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  #1  
Alt 15.08.2007, 18:10
Nietzsche Nietzsche ist offline
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Beiträge: 107
Standard AW: Astrozytom - wer mag sich austauschen???

hallo sommer....71!

gestern habe ich meiner psychologin von diesem hoffnungsschimmer, vielleicht noch 10 jahre leben zu können, berichtet, und als sie mich dann fragte, was ich denn tun würde, wenn ich noch 10 jahre hätte, war ich erstmal sprachlos und mir wollte nichts einfallen. was noch so lange machen? meine gedanken kreisten bisher nur um negatives...und viel positives gibt es ja auch nicht.

bist du operiert worden? bei mir ist eine op ja nicht möglich...was ja sehr wichtig wäre im kampf gegen den tumor...so werde ich "nur" mit chemie behandelt und kann nur hoffen, daß diese auf den tumor genauso zerstörerisch wirkt wie auf meine thrombozyten...
ja, die schlechten werte sehe ich 2mal die woche beim blutbild beim hausarzt. zur zeit kann man aber die chemo noch vertreten...für mich wäre das eine ziemliche niederlage, die chemo beenden zu müssen. schon die reduzierung der dosis hat mich getroffen...und du hast dich "freiwillig" naturheilmitteln zugewandt? glaubst du nicht, chancen aus der hand gegeben zu haben? ich hätte da glaube ich keine ruhe...

ja, ich bin froh, daß mich meine schwester (ärztin) zu jedem termin begleitet hat. diese sind dann zwar in fachdiskussionen ausgeartet und ich habe nichts verstanden, aber da ich ja sowieso keine ahnung habe...ohne meine schwester hätten die ärzte alles mögliche mit mir machen können...sie hat auch auf zusätzliche untersungen bestanden, von denen ich ja nicht mal wußte, daß es diese überhaupt gibt...beliebt bei allen ärzten macht man sich so zwar nicht...aber darauf kommt es ja auch nicht an...

deine familie hat sich tatsächlich von dir entfernt? was meine verwandtschaft betrifft denke ich mal, daß sie auf postalischem wege aufgeklärt wird. außer meinem eltern und meiner schwester nebst mann weiß noch niemand bescheid...

nächste woche habe ich mein erstes kontroll-mrt...endlich liege ich mal wieder in der klinik...irgendwie habe ich dort das gefühl, daß was getan wird...

es gibt noch viel zu sagen!

lg jürgen
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  #2  
Alt 16.08.2007, 11:17
sommer71 sommer71 ist offline
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Beiträge: 30
Standard AW: Astrozytom - wer mag sich austauschen???

lieber jürgen,



mein astro wurde bereits 2x operiert, es kann jedoch nicht alles entfernt werden.

ob man den "herkömmlichen" weg geht, d.h. die chemo/bestrahlung macht oder nicht, daß muß JEDER für sich entscheiden. und das ist eine SEHR SEHR schwere entscheidung. es geht um das leben das man hat und das man gerne weiterleben möchte. für mich war es die richtige entscheidung alles abzubrechen, denn ich fühle mich jetzt wieder gut. ich bin ziemlich sicher, daß die chemo mich zerstört hätte. aber das war MEINE entscheidung für mein leben.
ich sehe meinen tumor nicht als "fieses ding" an wie viele es tun, sondern als "mitbewohner". er lebt in meinem kopf und kann gerne dort bleiben. ich sage ihm oft, daß er nur nicht wieder wachsen soll, denn dann sind wir BEIDE tot.
es ist schwer sein leben danach einzurichten, man kann vieles plötzlich nicht mehr, ich habe z.b. starke konzentrationsschwächen, aber man kann damit leben. wenn man WILL.
es ist schwer in situationen wie wenn ein MRT ansteht. da bin ich unausgeglichen und sehr reizbar. aber irgendwie geht auch diese zeit vorüber.

was mir geholfen hat war -so komisch sich das auch anhören mag- ein gang zum bestatter. die frauen dort sind sehr nett, alles ist farbenfroh, ich habe alles organisiert und weiß nun wie es werden wird, wenn ich nicht mehr auf dieser erde lebe. das hat mir ein wenig beruhigung geschafft. die frau sagte, daß die meisten menschen die vor ihrem eigenen tod kommen nachher beruhigter das haus verlassen.

welche einschränkungen hast du denn in deinem leben bisher?
willst du weiter in deinem beruf arbeiten?
wie alt bist du und hast du familie?

liebe grüße
sommer71
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  #3  
Alt 17.08.2007, 18:25
Nietzsche Nietzsche ist offline
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Beiträge: 107
Standard AW: Astrozytom - wer mag sich austauschen???

hallo sommer71!

du nennst "sie" mitbewohner? das klingt nach einem innigen verhältnis. ich finds schlimm, daß es auch noch ich selber bin, der die dinger durch die gegend transportiert...so ein paar milligramm vielleicht, die sich daran gemacht haben, beinahe 80 kg auszulöschen...schon ein komisches mißverhältnis, nicht? und eine verschwendung...

meine ärztin sagte was lustiges zu mir: meine therapie solle mich ja nicht umbringen...da habe ich sehr lachen müssen...ich mache eine temodaltherapie, d.h. ich schlucke tabletten...und glaube nicht, daß die mich umbringen werden... sie machen mich nur müde und strapazieren mein knochenmark...und ich bilde mir ein, vergeßlich zu sein. habe diese woche einen test gemacht und er ist o.k. tz. wie sah deine therapie aus? welches medikament hast du genommen?

