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#1
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Liebe Gaby,
ich versuche dir mal nett, hilfreich, zum Nachdenken anregend, ehrlich zu antworten. Obwohl ich keinen Kleinzeller habe, habe ich hier im Forum und im Netz viel über ihn erfahren. Es ist gängige Praxis bei einem Kleinzeller nicht zu operieren, da es sich um einen schnell wachsenden ziemlich aggressiven Tumor handelt. Daher sind die bei deinem Vater angedachten Therapien schon der Standart beim Kleinzeller. Auch die Aussage der Ärzte, das bei den Begleiterkrankungen, die dein Vater hat, eine OP zu risikoreich wäre, halte ich für sehr vernünftig. Was der Onkologe zur Behandlung mit Chemotherapie sagt ist auch völlig korrekt, denn sich schnell teilende Zellen (schnell wachsende Tumoren) sprechen hervorragend auf Chemotherapien an und es kommt tatsächlich relativ häufig zu kompletten Remissionen. Zuletzt noch zu deiner Frage ob sich alle Ärzte eher bedeckt halten, kann ich pesönlich dir nur mit einem "ja" antworten. Ich denke das geschieht zum einen um den Patienten nicht unnötig zu verunsichen zum anderen weil ihnen tatsäcklich bei manchen Krankheiten auch heute noch die Hände gebunden sind. Also, alles in allem denke ich das ihr mit der vorgeschlagenen Therapie gut beraten seid und das beim jetzigen Stand der Erkrankung (ich kann mich allerdings nur auf gelesenes stützen) dich Chancen recht gut sind, das dein Vater gut auf die Therapien anspricht und der Krebs noch einmal verschwindet. Vor allem ist eins ganz wichtig, dein Vater darf die Hoffnung nicht aufgeben und du musst ihn darin unterstützen! Ganz liebe Grüße Ute |
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#2
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Hallo Gabi,
mein Mann hat einen Kleinzeller. Allerdings sind Metastasen in den Lungenlymphen. Nach 3 Chemobehandlungen ist der Tumor deutlich zurückgegangen. Nach 6 Chemos war er nicht mehr sichtbar. Der Krebs kann also durch Chemo zurückgedrängt werden. Natürlich ist es kein Spaziergang, aber eine OP ja auch nicht. Wenn der Tumor zurückgedrängt ist, kann eine Strahlenbehandlung den "Rest erledigen". Den Mut behalten ist ganz wichtig. Optimismus an Deinen Vater weitergeben. Liebe Grüße Sigrid
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Die Hoffnung stirbt zuletzt - Sie starb am 18.06.08 genau ein Jahr nach der Diagnose |
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#3
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Hallo Ute und Sigrid,
vielen Dank für Eure Antworten. Es ist schön, wenn man als Angehörige Unterstützung bekommt. Kam leider die ganze Zeit nicht an den PC, da meine Kids krank waren. Die sind wieder fit - rechtzeitig bevor nächste Woche Montag die Chemo von meinem Papa beginnt. Ich bin aufgeregt und ängstlich, was da auf uns zukommt. Mein Papa sieht aus wie ein Häufchen Elend momentan und das macht uns allen Angst. Er lässt die Schultern so hängen und ist richtig grau und fahl im Gesicht. Habe Angst, dass er sich aufgeben will. Da ich sein Kontakt zum Internet bin (er selbst hat noch nie am PC gesessen, naja, andere Generation) gebe ich Infos über die Chemo und Strahlentherapie nur gefiltert an ihn weiter, um ihm keine Angst zu machen. Denn man liest ja einiges über Probleme mit Leber oder Nieren. Die Übelkeit denke ich ist gut in Griff zu kriegen. Aber wenn es Probleme beim Abbau des Chemie-Cocktails gibt, befürchte ich, dass mein Papa abbrechen wird. Seine Einstellung ist noch nicht so, wie ich mir das wünschen würde. Er sagt nicht "ich zeigs dem Mistkerl in der Lunge" sondern "was bleibt mir anderes übrig, als eine Chemo zu machen, wenn die Ärzte meinen das ist gut so". Meine Mama ist von Haus aus immer pessimistisch und hat vor ein paar Tagen erst zu mir und später zu meinem Mann gesagt: "der Papa will nicht mehr leben, der wird verrückt, der redet im Schlaf". Wir haben ihr erklärt, dass er durcheinander ist und dass er im Schlaf seine Angst verarbeitet und wie wichtig eine positive Einstellung jetzt ist. Aber sie hört gar nicht auf uns. Es ist ganz schwer, sie zu motivieren, damit wir alle meinen Papa positiv motivieren können. @ Ute: welche Art von Karzinom hast Du und seit wann weisst du das? @ Sigrid: seit wann ist Dein Mann krank und wie alt ist er? Hat er die Chemo gut verkraftet? Wünsche Euch eine schöne und angenehme Zeit. Bis zum nächsten Mal. Werde auch mal schreiben, wie die Chemo läuft. Gaby |
