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  #1  
Alt 16.07.2007, 08:49
Mona66 Mona66 ist offline
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Standard AW: Krebs u. sexualität

Liebes Doppelpäggli,

ich finds schön, wie ihr das schreibt. Ihr habt was und seid ganz schön stark
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  #2  
Alt 16.07.2007, 22:24
Benutzerbild von Linde030
Linde030 Linde030 ist offline
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Standard AW: Krebs u. sexualität

hallo ihr lieben,
es wahr anscheint mal zeit das sich jemand diesem thema annahm,
auch wenn es von euch keiner glaubt bei uns ist es zur zeit auch kein thema aber ich glaube das es für männer schwer ist zusätzlich zu der diagnose ohne jegliche aufklärung der ärzte auf einmal damit konfrontiert zu werden, denn nach der ersten chemo nach dem mein mann wieder zu hause war
sagte er jetzt geht das auch nicht mehr mit dem sex u. er wahr schon deprimiert denn da ging es ihn noch relativ gut u. er wahr enttäuscht das das thema bei den meisten ärzten anscheinent keins ist, was man ja auch hier im forum an mancher reaktion sehen (lesen) kann, es ging nicht darum das mir etwas fehlt denn ich bin froh wenn es meinen mann soweit gut geht u. er keine schmerzen hat, trotzdem danke für die vielen antworten
eure linde030
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  #3  
Alt 16.07.2007, 22:51
Liz und Willy Liz und Willy ist offline
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Standard AW: Krebs u. sexualität

Hallo liebe Linde

Ich glaube du hast auch ein wichtiger Aspekt aufgezeigt, dass ist die Tatsache, dass für ein Mann der Verlust seiner sexuellen "Kraft" wahrscheinlich ne weit grössere Bedeutung für dne Mann hat wie für die Frau. Mann fühlt sich wahrscheinlich viel eher "entmannt" also erst recht beraubt seiner ganzen Kraft udn Männlichkeit wenn dies zu der ganzen Schwächung und NW der Krebsbehandlung hin zu kommt.

Vielleicht fehlt es uns deutlich weniger weil wir nicht mehr so jung sind. Wir können es uns auch vorstellen, dass jemand der jünger ist weit mehr darunter leiden könnte.

Willy sagt heute noch wenn wir darüber sprechen - es ist einfach etwas mehr was nicht mehr funktioniert, etwas mehr was mir, nein uns der Krebs unwiderruflich gestohlen hat. Es wäre anders wenn nur das die einzigen Folgen wären, aber es sind so viele Folgen die auch nach bald 5 Jahren immer noch als Folgen da sind.

Erschwert wird für die Betroffenen diese Tatsache dadurch, dass man aufgrund der fehlenden Aufklärung regelrecht unvorbereitet rein tappt und den Verlauf gar nicht beeinflussen kann... auch wie so vieles beim Krebs.

Liebe Grüsse s'Doppelpäggli
__________________
***

Willy 54 J. LK Pancoast Tumor Adeno. ES 8/02 ED 11/02, Radio-Chemo, Op. 2/03 seither Teilgelähmt, O2-abhängig
Liz MS im Rolli. Gebärm.ca. 8/05
Mami 10.4.1934 - 7.9.2009
inoper. Hirntumor 10/07, Blasenkrebs 1/09
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  #4  
Alt 17.07.2007, 08:07
Benutzerbild von lima-mali
lima-mali lima-mali ist offline
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Registriert seit: 09.07.2007
Ort: Berlin
Beiträge: 105
Standard AW: Krebs u. sexualität

Ich bin über die Entwicklung dieser Diskussion doch einigermaßen überrascht...

Speziell in einem Forum, in dem Betroffene und Angehörige die Chance haben, sich zu öffnen, ihre Sorgen und Ängste mitzuteilen, während die "Welt der Nichtbetroffenen" den Problemen doch hilflos und oft auch desinteressiert gegenübersteht. Da erwarte ich einfach das kleine Bisschen "mehr" an Verständnis. Auch und gerade, wenn man vielleicht anderer Meinung ist.


Liebe linde030,

ich bin in einer ähnlichen Situation und verstehe dich.

Mein Mann hat seit 11/2006 ein Multiples Myelom. Es ging ihm während der ersten Therapien monatelang wirklich elend und wir hatten beide genug damit zu tun, diese schwere Zeit einigermaßen zu überleben... Inzwischen stabilisiert sich sein Zustand und er kommt erstmals dazu, sich über sich selbst und sein Leben mit dem Krebs (das Myelom ist unheilbar), über unser weiteres gemeinsames Leben, Gedanken zu machen.

Dass er seit Beginn der Chemotherapien impotent ist, macht ihm sehr zu schaffen. Es ist eben ein weiterer fehlender Puzzlestein... Das Bild wird wohl nie wieder komplett werden. Wir sind von den Ärzten auf diesen Bereich nicht hingewiesen worden. Ich habe mir das Informationsblatt nochmals in Ruhe durchgelesen. Es findet sich dort nur ein Hinweis, "dass weitere, hier nicht genannte, Funktionsstörungen auftreten können". Das kann alles oder nichts heissen.

