Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Spezielle Nutzergruppen > Forum für Angehörige

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 30.07.2007, 12:59
Benutzerbild von Sandra1985
Sandra1985 Sandra1985 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 03.07.2007
Ort: Westerwald
Beiträge: 26
Unglücklich AW: Neu hier ...

Da bin ich wieder ...
Wir waren in unserem Urlaub und haben Kraft getankt.
Allerdings ging´s nach dem Urlaub direkt heftig wieder los.
Kamen Mittwochs Nachts heim und haben uns tierisch erschrocken, mein Papa hatte die Woche kaum was gegessen und war dementsprechend entkräftet und abgemagert! Und mein Papa war wirklich schon immer super dünn, da gab´s also nicht viel Reserve die hätte abgebaut werden können.
Donnerstags sind mein Freund und ich dann zum Hausarzt, der uns direkt nen Termin beim Lungenfachdoc beschafft hat und der Hausarzt sagte uns schon, dass er voll mit Metastasen ist: Knochen von oben bis unten, Nebennieren, Lymphknoten und eben in der Lunge. Und er sagte uns, dass keine Chance auf Heilung besteht. Dementsprechend niedergeschlagen sind wir dann erst mal nach Hause ohne meinem Vater was zu sagen. Wir wissen bis heute nicht, was er selbst wirklich über Metastasen weiß.
Freitag kam er dann direkt nach dem Lungenfachdoc ins Krankenhaus und wird seitdem dort "aufgepäppelt" mit Infusionen, Astronautenkost, etc.
Nachmittags durften mein Freund und ich dann zum Gespräch beim Chefarzt antanzen.
Dort bekamen wir dann gesagt, dass wir wenn es noch finanzielle oder ähnliche Dinge zu regeln geben würde, dann sollten wir es jetzt tun. Es würde nicht mehr viel Zeit bleiben. Therapien könnten aufgrund seines aktuellen Gesundheitszustandes nicht begonnen werden. Er ist zu schwach.

Da ist dann erstmal meine kleine Welt zusammengebrochen ...


Reiße mich seitdem irgendwie halbwegs zusammen und versuche irgendwelche wichtigen Dinge zu klären wie Auto ummelden usw.
Aber eigentlich weiß ich nicht wo mir der Kopf steht... könnte nur noch heulen...
Das einzige was mich hochhält ist mein Freund, seine Familie und meine Freunde... mein Freund kümmert sich wirklich rührend um mich und ist für mich da. Aber ich hab trotzdem so fürchterliche Angst meinen Papa schon so bald zu verlieren. Mag nicht mit 22 schon ohne Eltern da stehen...
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 30.07.2007, 13:26
caithlin
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard AW: Neu hier ...

Liebe Sandra,

Dein letzter Bericht hat mich eben zu Tränen gerührt. Ich wünsche Dir ganz viel Kraft, diese schwere Zeit durchzustehen. auch ich weiß seit 21.06. daß ich an Krebs erkrankt bin, an einem Multiplen Myelom. Ohne Behandlung habe ich maximal 2 Jahre, die mir verbleiben. Da ich aber einen 25jährigen Sohn habe, der ohne Vater aufgewachsen ist und nur mich hat, bin ich bereit zu kämpfen.
Ich wünsche mir sehr, daß ich noch einige Zeit hier bleiben darf da mein Sohn dann auch vollkommen ohne Eltern dastehen würde.

Drück Dich aus der Ferne
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 30.07.2007, 13:51
TobiT TobiT ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 27.07.2007
Beiträge: 88
Standard AW: Neu hier ...

Das tut mir ehrlich undendlich leid für dich!

Fast jeder in diesem Forum wird verstehen wie du dich fühlst! Ich denke du machst das richtige wenn du erstmal "organisatorische" Dinge erledigst. Die Zeit zum trauern wird kommen und du wirst sie auch brauchen, aber jetzt sei stark und steh deinem Vater in dieser schweren Zeit weiterhin zur Seite!

Es ist sehr schön, dass du einen Freund (und seine Familie) hast, der dir zur Seite steht. Ich wünsche dir und deinem Vater alle Gute für die kommende Zeit!

lg
Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 01.08.2007, 15:22
Benutzerbild von Sandra1985
Sandra1985 Sandra1985 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 03.07.2007
Ort: Westerwald
Beiträge: 26
Unglücklich AW: Neu hier ...

