Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Krebsarten > Nierenkrebs

Thema geschlossen
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 18.10.2007, 09:32
*gerhard* *gerhard* ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 29.10.2006
Ort: Raum Würzburg
Beiträge: 97
Standard

Hallo zusammen,

melde mich mal wieder in meinem eigenen Thread für ein paar Aktualisierungen.

Vorab: Ich würde gern mal wissen, ob man die Überschrift für einen Thread, den man selbst begonnen hat, nachträglich noch ändern kann. Denn diese hier ("6 Monate positive Erfahrung....") stimmt ja schon lange nicht mehr. Das war vor fast einem Jahr, als ich diesen Beitrag begann. Inzwischen nehme ich schon im 7. Zyklus Sutent und fühle mich sehr gut.

Zu meinem Befinden: Mir ging es in den letzten Monaten eigentlich recht gut. Besser als in den Monaten davor. Deutlich besser als vor etwa einem Jahr. Natürlich das einnahmebedingte Auf und Ab unter Sutent. Geblieben sind Probleme mit der Säure: Viele Lebensmittel, aber etwa auch Rotwein, sind während der Einnahme tabu. Danach schmecken sie wieder. Mich wundert: Der Körper weiß erstaunlich gut, was einem gut tut oder nicht!

Die Probleme mit dem Fußsyndrom habe ich sehr gut in den Griff bekommen mit guten Laufschuhen a la Nike Air: In diesen Luftpolsterschuhen, die auch sehr offen und daher gut belüftet sind, kann ich hervorragend laufen! Mir ist das erst gestern Abend wieder aufgefallen, wo ich bei einer Vernissage mal dunkle Schuhe zum Blazer tragen musste. Da humpelte ich dann unbeholfen und mit Beschwerden herum, wo ich ansonsten in den Laufschuhen überhaupt nicht merke, dass ich da an den Fußsohlen irgendwelche Beschwerden habe. Außerdem gehe ich einmal wöchentlich zur Fußpflege, so dass Hühneraugen erst gar keine Chance mehr bekommen, sich zu entwickeln.

Spitzenmäßig ist auch das Verdauungsproblem: Verschwunden. Oft habe ich zwar noch Blähungen und Winde, aber Durchfall kenne ich fast gar nicht mehr! Problem einfach verschwunden.

Mental geht es mir eigentlich so gut, dass es gar nicht besser sein könnte! Ich hänge heute nicht mehr so sehr am Leben, aber dafür genieße ich es umso mehr und spüre eine Ruhe und Leichtigkeit, wie früher nur selten. Dafür bin ich wirklich dankbar. - Draußen "kämpft" der Herbst jetzt schon öfters mit Bodennebel und ersten Frösten. Die Natur bereitet sich ein wenig auf das Sterben vor. Vor einem Jahr habe ich auch an mein eigenes Sterben gedacht. Aber nun weiß ich, dass ich den nächsten Frühling wieder genießen werde.

Wie ich mich fühle, so spiegelt es sich alles auch in den Befunden. Ich hatte nicht wirklich irgendwelche Änderungen befürchtet. Und genau das zeigte auch das letzte CT: keinerlei Änderungen, alles gleich geblieben. Keine Neubildungen.

Bedrückt hat mich lediglich die Veränderung einer privaten Beziehung, nämlich die zu meinem heute 27jährigen Sohn. Aber das ist nicht wirklich mein Problem, sondern eher seines. Die Lösung kann hier nur heißen: Loslassen.

Zwei herausragende Ereignisse, die mich nachhaltig beeinflusst haben, gab es noch in den letzten Wochen. Darüber will ich später noch kurz berichten.

Ciao erst mal.

