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#1
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liebe Tristanne,
es tut mir so leid. Meine aufrichtige Anteilnahme für dich. Wann immer du das Bedürfnis hast, komm zu uns und schreib über deinen Kummer, deine Trauer. Wir sind für dich da. Ich halte dich ganz fest und schicke dir ein großes Kraftpaket. ![]()
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Engel ![]() Paps: 07.11.1952 - 11.08.2008 Zweifle nicht am Blau des Himmels,
wenn über Deinem Dach dunkle Wolken stehen. |
#2
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Lieber Engel,
ich danke Dir so sehr und von ganzem Herzen für Deine lieben Worte. Mir sind direkt die Tränen in die Augen gestiegen... Eben habe ich Deine letzten Beiträge über Deinen Dad gelesen, und mit Dir - und vielen anderen hier - gaaaaaanz kräftig aufgeatmet. Ich schicke Dir und Deinem Dad all meine guten Gedanken!! Ganz liebe Grüße und Wünsche und weiterhin viel Mut und Kraft! Und eine virtuelle Umarmung, Tristanne |
#3
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Liebe Wahey,
ich danke Dir so sehr und ich drücke Dich ganz ganz fest zurück. Mein tiefes Mitgefühl für Dich - ich fühle auch, was Du durchmachst. Wie ihr sind wir auch in ein Hospiz gegangen. Genau wie Du das Sterben Deines Vaters erlebt hast - danke , daß Du es erzählt hast, ich habe es unter Tränen gelesen - war es auch für mich ein Geschenk, beim Sterben dabei sein zu dürfen und die Hand meiner Mutter zu halten, meinen Kopf auf ihre Schulter zu legen, ihr etwas zuzusprechen. (Leider konnte ich wie Du nicht so viel sprechen, weil mein Hals wie zugeschnürt war). Ich habe sie an schöne Dinge aus ihrer Kindheit erinnert, die sie mir immer erzählte. Wie sie als Kind durch die Kornfelder lief und stundenlang auf dem Rücken im Gras lag und die Wolken beobachtet hat. Ich konnte ihr den letzten Wunsch erfüllen, nicht im Zimmer zu sterben. Sie war doch immer draußen in der Natur und unterwegs. Daß sie fast 2 Monate ans Bett gefesselt war (Metastasen in der Wirbelsäule, im Rückenmark, Osteolysen im Becken, in den Hüftgelenken, Lähmung der Beine) war die schlimmste Qual für sie. Wir haben sie raus auf die Terrass gebracht. Dort verbrachten wir ca. 2 Stunden. Als sie vorher mit letzter Kraft sagte, daß sie raus wollte (sie hat ja kaum noch Luft bekommen und Sauerstoff und auch Morphin abgelehnt an diesem Tag abgelehnt), wußte ich, daß es soweit sein sollte und daß sie bewußt sterben wollte. Ich habe ich ihr die Wolken am Himmel beschrieben. Durch die Hirnmetastasen konnte sie nicht mehr sehen, aber sie hat den Wind gefühlt - es war ein sehr schöner Sommerabend. Sie hatte keine Angst und hat sich hingegeben, das Atmen wurde ganz langsam immer weniger. Es war nichts Erschreckendes, nichts Gruseliges, gar nichts Schlimmes. Und vorher hatte ich soviel Angst. Ich habe sogar zu meinem Freund, der es noch geschafft hatte, zu uns zu kommen, gesagt: "Bist Du sicher, daß Du bleiben willst?", weil ich ihm "das" (eventuelle Todeskämpfe) nicht zumuten wollte. Er blieb und er war hinterher so dankbar, dabei sein zu dürfen und war überwältigt. Genau wie ich. Mamis beste Freundin war vorher noch da und hat Mami eine "Gute Reise" gewünscht. So konnten alle ihr Nahstehenden Abschied nehmen. Meine Mutter hat mir Mut gemacht. Bei all der Traurigkeit bin ich unendlich stolz auf meine Mutter, daß sie mir so etwas Großes mitgegeben hat. Der Hospizarzt sagte, das sei Selbstbestimmung gewesen, entsprechend des Hospizgedankens. Im Krankenhaus hätte man ihr Leben unter Umständen noch künstlich verlängert. Freitag, der 13. Juli, als die Krankenhaus-Ärzte Mami aufgegeben haben und ich sie am 16. Juli in ein Hospiz bringen mußte, war der schlimmste Tag. Doch sie konnte dort in Würde sterben. Nach dem Tod ist sie noch so liebevoll geschmückt worden, mit bunten Gartenblumen in der Hand. Rosen waren ihr immer zu pompös.. Eine Schwester ist daraufhin in den Hospiz-Garten gegangen und hat dort einen Strauß für sie gepflückt. Ich habe dann noch bis spät nachts bei ihr gesessen. Die Atmosphäre im Raum war irgendwie erhaben, so als wäre ihre Seele noch nicht ganz fort. Sie sah so entspannt aus, als wäre sie nie krank gewesen. Mein Freund meinte, sie sah wieder aus wie früher, doch ich fand sie noch schöner, wie sie in Frieden ruhte.... Heute bin ich genau 4 Wochen in Trauer. Ich vermisse meine Mami unendlich und es tut so grausam weh. Doch jetzt finde ich auch Worte und wollte diese Erfahrung mit euch teilen. Bestimmt würde sich meine Mutter darüber freuen, daß ich euch jetzt sagen möchte, daß das Sterben etwas Natürliches ist, wovor man keine Angst zu haben braucht. Ich glaube, daß jedes Sterben so individuell ist wie eine Geburt, wie die Person selbst, aber vielleicht hilft es euch ja ein wenig, den Tod eurer Liebsten, wenn er unvermeidbar bevorsteht, anzunehmen. Tristanne Geändert von Tristanne (18.10.2007 um 17:19 Uhr) Grund: ... |
