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  #1  
Alt 16.04.2008, 08:13
Starfish Starfish ist offline
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Registriert seit: 13.12.2007
Ort: Aachen
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Standard AW: Es ist so schwer

Hallo Marcus,

erstmal tut es mir sehr Leid das es euch auch erwischt hat.

Ich habe meinen Vater vor 2 Jahren an einem Magenkarzinom verloren. Nachdem 6 Monate nach Diagnosestellung Metastasen festgestellt worden sind hat mein Vater Chemo und Bestrahlung abgelehnt und sich selber aus dem Krankenhaus entlassen und gesagt da will er nie wieder hin.
Auch mich hatte mein Vater zu seinem "Betreuer" auserkoren, was seine medizinischen Belange anbetrifft.
Es war nicht immer leicht seinen Wunsch zu respektieren.
Aber zum Schluss musste ich meinen Vater mit Schmerzmittel so vollpumpen das der Tod für ihn eine Erlösung war. Es ist nicht leicht einen geliebten Menschen leiden zu sehen, aber das macht das loslassen leichter.
Oft habe ich gedacht ich kann und schaff das nicht mehr, aber irgendwo holt man wieder Kraft und es geht weiter.

Sei für deine Mutter da, das ist das wichtigste, was auf einen zukommt weiß man nicht aber man wächst mit ihnen und man schafft es, auch wenn es oft schwer ist.

Ich schicke Dir ein ganz großes Kraftpaket

LG
Starfish
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  #2  
Alt 16.04.2008, 08:30
Benutzerbild von Sani
Sani Sani ist offline
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Standard AW: Es ist so schwer

Hallo Markus,

auch mich macht es sehr betroffen,auch,das es jetzt scheinbar so schenll gehen soll.Du selbst setzt dich noch damit auseinadner und sollst ,mußt schon Entscheideungen treffen,die du erst selbst findne mußt.
Markus ,ich bin selbst betroffene,habe einen inoperablen Hirntumor und auch eine Patientenverfügung.Nur,mein Mann konnte sie nicht unterzeichen,er sagt es würde nicht gehen,das er es zuließe ,wenn er nach meinem Willen handeln solle,z.B.die nicht gewollten Lebensverlängernden Maßnahemn bei aussichtslosigkeit.Will dir sagen,es ist die schwerste Hürde,als Angehöriger "ja"zu sagen zum gehenlassen.Denk daran,du entscheidest im Sinne deiner Mutter,sie kan vielleihct dann schmetzfreier auch mit weniger Qual gehen.Wir hatten die situation auch bei meinem Schwiegervater,wir waren auch da geteilter Meinung und erst ein Freund von der Palliativstation hat meinem Mann klarmachen können,das jetzt der Weg ins Regenbogenland unweigerlich führt,ob er sich dagegenstellt oder nicht,er hat es dann angenommen und konnte seinen Pa über den Tod begleiten,hat ihm die Augen geschlossen udn ist heut,wenn man es so sagne darf,dankbar,es geschafft zu haben,bei ihm zu sein,ihn gehen lassen zu können.Loslassen ist eins der schwersten Liebesbeweise und das machst du gerade durch,laß sie los und entscheide für eine entspanntere Atmosphäre des gehen dürfens.
Ich wünsche dir dabei alle Kraft der Welt und das du jemanden hast,mit dem du reden kannst,Susanne
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  #3  
Alt 16.04.2008, 10:57
Ela4811 Ela4811 ist offline
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Standard AW: Es ist so schwer

Hallo Markus,

als erstes tut es mir leid, dass deine Mutter so schwer krank ist und es da keinen Weg zurück gibt.

Meine Mam hatte einen Gehirntumor. Als es ihr so schlecht ging, habe ich die Patientenverfügung unterschrieben. Das war "einfacher", da ich mich um den ganzen Papierkram gekümmert habe. Mein Papa konnte dies nicht tun und macht es auch heute noch nicht.
Klar will man nicht, dass die eigene Mutter stirbt. Ich habe immer gesagt, leiden soll sie auch nicht. Es ist schwer, aber eine Schwester von der Palliativstation meinte mal, man muss abwägen, ob es eine Leidensverlänger oder Lebensverlängerung ist.

Auch wenn es schwer ist, du wirst das richtige tun und du wirst merken, wieviel Kraft in dir steckt.

Liebe Grüße
Ela
__________________
Mam
* 18.06.1949 + 08.01.2008

Wenn wir Dir auch die Ruhe gönnen,
ist voller Trauer unser Herz;
Dich leiden sehen und nicht helfen können,
das war unser größter Schmerz.

Ich werde Dich ewig lieben!!!
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  #4  
Alt 16.04.2008, 20:04
stella29 stella29 ist offline
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Beiträge: 810
Standard AW: Es ist so schwer

Ach Marcus,

es tut so weh, das zu lesen. Ich kann das gut nachvollziehen. Mein Papa war auch im Bauchraum verkrebst, Darmkrebs und nach 4 Wochen Krankenhausaufenthalt verstarb er dann. Er hat auch sooo sehr abgenommen, war gar nicht mehr mein Papa. Es war nur schlimm.

ich wünsche dir viel viel Kraft für das Kommende. Drück dich !
__________________
Der Himmel hat einen weiteren Engel bekommen - mein geliebter Papi
geb. 28.12.1941 gest. 28.02.2008
Du bleibst unvergessen!


WER IM GEDÄCHTNIS SEINER LIEBEN LEBT,DER IST NICHT TOT, DER IST NUR FERN. TOT IST NUR WER VERGESSEN WIRD
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  #5  
Alt 16.04.2008, 23:52
Fee2 Fee2 ist offline
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Beiträge: 314
Standard AW: Es ist so schwer

Hallo Marcus,

es tut mir sehr leid, dass es deiner Mutter so schlecht geht.

