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  #1  
Alt 19.01.2008, 22:06
Benutzerbild von Pflegefrau
Pflegefrau Pflegefrau ist offline
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Standard AW: Mein kleiner Engel

Vier Wochen ist es nun schon her, dass meine Kleine für immer eingeschlafen ist! Viele Tränen sind in dieser Zeit geflossen, Tränen der Trauer und Einsamkeit, weil ich Dich so sehr vermisse! Ich weiß aber auch - und das ist ja gerade der Zwiespalt - dass es für Dich so gut ist, Du mußt nicht mehr leiden, Dir wurden viel Schmerzen und Qualen erspart. Du würdest sagen:"Höre auf zu weinen, mir geht es gut. Es gibt keinen Grund, so traurig zu sein, freue Dich mit mir!Ich muß nicht mehr leiden!" So sehe ich es ja auch, aber einfach dieser Schmerz, er ist so stark, Dich nie mehr im Arm zu halten, nie mehr Deine Wange zu streicheln und Dir Mut zuzusprechen! Ich bin so zerrissen, ich kann einfach nur "für heute" denken, zu mehr reicht es einfach nicht. Ach, mein Engel, ich bin sicher, Du paßt gut auf uns hier unten auf, damit irgendwann wieder etwas Ordnung in mein Leben kommt. Meine Kleine, machs gut. Ich denke immer an Dich, Du wirst immer in meiner Nähe sein.

mein kleiner Engel,
tschüss Mama
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Jeder Tag ist ein Stück Abschied
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  #2  
Alt 20.01.2008, 00:04
Gabi42 Gabi42 ist offline
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Standard AW: Mein kleiner Engel

Liebe Hedwig,

ich kann sicherlich nicht ermessen, wie es ist, ein Kind zu verliren, aber ich habe meine Eltern innerhalb eines Jahres verloren und ich kämpfe heute noch damit. Der einzigste Trost ist, dass es ihnen jetzt besser geht und genau das Gleiche wünsche ich Dir und Deiner Tochter auch. Ich wünsche Dir einfach nur ganz viel Kraft, mit diesem Verlust irgendwie klarzukommen, es tut mir schrecklich leid und ich wünsche Dir viel Kraft und auch Trost von Deiner Familie und Deinen Freunden.
Ich drück Dich, herzliche Grüße
Gabi
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  #3  
Alt 26.01.2008, 14:25
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Pflegefrau Pflegefrau ist offline
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Beiträge: 208
Standard AW: Mein kleiner Engel

Liebe Annett,

ich bin immer noch sehr traurig und bedrückt, aber ich weiß auch sicher, das es Karin besser geht. Sie ist erlöst und hatte hier einfach keine Lebensqualität mehr. Ich konnte sie gehen lassen, aber sie hinterläßt eine riesengroße Lücke! Ich vermisse sie so sehr, ihr Lachen, ihre Dankbarkeit und auch ihren traurigen und doch so hoffnungsvollen Blick am Ende ihrer Krankheit. Ich werde noch viel Zeit brauchen, meine Trauer zu verarbeiten. Ich hatte soviel Hoffnung in meine Tochter gesetzt -bevor die Krankheit ausbrach- und alles wurde zerstört! Ich habe noch einen Sohn, aber der wird nach dem Studium sicherlich ins Ausland wandern und somit sitzen wir im Alter alleine! Das macht mir Angst und Bange, ich weiß noch nicht, wie ich diesen Lebensabschnitt, der ja nicht mehr weit entfernt ist, planen soll. Es sind soviele Fragen offen, und dazu kommen immer wieder die Gedanken an unseren kleinen Engel, der uns viel zu früh verlassen hat.

Es ist so schwer, mit diesem Verlust leben zu lernen!

Seid alle vielmals gegrüßt
Hedwig
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Jeder Tag ist ein Stück Abschied
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  #4  
Alt 27.01.2008, 10:45
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Pflegefrau Pflegefrau ist offline
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Standard AW: Mein kleiner Engel

