Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Spezielle Nutzergruppen > Forum für Angehörige

Thema geschlossen
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 13.08.2007, 16:18
Benutzerbild von snickerchen
snickerchen snickerchen ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 13.05.2007
Ort: Bayern
Beiträge: 25
Standard AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken

Hallo,

also wenn ich des jetzt so lese,fühl ich mich echt ein bisschen doof,weils meiner Mutter vergleichsweise gut geht..aber ich hab trotzdem total Angst,weil sie immer noch so Sensibilitätsstörungen hat und praktisch allein nicht außer Haus kann,weil die Koordination noch nicht stimmt..und das sollte eigentlich schon längst weg sein,sie ist Mitte Mai operiert worden..
Die Ärzte sagen zwar,dass der Tumor nicht die Ursache sein kann,weil der fast vollständig entfernt worden ist und er nicht so schnell wächst,aber ich mach mir trotzdem totale Sorgen...
Ich fahr morgen auch in Urlaub,ich weiß zwar dass mein Vater sich um meine Mum kümmert und sie machen sicher auch Ausflüge und Sachen,was sie scho bewältigen kann,aber ich hab trotzdem ein blödes Gefühl da jetzt einfach so abzuhauen.
Naja ich bin wie gesagt jetzt erst mal zwei Wochen nicht da,aber vielleicht schau ich mal ab und zu rein..
Wünsch euch alles Gute wenn man das in so Situationen überhaupt sagen kann,vor allem kate und tobias euch viel Kraft und ich denk an euch..
Falls mir jemand icqn will: 323 441 677

Liebe Grüße
  #2  
Alt 14.08.2007, 15:18
ana ana ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 14.08.2007
Beiträge: 1
Standard AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken

hey..
wenn ich das so lese, scheint ihr alle einen ganz tollen, ganz sinnvollen anfang und die richtigen worte gefunden zu haben. ich hab gesucht und gesucht und gesucht und keinen richtigen anfang gefunden. nichtmal unter meinem bett. vielleicht ist er ja im staubsauger verschwunden???
naja, da mir der vernünftige anfang also unwiederbringlich abhanden gekommen ist, fange ich einfach an und hoffe, dass wenigstens die richtigen worte mich nicht im stich lassen.
mein freund klagt seit nun über einem jahr über kopfschmerzen, vor allem nachts und morgens, gelegentlich zuckt eni bein, ein arm, ohne dass er es wahrnimmt oder sich (wenn er es dann doch einmal wahrnimmt) hinterher daran erinnert. manchmal kann er eine körperhälfte nicht bewegen, wie taub oder gelähmt...
ganz lange hat er sich geweigert, damit zum arzt zu gehen.
jetzt war er vor kurzem da. der arzt, ein gewöhnlicher allgemeinmediziner wie die meisten ärzte das nun einmal sind, konnte ihm nicht sagen, was diese symptome zu bedeuten haben und hat ihn wieder nach hause geschickt - zwei tage krankgeschrieben. super. als ob das helfen würde.
einige tage später haben wir uns mit einem bekannten, der auch arzt ist, unterhalten, ihm das gleiche erzählt. er hat versprochen, sich "darüber einmal schlau" zu machen und mal zu schauen "was sich da machen lässt". am nächsten tag hat er angerufen. sein verdacht: hirntumor. mehr konnte er nicht sagen, so ohne richtige untersuchung. "die genannten symptome weisen darauf hin, dass..." ...
im ersten moment war ich wie betäubt, dann wollte ich es nicht wahrhaben, dass diese möglichkeit besteht, habe es geleugnet, nein, ihm gehts doch wieder gut, es war doch nie wirklich was, das kann doch gar nicht sein, er hat doch nie etwas schlimmes gemacht! als ob "schlimme taten" etwas damit zu tun hätten. aber vielleicht kennt einer von euch das? dieses gefühl, diese frage: warum gerade diese person, die es am allerwenigsten verdient hat? warum triff es immer die besten von uns? jetzt sehe ich seinen verfall. vor allem seinen seelischen. körperlich geht es ihm im moment recht gut. fast nichts, was darauf hinweist, was für eine krankheit er haben könnte.
ich schreibe könnte, weil wir noch immer keine gewissheit haben. er ist nicht nocheinmal zun arzt gegangen - "wozu, wenn ich doch sowieso schon weiß, was es höchstwahrscheinlich ist? wozu, wenn ich doch sterben muss? so bleibt mir noch die hoffnung, dass es sich um etwas weniger ernstes handelt, das sich bald von allein erledigt." in wahrheit hat er die hoffnung aber schon aufgegeben. will sich nicht für nichts behandeln lassen. ich habe einen brief gefunden, den er angefangen hat, an mich zu schreiben. "warum soll ich noch kämpfen? wenn ich wirklich krebs habe, dann sterbe ich lieber früher, als noch länger als nötig unter irgendwelchen behandlungen zu leiden um am ende doch zu sterben" diesen brief habe ich nicht bekommen, er hat ihn für sich behalten, nicht beendet. er behält seine ängste für sich, spricht nicht über das, was ihn beschäftigt. ich seh ihn an und sehe diese traurigkeit, verzweiflung, hilflosigkeit in seinen augen und ich weiß nicht, was ich machen soll. ich brauche die gewissheit, die er auf keinen fall will. er sieht nicht, dass es ja nicht zwingend krebs sein muss, dass es auch etwas weniger schlimmes sein könnte. manchmal liegen wir abends im bett, er schaut mich mit tränen in den augen an "ich habe schmerzen" "wo?" "du weißt ganz genau, was ich meine" ich nehme ihn in den arm "bitte, geh nocheinmal zu einem arzt. lass dich untersuchen." er steht wortlos auf, geht, macht sich ein bier auf und kommt erst zurück, wenn ich schon fest schlafe.
ich weiß nicht mehr, was ich machen soll. ich habe mir alle möglichen informationen über hirmtumor und krebs im allgemeinen zusammengesammelt. ich habe so unendlich viel darüber gelesen und bin doch nicht schlauer, als vorher. das einizge was ich nun weiß: die symptome passen wirklich. und DAS ist NICHT die erkenntnis, nicht das wissen, was ich mir erhofft hatte.
ich weiß nicht, wie lange ich noch die kraft habe, durchzuhalten, denn ihn muss ich mit halten, seit er nicht mehr hoffen kann...
  #3  
Alt 21.08.2007, 14:14
Benutzerbild von snickerchen
snickerchen snickerchen ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 13.05.2007
Ort: Bayern
Beiträge: 25
Standard AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken

