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#1
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Hallo Desi
![]() Ich frage mich immer wie Du Dein Pensum meisterst. 6 Tage pro Woche arbeiten, Haushalt, Familie, Freunde... Ich habe bald Urlaub und freue mich dann endlich mal Zeit nur für mich zu haben. Liebe Ela, schade, dass wir es gestern nicht mehr geschafft haben. Ich hätte aber auch glaub ich nicht mehr viel sagen können. Wir haben gestern das Beste kommt zum Schluß geguckt mit Morgan Freeman und Jack Nicholson. Morgen Freeman ist hochgebildet aber arm, Nichsolson der reiche Geschäftsmann. Sie lernen sich im KH kennen, haben beide Krebs. Als sie erfahren, dass sie nur noch 6 vielleicht 12 Monate haben erstellen sie eine Bucket Liste. Also eine Liste mit Dingen die man vor seinem Tot erledigt haben muss. Und sie fangen an sie in die Tat umzusetzen, die Pyramiden, Taj Mahal, Lachen bis man Weinen muss, Fallschirmspringen... Der Film ist wunderschön, Tränen sind geflossen... Und wisst Ihr, das ist genau das was ich mir für meinen Papa gewünscht hätte. Wenn er doch an dem Krebs sterben musste, so hätte ich ihm wenigstens eine Therapie gewünscht die uns etwas Zeit geschenkt hätte. Zeit in der wir die Diagnose hätten sacken lassen können. Zeit für die Bucket Liste meines Vaters. Taj Mahal und die Pyramiden hätten wohl nicht drauf gestanden aber noch einmal Motorrad fahren, eine schöne Radtour machen, mit Mama nach Wien fahren, vielleicht in den Urlaub fliegen... Ich weiß es nicht. Wir hatten diese Zeit nicht. Vom Zeitpunkt der Diagnose bis zu seinem Tot vergingen keine 4 Monate. In diesen 4 Monaten wurde Papa zweimal operiert und zwischen diesen OPs immer mühevoll aufgepeppelt, weil der Allgemeinzustand zu schlecht war. In diesen 4 Monaten war er ich weiß nicht wie lange im KH, sind viele Tränen geflossen und mein Vater wurde jeden Tag weniger. Wir hatten keine Zeit... Nachdenkliche Grüße Sandra
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Danke!!! PeLo 13.04.1948 - 09.10.2007 |
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#2
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Ach Sandra, es tut mir so leid. Ich kann mir sehr gut vorstellen wie du dich fühlst. Mein Dad hatte auch noch soviel vor. Er hat immer gesagt, kleines wenn ich wieder gesund bin, dann machen wir das und das. Mir kommen heute noch die Tränen wenn ich darüber nachdenke. Es hat mir jedesmal das Herz gebrochen. Das war einfach nur Hölle pur.
Niemand der es nich schon (leider) selber mitgemacht hat, kann sich vorstellen in welch einem Gefühls Chaos man in dieser Zeit lebt. Dad war morgens mein erster Gedanke und abends mein letzter. Wenn er sich gut fühlte, fühlte ich mich auch gut. Wenn es ihm schlecht ging, habe ich mitgelitten wie ein Hund. Ich hätte alles dafür getan, wenn ich ihm die Krankheit hätte abnehmen können. Es ist alles so verdammt schwer.
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In Liebe Daddy geb. 27.02.54 gest. 08.02.2008 Du wirst für immer in meinem Herzen sein.
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#3
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Das war bei mir auch so. Der erste Gedanke morgens und der letzte waren immer die gleichen...
ALLES hätte ich getan, wenn ich etwas hätte verändern können. Und was war wir möglich? Hilflos daneben zu stehen, irgendwann die Wahrheit zu realisieren, zu akzeptieren und dann neben meinem Vater her zu gehen...
