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AW: Bin wieder zurück
Liebe Monika,
Du hast sicherlich recht und "Rückenprobleme" habe ich auch schon (spätestens seit Papas Erkrankung 2003). Leider ist unsere Familie schon sehr "geschrumpft". Da muß einer die Stellung halten und den Tatsachen und Fakten in die Augen schaun. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass das Thema Krebs immer noch ein Tabu-Thema ist. Schon bei der Krebserkrankung meines Vaters wollte sich niemand wirklich mit der Krankheit auseinandersetzen, selbst die Mediziner der Familie nicht. Erst als ich - dank Krebskompass und viel viel Lektüre - mit meinem "Wissen" für peinliche Momente sorgte, kam ein wenig Unterstützung. Im Klartext: wir haben zwei Ärzte im Familienkreis, die überhaupt keine Ahnung haben und daran auch wohl nichts ändern wollen, obwohl sie quasi an der Quelle sitzen. Meine Ma ist derzeit ein unsicheres Häufchen Elend und hat überhaupt keine Ahnung. Für meine Mutter heißt Krebs = Tot. All die Fachbegriffe sind ihr fremd. Schon bei der heutigen Untersuchung stellte ich fest, dass der junge Arzt nur bemüht war, meiner Mutter Trost und Hoffnung zu spenden, was ich grundsätzlich ok fand. Allerdings ist mir auch klar, dass dies für die Ärzte der einfachere Weg ist. Ein bißchen Hoffnung hier, ein bißchen Zuversicht da und der Patient stellt keine lästigen oder unangenehmen Fragen. Überbringer schlechter Nachrichten will doch niemand sein. Übrigens den Verdacht auf inflammatorischen BK hat der Arzt uns gegenüber nicht geäußert. Erst die Schwester sprach dieses böses Wort bei einem Telefonat mit der Kollegin bezüglich eines kurzfristigen Mammo- und MRT-Termins aus. Das mir diese Form von BK nicht fremd war, konnte sie nicht wissen. Im Beisein meiner Mutter wollte ich das Thema aber auch nicht anschneiden. Ich schreibe Dir das nur, liebe Monika, damit du mich besser verstehst. Wenn ich mich aus der Verantwortung zurückziehe, wir meine Mutter nur alles abnicken und nichts hinterfragen. Das kann ich nicht riskieren. Danke für Deinen Hinweis auf Psychoonkolen. Ich kann mir hierunter nur leider überhaupt nichts vorstellen. Sind das nun Onkologen oder Psyhologen. Alle User hier weder wahrscheinlich lachen, aber ich weiß das wirklich nicht. Wie und ab wann kann ich deren Hilfe in Anspruch nehmen? Kann ich als Angehörige mit denen reden, ohne dass meine Mama dabei ist. Hier bin ich wirklich für Tipps dankbar. Magst Du mir mehr über Deine Erfahrungen berichten? Wenn nicht hier im Forum, dann gerne über meine Mail-Adresse. Gaaanz liebe Grüße Claudia PS. Es ist schön zu erleben, dass andere, die selbst einen Sack voll Sorgen haben, sich noch um andere sorgen. |
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AW: Bin wieder zurück
Liebe Gilda,
liebe Monika, danke Euch für Eure Anteilnahme und Fürsorge. Werde auf jeden Fall diesbezüglich etwas unternehmen. Im Augenblick kann ich nur abwarten, was die pathologischen Untersuchungen der Stanze ergeben und ob sich der Verdacht auf inflammatorischen BK bestätigt und und und... Spekulationen und Mutmaßungen machen mich eigentlich nur fertig. Ich war ja richtig stolz auf mein Buch "Wissen gegen Angst" und die anderen Informationen, die ich mir hier und auf anderen Internetseiten angelesen habe. Aber dieses Wissen nimmt mir jedenfalls derzeit keine Angst, sondern erhöht die Angst, weil ich weiß was alles möglich sein kann. Unwissend zu sein, kann also von großem Vorteil sein. Zu der Sorge um meine Mutter kommt natürlich auch die Angst, selbst zu erkranken aufgrund der erblichen Vorbelastung. Werde mir insoweit auch etwas einfallen lassen. Sobald ich weitere Informationen habe, melde ich mich wieder. Ganz liebeGrüße Claudia |
#18