Hallo ana,

also ich würde ich würde euch echt raten,nochmal zu einem Arzt zu gehen! So ganz ohne Untersuchung kann man da doch keine Diagnose stellen,da müssen doch erst mal CT-Aufnahmen gemacht werden,damit man was endgültiges sagen kann..
Ich will ja jetzt keine falschen Hoffnungen wecke,aber manche Hirntumore kann man auch durch Bestrahlung und Chemo behandeln,und deshalb muss dein Mann nochmal zum Arzt,er kann sich doch nicht einfach so hängen lassen,ohne richtige Diagnose und ohne richtig informiert zu sein! Man kann doch nicht von vornherein damit rechnen,dass man stirbt,wenn man noch nichts endgültiges weiß..also rede bitte nochmal mit ihm,weil was ist,wenn man den Tumor jetzt noch behandeln kann und später nicht mehr?

Das Gefühl"warum gerade er/sie" kenn ich gut,meine Mutter hat einen Tumor im Rückenmark und musste operiert werden,außerdem hat sie Leukämie,die aber gut zu behandeln ist..ich war davor auch nie besonders religiös oder so,aber in der Zeit hab ich ehrlich gesagt den Glauben an Gott verloren..weil warum lässt er das zu,dass Leute,die nie etwas böses getan haben,solche Krankheiten bekommen? Deshalb frag ich seitdem fast nie mehr nach dem Warum,das bringt sowieso nix.Ich komm mittlerweile ganz gut klar damit,aber das hat auch gedauert,dass ich das einfach als gegeben hinnehmen kann und nichts mehr hinterfrage..

Also geht echt zu einem Spezialisten und lasst das untersuchen,bitte!

Ganz liebe Grüße(leider nicht aus dem Urlaub,bin vorzeitig nach Hause,Haarriss im Fußknochen und muss auf Krücken gehen)
  #4  
Alt 22.08.2007, 12:07
Sandy-angel Sandy-angel ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 13.06.2007
Beiträge: 29
Standard AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken

Hallo ihr Lieben, ich dachte ich melde mich mal wieder um euch ein kleines Update von mir und meiner momentanen Situation zu geben....
mir geht es zur Zeit überhaupt nicht gut...psysich gesehen...ich hatte euch doch erzählt, dass meine mama eine Art Schutzmauer um sich herum aufgebaut hatte und nichts und niemanden an sich rangelassen hatte. Diese Schutzmauer scheint jetzt zusammengebrochen zu sein und mein Mama weint serh viel und frägt mich ständig wie lang sie denn noch zu Leben hat und dass sie bald sterben wird. ich bin damit absolut überfordert und dieses verhalten macht mir auch Angst weil ich meine Mama so nicht kenne.
Sie sagt immer Sandra, wir müssen die uns verbleibende Zeit noch nutzen und wer weiß wie lange wir noch zusammen sitzen können und uns unterhalten können....es ist alles so verdammt schwierig zur Zeit...ich fange jetzt zum 3. September eine Ausbildung an und habe aber auch gleichzeitig ein sehr schlechtes Gewissen weil ich dann nur noch abends ab 18.00h zuhause seinw erde und meine Mama den ganzen Tag alleine ist. Ich würde ihr gern ein STückchen dvaon zurückgeben was sie mir seit 20 jahren gibt...Liebe und geborgenheit aber es ist momentan so schwer...ich bin momentan wirklich fertig mit den Nerven...weiß nicht wie ich es anders sagen soll..habe auch 8 Kilo abgenommen und man sieht es mir schon an dass es mir nicht gut geht.
Mama fährt jetzt mit meinem papa für 4 Wochen zur Kur, ich hoffe die beiden können die Zeit genießen...ich kann leider nicht mit wegen der Ausbildung aber die Zeit wird beiden gut tun.
so, jetzt habe ich mir meinen Kummer von der Seele geschrieben udn es wie als ob ein abnd geplatzt ist...ich danke euch fürs zuhören :-)

Liebe Grüße
Sandra

@snickerchen: ich wünsche dir GUte Besserung wegen deinem haarriss.
Thema geschlossen

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 00:34 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55