Hab eben mal mit einem der Ärzte gesprochen. Mir sagt ja sonst keiner da was. Wenn ich abends nach Feierabend dahin komme, haben die alle schon Feierabend und es interessiert sich keiner mehr für Fragen.
Mein Papa hat jetzt wohl eine Lungenentzündung die behandelt wird im Moment und dann soll entschieden werden wie´s weitergeht mit ihm.
Ob palliative Chemo oder nicht.
Und das besch....ste ist, die erwarten jetzt von mir, dass ich entscheide ob sie es meinem Vater genau sagen sollen das er Metastasen hat und keine Chance mehr hat oder ob nicht! Wie soll ich denn sowas allein entscheiden?
Und ob noch was gemacht werden soll oder nicht...

Woher soll ich das wissen, wie soll ich das denn entscheiden?

Der Arzt glaubt nicht daran, dass die palliative Chemo die Lebensqualität noch verbessert. Aber vielleicht wär´s "für die Psyche gut", da er merken würde, dass noch was an ihm versucht wird.

Dieses Wirrwar macht mich völlig kirre....
Mit Zitat antworten
  #5  
Alt 07.08.2007, 08:53
Benutzerbild von Sandra1985
Sandra1985 Sandra1985 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 03.07.2007
Ort: Westerwald
Beiträge: 26
Standard AW: Neu hier ...

Hallo!

Habe einen Tag später nochmal mit dem Chefarzt gesprochen. Der klang schon wieder ganz anders als der Arzt einen Tag zuvor.
Er sprach davon meinen Papa heute für 10 Tage nach Hause zu entlassen und dort weiter aufzupäppeln mit diesen hochkalorischen Trinkpäckchen und eben gutem Essen, Sauerstoff und viel Trinken.

Nach diesen 10 Tagen sollen wir wieder zum Gesprächstermin ins KH und dann wird entschieden ob er stark genug für eine palliative Chemo wäre oder nicht. Dieser Arzt meinte er wollte es ungern unversucht lassen, auch wenn es nicht heilen würde, würde es doch zumindest die Lebensqualität für die restliche Zeit verbessern.

Dieses Hin und Her macht mir echt zu schaffen... erst heißt´s "regelt alles, es dauert nicht mehr lange, er wird sich nicht erholen und ist zu schwach für Behandlungen" dann heißt´s, "ja wir machen doch wahrscheinlich eine Chemo weil er sich so gut erholt hat".

Aber die größte Angst hab ich davor wie es vielleicht zu Ende gehen kann. Will nicht das er Schmerzen haben muss und will auch nicht, das er lange leiden muss.
Das hat er nicht verdient.
Er war immer für mich da und hat alles für mich gegeben und hat sich selbst mir zuliebe nie hängen lassen, trotz den großen Problemen die es mit meiner Mutter gab. Er hat alles versucht um mir wenigstens halbwegs die Mutter zu ersetzen, war da bei Liebeskummer, wenn ich mal krank war, wenn ich sonst was auf dem Herzen hatte.... Das kann doch nicht einfach bald vorbei sein...
Mit Zitat antworten
  #6  
Alt 07.08.2007, 23:38
Engel07 Engel07 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 03.06.2007
Beiträge: 1.822
Standard AW: Neu hier ...

Liebe Sandra,

es tut mir so leid, was gerade bei dir passiert. Mit 22 solltest du dich nicht mit solchen Dingen beschäftigen müssen.

Egal, was die Ärzte dir sagen, kann es trotzdem nicht schaden, einige Dinge zu regeln. Bei meinem Dad ist es noch nicht so weit fortgeschritten und trotzdem kümmert er sich um Einiges. Es gibt hier im KK Erfahrungsberichte, wo auch das Thema 'Angelegenheiten regeln' vorkommt. Hab ihm da den "Offenen Brief von einem Selbstbetroffenen" ausgedruckt. Er fand das sehr hilfreich und hat gesagt, was weg ist ist weg und ich muss mir keine Gedanken mehr darüber machen. Vielleicht kann es dir ja helfen es positiv zu sehen, dass du dich um die unangenehmen Dinge dann später nicht mehr kümmern musst und mehr Zeit für deinen Papa hast.

Drück dich ganz fest und schicke dir ein großes Kraftpaket
__________________
Engel

Paps: 07.11.1952 - 11.08.2008
Zweifle nicht am Blau des Himmels,
wenn über Deinem Dach dunkle Wolken stehen.
Mit Zitat antworten
  #7  
Alt 08.08.2007, 10:51
monster1 monster1 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 19.05.2007
Beiträge: 50
Standard AW: Neu hier ...

Hallo Sandra,

es tut mir so leid was du jetzt durchmachen mußt.

Wenn du merkst das es deinen Papa zu Hause schlechter geht
und weißt nicht wie du dich verhalten sollst, scheue dich nicht einen
Arzt zu rufen, egal wie oft. Dafür sind sie da.

Ich drücke Euch ganz fest die Daumen.


LG
Monster
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 17:36 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55