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  #1  
Alt 20.12.2007, 23:36
Benutzerbild von Rena49
Rena49 Rena49 ist offline
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Registriert seit: 11.11.2007
Ort: Kreis Schleswig-Flensburg
Beiträge: 126
Standard AW: Zystischer Pankreastumor

Hallo Alexandra,
ich habe hier bis jetzt auch nur gelesen, seitdem ich dieses Forum vor einigen Wochen gefunden habe.
Bei meinem Mann wurde Mitte September ein Tumor im Pankreaskorpus gefunden und eine große Pseudozyste am Schwanz.
Er wurde Ende September mit einer Linksresektion operiert, das heißt, es wurde die Zyste entfernt, die Milz (weil die halt hinten dran hängt) und von der Bauchspeicheldrüse der Schwanz und der Korpus.
Die OP ist gut verlaufen, mein Mann lag anschließend auf der Intensivstation, wurde jedoch schon am nächsten Tag auf die Normalstation verlegt, weil es ihm relativ gut ging. Er hatte zwar noch Schmerzen, die wurden dann im Laufe der Wochen mit Morphinpflaster (Durogesic) und einer Schmerzpumpe relativ gut eingestellt.
Leider hat man bei meinem Mann den Tumor viel zu spät festgestellt, so daß der Tumor nicht mehr komplett entfernt werden konnte (er hatte sich bereits rundum "festgekrallt", außerdem waren bereits Lymphknoten befallen und es gab auch schon multiple Lebermetastasen.
So hat er zwar die OP gut überstanden und hatte nach drei 1/2 Wochen Krankenhausaufenthalt hier am Ort mit einer palliativen Chemotherapie angefangen, es war aber leider auch klar, daß der Tumor zu weit fortgeschritten war, um noch geheilt werden zu können. Und so mußten wir am 30. November voneinander Abschied nehmen.
Aber zurück zu der OP: Nach der OP haben die Ärzte täglich überprüft, ob das Insulin noch gebildet wird; eine Folge dieser OP hätte sein können, daß mein Mann Diabetes bekommen hätte - was bei ihm jedoch nicht der Fall war. Die Ärzte haben ihm dann bescheinigt, daß er alles essen und trinken dürfe, er solle nur wegen des Stoffwechsels aufpassen und ggf. Kreon nehmen bei Fettstühlen usw. (dazu gibt es hier im Forum viele informative Beiträge). Bei meinem Mann hat das Kreon 25000 zu massiver Verstopfung geführt, er kam jedoch mit einer geringeren Dosis (Kreon 10000) ganz gut zurecht. Das muß man wohl ausprobieren.
Wenn der Tumor bei Dir rechtzeitig entdeckt worden ist, würde ich Dir in jedem Fall zur OP raten; ohne OP wird Dich irgendwann evtl. die Zyste umbringen, wenn sie zu groß wird. Sowohl der Tumor als auch die Zyste verdrängen alle anderen Organe, so daß sie nicht mehr arbeiten können. Das bedeutet, Du hast keinen Stuhlgang mehr - und Du kannst auch nichts mehr oder nur noch ganz ganz wenig essen - und das wenige wird dann nicht verdaut.
Ich wünsche Dir, daß Deine OP gut verläuft und noch rechtzeitig erfolgen kann - ich glaube, dann hast Du mit Deinen 38 Jahren gute Chancen, den Krebs zu besiegen.
Liebe Grüße
Rena
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  #2  
Alt 26.12.2007, 20:17
Ksenia Ksenia ist offline
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Registriert seit: 26.12.2007
Beiträge: 10
Standard AW: Zystischer Pankreastumor

Hallo,
mein Name ist Ksenia und ich bin 20 Jahre alt. Mein Vater (47 Jahre alt) ging am 21. Dezember 2007 aufgrund einer Gelbsucht ins Krankenhaus.
Die Tage zuvor fühlte er sich etwas unwohl in der Magengegend.
Nach dem Besuch seiner Hausarztes wurde ihm ein Darmgrippe diagnostiziert. Doch am nächsten Tag fiel uns auf, das seine Augen gelb verfärbt waren.
Im Krankenhaus vermutete man zunächst einen Gallenstein der den Abfluss der Galle blockierte und somit die Gelbsucht auslöste.

