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#1
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Hallo Susanne,
jede macht andere Erfahrungen mit der chemo, und anscheinend werden (fast) gleiche Werte, auch unterschiedlich behandelt. Ich bekomme FEC - weiß also nicht, wie vergleichbar das mit Deiner chemo ist. Mir wurde gesagt(von meiner chemoärztin und von meinem Hausarzt), daß die Leukos um den 10. tag herum am niedrigstens sind, und sich dann aber relativ schnell wieder erholen (aber hier habe ich ja nun auch von anderen Erfahrungen gelesen). Neupogen bekomme ich direkt mit, damit ich mir das am 5/6/7 Tag spritzen kann, da es wohl klar ist, daß die leukos fallen - und so direkt eine "Gegenmaßnahme" ergriffen wird. Von den Nebenwirkungen des Neupogens hab ich nichts gespürt- bin eigentlich froh darüber es direkt zum Wiederaufbau mitbekommen zu haben-denn so sehr auch man auch in allem das Positive sehen kann (Verschiebung der chemo)- was dann natürlich sicher sinnvoll ist, die "gute" Zeit zu nutzen, und sich darüber zu freuen - aber ich zähle jeden Tag bis zum Ende der chemo, und für mich wäre es auch sehr schlimm, wenn ich wieder nach Hause geschickt würde. Ich möchte diese Zeit einfach so schnell wie möglich hinter mich bringen, und den letzten Tag endlich abhaken. Aber es hilft natürlich alles nichts, wenn es nicht geht, geht es nicht - und dann finde ich es toll und richtig jeden Tag genießen zu können...Ich hoffe, ich komme nicht in die Situation, denn wie ich damit umgehen könnte, weiß ich nicht. Höchstwahrscheinlich würde ich unsinnigerweise mir der Lage hadern, anstatt das Beste draus zu machen. Mir wurde gesagt, sie machen die chemo erst nicht mehr, wenn die Leukos unter 2000 sind. Liebe Grüße Petra |
#2
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Hallo Kimmy,noch eine Frage an Dich....
ich verstehe das ja gar nicht, daß sich die Leukos vermehren, wenn man einen Infekt hat-obwohl wir doch eigentlich zu wenig haben, um gegen den Eindrinling zu kämpfen Einerseits heißt es die Abwehr ist geschwächt (oder verstehe ich alles falsch), wenn man zu wenig Leukos hat, und die chemo wird verschoben...., und dann hat man aber zuviele..., und das läßt auf einen Infekt schließen? Was ist denn nun? Zu wenig , zuviele? Mein Hausarzt hat auch schon mal versucht mir das zu erklären, aber habe da irgendwie eine Denkblockade.... Dir erst mal gute Besserung Lieben Gruß Petra |
#3
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Hallo Petra,
das ist in der Tat etwas verwirrend, ich versuch's ein bisschen zu erklären. Die Leukozyten (=weisse Blutkörperchen) setzen sich eigentlich aus drei verschiedenen Zellgruppen zusammen: den Granulozyten (60–70 %, Lebensdauer: 2–3 Tage, Halbwertzeit der im Blut zirkulierenden Zellen: 6–7 Std). Sie haben eine Schlüsselrolle bei akuten Entzündungsreaktionen und als wichtigste Funktion: die Phagozytose (=Auffressen) von Bakterien und einigen Viren, den Lymphozyten (20–30 %) und den Monozyten (2-6 % der Blutleukozyten). Und weil es so schön ist, kann man das immer weiter unterteilen und aufdröseln... ![]() Eine Erhöhung der Leukozyten bezeichnet man als Leukozytose, sie tritt auf bei den meisten bakteriell-entzündl. Prozessen, die mit einer akuten (lokalisierten) Entzündung einhergehen, z. B. Blinddarmentzündung und bei verschiedenen Leukämien. Eine Erniedrigung der Leukozyten bezeichnet man als Leukopenie, sie tritt auf bei Bildungsstörung im Knochenmark, vorzeitiger Leukozytenuntergang od. Verteilungsstörung. Dies kann entstehen durch toxische u. physikalische Knochenmarkschädigung (z. B. Chemo, Bestrahlung), reaktiv bei Virusinfektionen, selten bei bakteriellen Infektionskrankheiten. Soweit verwirrend genug, jetzt an meinem Beispiel: Die Chemo wirkt giftig (toxisch) auf das Knochenmark und beeinträchtigt die Bildung neuer Blutzellen (=Knochenmarksdepression). Das aber nicht konstant