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  #1  
Alt 01.07.2007, 12:52
taormina taormina ist offline
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Beiträge: 28
Standard AW: Ist das jetzt schon Krebs???

Hallo Kölner Leser und Elke!

Nein, die Möglichkeit ein PET zu machen wurde uns nicht vorgeschlagen (obwohl es in Mainz PET gibt). Liegt vielleicht wirklich daran, dass mein Schwiegervater "nur" Kassenpatient ist.
Aber wie gesagt, es gab wohl auch keine Veranlassung weitere Diagnostik zu betreiben, da nie die Möglichkeit in Betracht gezogen wurde, die Magenentfernung wäre aufgrund von Metastasen nicht durchführbar.
Der einzig kritische Punkt war immer das Herz, vor allem die Tatsache, dass mein Schwiegervater einen sehr niedrigen Puls hat (so um die 40-45).
Was ich noch gar nicht erwähnt habe ist, dass alle möglichen Tumormarker meines Schwiegervaters absolut im Normbereich sind. Also auch hier nichts auf Metastasen hingedeutet hat.

@ Kölner Leser

Habe mich noch weiter informiert, in Mainz wird auch die Whipple OP durchgeführt.

@ Elke

Bei meinem Schwiegervater wurde kein Verbindungsgang gelegt, da er ja die ganze Zeit gut essen konnte. Es wird evtl. in Erwägung gezogen einen Tubus in die Speiseröhre einzusetzen.

Wie alt ist denn Dein Vater und wo wird er behandelt?

Ich denke auch nicht, dass meinem Schwiegervater eine Chemo mit Cisplatin wegen seiner Herzgeschichte empfohlen wird.

Euch natürlich auch alles Gute.

taormina
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  #2  
Alt 01.07.2007, 19:19
Kölner Leser Kölner Leser ist offline
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Beiträge: 319
Standard AW: Ist das jetzt schon Krebs???

Hallo Taormina,

ja, mit den Tumormarkern ist seltsam, in den Fällen bei uns waren die Marker auch immer im Normbereich, höchstens einmal an der Grenze, nie erhöht. Die scheinen tatsächlich nur für die Verlaufskontrolle wirklich gut genug zu sein. Interessant, daß das bei Euch auch so ist. (Bei Metastasen ist die Blutkörperchensenkungsgeschwindigkeit auch Indikator)

Die Whipple wird auch hier bei einem Kreiskrankenhaus um die Ecke angeboten. Ich meine, in der Facharztausbildung muß man fünf Mägen und einen Pankreas operiert haben, bin aber nicht sicher beim Pankreas. Vom Prinzip her wird das vermutlich jeder Visceralchirurg irgendwie hinkriegen. Die Qualität der Aussage ändert sich jedoch, wenn man vergleicht, wie häufig jemand die Operation durchführt, wie viele auf dem Tisch bleiben und wie überhaupt die Komplikationsraten sind. Grundsätzlich sollte man in dieser Größenordnung nur in die Zentren gehen, und Mainz gehört wie gesagt definitiv nicht dazu (auch nicht die Uniklinik Köln). D.h. aber nicht, daß man das nicht woanders machen könnte, wenn sich ein Chirurg denn traut. Wo man dann wieder beim Thema der Inoperabilität beim einen, und der RO-Resektion beim anderen wäre. Jemand, der unsicher ist, daß sein Patient überlebt, wird gegen die OP stimmen. Interessant ist auch, daß Gesamtüberleben bei der Whipple in HD und Hamburg wesentlich länger ist, trotz fachlich gleicher OP. Naja, das ist eine langwierige Diskussion und aus eigener Erfahrung kenne ich die "Bequemlichkeit" des nahen Krankenhauses und das Vertrauensverhältnis zu den dortigen Ärzten. Ich akzeptiere aber auch jede andere Meinung, jeder muß das für sich selber entscheiden und wählen, was er möchte.

