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  #1  
Alt 04.03.2008, 23:30
orgelbass orgelbass ist offline
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Standard AW: NIerenkrebs mit Metastasen in der Lunge und HWS

Hallo zusammen!
Da ich keine passendere Stelle zum Thema Sutent gefunden habe, füge ich die neuesten Nachrichten hier ein - vielleicht gibt's einigen Kraft und Mut.

Meine Mutter bekommt nach 1 Jahr Nexavar nunmehr seit 1 Jahr Sutent. Bereits beim vorletzten CT (10/07) sah es so aus, als ob die vielen Metas (Lunge, Leber, gesamter Bauchraum....) irgendwie geschrumpft wären. Nunmehr sind wir ein CT schlauer (letzte Woche gemacht): Sämtliche Metastasen sind signifikant geschrumpft. Die größte Lebermetastase zentral nekrotisch. Na, wenn das nicht was ist! Mit Sutent allein läßt sich das nicht mehr erklären (laut Urologe). Wahrscheinlich (so meint der Doc) hat "die Mistel und was sie sonst noch ergänzend geben neben der psychologischen Arbeit doch eine nicht zu vernachlässigende Wirkung".

Und sei es nur der Glaube (genau kann das ja keiner sagen): Irgendwie funktionierts!

Also: Mut und nur nicht aufgeben!!!! Wie war das doch wieder "Wer kämpft, kann verlieren, aber wer nicht kämpft, hat schon verloren!"

Und falls jetzt jemand nach den "wissenschaftlichen Beweisen" fragt: Haben wir ernsthaft die Zeit, auf diese "Beweise" zu warten oder ist es nicht am Ende egal, was gehofen hat?

orgelbass

Geändert von orgelbass (04.03.2008 um 23:35 Uhr)
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  #2  
Alt 07.03.2008, 12:40
Benutzerbild von Rudolf
Rudolf Rudolf ist offline
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Standard AW: Nierenkrebs mit Metastasen in der Lunge und HWS

Hallo Orgelbass,
ich freue mich sehr über den Erfolg Deiner Mutter.

Natürlich ist es am Ende egal, was geholfen hat - für den Betroffenen.
Dem Arzt, der Medizin, der Wissenschaft sollte es nicht egal sein! Denn was einem Menschen geholfen hat, könnte auch vielen, vielen anderen helfen! Aber es ist ja nicht nur einer, es sind Tausende, Millionen, die eine Heilung erleben. Selbst dokumentierte "Spontanheilungen" gehen in die Tausende.

Ein "wissenschaftlicher Beweis": was ist das eigentlich?
Eine Statistik ist eine Anhäufung von Fällen und Zahlen. Eine Statistik ist niemals ein Beweis. Ein Mensch ist kein Fall und keine Zahl.
Ein Beweis ist nur das wert, was jemand bereit ist zu glauben!
(Ob die Erde eine Art Scheibe oder eine Art Kugel ist, kann ich nicht selbst beobachten, ich muß es glauben! Ich erlebe sie als krumme Scheibe. Allerdings gibt es Hinweise darauf, daß sie eine Art Kugel ist. Die Beobachtung wird also ergänzt durch Kopfarbeit.)

Auch die "unheilbare Krankheit" ist ein Nonsens, denn der Mensch will geheilt werden, niemals die Krankheit.
(Was ist das: eine heile Krankheit?)

Du hast, soweit ich mich erinnere, nie über eine Verzweiflung deiner Mutter geschrieben. Also hielt sich die Angst doch wohl in Grenzen. (Zitat: "Angst fressen Seele auf.")
Deine Mutter kam mit großer Begeisterung von der Filderklinik zurück. Da war doch die Lebensfreude wieder da!
Kann das ohne Wirkung bleiben?
Es gibt zu wenig Ärzte, die sich für die psychischen Faktoren einer multifaktoriellen Krankheit interessieren.
Da reden die Leute von Glückshormonen und schließen eine Wirkung aus!?

Daß die Mistel vielfältige Wirkungen hat, ist hinlänglich nachgewiesen (beobachtet) worden.
Zudem halte ich die Kombination der Angiogenesehemmer mit der Mistel für sehr vorteilhaft.
Weil sich hierbei unterschiedliche Wirkungsmechanismen egänzen!

Wie sehr Verlust oder Beeinträchtigung der psychosozialen Einbindung in Familie und Gesellschaft einer Krebserkrankung förderlich sein können, ist von Psychologen vielfach beobachtet (nachgewiesen) worden.
Ebenso kann umgekehrt das Wiederfinden eines Lebenssinnes hilfreich bei der Heilung sein.
Für mich ganz persönlich geht es nicht nur um körperliche Heilung, sondern vorrangig um das Wiederfinden des seelischen Gleichgewichts. Der Krebs kommt ja aus mir, ist kein "dummer Zufall". Nichts geschieht ohne Grund. Also forsche ich danach.

