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  #1  
Alt 22.06.2007, 12:17
mela 74 mela 74 ist offline
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Standard AW: Betroffene aus dem Großraum Stuttgart gesucht

liebe sylvie..

sei gedrückt...
ich kann die reaktion deiner eltern und schwester in keinster weise nachvollziehen..im gegenteil,neben meinem mann war meine schwester meine wichtigste bezugsperson....

ich kann deine trauer um "simon"verstehen hab ja auch meine 2 jungs und wollte nichtmal mehr eins sind ja aus dem gröbsten raus,und trozdem hab ich jedem neugeborenen im kh nachgeflennt hab ich von mir nicht erwartet.

mit deinem man das kenn ich ich war 17 hab meine man kennengelernt bin 5 tage später zu ihm gezogen.6 wochen später haben wir geheiratet,ein jahr später kam unser sohn robin zur welt.vier jahre später jannis.
wir sind nun 15 jahre verheiratet...mit allen höhen und tiefen....und wirklich bereut hab ich es nicht!!!!!

ich drück dich von ganzem herzen und wünsche dir dass deine eltern noch lernen zu verstehen was da passiert ist....
hier bist du auf jeden fall nicht alleine..

dickes busi mela
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  #2  
Alt 22.06.2007, 12:36
Sylvie1970 Sylvie1970 ist offline
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Standard AW: Betroffene aus dem Großraum Stuttgart gesucht

danke Mela für deine lieben Worte.

Die Reaktion meiner Familie hat mich sehr verletzt. Mehr als ich dachte, da sind richtig tiefe Wunden...Als ich sie am Nötigsten brauchte, waren sie nicht da. Mein Mann ist in Schichten arbeiten gegangen, hat zwischendurch die Kinder versorgt, mich versorgt, den Haushalt geschmissen. Meine Schwiegermutter hat die Kleine genommen, wenn er arbeiten war und auch sonst geholfen wo sie konnte, und meine Eltern??? Wochenlang nicht mal ein Anruf, wie es mir geht....

Mittlerweile geht es mir körperlich viel besser(heute Morgen kam ein Anruf vom Gyn, bei der Nachsorge war alles okay!!!) und auch psychisch gehts bergauf hoffe ich. Jetzt empfinde ich es nicht mehr als sooooooo schlimm, das sie nicht für mich da sind(immernoch nicht!!!). Ich versuche, die unangenehmen Gefühle nicht an mich heranzulassen, sie tun mir nicht gut.

Was "Simon" angeht, er wird ein Teil meiner Familie. Als mein kleiner Sohn(7) in dieser Woche mit Wasser im Garten unterwegs war und ich ihn fragte, was er da tue, bekam ich zur Antwort: ich gieße meinen Bruder

Sylvie
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  #3  
Alt 22.06.2007, 22:05
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nikita1 nikita1 ist offline
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Standard AW: Betroffene aus dem Großraum Stuttgart gesucht

Liebe Sylvie

wichtig ist erst mal, dass der Druck und die Angst verschwinden - dann zusammen mit deinem wunderbaren Mann und deinen Kindern wirst du deinen Lebensmut wiederfinden !

Schau, heute habe ich bei der Blutabnahme eine Frau kennengelernt - 28 Jahre alt - ein Sarkom in der Gebaermutter - noch keine Kinder, aber naechste Woche wird ihr alles rausoperiert. Sie weinte, als sie es mir erzaehlte.....

Vergleiche sind bloed, aber du hast drei wundervolle Kinder und einen liebevollen Mann.
Du musst die glucklichste Frau der Welt sein !

