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  #1  
Alt 21.04.2008, 00:45
Benutzerbild von struwwelpeter
struwwelpeter struwwelpeter ist offline
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Registriert seit: 19.08.2006
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Standard AW: Seltene T-PLL meiner Frau

Lieber Michael,

nun sitze ich mal wieder hier mitten in der Nacht wie ein einsamer "Vagabund" und lese Deine doch nicht so positiv gestimmten Worte! Und leider geht es mir wie vielen Anderen, die richtigen tröstenden Worte fallen auch mir nicht ein. So sehr wünsche ich euch dass diese Zeit schnell ein Ende nimmt, dass diese Isolation und auch die Wartezeiten bald ein Ende nehmen sollen.
Ich möchte euch mit meinen Worten und mit der Farbe doch wieder diesen Funken der Hoffnung an die Oberfläche bringen! Grün, für mich stets die Farbe der Hoffnung, wird es hoffentlich auch bei euch sein/bleiben! Jetzt kommt die schöne Jahreszeit, bald habt ihr euer Ziel erreicht...........mein je, was für ein Sommer könnte das noch werden? Lebt einfach eure Träume im Gespräch, blickt gemeinsam nach Vorne, ich bin sicher gemeinsam packt ihr das!!!!!


Ganz liebe Grüße und gute Besserung Deiner lieben Annette,
aus dem "13. Nachtexpress " in Köln


Ina
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  #2  
Alt 21.04.2008, 16:26
dutzelchen dutzelchen ist offline
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Beiträge: 81
Standard AW: Seltene T-PLL meiner Frau

lieber michael,
mein mann hat im januar die autologe hinter sich gebracht und muss nun, wenn es noch geht, die allogene machen.
ich wollte dir nur sagen, dass mein mann ebenso fast vier ganze wochen schlimme wasseransammlungen hatte, so, dass ich ihn immer wieder mit massagen versucht habe zu entlasten
außerdem ging es ihm auch nur schlecht...körperlich, wie psychisch und ich kann dir so gut nachfühlen....in dieser zeit geht man noch mehr an die grenzen und man denkt, es ginge nix mehr....so viele ängste schleppt man immer wieder mit sich rum, dass man immer wieder glaubt, daran zu zerbrechen....aber dann geht´s doch wieder...irgendwie...
ich wünsche dir noch mehr kraft, als kraft und hoffe mit euch, von ganzem herzen, dass alles gut wird!!!
alles liebe
andrea
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  #3  
Alt 23.04.2008, 22:27
Benutzerbild von MrTiBone
MrTiBone MrTiBone ist offline
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Standard AW: Seltene T-PLL meiner Frau

Hallo ihr da draussen....

Tag 11,12 und 13 nach der SZT... Die Wanderrung durchs tiefe Tal.

ich geb euch kurz eine Zwischenbericht wie es bei uns aussieht...

Tag 11
Lt. den Ärzten ist noch alles in der Norm , ausser dass sie noch immer vermehrte Einblutungen bekommt durch den Thrombozytenmangel.... Irgendwie bleiben die Thrombozyten die durch Infussionen gegeben werden nicht da wo sie sollen oder werden vermehrt abgebaut...
Ansonsten ist Annette sehr schwach und müde.

Die Wassereinlagerungen halten sich jetzt in Grenzen aber sie geben ihr dagegen jetzt Eiweiß und Kalium.

Tag 12
Anruf morgends um 8 Uhr, Frau ist beim Gang auf die Toilette gestürzt. Zwar eine Riesenbeule aber CT und erste Untersuchungen zeigen nichts was darauf deuten könnte dass es zu Blutungen oder anderen Komplikationen im Kopf führen kann... Mir bleibt das Herz stehen.
Ich wie vom Teufel geritten hin und meine Frau gesehn .... Eine grosse blaurote Beule an der rechten Stirn und ein Blutunterlaufenes Auge.

Nach Angaben von Annette saß sie schon auf dem Bett als sie plötzlich Muskelzuckungen bekam bis sie sich nimmer halten konnte und vom Bett fiel danach Blackout für wenige Minuten... Erstmal Ratalosigkeit ... Neurologe kam und EEG gemacht .... nichts krankhaftes festzustellen... Man tippt auf das Sandimmun da dessen Nebenwirkungen zu Krampfanfällen, Muskelzuckungen, Zittern bis zu epileptischen Anfällen führen kann. Na PRIMA !!!
Nach 5 Stunden KH war ich dann absolut geplättet und die Schwestern erkannten dass sofort und machten mir die Psychotherapeuting klar... Die stand mir eine ganze Std. zur Verfügung. Es tat gut sich mal die Ängste und Sorgen von der Seele zu reden...