meine größte einschränkung ist meine epilepsie, die die tumore verursachen. zum einen nehme ich einen haufen medikamente ein, die müde machen, kann kein auto oder fahrradfahren und das land eigentlich auch nicht verlassen, weil man mit chronischen krankheiten wie epi im ausland nicht versichert ist. meine bewegungsfreiheit ist also eingeschränkt...komme auch nicht im inland weit, weil ich zweimal die woche zum blutbild muß...
meine diagnose wurde kurz vor dem auslaufen meines arbeitsvertrages gestellt, so daß er dann natürlich nicht verlängert worden ist...das arbeiten hat sich für mich erledigt...

tja, ich bin 32 und habe außer meinen eltern und meiner schwester sowie dem rest ihrer familie keine familie. nichts lieber als das hätte ich jetzt noch gründen wollen...

lg jürgen
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  #4  
Alt 19.08.2007, 21:25
Heidi33 Heidi33 ist offline
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Registriert seit: 19.08.2007
Ort: Nordhessen
Beiträge: 5
Standard AW: Astrozytom - wer mag sich austauschen???

Hallo,

ich bin hier auf das Forum gestossen und habe mich ein wenig eingelesen. Auch ich habe nun mit 33 Jahren ein Hirntumor. Von den Aertzen nicht aufgeklaert habe ich am 5. September meinen Aufnahmetermin und dann eine OP die mein Leben veraendern wird, ich bin aufgrund mir unbekannter starker Kopfschmerzen und Uebelkeit ins Krankenhaus gegangen und es wurde Migraene vermutet. 5 Tage spaeter dann das Ergebnis der Kernspintomografie> Hirntumor. Im Kleinhirn. Die GRoesse etwa 2 cm. Ziemlich mittig im Kleinhirn diese Bilder werde ich nie vergessen..Die Gefahr wurde mir erklaert wenn es nicht entfernt wird aber das war es auch.
Voellig allein gelassen bin ich nach Hause zu meinem Verlobten, der 10 Jahre juenger als ich ist und zu meinen beiden Kindern im Alter von 3 und 6 Jahren. Das ist jetzt 5 Tage her / und jeder TAG wird schlimmer, Albtraeume, Angst, Fragen...Angst um meine Kinder, weil ich nicht weiss, ob ich und wie leben werde nach der OP.
Bei mir im Befund steht was von piloyztisches Astroyztom / durch das Googlen bin ich etwas schlauer / aber der Ort, an dem der Tumor sitzt ist nicht beruhigend.
Seit diesem Abend, an dem ich ins Krankenhaus bin habe ich Gleichgewichtsstoerung, die noch zu vertreten sind, ansonsten nichts Auffaelliges.
Ansonsten geht es mir gut / ab und zu muede
Ich suche Menschen, die Mut machen koennen und Tips geben koennen / Erfahrungen austaus\chen

Sollte ich mir die Meinung eines anderen Arztes einholen? Der Arzt, bei dem ich jetzt am Freitag ein Termin habe, will keine Bilder sehen, der Bericht vom Krankenhaus reiche ihm, sagte er.
Was kann ich machen?????
Ich bin froh dieses Forum gefunden zu haben!
Heidi
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  #5  
Alt 21.08.2007, 15:07
sommer71 sommer71 ist offline
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Registriert seit: 30.06.2007
Beiträge: 30
Standard AW: Astrozytom - wer mag sich austauschen???

liebe heidi,

so schlimm die diagnose auch ist... trotzdem herzlich willkommen in unserer runde.
ich würde an deiner stelle auf jeden fall die meinung eines anderen arztes einholen. das ist ganz ganz wichtig. wo wohnst du denn? wie flexibel bist du mit deinen zwei kindern (sprich welche unterstützung hast du?)

es wird sich vielleicht komisch anhören, aber irgendwie lernt man mit dem tumor umzugehen. welche wahl hat man auch? man MUß schließlich damit leben.
sicherlich gibt es viele tiefs in dem "neuen leben" mit tumor, aber man kann nicht verhandeln und dinge sagen wie "ich biete das und das, damit er weg geht." ich persönlich denke, daß es das beste ist ihn zu akzeptieren.

ich drücke dich
sommer71
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  #6  
Alt 22.08.2007, 09:59
Tower Tower ist offline
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Registriert seit: 18.05.2007
Beiträge: 8
Standard AW: Astrozytom - wer mag sich austauschen???

sag mal, wie kommt ihr zu recht mit müdigkeit und konzentrationsschäche? Ich nehme zur Zeit gar kein medis, mach kein therapie, und ich bin ein wrack. Ein OP steht bald vor mir (spätestens mitte Okt).
Ich habe auch heftig schlafstörungen - was ich denke eher an mein gemutszustand liegt als auswirkung vom tumorwachstum.

Ich arbeíte noch voll (muss ich wohl, bin freiberufler) und merke wie wenig ich in letzter zeit geschafft habe.

Wäre für jeder ratschlag dankbar.
Ralph
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  #7  
Alt 08.06.2008, 11:09
Heidi33 Heidi33 ist offline
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Registriert seit: 19.08.2007
Ort: Nordhessen
Beiträge: 5
Standard AW: Astrozytom - wer mag sich austauschen???

Danke, Sommer71 für die aufmunternden Worte!!!

Ich knuddele alle hier im Forum!

Heidi
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  #8  
Alt 09.06.2008, 23:54
Nietzsche Nietzsche ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 09.08.2007
Beiträge: 107
Standard AW: Astrozytom - wer mag sich austauschen???



na, da möchte ich doch in nichts nachstehen...
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