Ignoriere das Verhalten deiner Mutter + Schwester - konzentriere dich auf DEINE Familie.
__________________
Liebe Grüße
Nikita


Tapferkeit ist die Fähigkeit, von der eigenen Furcht keine Notiz zu nehmen.
George Patton
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  #4  
Alt 22.06.2007, 22:46
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hope38 hope38 ist offline
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Standard AW: Betroffene aus dem Großraum Stuttgart gesucht

Liebe Sylvie!
Bin nicht aus Eurem Forum, aber auch Betroffene. Mich hat es mit 38 "erwischt", Darmkrebs! Das ist nun 1 Jahr her und mir geht es jetzt erst psychisch besser.
Ich bin Mama von 6 Kindern und wie Du auch sehe ich in ihnen und in meinem Mann mein größtes Glück. Sie sind der Motor, der mich antrieb, all das auf mich zu nehmen, um am Leben zu bleiben- weil sie mich brauchen und ich, ehrlich gesagt, sie ja auch...
Was Deinen Kinderwunsch angeht: Ich verstehe Dich. Ich verstehe Dich sooo gut! Auch wir hätten gern noch ein Kind gehabt- das kann natürlich keiner verstehen. Der Wunsch nach einem -weiteren- Kind bedeutet ja nicht, daß man die anderen, die schon da sind, nicht mehr liebt. Es ist eben der Wunsch, einem Wesen das Leben zu schenken, weil man so reich wiederbeschenkt wird. Hört sich das beknackt an?
Auf jeden Fall war es für uns beide ein weiterer Schlag, als es hieß, ich würde unfruchtbar durch die Bestrahlung. Wechseljahre mit 38 ! Das Schlimme daran war, daß eine Tür zugeschlagen wurde, die nie nie nie mehr auf geht. Es ist schon schwer zu akzeptieren, daß man [I]keine eigene Entscheidungsfreiheit[I]mehr hat! Das fand ich sehr schwierig. Man gibt einen Teil seiner Selbstbestimmung auf. Geht es Dir auch so?

Zu dem Verhalten Deiner "Familie" kann ich nichts sagen, dazu fällt mir nichts ein. Ich kenne das von der Schwiegereltern-Seite, aber das ist noch etwas anderes. Die eigene Familie, das ist schon ein Schlag!

Ich wünsche Dir alles Gute,

hope
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  #5  
Alt 23.06.2007, 11:46
Sylvie1970 Sylvie1970 ist offline
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Standard AW: Betroffene aus dem Großraum Stuttgart gesucht

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Zitat von hope38 Beitrag anzeigen
Liebe Sylvie!
Bin nicht aus Eurem Forum, aber auch Betroffene. Mich hat es mit 38 "erwischt", Darmkrebs! Das ist nun 1 Jahr her und mir geht es jetzt erst psychisch besser.
Ich bin Mama von 6 Kindern und wie Du auch sehe ich in ihnen und in meinem Mann mein größtes Glück. Sie sind der Motor, der mich antrieb, all das auf mich zu nehmen, um am Leben zu bleiben- weil sie mich brauchen und ich, ehrlich gesagt, sie ja auch...
Was Deinen Kinderwunsch angeht: Ich verstehe Dich. Ich verstehe Dich sooo gut! Auch wir hätten gern noch ein Kind gehabt- das kann natürlich keiner verstehen. Der Wunsch nach einem -weiteren- Kind bedeutet ja nicht, daß man die anderen, die schon da sind, nicht mehr liebt. Es ist eben der Wunsch, einem Wesen das Leben zu schenken, weil man so reich wiederbeschenkt wird. Hört sich das beknackt an?
Auf jeden Fall war es für uns beide ein weiterer Schlag, als es hieß, ich würde unfruchtbar durch die Bestrahlung. Wechseljahre mit 38 ! Das Schlimme daran war, daß eine Tür zugeschlagen wurde, die nie nie nie mehr auf geht. Es ist schon schwer zu akzeptieren, daß man [I]keine eigene Entscheidungsfreiheit[I]mehr hat! Das fand ich sehr schwierig. Man gibt einen Teil seiner Selbstbestimmung auf. Geht es Dir auch so?

Zu dem Verhalten Deiner "Familie" kann ich nichts sagen, dazu fällt mir nichts ein. Ich kenne das von der Schwiegereltern-Seite, aber das ist noch etwas anderes. Die eigene Familie, das ist schon ein Schlag!

Ich wünsche Dir alles Gute,

hope
Hallo Hope(was für ein schöner Nick!!!).