Die Aufforderung: "Du mußt nur glauben" (an die Heilung) ist extrem problematisch. Sie enthält 3 Fehler!
1. "Müssen" hat mit Glauben gar nichts zu tun.
2. "nur" suggeriert, daß es eigentlich sehr einfach ist.
3. "Glauben" ist ein sehr persönlicher und sehr unterschiedlicher Umgang mit dem materiell nicht faßbaren. Es hängt auch mit dem individuellen Vorstellungsvermögen zusammen.
Psychologen haben beobachtet, daß Glauben im religiösen Sinn lebensgefährlich sein kann. Wer die Verantwortung für das eigene Leben vollständig an Gott (?) abgibt, hat die eigenen Anstrengungen für eine Gesundung aufgegeben.

Dem Satz von Bert Brecht "Wer kämpft . . ." kann ich für meinen Umgang mit dem Krebs nicht zustimmen. "Verlieren" kann man nur bei einem Kräftemessen, einem Kampf mit einem Gegner. Wenn ich nicht kämpfe, kann ich auch nicht verlieren. Mein Krebs ist mir kein Gegner oder Feind. Mein Krebs ist mir ein Lehrmeister. Ich höre nicht auf zu lernen . . . Und "Nichtgesunden" oder Sterben bedeutet mir nicht Niederlage oder Versagen.
Daß ich irgendwann hinübergehen werde in eine andere Welt, die wir uns oft schöner als diese sicht- und spürbare vorstellen, daran habe ich keinen Zweifel, das ist mir auch kein Problem.

Ich wünsche Deiner Mutter weitere Gesundung, nebenwirkungsarme Therapie und gleichzeitig viel Lebensfreude.
Und der ganzen Familie eine glückliche Zeit.
Liebe Grüße
Rudolf

Geändert von Rudolf (09.03.2008 um 11:55 Uhr)
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  #3  
Alt 08.03.2008, 14:55
orgelbass orgelbass ist offline
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Standard AW: NIerenkrebs mit Metastasen in der Lunge und HWS

Hallo Rudolf!
Stimme dir voll und ganz zu. Es ist nur immer wieder sehr schwer, passende Worte zu finden, die nicht missverstanden werden. Ich glaube inzwischen auch, dass z. B. Sutent + Mistel eine recht günstige Kombination ist. Auch dir weiterhin die besten Wünsche!

orgelbass
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  #4  
Alt 07.04.2008, 19:52
Joker07 Joker07 ist offline
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Standard AW: NIerenkrebs mit Metastasen in der Lunge und HWS

Hallo zusammen, ich wollte mich nochmal melden. Meine Mutter hat vor einer Woche die Bestrahlung an der HWS und im kleinen Becken abgeschlossen. Die Nebenwirkungen waren aber schon heftig (Übelkeit, Brechreiz und super schlapp)
sie hat bestimmt 10 kg abgenommen in diesen 3 Wochen. Es hat aber viel gebracht, sie hatte schon nach der 5 Bestrahlung keine Schmerzen mehr. Morgen steht der große Tag an, die Niere wird morgen entfernt. Sie hat sehr große Angst davor weil die Ärzte ihr gesagt haben, das es nicht so einfach würde, da der Tumor sehr groß wäre. Sie hat heute Abend 2 Beutel Blut bekommen, ist das normal?
Die Ärzte meinten sie hätte etwas wenig Blut und bei der OP würde man viel Blut verlieren. Nach der OP kommt sie wohl einen Tag auf die Intensivstation. Ich hoffe, das alles gut ausgeht. In einer Woche werden wir dann das Ergebnis wissen. Sie weiß ja noch immer nicht welche Art von Nierenkrebs es ist.
Wenn die Niere dann weg ist, bleiben dann vorerst noch die Lungenmetastasen wozu sich noch keiner geäußert hat.
Sie ist im Moment nur so Pessimistisch, ich hoffe, das sich das nach der OP wieder gibt.
Es wäre schön, wenn sich jemand melden würde bezüglich der Frage mit dem Blut.
Der Mann meiner Mutter ist gerade hier gewesen und meinte der Chirurg hätte ihm gesagt, der Tumor in der Niere wäre ca. 7 cm groß und ihre Lebenserwartung würde bei einem Jahr liegen. Wir sind alle wieder total down. Müssen solche Äußerungen eigentlich immer sein. Der eine Arzt sagt, man könne mit dieser Diagnose noch Jahre Leben und andere sagen dann so etwas.
Dieses auf und ab macht einen echt fertig.
Allen weiterhin viel Kraft.