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AW: Bin wieder zurück
Hallo Claudia,
die Psychoonkolgin hat mich während meines Krankenhausaufenthaltes 2x besucht. Ich hätte auch Termine bekommen können, was aber nicht notwendi g war. Es wurde aber im Krankenhaus auch ein Gesprächskreis für betroffene Angehörige angeboten. Viele liebe Grüße und viel Kraft Lilli, die eigentlich Eva heißt |
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AW: Bin wieder zurück
Hallo Ihr Lieben,
die ersten Ergebnisse der Biopsie liegen vor. Es handelt sich Gott sei Dank nicht um einen inflamatorischen BK. ( Die Erschütterung, die der eine oder andere heute Nachmittag wahrgenommen hat, war also kein Erdbeben, sondern der Stein, der mir vom Herzen gefallen ist) Die genaue Tumorklassifikation habe ich natürlich noch nicht, aber es ist ein G3. Ob Hormonabhängig wird erst in zwei bis drei Tagen bekannt. Nächste Woche Mittwoch (24.10.) ist Termin zur Mammo und MRT. Am 31.10. dann der Arzttermin zwecks Besprechung des weiteren Therapieverlaufs, voraussichtlich lt. Arzt Ablatio und anschließende Chemo. Keine neoadjuvante Chemo, diese wohl nur bei brusterhaltender OP. Meine Mutter hat sich aber bereits für eine vollständige Entfernung der Brust entschlossen. Ich bin jetzt erst mal erleichtert und hoffe das Beste. Mit der Schwester im Krankenhaus hatte ich heute ein gaaanz langes Telefongespräch. Ich bin jetzt viel ruhiger und zuversichtlicher. Und vor allen Dingen sehr froh, dass wir uns für das Brustzentrum Bonn entschieden haben. Ich habe jetzt Feierabend und fahre zu meinem wöchentlichen Yoga-Kurs. Liebe Grüße Claudia |
#20
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AW: Bin wieder zurück
Hallo Claudia,
so gibt es zwischen all den schlechten Nachrichten doch immer auch einen Lichtblick. Schön, dass Du schon etwas ruhiger bist. Ich fand es enorm beruhigend in einem Brustzentrum zu sein, wo ich mich wohlfühlte. Und dass dann alles anlief. Während man sich von Termin zu Termin hangelte, wurde der Weg immer klarer. Du erinnerst mich daran, dass ich auch wieder mit Yoga anfangen wollte ... Mach's gut und melde Dich wieder. Liebe Grüße gilda |
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AW: Bin wieder zurück
Hallo Ihr Lieben,
hallo Gilda, wollte kurz berichten, was es bei meiner Ma neues gibt: MRT und Mammo wurden nun endlich vergangenen Mittwoch im Brustkrebzentrum der Uniklinik Bonn gemacht. Danach liegen keine weiteren Befunde vor, also keine weitere Tumore weder in der bereits befallenen linken Brust noch in der rechten. Die Lymphdrüsen sind auch unauffällig, d. h. dort sind keine Metas zu sehen. Krebszellen können natürlich vorhandenen sein. Die Radiologin, die das MRT ausgewertet hat, meinte Zitat: ..." aus der Sache kommen sie gesund raus...". Diese Äußerung hat mich natürlich gefreut, gleichwohl halte ich dies für sehr gewagt. Es ist also so, dass der Tumor sehr weit vorne in der Brust steckt, in der Nähe der Brustwarze. Das Ding ist tatsächlich pflaumengroß. Nach Auskunft der Ärztin wäre bei einer Ablatio lediglich noch eine "leichte Chemo" durchzuführen. Bestrahlung sei nicht notwendig bei einer Ablatio, da ja der Tumor mehr als großzügig entfernt werde und Krebszellen im umliegenden Gewebe dann ausgeschlossen sind. Eine Bestrahlung werde nur dann durchgeführt, wenn brusterhaltend operiert wurde. Diese Aussage deckt sich nun keineswegs mit den Erfahrungen, die ich hier mit KK gemacht habe. Auch meine Cousine, die vor zwei Jahren ihre linke Brust entfernt bekommen hat, hat sowohl Bestrahlung als auch Chemo erhalten. Meine Cousine ist 10 Jahre jünger als meine Ma. Liegt es am Alter? Bekommen gesetzlich versicherte Rentner nur noch das Sparprogramm? Ich hoffe, dem ist nicht so. Ich bin schon sehr verunsichert. Voraussichtlich