Da die PET-Untersuchung nicht im Leistungskatalog der Krankenkasse steht, wird sie in der Regel nicht bezahlt und vermutlich deshalb nicht angesprochen worden sein. Diese Abbrüche von Operationen sind dagegen relativ häufig, weil man erst später das ganze Ausmaß sieht. Die CT-Geräte lösen wirklich erst ab einer bestimmten Größe aussagekräftig auf, so daß kleine Knoten nicht diagnostiziert werden können. Hier solltet Ihr Euch auf gar keinen Fall Vorwürfe machen, das ist der Lauf und man hätte vermutlich höchstens mit PET-CT etwas sehen können.

Das gleiche Engagement, das Du bei der Recherche für die Operationen an den Tag legst, ist bestimmt für die Suche nach der geeigneten Chemotherapie sinnvoll. Verlass Dich nicht auf die Standardregimes, sondern ziehe von vielen Unis die Ansichten ein. Das geht ja alles sehr praktisch schriftlich und Du machst Deinem Schwiegervater überhaupt keine Umstände. Ich meine schon, daß der Unterschied zu dem bestmöglichen und dem Standard sich hier ganz deutlich niederschlägt. Leider setzt das eben das eigene Engagement voraus und die Erkenntnis, daß man nicht bei jedem x-beliebigen Arzt an der besten Adresse ist. Aber ich bin sicher, daß Du ein Optimum für Deinen Schwiegervater findest (und das wünsche ich Euch auch von Herzen!).

vG, KL
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  #3  
Alt 01.07.2007, 19:43
taormina taormina ist offline
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Beiträge: 28
Standard AW: Ist das jetzt schon Krebs???

Hallo Kölner Leser!

Zitat:
Die Qualität der Aussage ändert sich jedoch, wenn man vergleicht, wie häufig jemand die Operation durchführt, wie viele auf dem Tisch bleiben und wie überhaupt die Komplikationsraten sind
Kannst Du mir bitte sagen, wo genau ich diese Angaben in den Qualitätsberichten finde???
Ich lese und lese und lese, aber finde eigentlich immer nur welche Operationen wie häufig gemacht werden, aber über Erfolge und Komplikationen kann ich nichts finden???

Habe lediglich auf der Homepage der Uniklinik Mainz einen Bericht gefunden, der besagt, dass dort zwischen 1985 und 1998 340 Pankreasresektionen durchgeführt wurden mit einer schwerwiegenden Komplikationsrate von 6,3%.
(Was ja auch schon ein paar Jährchen her ist!)

http://www-klinik.uni-mainz.de/Allgemchir/index1.html

Aber wo kann ich vergleichbare Zahlen bie HH oder HD finden???

Wegen der Chemotherapie habe ich mich schon durch einige Studien durchgelesen. Aber oftmals ist Herzschwäche ein Ausschlußkriterium.
Werde mal abwarten, was die uns in Mainz vorschlagen (denke, dass ich am Dienstag mit dem Professor reden kann).

Meinem Schwiegervater geht es nach der OP, die keine war, soweit recht gut.
Er kann aufstehen und macht schon kleine Spaziergänge über den Krankenhausflur. Er bekommt auch schon wieder feste Nahrung, zwar noch pürriert, aber immerhin und Stuhlgang hat auch schon geklappt.

taormina
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  #4  
Alt 01.07.2007, 21:07
MarcoIL MarcoIL ist offline
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Beiträge: 87
Standard AW: Ist das jetzt schon Krebs???

Liebe Taormina,

wie ich sehe,bist du immer noch am kämpfen. Ichhoffe , deinem Schwiegervater
gehtes gut. Mach dir keine so großen Gedanken wegen des nicht gemachten PET.

Zu Diagnose der Periteonalcarcinose ist es auch nur sehr bedingt tauglich.
Die Spezialistenm it denen ich zu tun hatte, geben recht wenig aus CT und Pet.
Sie nutzen es in erster Linie, um unnütze Eingriffe zu vermeiden.

