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  #1  
Alt 09.05.2007, 08:20
Benutzerbild von HeikeW.
HeikeW. HeikeW. ist offline
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Standard AW: Meine Schwiegermutter hatte ein Glioblastom...

Hallo...

ich weiß nicht, was im moment mit mir los ist. Heute ist so ein scheiß Tag....Obwohl es eigentlich keinen richtigen Grund dafür gibt, könnte ich heute nur heulen...Weil ich tottraurig bin, wütend auf mich selbst und auch auf andere...Warum ich traurig bin, ok darüber brauch ich nichts zu sagen...Wütend auf mich selbst? Weil ich im moment nicht ich selbst bin; ich fahre so schnell aus der Haut, rege mich sehr schnell und heftig über Sachen auf, wo ich früher nur ein müdes Lächeln für übrig gehabt hätte...und wütend auf andere ,weil ich im moment das Gefühl habe, von sehr vielen Leuten, die mir eigentlich sehr wichtig sind, allein gelassen zu werden.
Meine Kinder tun mir leid, weil sie sehr oft meine innere Wut zu spüren bekommen.....Ich bin sehr gereizt und reagiere sehr oft über...Ich schreie sie an, was mir im nächsten moment schon wieder leid tut. Heute morgen ging es zu wie im Irrenhaus....Ich habe meine beiden Mäuse nur angemotzt und angeschrien...Sicher ganz ohne Grund war es nicht, aber muss ich deshalb nur meckern? Ich fühl mich selber schon wie eine Meckerziege...Wenn sie nachher nach Hause kommen, muss ich erstmal wieder entschuldigen....Wie so oft in letzter Zeit.

Oder ist es, weil ich mich im moment von vielen nur als Fussabtreter benutzt fühle? Ewig dieser Mist mit meiner Schwägerin...Nun behauptet sie auch noch, das ich " schon die Klamotten ihrer Mutter tragen würde"... Die soll mal darüber nachdenken, was sie da sagt...Allein von der Logik her...Ich würde in den Sachen meiner Schwiema aussehn, wie Wurst in Pelle...Ich glaub, ich dreh der bald den Hals um...

Im allgemeinen merke ich ja selber, das ich im moment sehr empfindlich bin...Habt ihr das auch gehabt? Ist das normal oder zerfließe ich gerade in Selbstmitleid?
Ich bin imoment wieder total unten, habe das gefühl, das ich nichtmehr kann....Umso schöner finde ich es,das es dieses Forum gibt und viele von Euch....Hier fühle ich mich verstanden und nicht verlassen...

DANKE
__________________
Liebe Grüsse

Heike



Wenn ihr mich sucht, so sucht in eurem Herzen.
Dort werdet ihr mich finden...



Moni 26.10.1947- 16.03.2008 ( Glioblastom)

Papa 17.11.1940- 19.06.2009 ( Alzheimer)
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  #2  
Alt 09.05.2007, 15:21
marie37 marie37 ist offline
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Beiträge: 35
Standard AW: Meine Schwiegermutter hatte ein Glioblastom...

Liebe Heike W,
du wunderst dich, daß du manchmal so "daneben" reagierst ? wenn ich mir vorstelle, über einen mittlerweile doch längeren zeitraum in deiner situation zu leben und vorallen dingen täglich aktiv in bezug auf deine schwiegermama zu sein,nebenher auch noch deine kinder; ist es doch nur ganz logisch, daß da die nerven beginnen blank zu liegen. dann auch noch eine zickige schwägerin ! von mir kriegst du eine medaille und viel respekt !! mit meiner mutter machte ich von anfang februar bis mitte april das "stück für stück"-sterben durch den tumor mit.ich habe bei diesem verhältnismäßig kurzen zeitraum zum vergleich mit deiner schwiegermutter schon gemerkt,daß ich an meine grenzen stoße (u.a. auch ungerecht zum umfeld:kinder,mann...)und gedacht habe,ich kann nicht mehr.man kann nichts gegen diese sch krankheit tun, ich sah, wie meine mutter täglich immer mehr abbaute,sie tat mir so unendlich leid. aber was soll ich das hier beschreiben,viele hier wissen ja selbst, wie das ist.mein tip an dich: vielleicht mußt du dir kleine erholungsinseln gestalten.mach sachen,die dir guttuen und spaß bereiten.so, daß du wieder eine ausgeglichenheit schaffen kannst (insofern man hier davon sprechen kann) und du mehr neue kraft hast. also noch mal zum schluß: meine riesengroße anerkennung an dich !!
liebe grüße marie
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  #3  
Alt 09.05.2007, 20:49
Schnucki Schnucki ist offline
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Beiträge: 917
Standard AW: Meine Schwiegermutter hatte ein Glioblastom...

*malschnellausdemLK-Forumrüberschleich*

Heike: Du brauchst kein schlechtes Gewissen zu haben, Dir steht bei all dem, was Du durchmachst, auch mal ein Hänger zu.

Ich schick Dir ein großes Kraftpaket und Dich mal.

