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  #1  
Alt 15.01.2008, 16:59
Anuschka1102 Anuschka1102 ist offline
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Beiträge: 37
Standard AW: Meine Mama...

lieber friedrich..

ich denke schon das deine frau den ernst erkennt,nur in moment kann sie es nicht verarbeiten,kann sich noch nicht mit dem schicksal abfinden und sich kein platz in der neue situation finden.also schaltet sie auf ein schutz mechanismus um nach dem motto "es wird alles gut".was ich ja auch verstehe weil ihr noch jung seid und kleine kinder habt und sie hat sich alles anders vorgestellt und nun hat sie angst.
vielleicht sollte sie mit dir zum arzt gehen damit der sie aufklärt.
sie kann anschlißend hilfe bei der seelsorge bzw. hier in forum suchen.
ganz viele schöne tage dir wünsche und noch mehr kraft für die zukunft.
ich möchte auch hoffen das du in den forum auch bleibst.
hier wirst du immer verständnis finden oder mal guten rat oder bisschen trost.
lg anna
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  #2  
Alt 15.01.2008, 17:37
Benutzerbild von sabrina**
sabrina** sabrina** ist offline
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Registriert seit: 11.01.2006
Beiträge: 58
Standard AW: Meine Mama...

Hallo,
mir geht es im Moment leider nicht so gut. Ich glaub mein Körper macht langsam schlapp. Ich bin fast rund um die Uhr bei Mama,auch wenn ich einfach nur dort sitze und ihre Hand halt,es ist irgendwie unglaublich anstrengend :-(
Obwohl ich friere,schwitze ich wie ... hmm naja auf jeden fall kann ich mich ein paar mal am Tag frisch anziehen. Beim Autofahren überlege ich oft " hmm war die Ampel jetzt grün oder bin ich über rot gefahren`? und bin heilfroh wenn alles glimpflich läuft und ich scheinbar doch bei grün gefahren bin ;-) Total bescheuert aber ich kann nix dafür.
Zu allem Übel hab ich nun auch noch ne fistel oder sowas am Schneidezahn bzw. Zahnfleisch aber ich gehe nicht zum Arzt weil ich 1. keine Zeit habe und 2. habe ich Angst das ich,während ich auf dem Stuhl sitze,einen Anruf aus dem Hospiz bekomme. Das ist doch nicht mehr normal,oder???

Meine Mama schläft nur noch, heute wurde extra für sie gekocht,einmal in der Woche kommt ein Koch ins Hospiz der die Wünsche der Gäste erfüllt. Das Essen war sehr lecker,meine Ma hatte leider keinen Hunger bzw. ist darüber eingeschlafen :-(
Gespräche können wir nicht mehr führen,ich erzähle ihr viel z.b von früher,lustige Sachen die wir erlebt haben oder besonders schöne Momente. Manchmal kommt ein leichtes nicken von ihr.
heute mittag hatte ich so einen Durchhänger im Hospiz,ich war der Meinung meine Ma interessiert es gar nicht ob ich da bin oder nicht. Aber die Schwester war ganz lieb zu mir,nahm mich in den Arm und erklärte mir das meine Mama sich wohl interessiert und sich auch freut aber sie kann es nicht mehr zeigen.

Ich habe Angst vor ihrem Tod aber ich wünsche mir immer noch das sie bald gehen darf,auch wenn der Spruch" Wer schläft,leidet nicht" sehr gut paßt. Es mag jetzt egoistisch klingen aber ich glaube nach 11 Wochen mach ich einfach schlapp und hoffe auch für mich das wir es bald geschafft haben,an die Zeit danach möchte ich auch noch nicht denken. Am liebsten würde ich in ein kleines Mauseloch verschwinden......

Lieber Friedrich: Leider kann ich dir im moment gar keine "tips" geben,mein Kopf ist so leer und einfach nur traurig. Leider hatten wir nicht die Möglichkeit uns mit dieser krankheit vertraut zu machen. Die Diagnose kam vor ca 11 Wochen und kurz danach bekam ich gesagt das meine Ma bald sterben wird. Als ich erfuhr um welche Krankheit es sich handelt,war ich entsetzt,bis dato war dies für mich eine "trinkerkrankheit" aber ich wurde eines besseren belehrt,es kann jeden treffen :-(
Aber wenn du dein Leben auf die Krankheit ausrichtest(hört sich blöd an aber ich weiß grad keine andere beschreibung) z.b auf deine Ernährung achtest usw. kannst du noch viele jahre ein "normales" leben führen. Und erkundige dich wegen einer Lebertransplantation. Bei meiner Ma war es dafür leider schon zu spät :-(

so,nun werd ich was essen und dann wieder zu meiner mama...