wird meine Ma in der nächsten Woche operiert. Den konkreten Termin bekommen wir am Mittwoch mitgeteilt. Wie lange dauert der Krankenhausaufenthalt bei einer Ablatio? Die Ärzte sprachen von ca. 2 Wochen. Wie sieht's danach aus. Meine Mutter lebt ja allein. Kann mir jemand in etwa berichten, was da auf uns zu kommt. Leider hatte ich ja schon vor der Diagnose meinen Jahresurlaub genommen und nicht mehr viele Urlaubstage übrig. Vier weitere Tage sind durch die vielen Arzttermine schon draufgegangen. Als mein Dad vor vier Jahren seine Darmkrebs-OP hinter sich hatte, war er nach zwei Wochen - mehr oder weniger - wieder topfit. Das weniger bezog sich auf die Verdauung, die nach der OP nicht gleich wieder im Lot war. Ansonsten fühlte er sich körperlich prima. Ich weiß, ich sollte abwarten und die Dinge auf uns zu kommen lassen. Aber für den einen oder anderen Hinweis wäre ich dankbar, damit ich weiß, was auf uns zukommt. Die Ärzte in Bonn sind sehr nett, aber ich habe den Eindruck, die verharmlosen die Dinge doch sehr. Oder bin ich einfach nur zu pessimistisch? Meine bessere Hälfte sagt immer, ich sei nicht nur Pessimist, sondern auch ein Kontrollfreak. Und den Krebs, den hab ich leider so gar nicht unter Kontrolle! So genug von mir. Wie geht es Dir, liebe Gilda und Deiner Schwester und Deiner Ma? Und Dir, Norma? Verträgt Dein Mann die Chemo gut? Liebe Grüße Claudia |
#22
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AW: Bin wieder zurück
Hallo Luzie,
Zitat:
Eine Ablatio hat meine Tante vor 3 Monaten bekommen. Sie war nach gut einer Woche wieder zu Hause und konnte sich schon wieder ohne Probleme selbst versorgen. Der Arm auf der betroffenen Seite musste noch einige Zeit geschont werden (kein Fitness-Studio, nichts rumschleppen) aber ansonsten ging es ihr sehr gut. Sie hat zusätzlich noch Lymphdrainage bekommen, damit sich keine Lymphflüssigkeit im Arm sammelt. Mittlerweile war sie wieder im Urlaub auf Mallorca und hat keinerlei Probleme mehr. Jetzt wird sie nächste Woche wieder operiert - der Brustaufbau wird angegangen. Mir haben die Ärzte im Krankenhaus ähnliches gesagt wie Euch ("das wird schon wieder, Brustkrebs ist heutzutage heilbar"), obwohl ich lauter "Asse" im Ärmel habe... G3, Her2neu pos., befallene Lymphknoten... und erst 24. Ich glaube auch, dass sie es manchmal verharmlosen - allerdings...wenn ich ehrlich bin, war das damals das, was ich hören MUSSTE um irgendwie klarzukommen. Und jetzt sage ich mir das immer noch: Es IST möglich, wieder gesund zu werden. Prognosen mit %-Zahlen versuche ich mittlerweile zu meiden. Liebe Grüsse, Sonne |
#23
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AW: Bin wieder zurück
Liebe Sonne,
danke für Deine Nachricht. Wie das bei meiner Cousine vor zwei Jahren war, weiß ich auch nicht so genau. JEdenfalls war bei ihr auch ein Brustaufbau nicht - oder zumindest nicht ohne weiteres - möglich, da die OP wohl sehr radikal war. Genaues weiß ich da allerdings nicht. Natürlich habe ich mich über die positive Prognose der Ärztin gefreut. Die Ärzte sollen auch Zuversicht vermitteln. Ich glaube auch fest daran, dass diese Sch...Krankheit eine ganz gute Prognose hat. Meine Mutter hat auch einen G3. Weitere Angaben fehlen uns aber noch. Allerdings weiß ich nicht genau was dies bedeutet. Der Arzt teilt mit, G 3 beziehe sich auf die Größe. Beim Darmtumor meines Vaters bezog sich G3 auf die Agressivität des Tumors. Diese Krebserkrankungen lassen sich aber nicht vergleichen. Ich glaube fest daran, dass es möglich ist, wieder gesund zu werden. Ich wünsche Dir alles alles Gute und hoffe, dass dein "Untermieter" unter der Chemo gaaaanz gaaanz klein wird oder besser noch, ganz verschwindet. LG Claudia |
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