Tag 13
Am Morgen telefonierten wir beide und Annette freute sich dass ich ausserplanmässig zu ihr kommen wollte, weil ich doch das dringende Bedürftniss hatte ihr beizustehn..( Intuition ).
Sie war eigentlich recht gut drauf die Beule war abgeschwollen und auch die Verfärbung war nimmer all zu stark. Die Einblutungen in der Haut bildeten sich sichtbar zurück was eigentlich auf ein Anstieg der Thrombos deuten sollte, Die blauen Flecken waren fast nimmer sichtbar und auch die Druckstellen vom Liegen und den Elektroden waren gänzlich verschwunden.
Sie fühlte sich zwar schwach aber sie wie gesagt gut drauf. Die Schwester kam und ich half ihr Sie zu waschen und die Körperhygiene zu verrichten.
Da sie Annette heute ein neues Bett einstellen wollten, wollten wir sie zu diesem Zweck auf einen Stuhl hiefen ....plötzlich fing sie an zu zucken und sie krampfte komplett... Dann ging alles schnell die Schwester drückte den Notknopf und innerhalb weniger Sekunden ca. 30 war das Zimmer voll mit Ärzten Helfern und Geräten.... Ich wurde raus geschickt, ich war komplett neben der Kappe und zitterte am ganzen Körper...was war geschehen..??

Keine 3 Minuten später kam bis auf zwei Schwestern das Team wieder aus dem Zimmer. Eine Ärztin kümmerte sich sofort um mich und erklärte mir dass diese Krampfanfälle bekannt sind und wie schon oben beschrieben eine Nebenwirkung des Sandimmun ist. Ich werde Morgen nochmals ein bisschen tiefer Nachfragen da sich im Nachhinein doch eine Menge Fragen angesammelt haben....

Die Stammzellen lassen sich noch immer Zeit und der OA sagte, dass dies noch im Rahmen sei und oft erst nach 14 - 21 Tagen einsetzen kann.

Drei Baustellen derzeit, mangelnde Thrombos, die Krampfanfälle und die Stammzellen die noch umherirren bzw. noch nichts produzieren.

ICH BIN KOMPLETT AM ARSCH UND MEINE NERVEN LIEGEN BLANK. !!!

Heute Morgen wurde nochmals der Bruder von Annette gebeten eine Packung Thrombozyten zu spenden da diese ja kompatibel zu den gespendeten Stammzellen sind.

Zu allem Überfluss musste ich mir noch von meiner Schwiegermutter heute Abend anhören dass ich nicht genug Informationen weitergebe.

Ich hab echt genug heute und ich brauche nix mehr.....

Ich berichte weiter und bitte alle die ähnliche Probleme nach der SZT hatten, sich bei mir oder hier im Posting zu melden....

Allen noch viel Kraft und Audauer....

Gruss

Michael
__________________

Meine Frau kämpfte 7 Jahre gegen ein T- Zell NHL und verstarb
am 29.05.2014.
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  #4  
Alt 23.04.2008, 22:54
Andorra97 Andorra97 ist offline
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Beiträge: 1.688
Standard AW: Seltene T-PLL meiner Frau

Lieber Michael,
du machst echt was mit im Moment . Ich weiß so gut, wie Du dich fühlst, nachdem du diesen Krampfanfall deiner Frau mitbekommen hast. Mein Mann ist Epileptiker (allerdings medikamentös normalerweise gut eingestellt) und er hatte auch als Nebenwirkung eines Medikamentes während der Chemo zwei große Krampfanfälle.
Es ist schrecklich, trifft einen so völlig unvorbereitet und lässt einen in totaler Hilflosigkeit erstarren. GSD ist es mit den Krämpfen jetzt, wo die Chemo beendet ist wieder vorbei und bestimmt wird es auch bei Annette so sein.
Ein kleiner Trost ist dir vielleicht auch, dass sie selbst davon fast nichts mitbekommt.

Ich hoffe so sehr, dass du uns bald gute Neuigkeiten berichten kannst und dass die Stammzellen sich jetzt endlich mal auf den Weg machen!
__________________
Einen schönen Tag wünsche ich euch!
Nicole

Mein Mann: NHL Diagnose 31.10.2007 / Glioblastom Diagnose 31.10.2008
Zur Zeit geht es uns gut.
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  #5  
Alt 23.04.2008, 23:10
Benutzerbild von Linnea
Linnea Linnea ist offline
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Beiträge: 1.337
Standard AW: Seltene T-PLL meiner Frau

Lieber Michael,

och Mensch, Deine Annette nimmt ja wirklich 'ne Menge mit. Kein Wunder, daß bei Dir die Nerven blankliegen.
Wenigstens hat die Stationsbesetzung gut reagiert, indem sie Dir das Gespräch mit der Psychotherapeutin ermöglicht haben. Übrigens steht auch Angehörigen psychoonkologische Betreuung zu. Wenn es Dir also gutgetan hat, kannt Du das ruhig öfter nutzen!