über die gesamte Zeit, sondern erreicht ihren Höhepunkt an einem ganz bestimmten Tag (der sogenannte "Nadir"). Dieser Nadir befindet sich meist um den 10. Tag nach Chemo, bei mir ist er am 18. Tag. Danach ist die Blutbildung quasi stärker als die Chemo und die Werte steigen. Allerdings werden immer neue Blutzellen gebildet, nur einfach weniger. Okay, das gilt für normale Verhältnisse. Jetzt hab ich arme Sau mir irgendwo einen Infekt aufgeschnappt und irgendwelche Übeltäter zirkulieren in meinem Blut und treiben Blödsinn mit meiner (armen) Darmschleimhaut. Über viele komplexe Prozesse der Immunabwehr wird das Immunsystem angeregt, also hochgefahren, und bildet viel mehr neue Leukozyten als normal, das geschieht auch unter der Chemo, nur verläuft jetzt der Anstieg nicht so drastisch. Ohne Chemo hätte ich vielleicht beim jetzigen Infekt 15000 oder mehr Leukos, mit Chemo lagen sie bei 9100. Das ist zwar noch im Normbereich, rief aber trotzdem mein Misstrauen hervor, da lt Chemotag ich so um die 6000 haben müsste. Also hab ich noch mehr Werte bestimmt, den Übeltäter entlarvt und behandelt... so einfach kann Medizin sein. Danke für die Wünsche, wenn ich noch mehr Bananen esse, werde ich mich hier an der Decke langschwingen können ![]() lieben Gruss, K. |
#4
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@Kimmy - klasse dass du in diesem Forum so aktiv bist, danke für dein Wissen!
Vielleicht wachsen dir von den vielen Bananen wieder ein paar Häärchen ![]() Gute Besserung auch von mir! Heute sehe ich alles wieder etwas entspannter. @Christiane - falls du hier nochmal reinschaust, die weißen Krieger an der Front finde ich einen fantastischen Gedanken! Liebe Grüsse, Susanne
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T1c N0 M0 G3 L1 - ER pos. 70% PR neg. HER2neu pos. |
#5
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Hallo Kimmy
danke für den wieder sehr aufschlussreichen Bericht über die Leukos. Finde ich echt Klasse dass du hier so fleissig dein Wissen mit uns teilst. Für dich jetzt erst mal gute Besserung. Gruss Brigitte |
#6
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Hallo Kimmy,
vielen Dank für Deine ausführliche Antwort! Was fand ich eigentlich so kompliziert - das weiß ich nach Deiner Ausführung nun nicht mehr- liest sich alles so verständlich... Hoffentlich geht es Dir inzwischen wieder besser. Lieben Gruß Petra |
#7
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Hallo an alle,
ich habe jetzt alle Beiträge zu diesem Thema gelesen und bin sehr erstaunt wie unterschiedlich die Behandlungsmethoden doch sind. Zunächst möchte ich mal festhalten dass ich eine normale Krankenkassenpatientin ohne Zusatzversicherung bin. Ich bekomme 3 x FEC und 3 x Taxotere (vor OP). Was danach kommt weiß ich nicht. Zunächst im Vorlauf ZOFRAN... dann kommt die erste Komponente als Spritze, dann BLASENSCHUTZ als Injektion, danach die zweite und dritte Komponente (das rote). Blasenschutz Uromitexan nach 2 Stunden und 4 Stunden als Tablette. Dexamethason 8 mg abends und am nächsten Tag morgens. Zofran ebenfalls. Zum Wiederaufbau der weißen Blutkörperchen bekomme ich eine Spritze mit. Diese gebe ich mir 24 Stunden nach der Chemo. Das Mittel heißt NEULASTA, der Wirkstoff ist Pegfilgrastim. Diese Spritze kostet 1600 Euro. Nebenwirkung von Neulasta können Knochenschmerzen sein. Die sind bei mir allerdings gänzlich ausgeblieben. Bluttest nach 7 Tagen und nach 12 Tagen. Die Werte laut Arzt BOMBASTISCH. Hier wird nicht erst abgewartet... Neulasta bekomme ich bei Taxotere nicht mehr. Grundsätzlich habe ich IMMER den gleichen Arzt, der alles selbst macht. Von der Nadel am Port anschließen bis zur Überwachung der Infusionen. Ich fühle mich wirklich extrem gut betreut. Übrigens hat man mir zur Darmpflege empfohlen jeden morgen Actimel zu trinken ![]() Liebe Grüße an alle Brigitte |
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