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Danke!!! PeLo 13.04.1948 - 09.10.2007 |
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#4
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Ihr sieht das falsch. Klar hätte ich meiner Mam die Krankheit auch gerne abgenommen und erspart. Aber ihr habt ganz viel getan! Ihr ward da und dass haben euren Väter gespührt. Und nur deswegen konnte sie in Frieden gehen, da sie wußten, dass ihr euer Leben meistern werdet.
Ihr müsst es nur von der anderen Seite sehen....
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Mam * 18.06.1949 + 08.01.2008 Wenn wir Dir auch die Ruhe gönnen, ist voller Trauer unser Herz; Dich leiden sehen und nicht helfen können, das war unser größter Schmerz. Ich werde Dich ewig lieben!!!
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#5
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Tja Ela, da hast du wohl auch recht. Aber trotzdem hätte ich alles dafür gegeben ihn noch ein paar Jahre hier bei mir haben zu können. Aber ich denke ihr wisst wovon ich rede.
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In Liebe Daddy geb. 27.02.54 gest. 08.02.2008 Du wirst für immer in meinem Herzen sein.
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#6
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Ich bin auch nicht verbittert und mache mir Vorwürfe oder so... Sollte so nicht rüber kommen. Aber unabhängig davon, dass die Krankheit stärker war hätte vieles anders laufen können, wenn wir einen Moment des Sackens gehabt hätten. Aber wir wurden Lawinenmäßig überrollt. Erst passierte gar nichts und als wir dann die Diagnose hatten, dann zack zack zack. Wir kamen gar nicht zur Ruhe...
Darf ich mal fragen wie lange es bei Euch ging. Also von Zeitpunkt Diagnose bis Sterben?
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Danke!!! PeLo 13.04.1948 - 09.10.2007 |
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#7
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Hi Sandra..
Ja das ist das tükische an dieser Sch...Krankheit Bei manchen dauert es Jahre und es kann auf der anderen Seite ganz schnell gehen. Krebs ist so unberechenbar... Ich hab immer die Ärtze genervt...wollte immer wissen wie lange wir noch Zeit haben.. Aber die lassen da keine Antwort zu. "wir wissen es selber nicht und können nur nach Erfahrungswerten gehen.." Also bei meinem Papa wurde Ende Jan. Blasenkrebs festgestellt, er wurde dann ausgeschält, vobei herauskam das der Krebs schon in der Muskelwand der Blase saß... Also einen Monat später (es war Anfang April) wurde die ganze Blase entnommen und er bekam ein Stoma.. Bei dieser OP widerrum wurde festgestellt das der Krebs sich schon auf den Darm ausgebreitet hatte, und es kaum mehr Möglichkeiten gab.. Mein Vater wurde nach 3 Wo. K.H. in Rhea geschickt(mit meiner Mutter) Und als er nach Hause kam hat es sage und schreibe nur noch 3 Wochen gedauert bis zu seinem Tod(16.6.2008). Also ein halbes Jahr ,mit etlichen Klinikaufenthalten , mit Hoffnungen und Tiefschlägen, Das war naürlich eine Kurzfassung, wie du dir denken kannst.. Es war die schwerste Zeit in meinem Leben.. Ich wünsch dir einen schönen Tag Regina:( |
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#8
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Hi Sandra
Habe gerade erst deine Frage bezüglich Sidneys(der Junge mit den kurzen Haaren!!!)Namen gelesen.. Also...nix Australien oder so.. Mein Mann und ich waren früher (als wir noch jung und wild waren..) große Punkrock Fans... Und standen total auf die "Sex Pistols".. Und der Gitarrist dieser Band hieß Sid Vicous.. Wir haben damals schon gesagt,sollten wir mal ein Kind bekommen ,benennen wir es nach diesem Musiker... Fanden manche Menschen doof, (besonders meine Eltern), aber für uns war es klar, und ich finde den Namen immernoch toll.. Erinnert uns auch immerwieder an das Leben ,das wir vor der Elternzeit gehabt haben(klingt jetzt so negativ, so ist es aber nicht gemeint) Gruß Regina |
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#9
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Ich finde es nicht doof. Ich fand den Namen nur so ungewöhnlich da musste ich mal fragen...
