#1
|
|||
|
|||
Es tut sooo...weh
Schon seit langer Zeit bin ich Leserin in verschiedenen Foren.
Doch heute möchte ich euch unsere Geschichte erzählen. Am 19.11.06 wurde bei meinem Mann Bauchspeicheldrüsenkrebs mit Leber und Lymphknotenmetastasen festgestellt.Es war grausam,wir waren am Boden zerstört.Was nun?Wir haben doch noch zwei kleine Kinder,mein Mann gerade mal 46Jahre,ich 34Jahre und unsere Kinder gerade mal 6und 9Jahre alt.Für uns hörte die Welt kurz auf sich weiterzudrehen. Aber schon bald stellten wir fest das alles weitergeht,ob man es will oder nicht. Mein Mann wurde dann nach Heidelberg in die Uni geschickt, weil das Heimatkrankenhaus sich dort die beste Aussicht auf ein möglichst langes und gutes Leben versprach.Am 05.01.07 stellte sich mein Mann also dort vor und bekam dann sofort eine Teilnahme an einer Studie angeboten,was er dann auch tat.Schon zum 15.01.07 fand die erste Chemo statt, die er auch relativ gut vertrug.Was man aber nicht vergessen darf ist,das man uns zu diesem Zeitpunkt schon gesagt hatte das er definitiv an dieser Erkrankung sterben werde und die meisten Patienten schon im ersten Behandlungsjahr. Nach 7Wochen Chemo dann die Erleichterung:STILLSTAND. So ging das ganze dann bis Anfang September,und ich glaube das ich euch nicht erzählen muß was mein lieber Schatz bis dahin schon alles mitgemacht hat,und eins hat Er wirklich NIE,geklagt.Selbst die Ärzte waren über sein Wesen erstaunt.Manchmal bin ich heute noch Fassungslos mit welcher Kraft und Zuversicht Er das alles getragen hat. Ab 10.09.07 wurde dann alles noch viel schlimmer,wenn man das auch manchmal nicht für möglich halten kann,aber glaubt mir es ist möglich! Zu diesem Zeitpunkt stand dann fest das die Krankheit sich massiv verschlimmert hat.Metastasen im ganzen Bauchraum.Beim Arztgespräch klärte uns die Ärztin darüber auf das es bloß noch eine Art von Chemo gäbe, die eventuell eine Lebensverlängerung von 4-6Wochenmöglich machen würde, bei einer Lebensqualität von null. An diesem Tag fuhren wir von der Klinik nachhause und waren wieder eimal völlig fertig. Er musste von da aus direkt in eine andere klinik da noch andere Probleme auftraten und er das Heimatnah behandeln lassen wollte.Nach 3Tagen wurde er wieder entlassen und hatte sich dazu entschieden nicht mehr mit der Chemo weiter zu machen.Erwollte die Zeit die uns noch blieb so sinnvoll wie möglich nutzen. Leider war diese nicht mehr sehr lange.Ende September hatte Er das erste mal Wasser im Bauch und es mußte Punktiert werden.Das war der Anfang vom Ende.Ab dann musste das jeden 2.Tag gemacht werden.Es war eine einzige Qual.Es stellte sich zu dieser Zeit nicht mehr Frage ob er bald sterben muß,sondern wie schlimm alles noch für Ihn werden würde.Ich kann euch heute nicht mehr sagen woher ich damals die Kraft hatte dies alles mit Ihm durchzustehen.In den letzten 4Tagen war Ich Tag und Nacht bei Ihm,und bis heute komme ich nicht über Die bisher schlimmste Zeit meines Lebens hinweg.So hilflos und fast ohnmächtig vor Verzweifelung und seelischem Schmerz fühle ich mich manchmal auch heute noch weil ich meinen Mann über alles geliebt habe. Am 18.11.07 nachmittags um 1310 Uhr hat er mich für immer verlassen und ich weiß das er das beste war was mir jemals passieren konnte. Der einzige Grund für mich weiter zu machen sind für mich unsere Kinder die ein Teil von Ihm sind,und ich versprochen habe für sie da zu sein und auf sie zu achten. Das war unsere Geschichte.Vielen Dank für`s zuhören. Gruß Manuela |
#2
|
|||
|
|||
AW: Es tut sooo...weh
Hallo manuela,
erst einmal mein herzliches Beileid zum Tod Deines Mannes, auch wenn es schon eine Weile zurückliegt. Es ist gut, daß du den Schritt gemacht hast, deine Geschichte hier aufzuschreiben. Glaub mir, das hilft und es tut gut, wenn andere Menschen das Leid mit einem teilen. alle, die wir hier im Hinterbliebenen forum schreiben haben einen lieben Menschen verloren und "kennen" die Gefühle, die dann kommen. Bei mir war es letztes Jahr im September mein Bruder und vor 2 wochen meinen Schwiegervater. Wiwe kommst Du denn jetzt so klar? Hast du Hilfe von Freunden? Schleißlich brauchen ja Deine kinder auch deine ganze Kraft. Wie haben sie den Tod ihres Vaters verkraftet? Laß Dich einfach mal Liebe Grüße und ganz viel Kraft Uli (-Tommi007) |
#3
|
|||
|
|||
AW: Es tut sooo...weh
Hallo Tommi,
vielen dank für deine Antwort. Eigentlich komme ich ganz gut zurecht.Ich habe tolle Freunde und eine sehr liebe Verwandschaft,die mich unterstützen wie und wo es nur geht. Die wahren Freunde lernt man erst kennen wenn man sie braucht,und die habe ich. Aber durch diesen Schmerz kann mir auch niemand hindurch helfen das muss ich alleine schaffen. Bin nur froh das ich meine Kinder habe die mich zwar brauchen, mir aber unheimlich viel Kraft geben. Liebe Grüße Manu |
#4
|
|||
|
|||
AW: Es tut sooo...weh
Hallo Manu,
ich kann Dich so gut verstehen. Ich habe meinen Mann am 15.12. verloren und Du hast recht:: Es tut einfach nur wahnsinnig weh. Auch der Leidensweg meines Mannes war einfach nur grausam. Auch er hat es ohne Klagen ertragen. Ich denke, unsere Männer haben extremes ertragen für uns und ihre Kinder- und nun müssen wir Extremes ertragen für sie und unsere Kinder. Ganz liebe Grüße Anke
__________________
Anke Es ist schwer, das Du gegangen bist, es ist schön, dass es Dich gegeben hat.
