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Ist es naiv, auf einen Schwerbehindertenausweis zu verzichten?
Guten Morgen Ihr Lieben,
zu diesem Thema habe ich mir noch keine allzu großen Gedanken gemacht, muss ich gestehen. bzw. wische ich es meist vom Tisch mit dem Einwand, dass ich mich doch gar nicht schwer behindert fühle...und frage mich nun, ob das vielleicht ein bisschen naiv gedacht ist? Ich habe BET hinter mir, Erstdiagnose letztes Jahr, keine Metas. Viele Prozente gäbe es wahrscheinlich gar nicht. Aber was bringt es mir für Vorteile - und mit welchen Nachteilen muss ich rechnen? Ich möchte mich z.B. auch beruflich verändern, neu orientieren und stell mir vor, dass dann solch ein Ausweis eher nachteilig wirkt. Oder? Welcher Arbeitgeber findet es schon toll, wenn er mehr Urlaub geben muss, der Kündigungsschutz straffer ist usw. Hm, gebt mir bitte mal ein paar Impulse. Danke! Liebe Grüße und einen schönen Tag Claudia |
#2
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AW: Ist es naiv, auf einen Schwerbehindertenausweis zu verzichten?
Hallo Claudia,
um auf Deine Frage zurück zu kommen, jepp es ist naiv... Wer sagt denn dass Du Deine Behinderung bei einem neuen Arbeitgeber angeben musst? Das ist Deine Entscheidung... Ansonsten benötigst Du den Ausweis für die Steuer, warum sollte man sich den Freibetrag entgehen lassen, wo einen die Krankheit schon genug Geld kostet. Der Ausweis ist noch ganz brauchbar für Ermäßigungen bei Eintritten. VG Tilo |
#3
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AW: Ist es naiv, auf einen Schwerbehindertenausweis zu verzichten?
Hallo Claudia,
Deine Überlegung ist überhaupt nicht naiv und sehr berechtigt. Soviel ich weiß, muß man das dem Arbeitgeber auch mitteilen (auf Nachfrage sowieso). Wenn man beruflich neu Fuß fassen will, kann ich mir vorstellen, würde es sich eher negativ auswirken. Andererseits hat man natürlich auch Vorteile. Pauschal kann man das m. E. nicht antworten beantworten, sondern es gilt individuell anzuwägen. Ich würde mich erst mal bei Stellen informieren, die sie damit besser auskennen, z.b. Rehaberaterin, oder viele "KrebsVereine" bieten auch eine Sozialberatung an. Die werden bestimmt besser wissen, welche Gesichtspunkte zu bedenken sind. Liebe Grüße Wisteria |
#4
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AW: Ist es naiv, auf einen Schwerbehindertenausweis zu verzichten?
Zitat:
VG Tilo |
#5
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AW: Ist es naiv, auf einen Schwerbehindertenausweis zu verzichten?
Hallo!
Ich hab was informatives zum Thema gefunden, denn da gibt es Unterschiede: Zitat:
Liebe Grüsse megan |
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AW: Ist es naiv, auf einen Schwerbehindertenausweis zu verzichten?
Hallo zusammen,
bin immer wieder freudig überrascht, wie schnell wir uns gegenseitig mit hilfreichen Ratschlägen und Meinungen zur Seite stehen. Vielen Dank für Eure Antworten! Stimmt, läppert sich auch zusammen... Den Steuerfreibetrag werde ich wohl erst mal nicht ausschöpfen können, da ich vor der Diagnose reduziert gearbeitet habe (nach Elternzeit). Aber wenn ich einen echten Teilzeitjob finde, dann lohnt sich das schon. Dorle & Megan, danke für den Link bzw. den Text! Jetzt bin ich wirklich schlauer, denn ich dachte eben auch, dass man es immer angeben muss. Liebe Grüße Claudia |
#7
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AW: Ist es naiv, auf einen Schwerbehindertenausweis zu verzichten?
Hallo Claudia,
der Grad der Behinderung wurde mit 50 bei mir durch das Versorgungsamt Köln festgestellt. Kein Lymphknotenbefall. Diagnose: Januar 2007: G2, cT2, pNO(sn 0/3);Ki 67 5%. Her2 neu Score O Alles Liebe Engel |
#8
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AW: Ist es naiv, auf einen Schwerbehindertenausweis zu verzichten?
bist du verheiratet? dann wäre der Freibetrag auch übertragbar
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#9
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AW: Ist es naiv, auf einen Schwerbehindertenausweis zu verzichten?