Liebe grüße
Sabrina

P.S
Schön zu wissen das es euch gibt
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  #3  
Alt 15.01.2008, 18:14
Anuschka1102 Anuschka1102 ist offline
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Beiträge: 37
Standard AW: Meine Mama...

liebe sabrina...

schön dich wieder zu lesen auch wenn es keine fröhliche nachrichten sind.
ich glaub dir das dich dieses warten fix und fertig macht,körperlich und auch psychisch das du dir schon ausgebrannt vorkommst.
du muss aber denoch ein wenig an dich denken,wer weiss wie lange es noch dauern wird,du muss essen,das trinken nicht vergessen und auch mehrere stunden schlafen.und vorallem bitte sei vorsichtig beim autofahren.ich kann mich auch an meine fahrten erinnern oder zum teil gar nicht mehr.ich denke ich hatte da schon ein schutzengel und weiss das du auch einem hast aber denoch bitte pass auf dich auf.

umarm dich ganz doll
lg anna
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  #4  
Alt 15.01.2008, 23:33
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sabrina** sabrina** ist offline
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Standard AW: Meine Mama...

.. als ich heute abend bei ihr weg bin,fühlte ich mich ganz schlecht. Sie ist noch ansprechbar aber schläft auch fast im selben moment wieder ein. Ich sagte ihr noch das ich sie lieb hab und sie nickte wieder ganz langsam,das ich zur Türe raus bin hat sie schon nicht mehr mitbekommen.. Es ist so traurig,seine Mama so zu sehen :-(
ich wäre gerne bei ihr geblieben,aber mein leben geht nebenbei auch noch weiter,ich muß morgen früh den kleinen in den Kiga bringen und dann arbeiten.Klar,wenn was sein sollte,kann ich sofort zu ihr hin. Aber da schlafen kann ich einfach nicht,auch der gedanke das sie stirbt während ich da liege und schlafe... das ist ein furchtbarer Gedanke und die vom Hospiz meinten auch,wenn ich so fühle und denke sollte ich es lieber nicht tun.

Im Moment weiß ich wirklich nicht was ich noch denken oder fühlen soll,alles leer.

vor ein paar wochen/monaten war die Welt noch in Ordnung.Mein Papa bekommt am Montag seine erste Bestrahlung,ich hoffe das wenigstens er alles einigermaßen gut übersteht. Leider bin ich ihm im moment keine große hilfe,zum Glück hat er eine liebe Frau die sich ganz toll um ihn kümmert.

Nun werde ich ins bett gehen und wenigstens versuchen ein paar stunden zu schlafen, jede nacht guck ich ein paar mal aufs Handy aus Angst ich hätte einen anruf verpaßt

Schlaft schön ;-)
Bis morgen
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  #5  
Alt 16.01.2008, 21:38
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Engelinchen44 Engelinchen44 ist offline
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Standard AW: Meine Mama...

Liebe Sabrina.


ICH DENKE AN DICH !!!!!

__________________
[I]"Der Tod der Mutter ist der erste Kummer ohne ihren Trost!!![/I]
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  #6  
Alt 18.01.2008, 23:05
Benutzerbild von sabrina**
sabrina** sabrina** ist offline
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Beiträge: 58
Standard AW: Meine Mama...

hallo,
nun ist es bei meiner Mama soweit das sie kaum noch ansprechbar ist,sie isst und trinkt nichts mehr.
Man kann sie immer noch wecken aber sie reagiert nicht mehr richtig,sie öffnet die Augen und schaut ins leere :-( reden kann sie nicht mehr.
Omi und ich saßen heute den ganzen nachmittag an ihrem Bett,ich habe ihr einen schönen Zopf gemacht und wir haben sie eingecremt.
Es tut alles so weh und ich kann nicht verstehen warum sie nicht endlich gehen darf. Meine Nerven liegen blank und das merkte wohl auch gestern die Dame vom Hospiz und so kam es das wir 1 1/2 stunden gequatscht haben,danach fühlte ich mich gut und irgendwie frei und ich konnte die Zeit bei meiner Mama wieder genießen. Sie meinte ich sollte mir mal einen Tag aus-zeit nehmen,aber das schaffe ich nicht. Der Gedanke mal nicht bei ihr zu sein?! Furchtbar.

Sie ist jetzt in diesem Leberkoma und wird wohl darüber einschlafen,aber wann es soweit sein wird kann einem niemand sagen :-(

Ich hätte nie gedacht das ich mal jemanden den Tod wünsche,aber nun wünsche ich mir nichts sehnlicher als wie das sie endlich friedlich einschlafen darf

Traurige Grüße
Sabrina
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  #7  
Alt 19.01.2008, 12:47
Kristina M. Kristina M. ist offline
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Ort: Berlin
Beiträge: 56
Standard AW: Meine Mama...

Liebe Sabrina, in Gedanken sind wir alle bei Dir und bewundern Dich. Wenn Deine Mama im Leberkoma ist, dann hat sie es schon geschafft...Du brauchst Dir keine Sorgen zu machen, sie leidet nicht. Bei meinem Mann hat das Leberkoma nur einige Stunden gedauert, ich saß neben ihm und habe gebetet, dass es bald vorbei sein möge. Aber Sabrina, Deine Mama hat etwas, was nicht viele Menschen erleben dürfen: Jemand an der Seite, von dem man geliebt wird. Du konntest von ihr Abschied nehmen, und das ist das Wichtigste für uns, die wir zurückbleiben. Das wird Dir die kommende Zeit ungemein erleichtern. Ich habe alle Achtung vor Dir! Passe gut auf Dich auf, Sabrina. Kristina
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