#4
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Liebe Tristanne,
ich habe deine Berichte gelesen und ich möchte dir meine aufrichtige anteilnahme aussprechen, besonders dein letzter bericht ging mir sehr nah und es rollten ein paar Tränen, ich hoffe wenn es bei meinen Mann mal so weit ist das er genau so Friedlich einschläft wie deine Mutter. Vielen Dank für deine zeilen ich glaube du hast vielen mitteilen können das man vor dem was vielen hier noch bevorsteht keine angst haben muß. ich umarme dich u. schicke dir ein großes Kraftpaket. Liebe grüße Linde ![]() |
#5
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Liebe Linde,
ich danke Dir so sehr fürs Lesen und für deine herzliche Anteilnahme und Deine lieben lieben Zeilen. Ich hatte große Angst, das muß ich ehrlich sagen, weil ich ja nicht wußte, was kommen wird. Vor allem hatte ich Angst, daß meine Mutter Angst hat. Dies ist vielleicht unsere größte Angst. Ich glaube, daß das Bewußtsein der Sterbenden nicht mit unserer Wahrnehmung oder mit unserem Vokabular zu erfassen ist. Ich würde sonst sagen: Sie war glücklich. Kurz nachdem meine Mutter die Augen geschlossen hat, habe ich (irdische) Glückseligkeit und Erleichterung gefühlt. Bei euch heißt es aber jetzt: Kopf in den Nacken, immer weiter kämpfen und den Mut, auch bei etwaigen Rückschlägen, bitte nicht verlieren. Ich hoffe ganz fest für euch, daß die Chemo die bestmöglichste Wirkung zeigen wird! Ich wünsche Deinem Mann, Dir, Deinem Sohn (ich hoffe, er konnte seine Prüfungen gut schaffen) und Deiner Familie alles alles erdenklich Gute und Liebe! Paßt auf euch auf. Es tut mir leid, daß Du zusätzlich noch Schwierigkeiten mit dem bürokratischen Kram hast. Das ist wirklich das Letzte, wofür man Nerven hat. Ich hoffe, ihr kriegt das schnellstmöglich geregelt. Ich wünsche euch gemeinsame schöne Stunden, wenn Dein Mann zum Wochenende nach Hause kommt. Nochmals DANKE für Deine wundervollen Worte. Ich sende Dir eine kraftspendende Umarmung, oder am besten gleich ganz viele! Tristanne |
#6
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HalloTristanne,
möchte dir erstmal mein Beileid ausprechen zu den schweren Verlust deiner Mutter. Habe selbst erst meine Ma am 19.03.2007 im alter von 56 Jahren an Lungenkrebs verloren. Weiss genau wie du dich fühlst bei uns ging es auch ganz schnell. Man fühlt sich wie im Alptraum auch wenn es für unsere Mütter besser ist. WEnn du möchtest schaue mal in Forum für Hinterbliebene nach da bekommst du mehr Antworten. Traurige Grüsse Nicole P.S. schicke dir eine lieb gemeinte Umarmung und eineige Kraftparkete für die kommende schwere Zeit |
#7
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Liebe Nicole,
ich danke Dir so sehr für Deine liebe und herzliche Anteilnahme. Ich bin sehr sehr traurig zu lesen, daß Du Deine Mutter auch verloren hast, und habe total weinen müssen, als ich Deinen Beitrag gelesen habe und weine jetzt noch. Von Herzen mein Beileid für Deinen so schweren Verlust. Ganz bestimmt ist Deiner Mutter großes Leid erspart geblieben. Und wenn man jemanden so liebt, will man auch nicht, darf man auch nicht wollen, daß er so leidet. Und es ist die Hölle auf Erden, daß man seiner Mutter nicht helfen kann. Ich konnte nur noch beten, daß Gott meiner Mutter hilft. Ich weiß, das hilft alles nicht über den schlimmsten Schmerz der Welt hinweg. Doch Deiner Mutter geht es jetzt gut und sie wird immer bei Dir sein. Genau wie Du dachte ich auch, mich in einem Alptraum zu befinden. Seitdem ist die Zeit stehengeblieben, und doch dreht sich die Welt weiter, nur an mir vorbei.... Ich schicke Dir eine Million Kraftpakete!! Sei stark für Deinen Sohn. Ich hoffe, Du verstehst Dich gut mit Deinen Geschwistern, so daß ihr euch untereinander stützen könnt. Und danke für den Tip, ich werde im Forum für Hinterbliebene lesen bzw. schreiben. Bei allem Leid ist es eine große Hilfe, daß man nicht allein ist. Fühl Dich umarmt, Tristanne |
#8
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Es ist wie Du sagst, liebe Wahey, das Schlimmste war die Angst vor dem Sterben und dem "Danach".
Das "Danach" macht mir allerdings noch Angst. Ich weiß nicht, was schlimmer ist, traurige oder glückliche Dinge nicht mehr miteinander teilen zu können. Jetzt, einen Monat ohne Mami denke ich oft, ich möchte am liebsten auch dort sein, wo sie jetzt ist. Ich war ja noch nie die Ausgeburt an Lebensfreude.... Doch würde sie das hören, würde sie "schimpfen". Also - tapfer sein und daran glauben, daß die Zeit, wenn auch vielleicht nicht heilen, aber sicher lindern kann. Ach, jetzt bräuchte ich den Trost meiner Mutter... Ich wünsche uns, daß der Schmerz bald weniger wird und wir mehr mit liebevoller Erinnerung als mit Schmerz und Trauer weiterleben können. Ich fühle auch so sehr mit Dir und denke an Dich! Sei ganz lieb gedrückt, Tristanne |
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