Liebe Annett,

planen? Planen kann ich nichts, leben werde ich im Heute lernen müssen! Es ist alles so verwirrend, so undurchsichtig und ohne jegliche Struktur in mir! Ich weiß ehrlich gesagt auch nicht recht, was ich überhaupt will! Ich bin seit Anfang Dez. krankgeschrieben, habe unheimliche Angst wieder arbeiten zu gehen, da ich als Krankenschwester im Altenheim abwarten kann, wann ich den nächsten Sterbenden und dessen Angehörige begleiten muß! Und das traue ich mir einfach nicht zu! Ich kann in dieser Situation keinem eine Hilfe sein, denn dann werde ich immer Karin dabei vor Augen haben. Ich weiß nicht, was ich machen soll! Einfach ins kalte Wasser springen? Ich glaube nicht, dass das meiner Psyche guttun würde. Mit dieser Angst weiterarbeiten? Halte ich das aus? Oder schmeiße ich den Job? Und was ist dann? In Rente kann ich mit 55 noch nicht? Ich weiß, der Alltag beginnt irgendwann wieder, aber wie mache ich es richtig? Fragen über Fragen, Angst vor der Tatsache, dazu noch die Traurigkeit und die Sehnsucht -einfach undurchschaubar ist meine Zukunft im Moment-.
Unser Sohn ist auch sehr traurig und bedrückt, er hatte ein so inniges Verhältnis zu Karin, besonders in der Zeit während der Krankheit verfestigte sich die Bande sehr. Auch er braucht meine -unsere- Unterstützung und bekommt sie auch.
Ich versuche, nur im Heute zu leben, planen kann ich einfach noch nichts! Ich hoffe, die Zeit arbeitet für mich.
Wünsche Euch allen ein ruhiges Wochenende und schicke Euch mein Geschwader
tschüss Hedwig
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  #5  
Alt 29.01.2008, 17:40
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Pflegefrau Pflegefrau ist offline
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Standard AW: Mein kleiner Engel

Und wieder ist fast ein Tag vergangen und natürlich war ich heute bei meinem Engel auf dem Friedhof. Ich muß einfach jeden Tag zu dem Grab und sehen, ob die Kerze brennt ode die Blumen noch schön sind. Karin liebt doch Tulpen und Rosen so sehr. Gestern war unser Sohn auch bei uns zu Besuch, nachdem er Karin erst auf dem Friedhof besucht hat. Er hat ihr auch Tulpen und einen Engel mitgebracht. Auch er ist sehr traurig über den Tod von Karin, die beiden haben sich so sehr geliebt.
Ehrlich gesagt weiß ich wirklich nicht, wie ich in meinem Leben etwas Struktur kriegen soll! Es ist alles so wirr und unrealistisch, so ohne Plan und Perspektive! Ich bin einfach nur traurig, lustlos, antriebslos und fühle mich total ausgelaugt und abgekämpft. Vielleicht kommt es von der doch sehr langen nervlichen Anspannung, die ausgestandenen Ängste und die sicherlich noch schwierigen Situationen, die mir noch bevorstehen. Ich kann im Moment nur für heute leben, nur für heute planen oder auch nichts planen, abwarten was der Tag bringen wird. Aber schlimm empfinde ich, dass ich mich über nichts -aber auch garnichts- mehr freuen kann!
Ich hoffe, dass dieses "stumpfe Gefühl" mit der Zeit verschwindet und ich irgendwann und irgendwie wieder einen Lichtblick bekomme.

Bin einfach nur traurig

Hedwig
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  #6  
Alt 31.01.2008, 01:03
lamerbodo lamerbodo ist offline
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Standard AW: Mein kleiner Engel

Liebe Hedwig!!!!!Auch ich habe das liebste was ich hatte an diesen Sch......Tumor verloren.Es ist einfach die furchtbare Sehnsucht nach unseren Lieben die uns so zu schaffen macht.Mir helfen die Bücher von Gordon Smith sehr.Er ist ein in England bekanntes Medium.Ich glaube nur uns,die wir zurück geblieben sind geht es schlecht unseren Lieben geht es jetzt gut.Nur der Glaube daran lässt mich nicht verzweifeln.Ich wünsche uns das dieses stumpfe Gefühl bald nachlässt und ein wenig Lebensfreude zui uns zurück kehrt.
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  #7  
Alt 02.02.2008, 13:58
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Pflegefrau Pflegefrau ist offline
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Beiträge: 208
Standard AW: Mein kleiner Engel

Sechs Wochen sind vergangen seit meine Kleine für immer einschlafen durfte! Für mich ist es als sei es gestern gewesen! Unbegreiflich dieser Verlust, der Schmerz -vermischt mit Wut und Resignation- und die Trauer, sie nie mehr im Arm zu halten! Wie halte ich das nur aus, ich weiß es nicht, ich weiß nichts mehr, alles ist ohne Perspektive und so wirr in mir. Könnte ich doch nur ein klein wenig nach vorne blicken, aber ich schaff es einfach nicht. Ich liebe Dich doch so, mein kleiner Engel! Jeden Tag stehe ich verzweifelt an Deinem Grab und laß meine Gedanken schwelgen -an schöne und auch an die letzten schweren Tage- und mein Verstand sagt mir dann, es ist gut wie es ist. Aber ist es das wirklich? Für Dich sicherlich, denn die Krankheit hatte Dich voll im Griff und ohne Aussicht auf Besserung, aber für mich ist es unerträglich, mein Kind abgeben zu müssen! Sechs Wochen ohne Dich - aber in Gedanken bist Du immer und überall bei mir-!

Meine Kleine, ich liebe Dich ganz doll!

Machs gut, mein Engel!
Mama
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