|
#5
|
|||
|
|||
AW: Es tut sooo...weh
Liebe Anke-Astrid
Vielen Dank für deine Antwort.Ich freue mich über jeden mit dem ich sprechen kann und mich ein wenig versteht weil er das selbe irgendwo mitgemacht hat. Deßhalb möchte ich dir auch sagen wie Leid es mir tut das du auch so einen lieben Menschen verloren hast.Auch für deine Kinder die sicherlich mit diesem verlust schwer zu kämpfen haben. Ich weiß wie man sich während und nach solch einem erlebnis fühlt.Diese Traurigkeit und manchmal auch einfach immer diese leere die man fühlt. Und immer wieder diese Frage WARUM? Oft sagt man mir das die Zeit die Wunden heilt aber manchmal kann ich das einfach nicht richtig glauben.Es sind jetzt schon mehr als 3Monate vergangen und ich sitze immer noch da und frage mich wann es aufhört so weh zu tun. Wie alt sind deine Kinder? Und wie kommen sie mit dieser situation zurecht? Würde mich freuen wenn ich wieder mal was von dir höre. Liebe Grüße Manu Dies war mein Danksagungs Spruch, weil meinem Mann das gefallen hätte und dies in seinem sinne wäre. Wenn ihr an mich denkt, seid nicht traurig erzählt von mir und traut euch ruhig zu lachen, lasst mir einen Platz zwischen Euch so wie ich ihn im Leben hatte |
#6
|
|||
|
|||
AW: Es tut sooo...weh
Hallo Ihr lieben,wer auch immer gerade zuhört.
Heute habe ich einen einfach schlimmen Tag hinter mir.Ich habe einfach das gefühl gerade mal alles falsch zu machen. Meinen Kindern widme ich mich auch manchmal zu wenig habe ich das Gefühl. Aber wie bringt man das alles auf die Reihe ohne das irgendjemand dabei zu kurz kommt?Arbeiten ,Haushalt Hausaufgaben Kochen Waschen Putzen u.s.w.Auch als mein Mann schon Krank war hat er uns immer unterstützt.Er lies sich von den Kindern vorlesen oder lag einfach mit ihnen im Bett und kuschelte und erzählte mit ihnen.Aber wie soll ich mit dem allem zurecht kommen,gerade weil meine Kinder auch dann leider merken das ich selbst so unendlich traurig bin. Danke für`s zuhören gruß Manu |
#7
|
|||
|
|||
AW: Es tut sooo...weh
Liebe Manu,
meine aufrichtige Anteilnahme am Tod von deinem Mann - es tut mir so leid! Ich weiß nicht, womit ich dir den Schmerz, den Kummer nehmen kann. Dein Mann wird immer einen Teil von dir und den Kindern sein... Ich glaube schon, dass deine Kinder merken, dass du traurig bist. Aber das ist doch normal. Rede mit ihnen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass du ihnen zu wenig Zeit widmest. Du gehst mit dir zu hart ins Gericht. Ich wünsche dir viel Kraft und alles Liebe Ela
__________________
Mam * 18.06.1949 + 08.01.2008 Wenn wir Dir auch die Ruhe gönnen, ist voller Trauer unser Herz; Dich leiden sehen und nicht helfen können, das war unser größter Schmerz. Ich werde Dich ewig lieben!!! |
#8
|
|||
|
|||
AW: Es tut sooo...weh
Hallo Ela
Vielen Dank für deine lieben Worte.Freue mich immer von jemanden etwas zu hören der einem nachfühlen kann.Ich weiß das kann in diesem Forum jeder,leider. Ich habe mittlerweile schon vieles gelesen und stelle fest das jede geschichte furchtbar schlimm ist. Warum kann man es einem sterbendem Menschen nicht einfacher machen?Warum muß ein mensch so unendlich Leiden? All diese Fragen stelle ich mir täglich und noch viele tausende mehr.Mein Kopf rattert täglich und hört einfach nicht auf,ich kann das alles einfach nicht vergessen.Und das schlimmste ist das ich doch gesehen habe wie sehr er leiden mußte ich müßte doch froh sein das dieses Leid ein Ende hat.Warum kann ich das nicht?Warum tut es immer noch so weh? Er fehlt mir einfach so sehr. Liebe Grüße Manu |
Lesezeichen |
Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1) | |
|
|