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  #1  
Alt 05.06.2007, 14:09
Finiboy Finiboy ist offline
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Standard AW: Die Zeit machts einfacher????????

Meine geliebte Mum,

oh wie hast Du am Wochenende gefehlt, ich hab manchmal das Gefühl als wäre ich die einzige der es auffällt. Jeden abend liege ich im Bett, bin tot müde und kann einfach nicht schlafen, ich bin immer noch so fassungslos dass ich schon anfange an mir zu zweifeln, bin ich nen Weichei? Ich war doch die ganze Zeit so stark, hab alles organisiert für dich und gemacht und getan, meinen Haushalt, deinen Haushalt (war ja nur noch ein halber), Kind, Haus, Arbeit und jetzt ...... Bald sind fünf Monate vergangen und ich bin keinen einzigen Schritt nach vorne gegangen, die Zeit ist einfach mein Feind und nicht mein Freund. Die Fassungslosigkeit wird immer größer je mehr Zeit vergeht, ich denke da es mit der Zeit einfach immer bewusster wird, je klarer ich vor Augen habe, dass das alles kein böser Traum ist sondern die Realität um so fassungsloser und verzweifelter werde ich.

Hier ist einfach niemand mehr, der mich, wenn ich, so wie jetzt einfach durch seine Anwesenheit tröstet. Bei dir liebe Mum war immer alles so klar, der Kloß im Hals verschwand, wenn ich bei dir war und alles war nur noch halb so schlimm. Jetzt ist alles doppelt schlimm, ich bin so verzweifelt...............

Ich vermisse dich sehr
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  #2  
Alt 07.06.2007, 07:47
Benutzerbild von teddy 34
teddy 34 teddy 34 ist offline
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Standard AW: Die Zeit machts einfacher????????

Hallo Ulrike,
verstehe dich sehr gut.Aber meinst du nicht deine Mum hätte nicht gewollt dass du den Kopf in den Sand steckst!Hört sich so an als hättest du keine Kraft mehr.
Mir fehlt meine Ma auch aber habe so viel um die Hand dass ich einfach nur noch funktioniere wie ein Roborter.Aber ich weiss wie es dir geht wenn man so traurig ist konnte am besten die eigene Mutter uns verstehen da brauchte man keine Worte sie wussten meisten schon was uns bedrückt wenn sie uns angesehen haben.Uli hoffe dass es dir bald nicht mehr so weh tut wenn du an deine Mum denkst und du dich an die schönen Zeiten zurück denken kannst.
Du hast mit Sicherheit ganz viele und schöne Erinnerungen an deine Mum.
Finde leider nicht die richtigen tröstenden Worte hoffe aber dass du es trotzdem weisst was ich meine.Ich nehme dich einfach mal auf dieser weise in den Arm und drücke dich ganz feste.Du bist nicht alleine ich fühle wie du.



Liebe Grüsse Nicole

Geändert von teddy 34 (07.06.2007 um 07:49 Uhr)
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  #3  
Alt 17.08.2007, 09:47
Cinderella80 Cinderella80 ist offline
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Standard AW: Die Zeit machts einfacher????????

Hallo Ihr Lieben,

muss mir mal wieder etwas von der Seele schreiben...

Heute sind genau 13 Monate vergangen, seitdem meine Schwester uns verlassen hat.
Der Schmerz ist immer noch so stark, fast keine Erinnerung an Sie, ohne traurig zu werden. Immer noch ist man allein, fragen tut schon lang keiner mehr, wie´s einem geht. "..ist ja schon soo lang her..."
Das Leben reißt einen mit, man versucht so gut es geht seine Aufgaben zu erfüllen...

Gestern war ich das erste Mal wieder in der Uni (nur zum Blutspenden). DOrt lag meine Schwester ein paar Wochen vor Ihrem Tod, war geistig nicht anwesend. Gestern kamen wieder die Bilder, sie hat keinen mehr erkannt,die leeren Augen.

Verdammt, es tut sooo weh!

LG
Cinderella80

Geändert von Cinderella80 (20.08.2007 um 09:26 Uhr)
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  #4  
Alt 19.08.2007, 17:29
Benutzerbild von teddy 34
teddy 34 teddy 34 ist offline
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Ort: nrw
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Standard AW: Die Zeit machts einfacher????????

Liebe Cinderella
ergal ob jemand 13 Monate nicht mehr bei einen ist oder wie bei mir heute auf den Tag 5 Monate es tut dir mit Sicherheit noch genauso weh wie mir.
Drücke dich ganz lieb


Hallo Ulrike
drücke dich ganz lieb.


Liebe Grüsse Nicole
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  #5  
Alt 04.02.2008, 17:26
Finiboy Finiboy ist offline
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Registriert seit: 02.03.2007
Beiträge: 67
Standard AW: Die Zeit machts einfacher????????

Die Zeit machts einfacher??????

Diese Frage stelle ich mir nun seit mehr als einem Jahr. Und leider ist meine Erkenntnis eher andersherum!!!!!!