Hier ein kleiner Glückskäfer für Deinen Käfer: ich hoffe mit Euch, daß es bald richtig aufwärts geht! Du bräuchtest jetzt eigentlich einen von Ullis (Noddies) Kraftknuddlern, die sind nämlich unübertroffen, aber so mußt Du Dich mit diesen kleinen Stellvertretern begnügen

Alles Gute wünscht Euch
Linnea

PS: mein Vater hatte heute auch erstmalig einen epileptischen Anfall...
__________________
Einen Menschen zu lieben heißt:
Ihn zu sehen wie Gott ihn gemeint hat.
Liebe ist das Geheimnis der Brotvermehrung.
- Christine Busta -
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  #6  
Alt 24.04.2008, 07:43
LostWay LostWay ist offline
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Beiträge: 529
Standard AW: Seltene T-PLL meiner Frau

Hallo Michael,

ich wollte dir nur kurz bevor ich selbst ins RBK zu meinem Mann fahre viele, viele gute Wünsche und Kraft senden. Ich habe deine Geschichte im Forum verfolgt und dich, glaube ich, auch am Sonntag mit zwei deiner Kinder vor der Schleuse gesehen.

Mein Mann liegt mit kurzen Unterbrechungen seit Ende Dezember auf der 4C. Allerdings neigt sich die Zeit dem Ende, da er in Tübingen transplantiert werden soll.

Wie es dir ergeht kann ich sehr gut nachempfinden, denn ich habe auch zwei Söhne (12 und 14) und den Spagat zwischen krankem Partner und Kindern hinzukriegen ist oft der Wahnsinn.

Deine Beschreibung der letzten Tage klingt furchtbar, ich habe aber von anderen schon ähnliches gelesen. Bestimmt wird alles gut und auf der 4C ist deine Frau in den besten Händen.

Alles, alles Gute
liebe Grüße
Bettina
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  #7  
Alt 24.04.2008, 10:42
flautine flautine ist offline
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Beiträge: 1.053
Standard AW: Seltene T-PLL meiner Frau

Lieber Michael,

lass Dich mal virtuell drücken! Jetzt wird mir erst so richtig klar, wie viel Glück wir haben, dass mein Mann da so gut durchkommt ... Dass Sandimmun Krampfanfälle auslösen kann, wusste ich auch noch nicht. Ich kann mir gut vorstellen, wie Du Dich fühlst, diese Warterei zermürbt, und dann kommen auch noch diese Probleme dazu - das belastet sehr. Als Partner leidet man richtig mit und kann doch nicht viel tun außer da zu sein. Dass die SZ 14 - 21 Tage brauchen können, habe ich von den Schwestern auch gehört. Wir hatten wohl einfach Glück, wie so oft in letzter Zeit. Gut, dass die Schwestern und Ärzte Euch anscheinend sehr gut betreuen und auch Dich im Blick haben; das habe ich oft anders erlebt, wobei wir uns momentan auf dieser Station da auch nicht beklagen können. Vielleicht ergibt sich ja öfter für Dich die Gelegenheit, mit der Psychologin zu sprechen, das entlastet.
Übrigens: Mein Mann hat vor dem Beginn der Behandlung schriftlich festgelegt, wer telefonisch oder sonstwie direkt von der Station Auskunft zu seinem Zustand bekommen darf. Außer mir sind das seine Eltern und seine Schwester. Vielleicht könnt Ihr das auch noch machen, dann kannst Du Deine Schwiemu direkt an die Station verweisen; denn dass Du dafür wirklich nicht immer Zeit und Kraft hast, ist wohl klar!
Ich wünsche Euch, dass es jetzt ganz zügig aufwärts geht und sie wenigstens die Anfälle schon mal in den Griff kriegen. Ich denke an Euch!

Liebe Grüße
flautine
__________________
Mein Mann hatte diffus großzelliges T-Zell-reiches B-Zell-Lymphom, Stadium IIIB
8 Zyklen R-CHOP ab März 07
August 07 Rezidiv
Dezember 07 BEAM-Hochdosischemo mit anschließender autologer Stammzelltransplantation
08. April 08 allogene Stammzelltransplantation
03. Juli 08 REMISSION

Juli 2014: 6 Jahre Remission!
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