Ich kann sehr gut nachvollziehen, wie es dir jetzt geht.
Meine Mutti hatte einen Gehirntumor und wir mussten uns entscheiden, wer alles (Vollmacht) übernehmen soll?

Es war, wie bei dir. Meine Mutti hat sich für mich entschieden. Mein Papa kam nicht in Frage und mein Bruder, konnte es einfach nicht.

Erst hatte ich auch ein schlechtes Gefühl gehabt, ich hatte einfach Angst irgendwann falsch zu entscheiden. Aber ich bin dankbar, dass Mutti mir so vertraut hat. Sie meinte nur, sie möchte keine Lebensverlängernden Maßnahmen und ich habe es ihr versprochen.

Klar ist es sehr schwer, man hat Angst etwas falsch zu machen. Aber glaube mir, du wirst schon die richtige Entscheidung treffen, wenn es soweit ist.
Sei einfach für sie da.

Meine Mutti lag die letzten 7 Tage im Tiefschlaf und ich musste alles entscheiden, wie es weiter geht. Für mich war es sehr wichtig mein Versprechen einzuhalten und alles dafür zutun, dass sie keine schmerzen hat.
Sie ist am 20.10.07 für immer eingeschlafen, klar wollte auch ich nicht, dass Mutti geht (51J.), aber es war eine Erlösung für sie.

Ich wollte auch zuerst nicht loslassen, aber ich habe es aus liebe getan. Ich weiß, das es Mutti jetzt besser geht und sie keine schmerzen mehr hat.

Ich wünsche dir/euch ganz viel Kraft für die kommende Zeit

LG fee
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  #6  
Alt 17.04.2008, 12:14
Benutzerbild von PrinzessinAqua
PrinzessinAqua PrinzessinAqua ist offline
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Beiträge: 602
Beitrag AW: Es ist so schwer

Hallo Marcus,
deine Situation ruft mir wieder alles sehe nahe was im September 2007 passiert ist.
Auch ich mußte entscheiden über Leben oder Tod kann man sagen.

Mein papa hat mir immer gesagt Kind ich will nicht wochen lang daliegen müssen und mich nicht mehr äußern könnte.

So kam der 15.9.2007 mein Papa lag da der Sauerstoff hilt ihm am leben, er war bei uns zuhause. Der Pflege rmeinte um 17.45 entscheide nun es liegt an dir der sauerstoff kommt vieleicht noch an aber es ändert nichts mehr ausser vll ein paar stunden. Also habe ich mein Dad angeschaut geweint wo normal ist und bin aber doch an das gerät und habe es abgestellt. Ich konnte nicht mehr in dem moment bin für 10 minuten raus. Kam wieder in dem Raum halte seine hand und 5 minuten später war es vorbei.

Heute sage ich das ich richtig entschieden habe, den helfen konnte ihm leider keiner mehr. Aber die Entscheidung was man tun soll kann einem leider keiner abnehmen es liegt an jedem selbst.

Wünsche dir ganz viel kraft für die Kommende Zeit und wenn du noch fragen hast oder etwas genauer wissen willst melde dich einfach.

Viele grüße
Manu
__________________
Was man tief in seinem Herzen besitzt, kann man durch den Tod nicht verlieren. Für uns bleibst du unvergessen, in unseren Herzen lebst du weiter!!

Papa Geb: 20.08.1942 - Gest: 15.09.2007
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  #7  
Alt 17.04.2008, 12:28
Annika0211 Annika0211 ist offline
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Registriert seit: 06.02.2008
Beiträge: 884
Standard AW: Es ist so schwer

Hallo, Marcus.
Es tut mir sehr leid, dass auch deine Mama diesen Weg auf diese Art gehen muss.
Auch wie meine Vorredner übernahm ich bei meinem Papa den Part in der Patientenverfügung, der im Zweifelsfall über das Für und Wider entscheiden sollte.
Ich habe noch 4 ältere Geschwister, habe aber durch meine wohnliche Nähe die engste Bindung zu meinen Eltern.
Als es zur Entscheidung kommen sollte, wer diese Betreuungsvollmacht übernimmt, entschied sich mein Papa spontan für mich.
Es war natürlich eine sehr vertrauensvolle Entscheidung - ich fühlte mich geschmeichelt und sehr geehrt. Aber erst im Nachhinein. Ich bekam sofort Angst, dass ich im entscheidenden Moment das falsche tun würde - aber ich sprach mit meiner Familie und forderte sie ebenfalls auf, mich zu unterstützen, falls es notwendig sein sollte.
Es kam - zum Glück für mich - nicht zu einer solchen Situation.
Aber die Patientenverfügung zu erstellen, war für Papa in seinen letzten Tagen das Beste, was er tun konnte. So konnte er wenigstens die Zeit, die er noch mit uns hatte, qualitativ nutzen - wir waren immer an seiner Seite und für ihn da. Er war nie allein. Und genau das war immer sein Stolz auf uns und er hat uns gespürt bis zum letzten Atemzug.
Das ist schon mal das Wichtigste, was ein Angehöriger für seinen Patienten tun kann.
Ich wünsch dir ganz viel Kraft weiterhin und schließe mich auch hier den Vorrednern an: auch wenn du denkst, dass du nicht weißt, wie du noch mehr Kraft aufwenden könntest - du wirst sie haben, weil es die Liebe so will.
Keiner weiß, woher die Kraft kommt, aber sie ist einfach da, weil sie genau dann am Nötigsten gebraucht wird.
Tu das Beste zum Wohl deiner Mama und du wirst damit auch fertig werden.
__________________
Alles Liebe.
**********************
Papa, für immer in meinem Herzen - 31.12.2007
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