Früher wollte ich meine Kinder Julian und Lennard nennen. Welcher Musiker ist hier wohl gemeint ![]() Aber ich habe noch immer keine Kinder und man hat mir ausserdem 2 Mädchen "erpendelt". Heute habe ich Namensmäßig andere Favoriten. Aber ohne Mann keine Kinder... Hab ja auch noch Zeit. Danke, dass Du das letzte halbe Jahr Deines Vaters beschrieben hast. Ist ja immer nicht so leicht darüber nachzudenken. Heute geht es mir auch schon wieder besser - die Dinge so anzunehmen wie sie nun mal sind das ist unsere Aufgabe. Ich hatte einen sehr schönen Abend mit meiner besten Freundin gestern. Das war wie früher... Sandra
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Danke!!! PeLo 13.04.1948 - 09.10.2007 |
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#10
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Hallo Sandra,
mir war jetzt einfach mal danach dir zu schreiben.... Heute schaffe ich es einfach nicht, die Dinge so zu nehmen wie sie nun mal sind und kein bißchen anders. ICH KÖNNTE EINFACH NUR SCHREIEN!! Und dann lese ich in diesem Forum hier und werde irgendwie wieder ein bißchen ruhiger. Ich hätte mir so gerne ein bißchen mehr Zeit für mein Papa / für uns gewünscht, doch es sollte wohl nicht sein. Auch bei uns wurde eine Lawine losgetreten, die von solcher Wucht war, dass ich das Gefühl habe, noch immer darunter zu liegen... Ich fahre nach der Arbeit wieder auf den Friedhof, stehe vor dem Grab und dann?? Dann bin ich wieder stinkewütend, heule los und wünsche mir so sehr, dass mein Papa einfach wieder da ist. Ich weiß momentan nicht, in welcher Phase der Trauerarbeit ich mich befinde; für mich ist mein Papa einfach nur irgendwie weg; mit der Vorstellung, ihn nie wieder zu sehen, komme ich jetzt noch nicht klar .. Liebe Grüße Megatraurige Sylvia @Papa: Du fehlst mir soooooooo sehr. Komm' zurück.
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Mein geliebter Papa 24.02.39 - 01.06.2008 Du wirst für immer und ewig in meinem Herzen sein!! ![]() ![]() ![]()
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#11
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Liebe Sylvia,
auch diese Phase ist normal und sie gehört dazu. Dein Papa ist gerade mal 5 Wochen tot. Auch ich bin manchmal tief unten aber nach fast 9 Monaten kann ich ganz ruhigen Gewissens sagen, dass die Dinge sich verändern. Das kannst Du jetzt wahrscheinlich so nicht sehen, weil es zu sehr schmerzt. Es ist o.k. Ich habe mal voller Verzweifelung gefragt: Soll ich mich auf die Straße stellen und schreien. Antwort: Na ja wenn es hilft... (würde dann aber doch eher in den Wald gehen ). So kurz nach dem Tot meines Vaters konnte ich gar nicht begreifen es gar nicht fassen, dass der Alltagstrott für alle anderen weiter geht. Am liebsten hätte ich jeden gesagt: "Mein Vater ist tot" Für mich wäre das Grund genug gewesen die Welt anzuhalten...Auch heute vergesse ich manchmal, dass er nicht mehr da ist. Wenn ich PC - Probleme habe zum Bsp. Schnell denke ich dann: Ach das musst Du Papa mal fragen - und dann... Wein Dich aus - das ist vollkommen o.k. Sandra
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Danke!!! PeLo 13.04.1948 - 09.10.2007 |
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#12
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Liebe Sandra,
ich komm nur kurz reingeschneit, um dir ein Lächeln da zu lassen. Natürlich immer in der Hoffnung, eines zurück zu bekommen
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Engel ![]() Paps: 07.11.1952 - 11.08.2008 Zweifle nicht am Blau des Himmels,
wenn über Deinem Dach dunkle Wolken stehen. |
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