es geht zu ende

[_Viola_]

Hallo Sternchen,

es tut mir sehr leid, dass Dein Vater so leiden muss.

Wie Du Dich fühlst, kann ich gut nachvollziehen. Ich weiß wie schwer es ist einem geliebten Menschen beim Sterben zusehen zu müssen. Es tut so weh, wenn man mit ansehen muss, wie er sich quälen muss.

Mein Vater ist jetzt schon über 8 Monate nicht mehr bei uns, aber ich kann mich noch genau an seine letzten Tage erinnern. Es war schrecklich. Dieses Greifen nach Dingen kommt vom Morphium. Mein Vater hatte es auch. Es sind Halluzinationen.

Sag Deinem Vater dass er gehen kann. Vielleicht hilft ihm das. Meinem Vater hätte ich es eher sagen sollen. Danach ist er ganz ruhig geworden und auch ganz ruhig eingeschlafen.

Dass Du so wenig Unterstützung von Deinen Angehörigen hast, tut mir sehr leid. Kein Wunder, dass Du zusammengebrochen bist. Das ist mir zum Glück erpart geblieben. Wir haben uns gegenseitig unterstützt.

Deshalb ist es wichtig, dass Du hier Deine Gedanken niederschreibst. Mir hat das immer sehr geholfen. Hier im Forum habe ich immer neue Kraft geschöpft.

Ich hoffe, dass es Dein Vater bald geschafft hat und endlich von seinem Leid erlöst ist. So schlimm es auch ist einen geliebten Menschen zu verlieren, man muss sich damit trösten, dass sie dann keine Schmerzen mehr haben und dort, wo sie dann sind, geht es ihnen gut.

Ich wünsche Dir die Kraft, die Du jetzt brauchst.

Ganz liebe Grüße
Viola

[Sternchen02]

hallo,

wollt mich nochmals kurz melden und euch auf`n stand halten.
aber als erste smöcht ich mich vom herzen bedanken, das ihr mir tröst spendet.

seit meinem letzten bericht hat sich noch nicht viel getan.mein papa schläft nur noch und wenn er wach is, hat er grosse schmerzen.man kann nur zusehen und ihm beistehen. frag mich nur, warum ein todeskampf so lange dauern muss :-(
so nun muss ich auch wieder los zu papa, möchte jede minute bei ihm sein. werd mich dann wieder zwischendurch melden
lieben gruss sternchen

[thomue]

Hallo Sternchen,

vor ca. 6 Monaten habe ich selbst einen Freund durch die Folgen einer Speiseröhrenkrebserkrankung verloren. Seither habe ich als stiller Leser die Schicksale der Menschen in diesem Forum verfolgt, da sie mir in all den Monaten einfach ans Herz gewachsen sind.

Deine Geschichte erinnert mich an viele Eindrücke die ich selbst sammeln durfte. Ja, es ist ungerecht, ja, es ist grausam, unbarmherzig und teuflisch wie elendig die Opfer eines nicht mehr heilbaren, ausgeprägt metastasierten SPK zu Grunde gehen.

Und ich finde es gut, dass Du das auch so sagst. Denn es ist schlichtweg die Wahrheit.

Nutze dieses Forum weiterhin und schreibe Dir den Frust von der Seele. Ich persönlich habe es stets als Befreiung empfunden und somit als große Hilfe. Hinzu kommt, dass Du Trost von vielen lieben Charakteren finden wirst, die wissen wovon und worüber sie reden.

Krebs ist in den allermeisten Fällen eine Krankheit "für die ganze Familie" und auch wenn das "Hauptopfer" schnell ausgemacht ist, bleiben doch auch die Leiden der Angehörigen und Freunde. (Bitte entschuldige meinen Zynismus.)

Ich wünsche Deinem Vater, dass der Herr ein Einsehen hat und Ihn schon bald von seinen unmenschlichen Qualen erlösen wird.

Liebe Grüße,

thomue.

[Sternchen02]

hallo,

sorry das ich mich urlange nicht mehr gemeldet habe, aber ich bin praktisch bei meine rmutter eingezogen um rund um die uhr da zu sein, und da gibt s kein internet...ehrlich gesagt ich habe es auch nicht vermisst das inet.
heute war die erste nacht wo ich zuhause war.

mein papa hats nun nach endloser quälerei geschafft am 29.6, leider nicht zu hause sondern doch im krankenhaus, wo er 1 tag vorher reinwollte. denke er wollte es uns ersparen das er zu hause stirbt.aber papa war nicht alleine, mama und ich waren dabei und haben die hände gehalten.

ich bin so froh das er vom leiden erlöst worden ist und meine trauer kommt langsam hoch zwischen dem ganzen organisieren.

werd mich sobald wieder melden und auf die antworten reagieren, die ihr mir schon vor langer zeit geschrieben habt.
am donnerstag is die beisetzung und dann gehts wieder bissl berg auf mit der zeit.
hab euch lieb

euer sternchen

[dornschi]

Hallo Sternchen,

traurige Grüße und viel Kraft für die kommende Zeit

Der fehlende Ton

Man stelle sich ein Lied vor, das viele viele Töne hat. Das Lied ist wunderschön, weil jeder dieser Töne da ist und seinen Beitrag zur Melodie leistet. Manche Töne sind ganz kurz, andere dagegen ganz laaaaaaaaaang und dann gibt es noch welche die sind dazwischen – mittellang. Aber zurück zu unserem Lied. Plötzlich passiert etwas Unerwartetes mit dem Lied: Jemand lässt einen einzigen Ton herausfallen. Plötzlich klingt die komplette Melodie anders.Es fehlt ein Ton und die anderen Töne, die auf ein Zusammenspiel mit ihm abgestimmt sind, müssen sich an eine leere Stelle in der Notenzeile gewöhnen. Immer wieder, lange Zeit wird das Lied dann ohne diesen bestimmten Ton gespielt – es gibt auch keinen Ersatz für diesen Ton, denn man kann einen Ton nicht so einfach ersetzen. An seiner Stelle steht einfach nichts. Die anderen Töne finden das komisch, dass dieser Platz von nun an ganz leer sein soll und sie entscheiden sich dazu dem verlorenen Ton ein Denkmal zu setzen. Sie setzen ein Pausenzeichen um zu erinnern, dass an diesem Platz einmal ein besonderer Ton saß. Nach einer langen Zeit wird auch dieses Lied auch zu einem gern gehörten Lied. Es ist zwar anders war als das Lied vorher, aber auch die Melodie dieses Liedes klang nach einiger Zeit, als man sich mit der ungewohnten Pause ein wenig vertraut gemacht hatte, wunderschön - aber eben ganz anders!

Gabi

[ulla46]

Liebes Sternchen,
ein stiller Gruß von mir... Aber niemand geht ja so ganz, oder?
Ulla

[Erle]

Liebes Sternchen,
ein stiller Gruß von mir zu Dir, es tut mir unglaublich leid für Dich.

Habe Deinen Thread still verfolgt und war entsetzt und traurig über die "tolle Unterstützung und Hilfe" Deiner FAmilie.
Du kannst stolz auf Dich sein, dass Du so tapfer viel geschafft hast.
Wir hier denken an Dich, fühl Dich gedrückt, liebe Grüße Erle