Gerhard
  #2  
Alt 18.10.2007, 17:15
*gerhard* *gerhard* ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 29.10.2006
Ort: Raum Würzburg
Beiträge: 97
Standard 2 herausragende Erlebnisse

Der Flug über den Lenker
.
Das erste Ereignis war ein unfreiwilliges, das mich äußerst schmerzhaft und unvorbereitet traf: Mit meinem Roller auf einem Kiesweg unterwegs, flog ich nach einem überstürzten Ausweichmanöver bei 30-40 km/h in hohem Bogen über den Lenker! - Folge: Erst ein ziemlicher Schock. Atemnot. Ziemliches Aua. - Diagnose: Mehrere Rippen geprellt. Dann wochenlange Beschwerden: Kaum vernünftiger Schlaf. Nicht mehr gewagt, tief zu Atmen, zu Lachen oder zu Gähnen. Ganz langsame Bewegungen. Sieben Wochen später ist das heute zum Glück alles vorbei.


Sprung aus den Wolken

Das zweite Ereignis war auch eine Luftnummer. Mit ebenfalls langwierigen Nachwirkungen. Aber diesmal absolut freiwillig: Ein Tandemsprung aus den Wolken!

Sich ohne Not aus einer kleinen Czesna, aus über 3000m Höhe in ein Nichts hinabzustürzen, das hat wirklich etwas! - Dabei dachte ich, dass in den letzten Sekunden vor dem Absprung mein Hasenherz beben würde durch den Adrenalinspiegel. Doch weit gefehlt. Ganz normaler Puls. Es war trotzdem großartig!

Wenn ich den Film noch mal ablaufen lasse: Erst ein kleiner Salto in der Luft, dann stabile Brustlage, die Arme angewinkelt. Hohlkreuz. Ein bisschen Windrauschen. Man stürzt, fast ohne Zeitgefühl, auf die Erde zu. Hinterher weiß man dann: Es waren mehr als 30 Sekunden freier Fall, mit ca. 220 km/h Geschwindigkeit. Dann dieses merkwürdige Geräusch: Wappappappapapappp! - der Schirm entfaltet sich, die Luft greift an, ein Ruck geht durch den Körper.

Sekunden später hängt man friedlich schwebend am Gleitschirm. Es ist fast wie im Ballon, absolut friedlich. Man kann sich wunderbar miteinander unterhalten. Hört, wie ganz in der Nähe auch noch andere plötzlich, mit demselben Geräusch, scheinbar aus dem Nichts auftauchen und nun ebenfalls langsam an Fäden hängend friedlich dem Erdboden entgegenschweben.

Ich darf auch mal die Steuerung übernehmen, an den Griffen ziehen und dadurch mal nach links, mal nach rechts wegdrehen. Aber das ist mir mit meiner Schulter schon zu anstrengend. Ein Einzelschirm sei viel leichter zu steuern, sagt mein Meister. Aber im Huckepack bringen wir etwa 150 kg auf die Waage, und da muss man schon mächtig stemmen, wenn man die Richtung ändern will. Mein weiterer Part ist festgelegt, ich muss die Oberschenkel um 90 Grad anwinkeln, wie ein halb geöffnetes Taschenmesser, wenn wir die letzten Sekunden im Landeanflug auf den Platz kommen. Mit einer Sinkgeschwindigkeit nahe null und einer Vorwärtsgeschwindigkeit von ca. 30 km/h nähern wir uns dem Aufsetzpunkt. Mein Meister macht ein paar Schritte und die Erde hat uns wieder. Zum Schluss gibt es dann doch einen kleinen Ruck, der mir durch den ganzen Steiß geht. Hätte ich mir doch ein Kissen umbinden sollen? Aber 2,3 Tage später ist auch das vergessen.

Das war ein schönes Geburtstagsgeschenk von meiner Lieben. Anbei ein Foto vom "Ankleiden".

Ein Begleitvideo dazu mit extra Fotos, von der Helmkamera eines Begleiters speziell angefertigt, oder die Urkunde für die Wand, alles für 100 Euro zusätzlich angeboten - ich brauche das alles nicht. Denn ich habe ja den Film selber im Kopf gespeichert! Aber den Film werde ich hin und wieder mal auffrischen. Einmal jährlich möchte ich mir so ein Ereigns gönnen, Kosten von um die 180 Euro (bei Sprung aus ca. 3000 m).