Euer Joker

Geändert von Joker07 (07.04.2008 um 21:39 Uhr)
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  #5  
Alt 08.04.2008, 08:08
Heino* Heino* ist offline
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Standard AW: NIerenkrebs mit Metastasen in der Lunge und HWS

Hallo Joker,

das mit den notwendigen Blut-Gaben hängt wohl mit der gerade durchgeführten Therapie zusammen, ich kann mir vorstellen, dass da auch die Blutbildung gelitten hat.
Erst nach der OP und den dann folgenden feingeweblichen Untersuchungen weiß man, welche Sorte Nierenkrebs da gewachsen ist, und danach richtet sich dann auch, welche weiteren Schritte man empfehlen kann.
Bei mir war damals der Tumor deutlich größer (1500 Gramm), die OP dauerte 6 Stunden, aber trotzdem hat sich niemand von den Ärzten zu einer Prognose hinreißen lassen. Das war auch gut so, denn wenn ich damals alles gewusst hätte, was ich heute weiß, hätte ich womöglich nicht so zuversichtlich mein Leben neu in die Hand genommen und wäre womöglich heute, 15 Jahre danach, längst im Grab! Ich verstehe schon, wenn die Ärzte manchmal den Patienten nur dosiert mit der Wahrheit belasten.
Ich wünsche Deiner Schwiegermutter einen guten Verlauf der OP und Euch allen viel Kraft und Zuversicht für die dann notwendige weitere Behandlung.

LG, Heino
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  #6  
Alt 10.04.2008, 11:47
Joker07 Joker07 ist offline
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Standard AW: NIerenkrebs mit Metastasen in der Lunge und HWS

Hallo Heino, danke für deine Antwort.
Meine Mam ist am Dienstag operiert worden, die OP war teilweise echt kritisch. Man hat die Niere, die Nebenniere und noch einiges andere entfernt. Ihr geht es momentan sehr gut und ich hoffe das bleibt so. Die Ärzte sagen, 7 Tage nach der OP ist wirklich alles überstanden. Jetzt könnten noch Komplikationen auftreten wie, Lungenemboly oder Thrombose oder eine Lungenentzündung. Nächste Woche sind die Ergebnisse da und dann haben wir ein erstes Gespräch mit einem Onkologen. Sie meinten, das es zwei Möglichkeiten geben würde, einmal die IMCT oder ein neues Medikament in Tablettenform. Ich denke mal die Tabletten sind dann Nexavar oder Sutent. Ich werde meine Mutter überreden sich auch selber einen Onkologen zu suchen für eine 2. Meinung. Prof. Atzpodien ist auch nicht weit von uns ca. 1 Stunde Autofahrt.
Naja, jetzt heißt es mal wieder abwarten, daran muss man sich wohl bei dieser Krankheit gewöhnen.

Nochmals vielen Dank und alles gute, ich melde mich nächste Woche wieder.
LG Joker
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  #7  
Alt 10.04.2008, 22:21
Silvia Z. Silvia Z. ist offline
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Standard AW: NIerenkrebs mit Metastasen in der Lunge und HWS

Hallo Joker,

bei meiner Diagnose im Januar 2006 war mein Tumor auch schon 8 x 9 x 8 cm groß. Außerdem hatte ich in beiden Lungenflügeln bereits mehrere Metastasen. Deswegen habe ich auch schon meine dritte Lungen-OP hinter mir. Ich werde dieses Jahr 50 und bin somit nur 9 Jahre jünger als deine Mutter. Zur Zeit meiner Diagnose gab es die neuen Medikamente noch nicht, so dass ich erst eine Immun-Chemo-Therapie machen musste, wie einige andere aus dem Forum auch. Während dieser ICT habe ich wegen Appetitlosigkeit mehrere Kilos abgenommen und mir ging es sehr schlecht.

Zum Glück bin ich dann bei der Ernährungsambulanz des Klinikums gelandet. Diese Abteilung hilft mir sehr. Ich bekomme von dort so etwas ähnliches wie Astronautenkost. Habe dann innerhalb kürzester Zeit alle abgenommenen Kilos wieder zugenommen. Mittlerweile habe ich auch eine zeitlang Nexavar genommen und nehme zurzeit Sutent.

Ich trinke mindestens einen dieser Ernährungsdrinks am Tag. Da sind alle Nährstoffe enthalten, die man braucht. In Phasen, in denen es mir wegen der Medikamente schlecht geht und ich gar nichts mehr essen kann, trinke ich vier bis fünf dieser Ernährungsdrinks.

Vielleicht ist das auch etwas für deine Mutter.

Liebe Grüße
Silvia Z.
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