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#1
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AW: Innerer Konflikt
Meiner persönlichen Erfahrung nach ist es ungünstig, sich den Schuh der Erkrankung als Eigenschuld anzuziehen. Ich kann nichts dafür, dass ich mit den defekten Genen auf diese Welt kam.
Deshalb ist es immens wichtig bei der Suche nach psychologischer Begleitung, dass der/die BeraterIn nicht mit einer Familienaufstellung und dergleichen Humbug beginnt. Was leider als Zusatzeinnahme in letzter Zeit gerne genutzt wird. Was aber stimmen muß, ist ganz einfach die Chemie zwischen psychologischem Berater und Patient. Egal, ob es sich um den Psychologen um die Ecke handelt, oder den vielgepriesenen Guru der Nation. Als Patient sollte sofort genügend Vertrauen ins Gegenüber da sein, um sich selbst zu öffnen und die Paketschnur des Paketes zu lösen. In sich selbst sollte ein Vertrauen bestehen, die momentane Situation mit in andere Hände zu geben um gemeinsam ein Lösung zu finden. Nicht jeder Patient ist für eine psychologische Begleitung geeignet. Und leider ist die Auswahl von Psycho-Onkologen in ländlicher Gegend eher extrem dünn, oder Termine sind Monate entfernt. Nicht jeder Psychologe kann sich in die Lage eines Krebskranken versetzen, oder sogar seine evtl. eigenen Erfahrungen außen vor lassen. Wer mit einem "Aber" zum nächsten Termin geht, ist nicht gut aufgehoben. Jemand, welcher die Geschicke seines Lebens sowie so schon immer in die Hand nahm und anging, braucht i.d.R. sehr lange bevor er genug Vertrauen dem Gegenüber aufbringt.
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Jutta _________________________________________ |
#2
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AW: Innerer Konflikt
hi leute!
ich kann jutta leider nur recht geben: ich wohne in hannover + selbst dort gibt es soviel ich weiß nur 3 speziell ausgebildete psycho-onkologinnen. dennoch bekam ich gleich einen "platz". dies zeigt, dass viele patienten um diese möglichkeit gar nicht wissen bzw. eben denken, sie würden neben der normalen krankheitsbewältigung nun auch noch eine eher kraftraubende seelische prozedur über sich ergehen lassen. auch kennen viele patienten diese hilfe oft gar nicht. ich jedenfalls musste mich selbst darum kümmern, als ich meinen onko darauf ansprach sagte er mir, dies wäre sehr hilfreich + er selbst würde mit den 3 damen sehr gut zusammenarbeiten. da frage ich mich, wenn dem so ist, warum teilt er diese möglichkeiten nicht dem patienten aktiv mit??? ich hätte gut gefunden, wenn bei schwierigen fällen es normal wäre, diese art der betreuung mit einzubeziehen... nicht alles weiß selbst ein aufgeklärter patient von anfang an + natürlich fragt man sich inmitten der therapie, ob so etwas denn auch noch sein muss... deshalb ist es mir so wichtig, dieses forum u.a. zu nutzen, um auf diese sehr hilfreiche form der beratung hinzuweisen... Yours truly norbert Geändert von nobbidobbi (02.06.2007 um 08:35 Uhr) |
#3
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AW: Innerer Konflikt
Hallo und guten Morgen!
@Norbert Ich schrieb irgendwann schon mal, dass es genügend Menschen gibt, die meinen- Nutzen aus ihren Erkrankungen zu ziehen. Das gibt es tatsächlich. Klassisch sind solche Fälle---Mann hat eine Geliebte und will sich trennen, Frau entwickelt eine Depression! Ergo, der Mann bleit bei ihr, weil sie so krank ist. Nur als Beispiel! Auf derart schwere Erkrankungen, wie Krebs würde ich das nicht übertragen. Ich denke, dass Krebskranke, die nach psychischen Ursachen für ihre Erkrankungen suchen, auch einen guten Weg einschlagen. Ob die Psyche jetzt (schuld) ist, oder nicht! Aber, wenn ich zuerst, oder sehr stark der Ansicht bin, dass mein Krebs daher kommt, dann kann man davon ausgehen, dass generell in diesem Bereich etwas im Ungleichgewicht ist. Und dann ist es auch O.K, wenn man sich behandeln lässt. Vorrausgesetzt man wird gut behandelt-tut man sich ja etwas Gutes damit! Was dieses gern gemachte---sie kommen wegen xy, a´ber ich stocher mal in ihrer Kindheit herum angeht: Genau darum sollte man sich "Jemanden Guten " suchen und klar definieren können mit welchem Auftrag man kommt. (Wenn man es klar definieren kann) Ich hoffe, dass versteht hier niemand falsch, aber es ist schon so, dass es einen klaren Auftrag geben sollte mit dem der Therapeut arbeitet. Wenn ich mit Magenschmerzen zum Arzt gehe und dieser behandelt ungefragt meinen großen Zeh, dann würde ich mich auch melden und ihm sagen, warum ich da bin. Findet er aber etwas am Zeh, von dem er der Meinung ist, dass es besser wäre, dass zu behandeln, dann muss ermir das sagen und den Auftrag neu definieren. Patienten und Klienten sind keine unmündigen Kinder und so darf man sie auch nicht behandeln. Wie du schon geschrieben hast. Gehe ich zum Arzt um mich unterstützen zu lassen mit der Krebssituation besser klar zu kommen, dann erwarte ich auch, dass es in diese Richtung geht und da bleibt. |
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