TIPP: Einfach mal ausprobieren - und unvergessliches Erlebnis!
Angehängte Grafiken
Dateityp: jpg 1945.JPG (38,3 KB, 131x aufgerufen)
  #3  
Alt 07.11.2007, 05:30
*gerhard* *gerhard* ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 29.10.2006
Ort: Raum Würzburg
Beiträge: 97
Standard

Rudolf ist wieder da!!!
.
...und diesmal bleibt er wohl ein paar Wochen. 87 inzwischen.
Seine Frau Christel bekommt ein neues Hüftgelenk.
Heute kriegt sie eine Spritze. Einmal Piks. Schöner blauer Traum.
Bisschen Aua, dann 14 Tage bedienen lassen. Bücher lesen,
telefonieren. Noch eine "ambulante Reha". Fertig. Wieder gesund.

Da haben wir wieder das Elektroauto gemietet.
Schade, dass der Eisladen jetzt Winterferien hat.
Da müssen wir auf Eis am Stiel umstellen. Auch okay.

KÖPFE HOCH. ETWAS GEHT IMMER!


Gerhard

PS: Wir haben uns ein neues Haus gekauft, neulich.
Reetgedeckt. Steht auf unserer Terasse. Toller Flugverkehr seither!
Und nett anzusehen vom Sessel: 8 Meisen, manchmal Goldammern.
Auch mal ein Spatz. Schöne Sache!
  #4  
Alt 08.11.2007, 07:17
*gerhard* *gerhard* ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 29.10.2006
Ort: Raum Würzburg
Beiträge: 97
Standard

@hans59


zitat 1: vogelhaus
zitat 2: mal janosch lesen! schöne sache das...


noch ein janosch:
Der Fuchs hatte die Gans zum Essen eingeladen. Sie ist gekommen, die dumme Gans. Leider.


Der tollmätscher
  #5  
Alt 09.11.2007, 09:12
*gerhard* *gerhard* ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 29.10.2006
Ort: Raum Würzburg
Beiträge: 97
Standard

Lieber Hans,

ich finde Deine Geschichte ganz wunderbar.
Schreibst Du bald wieder eine?

Vielleicht treffen wir uns um den 8./9.12.07 mal bei Marita und Sabine im Raum Dachau.
Ich denke, Du lebst auch da irgendwo - bei den Füchsen und Hasen.
Würde mich wirklich freuen. :-)

Gerhard
  #6  
Alt 09.11.2007, 11:38
Heino* Heino* ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 29.11.2006
Beiträge: 374
Standard AW: 6 Monate positive Erfahrung mit Nexavar – eine Zwischenbilanz

...hier mal was artverwandtes, aber viel älter, als Janosch (an dem ich auch viel Spaß habe) und auf plattdeutsch.(Vielleicht nur für „Nordlichter“ verständlich?:

Lütt Matten, de Haas,
die mök sik een Spaß,
he wer an’t probeeren,
dat danzen to leern’
unn danz’ ganz allein
op dei achtersten Been,

Köm’ Rein’ke de Foss
Un denkt, das’n Kost !
Hei secht to lütt Matten:
„So flink op die Patten,
und danzt ganz allein
op de achtersten Been?!“

„Komm, laat uns tosam’,
ick kann as de Doom,
die Kreih’ de speelt Fiedel,
denn geiht dat kandidel,
denn geiht dat mol schoin,
op de achtersten Been!“

Lütt Matten geev’ Poot,
de Foss beet' em doot.
He sett sick inn’ Schatten,
verspies’ den lütt Matten.
Die Kreih, de kreeg een
Von de achtersten Been.

Liebe Grüße,
Heino
  #7  
Alt 10.11.2007, 10:57
chriselis chriselis ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 16.01.2006
Beiträge: 66
Standard AW: 6 Monate positive Erfahrung mit Nexavar – eine Zwischenbilanz

Will auch in 1000 Jahren als Höhlenmalerei gefunden werden !
LG Christa
Thema geschlossen

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 19:11 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55