LG von Astrid - die hier immer mal wieder einen Blick reinwirft
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  #4  
Alt 10.05.2007, 18:13
JaninS JaninS ist offline
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Standard AW: Meine Schwiegermutter hatte ein Glioblastom...

hallo heike,
lass dich mal in den arm nehmen. ich denke es ist nur menschlich das man irgendwann einfach mal selbst nicht mehr kann, dass hat mit selbstmitleid wenig zu tun. irgendwann ist einfach mal der punkt erreicht, wo der körper auch mal ein warnzeichen abgibt. habe mir immer sorgen bei meinem bruder gemacht- dachte er kippt irgendwann aus den latschen.
so blöd wies manchmal klingt, grad weil ja die zeit grad knapp und kostbar ist- nimm dir mal ne auszeit- meine keine urlaubsreise- einfach mal nen nachmittag- ne stunde oder zwei zeit und sag dir das du das wirklich verdient hast. leg dich ins bett, oder wenn das wetter schön ist mal raus, oder geh shoppen oder in die sauna oder mach einen spaziergang.
mit deiner schwägerinkann ich nur sagen: laß sie quatschen, habe manchmalauch streit gehabt mit meinem vater, weißt du ja. sie muß letzten endes selbst mit ihrer sorry doofheit klarkommen, man steckt nicht drin in anderen menschen. habe mich auch oft aufgeregt über meinen vater, aber jetzt ssage ich mir es ist vielleicht sein weg damit klar ukommen, denn jeder hat sein eigenes päckchen zu tragen. mußte mir auch eingestehen, das andere auch traurig sind- obwohl die schwester meiner mam sie fast nicht besucht hat, mit den ihren eigenen gefühlen muß sie dann selber klarkommen.
was du machst ist großartig und ich weiß wie viel respekt jemand verdient, der sich so viel mühe gibt.

lass dich nicht ärgern- ich schicke dir ganz viel kraft
viele liebe grüße
deine janin
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  #5  
Alt 16.05.2007, 16:58
Benutzerbild von HeikeW.
HeikeW. HeikeW. ist offline
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Standard AW: Meine Schwiegermutter hatte ein Glioblastom...

Danke....

für euren Trost...

Als ich heut bei ihr war, kam sie mir extrem traurig vor. Sie lachte mich zwar an, als ich rein kam, aber ihre Augen sind so unendlich traurig....
Was mir auch aufgefallen ist, ist,das ihre Augen, ja ich weiß garnicht, wie ich das beschreiben soll...Es sah aus, als hätte sie ganz viel Tränenflüssigkeit im Auge, aber es ging nicht weg. Es sieht fast so aus, als sei unter der oberen Schicht des Auges eine mit Wasser gefüllte Blase, auf beiden Seiten.Ich denke, ich werde es bis Freitag beobachten und wenn es nicht besser wird, werde ich wohl mal einen Augenarzt dazuziehen.



Und eins muss ich euch noch erzählen...
Am vergangenem Samstag war der Mann meiner Schwiema und meine Schwägerin hier. Wir wollten schonmal alles besprechen, was man so zu besprechen hat. Es fiel mir sehr schwer über den Tag X zu reden, aber er wird ja unabänderlich kommen. Und wir fanden es besser, jetzt schon alles abzusprechen, was wir z.B. für einen Sarg nehmen wollen, wie der Abschied stattfinden soll usw. Es war furchtbar...Obwohl ich ja genau weiß, das es schneller gehen kann, als man denkt, wollte ich es mir noch garnicht vorstellen.
Und dann habe ich noch ein Hühnchen mit ihr gerupft. Ich habe ihr ganz offen gesagt, das ich es absolut nicht in ordnung finde, das ich immer über dritte hören muss, was sie über mich denkt.....Und dann natürlich auch über die Sache mit dem Konzert. Ich hatte mir schon fast gedacht, das sie es ganz anders sieht als ich...Aber naja, Schwamm drüber...Ich kann es eh nicht ändern. Hab meinen Dampf abgelassen und gut.
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Liebe Grüsse

Heike



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  #6  
Alt 17.05.2007, 20:37
HeikeF HeikeF ist offline
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Ort: NRW
Beiträge: 350
Standard AW: Meine Schwiegermutter hatte ein Glioblastom...

Gut so, bin froh das Du Ihr mal die Meinung gesagt hast!
Wir haben auch schon so Einiges besprochen, Blumenwahl, wer trägt den Sarg, wie Grabstein...
Es ist hart-aber wir wissen ja leider Alle was kommt.

Du weißt ja ich denke auch immer an Dich und Deine Situation
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  #7  
Alt 20.05.2007, 12:00
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HeikeW. HeikeW. ist offline
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Standard AW: Meine Schwiegermutter hatte ein Glioblastom...

Hallo ihr Lieben...
ich hab heut nur mal eine Frage. Meine Schwiegerma hat überall am Körper,mal grössere, mal kleinere Blutergüsse. Mir wurde gesagt, das es von den Medikamenten kommen würde. Sie sagten mir, das sie dadurch so empfindlich geworden wäre und es bei der kleinsten etwas stärkeren Berührung( beim Lagern z. B. ) ganz schnell ginge. Stimmt das? Habt ihr das bei euren Angehörigen auch ? Gestern als ich zu ihr kam, hatte sie ein Kühlkissen unter dem rechten Arm,weil der ganz dick und Blutunterlaufen war.
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Liebe Grüsse

Heike



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