Nach einigen Untersuchen konnte man allerdings weder ein Gallenstein finden noch den Gallenweg freilegen und der Zustand meines Vaters verschlechterte sich zunehmens.
Nach dem nun die Ärzte auch durch eine Computertomographie und den Ultraschall nichts eindeutiges erkennen konnten, vermuten sie nun einen Tumor im Pankreaskopf der auf den Gallenweg drückt und damit die Gallenflüssigkeit hindert abzulaufen. Morgen bekommt mein Vater nun eine Endoskopie, bei der durch ein Röhrchen die Gallenflüssigkeit in den Darm abgeleitet wird bzw. in einen Beutel nach draußen gelangt. Die Versuche zuvor durch eine Art ERCP (ähnlich wie eine Magenspiegelung, bei der die Engstelle der Gallenwege durch einen Stent widerhergestellt wird) die Verengung zu beheben schlugen fehl, da man nicht in den Gallenweg gelangen konnte.

Meinem Vater wurde anschließend zu einer sog. Whipple OP (Enfernung des Pankreaskopfes, des Zwölffingerdarms, Teil des Magens und der Galle) geraten, die auch in unserem örtlichen Krankenhaus möglich wäre.
Da diese OP aber sehr kompliziert ist, haben wir uns dazu entschlossen, diesen Eingriff entweder in der Chirurgischen Universitätsklinik Heidelberg oder der Uniklinik Großhadern in München machen zu lassen.
Mir wäre es wichtig zu erfahren, ob jemand von euch in einem dieser Krankenhäuser nach Whipple operiert wurde, ob die Krankenhäuser empfehlenswert sind oder mit welchen Kliniken ihr gute Erfahrungen habt.
Ist die Diagnose meines Vater für euch schlüssig oder ist sie eher zweifelhaft?Immerhin konnten die Ärtze auf den ersten Blick nichts Bösartiges entdecken, schließen aber durch ihre Erfahrung auf ein Pankreaskarzinom.

Wie lange habt ihr auf einen Termin in einem dieser Krankenhäuser gewartet? Ist es schwierig dorthin eine Überweisung zu bekommen?

Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr euch die Zeit nehmt, auf meinen Brief zu antworten.
lg Ksenia
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  #3  
Alt 26.12.2007, 20:36
gewwi gewwi ist offline
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Registriert seit: 16.08.2005
Ort: in der Heide
Beiträge: 375
Standard AW: Zystischer Pankreastumor

Hallo,
die Entscheidung, sich nicht in einem Wald- und Wiesenkrankenhaus operieren zu lassen, ist schon mal sehr gut. Heidelberg ist das Europäische Pankreaszentrum, viele, die hier schreiben, sind dort operiert worden.Hamburg(Prof. Izbicki) und Bochum (Dr. Uhl) sind auch gut.
Ihr habt die Möglichkeit, euch die Befunde auf CD brennen zu lassen und sie nach Heidelberg zu schicken oder holt euch gleich telefonisch einen Termin und nehmt die Befunde mit. Vielleicht ist auch noch jemand so nett und postet die Telefonnummer.
Normalerweise bekommt man recht schnell einen Termin und wir haben in Deutschland freie Arztwahl. Wenn ihr also wie in diesem Fall einen Spezialisten braucht, nehmt ihn euch. Die Einweisung kann niemand verwehren.
Die Versorgung auf den Stationen nach der OP sind hier sehr unterschiedlich geschildert worden von schlecht bis gut war alles dabei.
Wenn du in die Forensuche Heidelberg eingibst, wirst du sicher sehr viele Berichte finden.
Alles Gute für euch
petra
P.S. lies vielleicht mal die 10 Tips von OLE durch, sind gute, kompakte Informationen.

Geändert von gewwi (26.12.2007 um 20:38 Uhr)
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