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Alt 28.09.2007, 16:49
DTFE DTFE ist offline
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Beiträge: 410
Standard AW: mein Sohn hat Panikattacken

Liebe Nikita,
ja, genauso ist es, wie du hier schreibst - Pfeife auf die Prognosen.
Als mein Mann 2003 zum ersten Mal die Diagnose erhielt ist für mich eine Welt zusammen gebrochen. Ich habe meinen damals 16 Jährigen Sohn mit meinen Tränen konfrontiert. Mein Mann, als Betroffener, ging mit der Erkrankung genauso um, wie es Sanne von ihrem Mann beschreibt. Es geht ihm heute gut - er ist Metastasenfrei.
Beide Söhne, damals eben 16 und 12 Jahre alt wollten nicht viel über ihre Ängste sprechen und da mein Mann auch nicht viel sprechen wollte und die Therapie auf Heilung zielte, drängten wir auch nicht weiter auf Austausch. 2005 kam dann das Rezidiv, ohne Aussicht auf Heilung (= riesige Metastasen in der Leber) - da war für mich das Chaos perfekt - ich holte zunächst für mich psychologische Unterstützung und dann kamen 11/2 Jahre lang Familiengespräche. Bereits beim 1. Gespräch war klar, dass die Kinder sich zwar Gedanken machten aber keine wirklichen Ängste hatten. Nur ich sah die Realität, die mir die Ärzte auch bescheinigten mit ihren Prognosen (mein Mann müsste inzwischen eigentlich schon längst tot sein) und hatte entsprechende Verlustängste. Aber Mann und Söhne ließen sich davon nicht beeindrucken und glaubten daran, dass es gut wird. Die Familiengespräche behandelten oft andere Themen (wann muss ein 15 Jähriger am WE abends zuhause sein?) oder die Erkrankung wurde sehr sachlich abgehandelt. Mein Mann und meine Söhne hatten zumindest bis heute recht behalten. Es geht meinem Mann heute sehr gut.
Ich würde es wieder so machen. Den Kindern gegenüber absolute Offenheit und knappe Informationen über den Sachstand - eben soviel wie sie wissen wollen und ansonsten habe ich gelernt zu akzeptieren, dass sie über ihr Innenleben zumindest mit uns Eltern nur begrenzt sprechen wollen.
Typisch männliche Verdrängung???? Ich habe in diesen Jahren gelernt dieser Kunst etwas positives abzugewinnen.
In den absoluten Krisenzeiten also während der Chemo und der OP, als es meinem Mann und auch mir sehr schlecht ging, haben unsere Kinder genauso wie ich selbst einfach nur funktioniert. Es gab z.B. nie Diskussion über Mithilfe im Haushalt - es hat hier eher ein gegenseitiges Unterstützen begonnen. Unsere Söhne sind diesbezüglich nicht in die Rebellion verfallen, sondern sind in dieser Zeit auch sehr selbständig geworden.
Ich wünsche dir viel Normalität und traue deinen Söhnen Selbstheilungskräfte zu. Sie sind stärker als du denkst!
Liebe Grüße Doro
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