Ich sitze jetzt hier mit Tränen in den Augen, nachdem ich deine Zeilen gelesen habe. Auch mein Mann hat ein paar Mal die Augen feste zusammengekniffen. Du hättest von mir schreiben können...... fast genau hast du meine Worte gebraucht, die hier schon keiner mehr hören will.

Ich hatte auch gern selbst entschieden, ob ich noch ein Kind bekommen hätte. Oft fühle ich mich wie eine alte Frau. Ungerecht benachteiligt anderen Frauen gegenüber.... Minderwertig. Ich höre euren Aufschrei. Nein, wir sind nicht minderwertig, aber warum fühle ich mich dann so????
Nein, eine Frau definiert sich nicht durchs Kinderkriegen, aber mir fehlt eines.....als hätte ich eins meiner Kinder verloren.

Ich schicke dir ganz viele Sonnenstrahlen und liebe Gedanken in den Norden

Sylvie
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  #6  
Alt 24.06.2007, 14:28
Michaela08 Michaela08 ist offline
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Standard AW: Betroffene aus dem Großraum Stuttgart gesucht

Hallo.Silvia,

ich find es schon sehr traurig das dich deine familie so hängen lässt, gerade in diesen Stunden/Tagen/Monaten müsste die Familie doch zusammen halten. Schade das dies nicht bei dir so ist.


Was mir hier sauer aufstösst, du trauerst einem Kind nach das nie gezeugt wurde? und bindest in diese Trauer deinen Sohn der erst 7 Jahre alt ist mit ein? Hälst du dies für richtig? Dein Sohn trauert um einen Bruder der NIE existiert hat!

Ich selbst hatte ja "nur" ne Koni und kann deshalb nicht wirklich mitreden was es genau für ein Gefühl ist, wenn Frau keine Kinder mehr bekommen kann, sicherlich ein total besch... Gefühl. Aber ich vermute mal du kannst nicht mitreden bei den Gefühlen die eine Frau hat wenn sie wirklich ein Kind verliert. und dies weit nach der 20 Schwangerschaftswoche..

Deswegen finde ich deine Trauer etwas "vermessen". Nicht böse gemeint von mir.

Und ich wünsche dir natürlich alles Gute und hoffe du kannst bald akzeptieren.

LG Michaela
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  #7  
Alt 24.06.2007, 19:33
Sylvie1970 Sylvie1970 ist offline
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Standard AW: Betroffene aus dem Großraum Stuttgart gesucht

Nunja Michaela. Du hast recht, unser Simon(oder was immer es geworden wäre) war noch nicht gezeugt, aber es war dennoch ein Teil unserer Familie. Weil er hat konkret geplant war. Er fehlt uns, als hätte es ihn bereits gegeben.

Und auch den Kindern fehlt er, zumindest den Großen. Warum sollte ich dann nicht auch trauern dürfen? Selbst wenn ich dieses Kind noch nicht in mir gespürt hab? Es ist die Endgültigkeit, die schmerzt, diese Beraubung der Selbstbestimmung.
Und ob es richtig ist, das ich meine Kinder dort mit einbinde? Ich finde es ehrlicher, als den Kindern etwas vorzulügen...... was sollte ich ihnen erklären, warum ich traurig bin? Warum ich plötzlich nicht mehr schwanger werden kann? Ich bin für Ehrlichkeit, kindgerecht verpackt.
Genauso, wie ich ihnen kindgerecht, aber ehrlich von meiner Krankheit erzählt habe......
Unser Bäumchen hab ich mit meinem Mann alleine gepflanzt. Ohne die Kinder. Aber natürlich haben sie mitbekommen, das ich an diesem Baum besonders hänge.... und auf die Idee mit dem "Bruder" ist er selbst gekommen, auch ohne uns. Halt ein Cleverle.

Im Übrigen akzeptiere ich die Trauer von Jedem hier. Wir haben alle etwas verloren. Und wir haben alle unsere eigene Art zu trauern. Laß mir bitte meine....
Übrigens hab ich mit 2 Psychologen vorher über die Sache mit dem Baum und den Kindern gesprochen, sie waren beide mit einverstanden, die Kinder einzubinden...

Liebe Grüße
Sylvie
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