Es wird nichts einfacher und es werden auch keine Wunden geheilt. Es werden nur die verschiedenen Phasen durchlebt. So ist es mir zumindest in den vergangenen Monaten ergangen. Es war recht heftig für mich, da ich wirklich in der bisher schlimmsten Zeit alles und jeden in Frage gestellt habe. Mein Leben ist und wird auch nicht mehr, wie es einmal war. Das Vermissen wird für mich unerträglich an manchen Tagen mehr als an den sogenannten guten Tagen. Und auch das Thema Tod ist so "realistisch" nah an mich herangekommen, dass ich an manchen Tagen deprimierende und ja auch "schwarze" Gedanken habe wie z. B. wenn ich ältere oder kranke Menschen sehe überlege ich mir wie lange hat der oder die wohl noch und das nimmt mich dann ziemlich mit und ich überlege mir was ich für den jenigen wohl gutes tun könnte und dann überkommt mich diese Hilflosigkeit, ich bin wie gelähmt. Auch fange ich an zu rechnen wieviel Zeit mir wohl noch bleibt und was das alles für einen Sinn haben soll. Bisher ist es so gelaufen, dass ich dann versuche das Thema zu verdrängen. Aber ich habe ja aus der Vergangenheit gelernt, dass Verdrängen auf Dauer auch nicht viel bringt. Abstand gewinnen, das war eine Maßnahme, die mir richtig gut getan hat. Mein Leben aufräumen, auch das hat mir sehr geholfen, obwohl das so einigen Menschen in meinem Leben so garnicht passte, aber das ist mir mittlererweile total egal, kann ich drauf verzichten, dazu ist mein Leben zu kostbar als das ich es mit für mich wertlosen Leuten und/oder Ereignissen verschwende. Ich weiß, das sind harte Worte und eine harte Einstellung aber momentan kann ich nicht anders handeln.

Für mich hat die Zeit nichts einfacher gemacht nur anders. Die harten Erlebnisse, einen geliebten Menschen beim Sterben zu begleiten haben mich und vor allem auch mein Leben für immer geprägt. Nun suche ich nach einer Möglichkeit damit umzugehen. Bisher habe ich noch nicht die richtige Methode für mich gefunden.

LG Ulrike
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  #6  
Alt 04.02.2008, 21:40
Sabitz Sabitz ist offline
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Beiträge: 150
Standard AW: Die Zeit machts einfacher????????

Hallo Finniboy,

als ich heute Deinen Beitrag las, habe ich mich so sehr darin wiedergefunden.

Ja genauso geht und erging es mir auch.
Es ist über ein Jahr vergangen, aber der Schmerz, er läßt nicht nach!
Verdrängen funktioniert mal und mal auch nicht.
Auch ich frage mich manchmal, wieviel Zeit bleibt mir noch und was hat das alles für einen Sinn?
Irgendwann werde ich wieder von einem meiner Lieben oder sogar von allen Abschied nehmen müssen. Irgendwann ist alles vorbei!
Diese Gedanken in dieser Form kannte ich "vorher" nicht.
Ja, ich habe mich verändert durch diesen Schmerz, durch das Erleben des Todes dicht neben mir.
Auch ich habe Freundschaften aussortiert und ziehen lassen und es erfüllt mich nicht mit Wehmut sie verloren zu haben.
Ja, ich bin härter geworden, aber nicht abgestumpft, im Gegenteil.

Aber ich weiß genau wer oder was mir gut tut und was nicht. Dafür trete ich auch ein. Das kostet Mut und ist nicht immer von Erfolg gekrönt, aber ich bleib mir treu und das macht mich stolz.
Trotzdem will ich dieses andere Leben nicht, ich hätte so gern darauf verzichtet!
Aber dies "Jetzt" ist leider grausame Realität!

Ich verstehe Dich so sehr und wünsche Dir Kraft um dieses andere Leben zu meistern!
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  #7  
Alt 02.05.2008, 17:43
Finiboy Finiboy ist offline
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Registriert seit: 02.03.2007
Beiträge: 67
Standard AW: Die Zeit machts einfacher????????

Die Zeit vergeht und der Schmerz ist immer noch überwältigend!!!!!

Ich frage mich, kan man mit Trauer, wenn man sie zulässt wirklichden Schmerz mildern? Ich weiß nicht genau ob ich nun getrauert habe oder noch immer trauere oder ob ich irgendwann einfach angefangen habe zu verdrängen? Ich gehe sehr sehr selten auf den Friedhof und vermeide es auch hier im Forum zu lesen oder zu schreiben, da in solchen Momenten einfach alles hoch kommt und der Schmerz mich so tief mit sich reißt, das ich Angst davor habe. Auch Angst davor, das mein Leben so wie vor nicht allzu langer Zeit aus den "Fugen" gerät. Das schaff ich einfach nicht nochmal. Das "Verdrängungsprinzip" war für mich die einzig helfende Lösung gewesen zu sein, aber bin ich jetzt vielleicht an einem Pinkt, an dem ich anfangen solllte wirklich zu verarbeiten?? Ich weiß es einfach nicht. Wenn ich an meine liebe Mutti denke, zerreißt mein Innerstes, sie fehlt mir so unendlich, ich schaffe es auch nicht, wirklich jemand anderes an mich heran zu lassen. Weiß jem,and wovon ich rede? Oder ist das alles mal wieder zu wirr?

Die Zeit hats mir nicht wirklich einfacher gemacht!!!!!!!

Ich grüß Euch alle ..................
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