Meinen Mann plagt die Sorge, die Impotenz könnte dauerhaft sein. Es ist seine Sorge, nicht meine! Ich würde niemals irgendeine Forderung in dieser Richtung an ihn stellen. Ich bin Gott dankbar, dass wir beide bis hierher diese Lebenskatastrophe überstanden haben - da rangiert Sex auf meiner Wunschliste eher weiter hinten... Ich akzeptiere aber, dass es für ihn wohl anders/wichtiger ist. Und ich versuche, ihm zu helfen.

Vielleicht bekommen wir ja doch noch positive Antworten bzw. einen guten Erfahrungsaustausch...

Liebe Grüße
lima-mali
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  #5  
Alt 17.07.2007, 11:45
Liz und Willy Liz und Willy ist offline
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Registriert seit: 10.04.2004
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Beiträge: 916
Standard AW: Krebs u. sexualität

Liebe Linde

Da sind wir ja wirklich in einem ähnlichen Alter, ich bin ebenfalls 47, und Willy 54 - er war 49 als er die Diagnose erhielt.

Du hast recht - oder soll ich sagen bedingt recht, wir sind immer noch der Überzeugung, dass deutlich jüngere Paare weit mehr sich Gedanken machen über ihr sexuelles Leben mit Krebs als Personen die in unserem Alter sind, denn jüngere sind auch ohne Krebs meistens (es gibt ja Ausnahmen) deutlich aktiveres Sexualleben führen. Das ist das was wir damit sagen wollten.

Eines ist sicher, man wird generell über die ganzen Auswirkungen, also nicht nur sexueller Natur, der Krebsbehandlungen viel zu wenig informiert, auch wenn man nachfragt erhält man leider immer noch ungenügende Antworten. Oft wird nicht darauf hingeweisen, dass sie bleibend sind. Wir z.B. wurden nie darüber informiert, dass eine Sterilität eintreten wird, dass es zu bleibenden Neuropathien führne kann oder durch die Bestrahlung die Zähne zerstört werden und ausfallen können. Das sind nur 2 Beispiele von ganz vielen. Im Gegensatz zu euch können wir offiziell leider nicht einmal den Fackel nachlesen den Willy unterzeichnen musste mit der angeblichen "Aufklärung" - wir bekamen nie offiziell eine Kopie davon. Wir hatten aber Glück, wir haben ihn ca. 1 Jahr später doch erhalten, denn wir haben darauf bestanden die Akten vollständig in Kopieform haben zu wollen. Hier ist er drin, aber auch ein Blatt, das uns sehr betroffen machte - das hatten wir schon gelesen als wir die Krankengeschichte (bei Onko Patienten ist das keine Krankenmappe, sondern ein Ordner) vom Aufnahmebüro auf die Onkologie bringen mussten - also als sie noch ganz leer war, gefüllt nur mit den leeren Blättern die es im Laufe der Krankheit galt auszufüllen und Berichte, Laborresultate etc. die sich dann auch noch ansammeln werden. Das oberste Blatt war ein leeres, noch nicht ausgefülltes Formular wo es galt einzutragen wann, wie und warum der Patient starb. War sehr ausmunternd dies zu lesen, aber eben, die Klinik geht ja davon aus, dass der Pat. diese Akten nie sieht.... und doch wer lässt den Deckel des Ordners zu und schaut nicht rein.... ichs owieso, da ich Krankenschwester bin.

Von Impotenz ist in unserer Aufklärung keine Silbe genannt, oder gar offen gelassen unter einem wisch-waschi Begriff wie weiteren Funktionsstörungen.

Ich glaube wir haben weit mehr Mühe gehabt zu akzeptieren, dass man nicht ehrlich informiert wird wie mit der Tatsache, dass er nicht mehr mag oder kann. Dieses Nichtehrlichsein der Docs ist für uns ein schwerer und grober Vertrauensbruch denn wir gerade in dieser schwersten Lebenskrise dringend gebraucht haben.

@ Lima-Mail

Du hast es sehr treffend geschrieben mit dem Beispiel der Puzzlesteine - das ist das was wir versuchten aufzuzeigen, du hast es aber einfach und sehr gut auf den Punkt gebracht. Ach wenn bei Krebs alles doch nur so einfach wäre?

Der Krebs hat uns allen hier, als Betroffene und Angehörigen so viel gestohlen. und wir werden es wohl nie mehr zurück bekommen. Ebene viele Puzzlesteien unseres Lebens fehlen, werden immer fehlen. Oder sie passen nicht mehr, weil sie verändert wurden.