Hatder vor behandelnde Arzt einen begründeten Verdacht, meist ist schon im
Ultraschall Aszites erkennbar, klärt sich die Sache recht schnell, eime
Laproskopie wird so einfach nicht indiziert. Und wenn auch Bauchfellmetas
im Früchstadium erkannt werden, ist die weitere Behandlung oft der reine
Nihilismus. Deshalb ist die Behandlung nach Sugerbaker die letzte zur Zeit
mögliche Option. Aber Vorsicht. Eine Verbesserung der Lebensqualität
ist immer das Ziel, bei dieser Behandlung die Unglaublich hart ist und
nur Patienten, die in einem absolut guten Zustand sind zugemutet werden kann, bedeutet sie oft das krasse Gegenteil. Denn sehr häufig kommt es zu
sehr schweren Genesungsprozessen und gleichzeitig zu Frührezidiven, die die
Patienten enorm zusetzen. Ich bin ja selbst kein Arzt, aber beide dem was dein S-Vater auf sich nehmen müsste, würde ich nur mit den entsprechenden
Arzten beraten. Ich glaube nicht, daß ihr von euren Ärzten schlecht betreut seid. Du kannst dich ja mal mitden Ärzten nach den Verbleibenden Optionen
unverbindlich informieren, Obwohl sich das Sugerbaker-Verfahren langsam etabliert, ich glaube fast 20 Zentren mittlerweile, stehen viele Chefärzte
aus Ihrer Sicht der Sache aufgrund vieler Gründe eher skeptisch gegenüber.
Aber eine kometente Beratung kannst du allemal erwarten. Leider ist der
Fakzor Zeit bei euch nicht unerheblich, das du dich vielleicht wie vorgeschlagen hast, die direkt bei entsprechenden Arzten vorinformieren kannst, um notfalls schnell handlungsfähig zu sein. Aber Patient ist
Schwiegervater. Liebe Grüße Marco
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  #5  
Alt 01.07.2007, 22:12
Kölner Leser Kölner Leser ist offline
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Beiträge: 319
Standard AW: Ist das jetzt schon Krebs???

Hallo Taormina,.

also HD führt etwa 1.200 Pankreasresektionen pro Jahr durch, im Vergleichszeitraum von 13 Jahren den Du für Mainz mit seinen 340 nennst würde das also rein rechnerisch 15.600 Stück bzw. 45mal so viel bedeuten. Die Zahlen findest Du im Qualitätsbericht der Uniklinik Heidelberg (wobei die erst ab Prof. Büchler so gestiegen sind). Komplikationsrate liegt bei unter 2%. Gib einfach einmal Büchler und Heidelberg bei Google ein, oder Pankreas und Heidelberg und vergleiche mit Pankreas und Mainz oder ähnlichem. Wie gesagt, man kann aber niemanden zwingen, wenn Ihr Euch in Mainz gut betreut fühlt, ist das völlig in Ordnung. Alternativ gibt es im BSDK-Forum auch 10 Tips von Ole, wo glaube ich auch noch einmal darauf verwiesen wird, vielleicht besser, als nach Threads zu suchen.

(Das Verfahren zur Resektion des Bauchfells bei der Peritonealcarcinose wurde nach Paul H.
SugArbaker, mit a, benannt, falls Du danach suchst. Bin auch kein Arzt, meine aber Resektion des Bauchfells mit ausgedehnter Pankteatektomie dürfte niemand machen. Übrigens auch viel bei pubmed. Die Anmerkungen von Marco sind sicherlich in diesem Zusammenhang mehr als begründet, vor allem bei ausgedehnter Infiltration in andere Bereiche. @Marco: Also, ich denke, wenn man Aszitis sonographisch feststellt, dann sieht man auch die zugrundeliegenden Metastasen im CT. Ich meine aber auch wie Du, daß man sich nicht über die PET ärgern sollte, überhaupt nicht. Auch nicht über die Laparoskopie, von der sich der Schwiegervater sicherlich sehr schnell erholt. (Ich finde den Ansatz Deiner Ärzte jedoch sehr interessant (bedenklich), die darauf keine Bauchfellmetastasen feststellen können.))

Liebe Taormina, versuche doch einfach die zweiten Meinungen in HD und HH einzuholen und mache Dir nicht so viele Gedanken darum, ob die Ärzte besser oder öfter arbeiten. Es ist doch nur der eine Brief und das Abwarten der Antwort.

vG,KL
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