr auf das aktuelle geschehen um mich herum. vielleicht gebe ich deswegen nicht so viel energie in die trauer.

zudem ist mir bewusst, dass meine mutter gewollt hätte, dass ich weiter mache. das ich mich um die tiere kümmere. das ist ihr glaub ich am schwersten gefallen. ihre tiere alleine zu lassen. weil die das nicht verstehen. bei meinem stiefvater und mir, da hat sie gesagt, wir kommen schon zurecht. aber ihre tiere ... für die hätte sie gerne noch 10 jahre gehabt. insofern investiere ich gerade da meine ganze energie. vielleicht ist das sogar ganz gut so. ich habe auf jeden fall eine aufgabe. und die will ich zu 100% erfüllen. setze mich da zwar teilweise schon ganz schön unter druck, aber naja. ansonsten wäre vielleicht auch einfach meine ganze welt zusammengebrochen. ich hätte keinen sinn mehr gesehen. aber so hat mir meine mutter eine aufgabe hinterlassen. ich hab mich vorher halt zusammen mit ihr drum gekümmert. jetzt bin ich es alleine. ja, je mehr ich drüber nachdenke, desto mehr glaube ich, dass das vielleicht wirklich gut so ist.

mir fällt es im augenblick auch sehr schwer, an die schönen zeiten mit ihr zu denken. meistens kommen mir auch ihre letzten tage im krankenhaus in den sinn. das ist sehr schade. aber ich denke, das wird sich mit der zeit auch ändern. ich hoffe es jedenfalls sehr. schließlich hatten wir sehr sehr viele schöne momente miteinander. eigentlich möchte ich lieber diese in erinnerung behalten. aber es ist nicht so einfach - das wissen wir alle *seufz* ...

insofern ist es doch schon mal gut, dass du dir hilfe gesucht hast. wenn du mit diesem menschen gut reden kannst, dich dort aufgehoben und verstanden fühlst, dann ist das viel wert. es dauert halt einfach seine zeit.

ach so, den spruch hab ich hier irgendwo gelesen. ich fand ihn einfach so passend. genauso geht es mir, genauso sehe ich es. es wird schon wieder. das leben geht weiter. aber so wie vorher wird es nie mehr werden. kann es ja auch gar nicht.
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  #599  
Alt 22.03.2007, 13:24
Cinderella80 Cinderella80 ist offline
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Standard AW: junge Frauen und der Tod der Mutter

Hallo ihr Lieben,

ich (26) bin eigentlich in diesem Forum unterwegs, da meine Schwester letztes Jahr mit (38) an BSDK erkrankte und verstarb.

Warum ich jetzt in diesen Thread schreibe? Meine Mutter starb 1994 mit 48 Jahren ganz plötzlich. Sie hatte lange Zeit starke Rückenschmerzen, nahm es aber als Verschleiß hin. An einem Sonntag (28.08.1994) kam sie kaum noch aus dem Bett. Montags ging es ihr sehr vile schlechter. Mein Vater rief unseren Hausarzt der auch sofort kam. Dieser ließ meine Mutter sofort ins Krankenhaus bringen, dort kam sie auf die Intensivstation. Dienstags Morgens um 8,30 Uhr starb meine Mutter. Die Ärzte meinten sie hätte Nierenversagen gehabt. Eine Obduktion wollte unsere Familie damals nicht.
Heute, nachdem das mit meiner Schwester passiert ist, vermuten wir, dass meine Mutter vielleicht auch BSDK hatte.

Meine Schwester war nach dem Tod unserer Mutter immer für mich da. Sie war für mich nicht nur Schwester, sonder auch Freundin und auch ein bisschen Mama. Durch ihren Tod ist auch viel vom Tod meiner Mutter wieder hoch gekommen.
Sehe immer noch das Bild meiner Mutter vor mir, wie sie auf der Intensivstation lag, mit sauerstoffmaske und an Monitore angeschlossen. Ich habe mich nie richtig von meiner Mutter verabschiedet, sie kam mir so fremd vor. Habe ihr nur vom Fußende des Bettes zugenickt und bin gegangen.

Warum habe ich sie nicht nochmal umarmt und ihr gesagt, wie sehr ich sie liebe?????

Es tut immer noch so weh...