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#4
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Hallo Gaby,
ich habe ein nichtkleinzelliges Adenocarcinom in der Lunge und einige Lymphknoten im Mediastinum sind befallen. Ich habe die Diagnose im August 07 erhalten und hatte dann gleich mit Chemo und Bestrahlung begonnen. Im Moment habe ich Therapiepause und fahre nächste Woche zur Kur an die Ostsee. Wenn ich wieder zurück bin ist Kontroll CT angesagt und ich hoffe, das mein Untermieter weiterhin in seinen Schranken bleibt oder sich sogar bis dahin verabschiedet hat. Ich wünsche dir und deinem Vater alles Gute. Er schafft das schon. Im Moment ist es vielleicht besser erst einmal deiner Mama Mut zu machen. Denn ich habe selbst erlebt wie schwer damit umzugehen ist, wenn man das Gefühl hat man kämpft ganz allein. Ich knuddel dich mal lg Ute |
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#5
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hallo gaby,
meine mama hat auch einen kleinzeller, diagnose stellung war am 09.08.2005. sie hat ein kleinzelliges bronchialkarzinom links zentral, limited disease, stadium lllB. es kann nicht mehr operiert werden, da der tumor 6x10 cm gross ist und eingewachsen ins mediastinum. sie hatte keine metastasen zu diesem zeitpunkt und bekam carboplatin und etoposid. danach bekam sie 35 bestrahungen auf die lunge und ich glaube 20 ganzkopfbestrahlungen. meine mama hat die chemo und die bestrahlungen sehr gut vertragen, sie hatte sehr sehr wenige nebenwirkungen. ihr behandlungsende war am 01.02.2006 und seither ist sie rezidiv frei. es muß nicht immer sofort wieder ein rezidiv auftreten. positiv denken..... alles liebe für deinen papa und liebe grüße und viel kraft an dich und die familie wünscht Marion |
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#6
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Hallo Gabi,
Mein Mann ist 52 Jahre alt. Die Diagnose bekam er Mitte Juni 07. Danach hatte er 6 Chemozyklen und 15 prophylaktische Strahlenbehandlungen des Kopfes. Er hat beisen ganz gut vertragen. Die üblichen Chemobeschwerden wie Appetitlosigkeit, Müdigkeit, Schmerzen in den Knochen und Kreislaufprobleme. Die vergehen aber nach ein paar Tagen. Immer positiv denken. Jeder Fall ist hier anders und kaum zu vergleichen. Es ist nur eins sicher - der Kleinzeller ist äußerst aggresiv und arbeitet wie eine Popcornmaschine. Liebe Grüße Sigrid
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Die Hoffnung stirbt zuletzt - Sie starb am 18.06.08 genau ein Jahr nach der Diagnose |
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#7
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Hallo ihr Lieben,
so, nun hat mein Papa die ersten 3 Sitzungen des ersten Zyklus hinter sich. Es geht ihm richtig gut. Er geht jeden Tag spazieren, schläft immer wenn er aus der Tagesklinik kommt für 1 bis 2 Stunden. Das einzige, was ein bisschen komisch ist, ist sein Hals und Kopf. Beides total aufgedunsen und knallrot. Aber der Arzt meinte, man könne ein "Mondgesicht" als Nebenwirkung haben. Mein Papa hats mit Humor genommen. Und das hat mich sehr gefreut. Ich hoffe, er wird auch nächste Woche an diesen "Kritischen Tagen 7 bis 11" fit bleiben. Dann warten wir mal ab. Es sollen insgesamt 6 Zyklen werden, dann bekommt er ab dem 3 Zyklus parallel 30 Strahlenbehandlungen und wenn das abgeschlossen ist wird der Kopf noch bestrahlt. Er sieht zwar positiver in die Zukunft aber auch realistisch und setzt sich auch mit mir und meiner Mama mit dem Thema Krebs und Tod auseinander. Endlich redet er! Er will leben, weil er denkt, dass meine Mama ohne ihn nicht zurechtkommt (womit er wohl auch recht hat) Er lässt den Kopf nicht mehr so sehr hängen und hat sich einen Grund zum Kämpfen gesucht. Ich lese hier im Forum zwar viel negatives, aber all die positiven Nachrichten und alle positiv denkenden Betroffenen hier machen mir Mut und den gebe ich an meinen Papa weiter. Liebe Grüße und allen einen hoffentlich schönen Valentinstag Gaby |
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