Auch deine Schilderungen bezüglich Impotenz, und dass dies die Sorgen deines Mannes sind udn nicht deine, sind für uns beide nachvollziehbar, denn es ging und geht uns gleich. Erstmal, weil Männlein und Weiblein wahrscheinlich wirklich grundsätzlich ne andere Einstellung zu Sexualität haben und diese für sich persönlich mit anderen Stellenwertpositionen definieren. Ein Mann ist in gesunden Tagen ja auch immer wieder mal fordernder (möchten dies als nicht negativ abtun, sondern als Feststellung), ein Verhalten, dass nicht zwingend zur Frau gehört - nicht umsonst gibt es immer wieder die Diskussionen um den Spruch "Bitte nein, ich mag jetzt nicht etc..." - der ist ja doch allen bestens bekannt oder? - zumindest wenn wir alle ehrlich sind!!!

Klar ist Sexualität eine Thema für beide und wird geteilt, aber jeder hat seinem Geschlecht spezifisch eine etwas andere Einstellung und Stellenwert dazu.

Auch ich habe Willy nie Forderungen gestellt, würde mir nie in den Sinn kommen - wie gesagt wir haben heute andere Prioritäten die es uns erlauben dem nicht nach zu trauern. Aber ich mag mich noch daran erinenrn, als die erste Phase der Krankheit, eben diese Lebenskrise vorbei war, dauerte auch über ein Jahr, da war es für ihn doch nicht so einfach zu realisieren und akzeptieren - es geht nicht mehr. Heute trifft es uns beide - denn meien MS mahct nun auch mir einen Strich durch die Rechnung.

Heute sind wir einfach froh, dass Willy noch hier ist und lebt (Prognose am Heiligabend 2002 - 2-3 Monate!) und er die Folgejahren mit den vielen Komplikationen und Rezidiven (nun abgekapslet) nun zur Vergangenheit zählen kann. Seit einem Jahr dürfen wir sagen er ist stabil und es geht ihm gut, auch wenn er immer noch Atemnot hat, Sauerstoff braucht, starke Schmerzen hat und gelähmt ist - seither hat er - nein haben wir - auch wieder begonnen zu leben und nicht nur zu funktionieren. Der Krebs sitzt jetzt "nur noch im Nacken" und ist nicht das Zentrum des Lebens das es gilt zu überleben. Wir haben auch nicht merh die Angst, dass in den näcshten Minuten oder Stunden wieder ein Fieberschub mit allem drum udn dran uns in die KLinik führt und unser Leben fest im Griff hat. Wir haben unser Leben wieder im Griff und nicht der Krebs. Das hat hat aber mehr als 4 Jahre gedauert. Eine Zeit die wir nur als die Hölle bezeichnen können, auch wenn es sehr sinnliche udn schöne Momente gab die wir wahrscheinlcih nie so erlebt hätten gäbe es den Krebs nicht - hört sich so paradox an!

Liebe Grüsse s'Doppelpäggli
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Willy 54 J. LK Pancoast Tumor Adeno. ES 8/02 ED 11/02, Radio-Chemo, Op. 2/03 seither Teilgelähmt, O2-abhängig
Liz MS im Rolli. Gebärm.ca. 8/05
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  #6  
Alt 17.07.2007, 12:01
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lima-mali lima-mali ist offline
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Standard AW: Krebs u. sexualität

Liebes Doppelpäggli,

vielen Dank, eure Worte tun gut.

Ich habe meinen Mann gefragt, warum die Frage nach der sexuellen Potenz für ihn so wichtig ist (wir sind Anfang 50 und ausserhalb der 'wilden Zeiten') - und eine erstaunliche Antwort bekommen: "Du machst so viel für mich. Du bewältigst alles, was wir früher gemeinsam erledigt haben, nun ganz allein und versorgst mich noch zusätzlich. Da solltest du bei allen Belastungen und allen Entbehrungen nicht auch noch auf so etwas Selbstverständliches und Normales wie Sex verzichten müssen."

Ich war gerührt. Und hab ihn nun viel besser verstanden.

Viellleicht versteht ja der eine und andere Kritiker hier im Forum nun auch etwas besser, warum das Thema eben doch ein Thema ist: Es geht um Liebe und Respekt. Das hat Respekt verdient.

Liebe Grüße und gute Wünsche in die Runde,
lima-mali
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  #7  
Alt 17.07.2007, 12:34
sanne2 sanne2 ist offline
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Beiträge: 1.085
Standard AW: Krebs u. sexualität

Hallo,
bis heute wusste ich nicht, dass Potenzprobleme von der Chemo kommen könnten!
Mein Mann hat seine Chemo vor drei Jahren beendet und diverse Ärzte wegen seines "kleinen" Problems konsultiert, aber das Thema Chemo kam nie auf den "Tisch". Allerdings gibt es bekannte Medikamente die "Mann" einnehmen kann. Dadurch hat mein Mann sein Selbstbewusstsein zurückgewonnen.
Viel wichtiger sind für uns ganz andere Sachen. Das er gesund bleibt!
Ich weiß aber schon, was hier gemeint ist. Wir haben diese Zeiten auch durchgemacht. Mein Mann ging mir in dieser Zeit leider aus dem Weg, aus Angst ich könnte mehr von ihm verlangen. Das empfand ich als sehr schlimm.
Liebe Grüße
Sanne
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