LG

Cinderella80
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  #600  
Alt 22.03.2007, 14:17
hase76 hase76 ist offline
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Beiträge: 4
Standard AW: junge Frauen und der Tod der Mutter

hallo ihr lieben,

habe mich lange gefürchtet, mich in diesem forum anzumelden, denn wenn man die worte ausformuliert werden sie irgendwie erst richtig real und einem bewußt... vor drei wochen ist auch meine liebe mutti für immer eingeschlafen und ich kann das immer noch nicht fassen! aber ich hoffe auch, dass wir uns gegenseitig helfen können, denn eigentlich versteht wohl keiner der mitmenschen, was wir zur zeit durchmachen müssen und auch schon vor dem tod unserer lieben muttis gesehen und gelitten haben!

aber ich denke auch, dass wir keinem dafür böse sein sollten, denn ging´s uns nicht allen bis vor ein paar monaten ähnlich?? wir selbst brauchen jetzt viel, viel verständnis und müssen dieses wohl auch unseren liebsten familienmitgliedern und freunden gegenüber aufbringen, die teilweise genauso überfordert sind wie wir... also, seid nicht traurig, wenn ihr zur zeit nicht die unterstützung bekommt, die wir alle so nötig brauchen und vor allem: redet, weint, schreit, lasst allen gefühlen raum und zeit... und sagt dieses auch euren mitmenschen, sprecht offen eure gefühle an, denn nur dann kann uns auch geholfen werden und dann erst wird sich wahre freundschaft zeigen und den rest der vermeintlichen freunde sollten wir auch gleich vergessen.

habe bisher aus dieser wohl schlimmsten und traumatischsten erfahrung meines lebens gelernt, dass man sich nicht selbst so unter druck setzen darf, dass man sich zeit nehmen soll zum trauern, weinen, aber auch zum der seele wieder etwas ruhe zu gönnen. denn die seele (oder wie auch immer man das bezeichnen sollte) nimmt sich was sie braucht, sonst hätten wir alle diesen furchtbaren erlebnisse gar nicht verkraftet.

Habt ihr euch auch mal gefragt, woher wir eigentlich alle diese kraft hatten? Durch unsere unendliche liebe zu unseren muttis? durch all das was sie uns in den beim mir jetzt schon 30 jahren gegeben haben? ich denke ja!

wundere mich nämlich zur zeit ganz doll, warum ich das überhaupt alles durchhalte, funktioniere irgendwie nach außen hin, bin wieder am arbeiten und das lenkt mich auch gut ab. aber trotzdem sind meine mutti und diese furchtbar traurigen gedanken jederzeit bei mir und manchmal brechen sie schlagartig durch und ich weine, weine.. und das ist so erleichternd! auf der anderen seite habe ich deswegen wieder ein so furchtbar schlechtes gewissen, dass ich wieder arbeite, dass mein leben halt weiter geht und meine mutti all das nicht mehr erleben darf... und schon wieder rollen die tränen.. und außerdem habe ich so schreckliche angst zu vergessen, wie sie ausgesehen hat und wie ihre stimme klang (kennt ihr das auch?)

aber vielleicht ist dieses gefühl, dass sie jetzt einfach nicht mehr da ist, noch gar nicht richtig in meiner seele angekommen ist und der große schmerz (wenn er denn noch schlimmer werden kann) kommt noch... ach ich weiß auch nicht...

@vanitas02: vielen dank, dass du den mut hattest dieses tread nochmal aufleben zu lassen, kam gerade zur rechten zeit!

@engelen: rede mit uns, rede dir deinen kummer von der seele, damit wir dir helfen können! es hilft so unheimlich, seinen kummer und seinen schmerz nach außen zu tragen und unter "betroffenen" zu teilen, denn: wir verstehen dich!!!1

@marita76: auch ich bin schon 30 ;-) und nicht nur das haben wir (nach den ersten zeilen zu urteilen) wohl gemeinsam... auch bei meiner mutti ging es (allerdings nach brustkrebs) innerhalb weniger tage (genauer zwei wochen) aufgrund von lebermetastasen ganz, ganz schnell gesundheitlich bergab, sie ging aufrecht ins krankenhaus und kam nie wieder nach hause... und ich habe noch so viele fragen, die mit einem "warum" anfangen... ich würde mich soooo gern mit dir unterhalten, wie die letzten tage deiner mutti waren, denn ärzte haben uns wenig infos gegeben, ob sie schmerzen hatte und vor allem, ob und wie lange sie mich noch wahrgenommmen hat. wäre dir unendlich dankbar, wenn du die kraft findest, mir von euch zu erzählen. wenn´s jetzt noch nicht geht, nimm dir zeit, ich warte! ich habe zur zeit furchtbare angst, dass sie gelitten hat und ich nur daneben saß und nicht helfen konnte.

ich hoffe sehr, dass wir uns in dieser so unendlich schweren zeit gegenseitig eine stütze sein können!

seid alle lieb gegrüßt!
__________________
als gott sah,
dass der letzte weg zu weit,
der letzte hügel zu steil,
und der atem schwer wurde,
nahm er dich in den arm und sprach:
"komm heim".
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