#1
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Chemo vs. RLA
Hallo liebe Leute,
für mich steht demnächst auch die Wahl zwischen den drei Behandlungsoptionen wie beim Thomas zur Debatte. Mir wurde vor ca. 10 Tagen der rechte Hoden entfernt und nun stehe ich vor der Entscheidung des „wait and see“, der RLA oder einer Chemotherapie. Ich bin seit meiner Entdeckung des Knotens im Hoden im Klinikum rechts der Isar in München in Behandlung und fühle mich dort auch gut aufgehoben. Dort sagten mir Dir Ärzte bereits, dass für sie die Option „wait and see“ nicht in Frage kommt, da sie zu risikobehaftet ist. Nun werde ich mich zwischen Chemo mit 2 Zyklen oder eine Lymphknotenentfernung auf der rechten Seite entscheiden müssen. Mir fällt dabei die Entscheidung überhaupt nicht leicht, da ich zum einen gerne später einmal Kinder auf dem natürlichen Wege bekommen möchte (würde für die OP sprechen; wie größ ist die Wahrscheinlichkeit eigentlich, dass man danach unfruchtbar ist?) zum anderen habe ich aber auch ein bisschen Angst vor der OP, da sie sich ja nicht gerade als ein Routineeingriff darstellt. Mich würde auch mal gerne interessieren, bei welcher Methode das Risiko einer Neuerkrankung höher ist. Vielleicht kann mir ja jemand Tipps geben und mich bei meiner Entscheidung beraten. Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen. Vielen Dank Andreas |
#2
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Chemo vs. RLA
Hallo Leidensgenosse.
Ich empfehle als erste Informationsquelle: http://hodenkrebs.de/arzt/leitlinie_hodentumor_2002.pdf Gruß, Thomas |
#3
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Chemo vs. RLA
Hallo Andreas,
das Risiko eines Rezidivs liegt bei der RLA < 8%, bei 2xPEB bei ca.3%. Ich selbst habe mich vor knapp einem Jahr für die RLA entschieden und bin in der Uniklinik in Dresden operiert wurden. Der Vorteil der RLA gegenüber der Chemo ist eindeutig, dass das Tumorstadium wirklich ordentlich klassifiziert werden kann. Mikrometastasen sind weder auf dem CT noch auf dem PET sichtbar. Sollten bei der RLA befallene Lymphknoten gefunden werden, schliesst sich eine Chemotherapie an. Da Du im Klinikum rechts der Isar in München behandelt wirst, solltest Du dem Rat der Ärzte vertrauen. Mein Professor hat damals folgendes zu mir gesagt, ich empfehle Ihnen eine RLA, da sie noch relativ jung sind(33). Sie könnten also noch 45 Jahre oder länger leben, da Langzeituntersuchungen von Zytostatika nur spärlich vorhanden sind, sollte man den Weg des geringsten Risikos gehen. Immerhin besteht die Möglichkeit einer therapieinduzierten Leukämie oder eines Zweitkarzinoms durch die Chemotherapie. Solltest Du Dich für eine RLA entscheiden und im Laufe der Zeit ein Rezidiv entwickeln, liegt die Heilungsrate durch eine anschließende Chemotherapie bei 99%. Die Operation ist zwar hart, aber 4 Tage später geht es Dir schon wieder deutlich besser. Am 6. Tag nach der OP wurde ich wieder entlassen. Ich wünsche Dir alles Gute, Gruß, Thomas |
#4
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Chemo vs. RLA
Vielen Dank Thomas, du hast mich auf jeden Fall schon einen weiten Schritt weitergebracht!
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#5
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Chemo vs. RLA
Andreas,
eine kleine Anmerkung von mir noch, therapieentscheidend ist in erster Linie, ob eine Gefäßinvasion vorgelegen hat oder nicht. Festgestellt wird das anhand der histologischen Untersuchung des entfernten Hodens. Sollte einen Gefäßinvasion in benachbartes Gewebe vorliegen, neigt man zur Chemotherapie. Da die Ärzte Dich vor die Wahl stellen, sollte man davon ausgehen, dass keine Gefäßinvasion vorlag. Gruß, Thomas |
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