Hallo Claudia,
der Schwerbehindertengrad beträgt immer 50% bei Brustkrebs, egal wie schlimm, für fünf Jahre. Bist Du bis dahin nicht erneut erkrankt - Gott möge das verhindern - wird die Schwerbehinderung wieder aufgehoben (so habe ich es erklärt bekommen). Ich habe diesen Ausweis auch kürzlich beantragt wegen des Steuerfreibetrages und der ggf. ermäßigten Eintritte. Bei Deinem Arbeitgeber brauchst Du nichts über den Ausweis sagen, es sei denn, Du möchtest von den zusätzlichen 5 Urlaubstagen Gebrauch machen und dem besonderen Kündigungsschutz. Alles Liebe für Dich und herzliche Grüße aus Münster Petra |
#10
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AW: Ist es naiv, auf einen Schwerbehindertenausweis zu verzichten?
Zitat:
Viele Grüße Alexandra |
#11
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AW: Ist es naiv, auf einen Schwerbehindertenausweis zu verzichten?
Damit kein Gerücht aufkommt. Der Behindertengrad ist vom Tumorstadium abhängig. Die angegebenen 50% gelten für T1 und T2 Tumore ohne Lymphknotenbefall. Bei Lymphknotenbefall und T1 und T2 sind es 60%, bei ungünstigeren Tumorstadien mehr. Nach 5 Jahren und keiner Neuerkrankung wird der Behindertengrad runtergestuft (30% bei Verlust einer Brust, 40% bei Verlust beider Brüste).
Gruß Dorothea |
#12
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AW: Ist es naiv, auf einen Schwerbehindertenausweis zu verzichten?
Hallo Ihr Lieben,
bei dem Behindertengrad gibt´s scheinbar wirklich Unterschiede, ich hab bei T2 mit Lymphknotenbefall sogar 80% bekommen, keine Ahnung warum.... Aber ich denke auch, man sollte ihn auf jeden Fall mitnehmen. Es muss ja auch kein Nachteil am Arbeitsplatz sein, Arbeitgeber haben auch Vorteile, wenn sie Schwerbehinderte beschäftigen. Außer dem Steuervorteil gibt´s noch 5 Urlaubstage mehr, man kann sich von GEZ-Gebühren und KfZ-Steuer befreien lassen, das sind doch einige Vorteile, finde ich. Nur Mut, Eli |
#13
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AW: Ist es naiv, auf einen Schwerbehindertenausweis zu verzichten?
Hallo Claudia,
ich habe nach Ablatio, T2 (mit Lymphknotenbefall) sogar 90% bekommen. Habe allerdings bei der Beantragung auch meine Bandscheiben-OP mit angegeben, die auch berücksichtigt wurde. Zu wieviel Prozent weiß ich leider nicht. Der Schwerbehindertenausweis hat außerdem noch den Vorteil, dass ich 5 Abminderungsstunden pro Woche habe. Heißt, ich muß sie nicht arbeiten, bekomme sie aber bezahlt. Das ist schon eine riesige Erleichterung. Gibt es, soviel ich weiß, auch ab 50%. Da ich im öffentlichen Dienst arbeite, bedeutet der Ausweis wohl auch noch in kleines Stück Sicherheit mehr. Alles Gute für dich! Vanilla |
#14
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AW: Ist es naiv, auf einen Schwerbehindertenausweis zu verzichten?
Hallo Claudia,
ich hatte zwar keinen Brustkrebs, sondern ein Zervixkarzinom. Auch ich stand vor der Entscheidung, den Ausweis zu beantragen oder nicht. Ich entschied mich dann dafuer. Mir wurden vorerst 2 Jahre 50% bewilligt. Spaeter kam dann das gleiche Problem, wie bei Dir, ich wollte mich beruflich veraendern. Ich bin immer mit einem komischen Gefuehl in ein Vorstellungsgespraech gegangen, das hat mich wirklich gehemmt. Einmal erhielt ich auf eine meiner Bewerbungen noch vor dem Vorstellungsgespraech einen Personalfragebogen zugesandt, den ich ausfuellen sollte. Und da standen dann Fragen zur Schwerbehinderung. Nach 2 Jahren habe ich keine Verlaengerung mehr beantragt und jetzt habe ich einen neuen Job. Der neue Arbeitgeber hat uebrigens nicht nachgefragt. Also, wenn Du Du Dich beruflich veraendern moechtest, solltest Du es Dir gut ueberlegen. LG Steffi |
#15
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AW: Ist es naiv, auf einen Schwerbehindertenausweis zu verzichten?
Hallo Claudia,
ich kann mich Tilo anschließen, der Schwerbehindertenausweis ist gut für die Ermäßigung von Eintritten und für die Steuer, für den Kündigungsschutz ist er nur auf dem Papier gut. Ich selber hatte hier schon mal berichtet, wie es mir ergangen ist, wurde aus "betriebsbedingten Gründen" gekündigt und das Integrationsamt hat dem zugestimmt. Soviel zum Thema Kündigungsschutz. Habe jetzt einen neuen Job und von meiner Erkrrankung nix gesagt. Liebe Grüße Anett |
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